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Artikelnummer
LOEMMAW1E4
Autor

Attacking with 1.e4

160 Seiten, kartoniert, Everyman

19,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Fed up with having to learn so much opening theory? Struggling to keep up with all the latest developments? Then this book may well be the answer to all your problems! Grandmaster John Emms offers a new arsenal of opening weapons with which to attack to your unaware opponent. Starting with the move 1 e4, the reader is armed with systems against all possible black defences. In each case learning ideas is more important than memorising long variations, so this repertoire should be ideal for players who don't have the luxury of being able to spend countless hours studying theory. Each line is easy to learn and play, but they will still pose your opponent with difficult problems so solve over the board.
Weitere Informationen
EAN 9781857442670
Gewicht 350 g
Hersteller Everyman
Breite 15,6 cm
Höhe 23,4 cm
Medium Buch
Autor John Emms
Sprache Englisch
ISBN-10 1857442679
ISBN-13 9781857442670
Seiten 160
Einband kartoniert
004 Bibliography
005 Introduction

007 1 Attacking the Sicilian: The Closed Variation
036 2 Attacking 1...e5: The Bishop's Opening
067 3 Attacking the French: The King's Indian Attack
106 4 Attacking the Caro-Kann: 2 c4
125 5 Attacking the Pirc: The 150 Attack
138 6 Attacking the Modern: The 150 Attack
143 7 Attacking the Scandinavian
151 8 Attacking the Alekhine: The Exchange Variation
156 9 Other Black Defences

159 Index of Variations
Beim Aufbau eines Eröffnungsrepertoires geht es normalerweise in erster Linie um die Fragen, wie aussichtsreich das Repertoire ist und wieviel Zeit man dafür investieren muss.
Da sich der Arbeitsaufwand beim Erstellen und Instandhalten in Grenzen halten soll, geht der Trend bei Repertoirebüchern zu Systemen, die ziemlich universell anwendbar sind und ein gewisses Grundmuster beim Aufbau haben.
Beispiele sind u.a. "English for the attacking player" (Kosten), "Ultimate King's Indian Attack" (Dunnington), "Modern Defence" (Speelman/Mc-Donald), "The ultimate Colle" (Lane) und "Nimzo-Larsen-Attack" (Jacobs/ Tait).
Einen anderen Weg gehen die Autoren der beiden neuen Bücher "Attacking with 1.e4 bzw. 1.d4". Hier wird der Leser mit einem individuellen Repertoire zu allen schwarzen Verteidigungen ausgestattet, wobei die Autoren versucht haben theorielastige Hauptvarianten zu vermeiden.
Sie haben dafür aber ein recht übersichtliches und trotzdem nicht ungefährliches Arsenal an Eröffnungsvarianten zusammengestellt.
Da diese Auswahl der Varianten natürlich ein ausschlaggebendes Kriterium ist, geben wir hier einen groben Überblick des Repertoires, das John Emms und Angus Dunnington erarbeitet haben.
Bei John Emms stehen nach 1.e4 folgende Varianten auf dem Programm: der geschlossene Sizilianer 2.Sc3, das Läuferspiel 1. ... e5 2.Lc4, gegen Französisch der Königsindische Angriff 2.d3, gegen Caro-Kann 2.c4, gegen Pirc und die Moderne Verteidigung der "150 Angriff" mit dem Plan Le3, Dd2, 0-0-0 usw, gegen Skandinavisch 2.exd5 Dxd5 3.Sc3 bzw. 2. ... Sf6 3.Lb5+ und gegen die Aljechin-Verteidigung die Abtauschvariante 1. ... Sf6 2.e5 Sd5 3.c4 Sb6 4.d4 d6 5.exd6.
Das abschließende Kapitel beschäftigt sich noch kurz mit seltenen Zügen wie 1. ... Sc6, 1. ... b6 und 1. ... a6.
Der Aufbau des Buches ist übrigens sehr untypisch für Everyman, denn der Stoff ist nicht in einzelnen Partien untergebracht, sondern wird variantenweise besprochen. Viele verbale Erläuterungen erleichtern den Einstieg in diese Abspiele, zum Abschluß jedes Kapitels fasst der Autor noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen.
Damit nun zu Dunningtons "Attacking with 1.d4". Hier lautet die Auswahl des Autors wie folgt: Das angenommene Damengambit wird mit 1. ... d5 2.c4 dxc4 3.e4 beantwortet, für das abgelehnte Damengambit stehen Abtauschsysteme mit späterem f3 auf dem Programm, in der Tarrasch-Verteidigung spielt Weiß das Fianchetto 1. ... d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 exd5 5.Sf3 Sc6 6.g3, in Slawisch gibt es das Marshall-Gambit 1. ... d5 2.c4 e6 3.Sc3 c6 4.e4, auf 2. ... c6 3. Sc3 Sf6 hingegen 4.Lg5.
Zu erwähnen ist hierbei noch die interessante Materialverteilung. Es sind allein für das angenommene Damengambit 34 Seiten reserviert, für das abgelehnte Damengambit und Slawisch zusammen jedoch nur 26.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit den Zügen 1. ... d5 2.d4 e5, 2. ... Sc6 und 2. ... Lf5. Auf Königsindisch und Benoni folgt jeweils der Vier-Bauernangriff, im Grünfeldinder wird 4.Lf4 besprochen und Nimzo-Indisch wird mit 4.f3 beantwortet.
Dieser Zug f3 steht ebenfalls in Holländisch auf dem Programm, im Falle eines schwarzen Fianchettos wird jedoch auch eine interessante Variante mit frühem h4 vorgestellt. Ein weiterer Beleg für die Vorliebe des Autors für den Zug f3 ist seine Behandlung des Wolga-Gambits mit 4.f3, die zusammen mit den anderen selteneren Verteidigungen wie Budapester Gambit, Altbenoni und Moderne Verteidigung im letzten Kapitel besprochen wird.
Im Gegensatz zu Emms hat Angus Dunnington sein Buch im typischen Everyman-Stil verfasst, das heisst das Buch besteht aus einer gewissen Anzahl von gut erläuterten Partien, die die wichtigsten Abspiele aufzeigen, während alles übrige Material in die Kommentierung dieser Partien aufgenommen wurde.
Wegen der diesmal vergleichsweise geringen Zahl von 30 derartigen Hauptpartien ist das Buch manchmal etwas unübersichtlich, ein Variantenindex wie bei Emms hätte hier nicht geschadet. Von diesem kleinen Manko abgesehen kann man beide Bücher rundum empfehlen.

Da beide Bücher zusammen herausgekommen und auch in Konzept, Umfang, Preis und Qualität nahezu identisch sind (in der Tat gilt so ziemlich alles, was man sagen kann, gleichermaßen für beide), sollen sie hier auch zusammen besprochen werden. Ein erster Hinweis: Den Begriff „Attacking" sollte man nicht zu wörtlich nehmen, es gibt zwar durchaus scharfe Spielweisen, aber keinesfalls obskure Experimente oder Gambits, die nur eine bestimmte Fan-Gemeinde ansprechen. Insgesamt bewegt sich alles im Rahmen der anerkannten Theorie, wenn auch zumeist nicht in dem, was man auf Neudeutsch als „Mainstream" bezeichnet bzw. was man in bekannten Sammelwerken findet. Dabei erscheint mir das 1.d4-Repertoire noch deutlich offensiver, etwa mit dem Vierbauernangriff gegen Königsindisch/Benoni oder 4.f3 gegen Nimzoindisch, als die 1.e4-Spielweisen. Manche Empfehlungen sind durchaus überraschend. Mich persönlich hat am meisten 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 gegen Slawisch verblüfft, eine extreme Nebenvariante, die im neuen Slawisch-Buch von Burgess mit „?!" bedacht wird. Letztlich gibt es aber eine bei beiden identische, kritische Variante etwa mit Ausgleich, wobei Burgess meint, dass es auf dem Weg dahin die Frage sei, ob Weiß ausgleichen kann, während Dunnington eher auf die praktischen Chancen durch mögliche schwarze Fehlgriffe verweist. Vielleicht also letzten Endes eine Geschmackssache des einzelnen Spielers... Es besteht übrigens keine Notwendigkeit, das jeweilige Repertoire nur ganz oder gar nicht anzuwenden, obwohl es die eine oder andere Querverbindung gibt; wer von einer bestimmten Empfehlung nicht überzeugt ist, kann in der Regel dazu auch eine gesonderte Eigenbearbeitung wählen.
In puncto Qualität folgen beide Werke in etwa der Linie, die auch schon bei anderen Büchern dieses Verlags festzustellen war: Man konzentriert sich zumeist intensiv auf kritische Schlüsselvarianten, dazu werden in der Tat viele sehr neue Partien angeboten, die man in Allgemeinbüchern wie etwa dem Informator nicht findet, und auch eigene Analysen bzw. Einschätzungen. Vorausgesetzt, dass vor allem die scharfen Sachen weitgehend „Fritz-dicht" sind, ist da sicher vieles dabei, womit man am Brett punkten kann und als „Gerüst" für ein Repertoire kann man, denke ich, beide Bücher empfehlen. Allerdings gibt es auch nicht zum ersten Mal die Schwachstelle, dass für meine Begriffe durchaus nicht unwichtige Nebensysteme gar nicht oder zu kurz abgehandelt werden. Das krasseste Beispiel ist für mich, dass das System mit c5-c4 im Tarrasch-Damengambit (im maßgeblichen Standardwerk von H. Keilhack findet man darüber 30 Seiten) mit einer Variante von gerade mal drei Zeilen „widerlegt" wird, noch dazu mit einer, die vermutlich keineswegs eine Widerlegung darstellt. Wer gern etwas über unorthodoxe Eröffnungen liest, etwa den Bückerschen „Kaissiber", wird auch dort feststellen, dass es über manche Systeme sehr viel mehr zu sagen gäbe als es hier geschieht - die Frage ist natürlich immer, was für die Praxis wirklich wichtig ist und oft vorkommt bzw. was nicht? Daher auf jeden Fall zum Schluss eine dringende Empfehlung für alle Interessenten: Eigene Nacharbeit mit anderen Quellen dürfte unerlässlich sein, wenn man wirklich so weit als möglich gegen unangenehme Überraschungen vorbeugen will. Ein hundertprozentiges Rezept, wie man mit einer Eröffnung todsicher gewinnt, wird ja ohnehin noch gesucht...

FM Gerd Treppner, Rochade Europa 09/2001
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