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LOLANFD

French Defense - The Solid Rubinstein Variation

New Expanded Edition

280 Seiten, kartoniert, Russell Enterprises, 2. Auflage 2018, Erstauflage 2014

24,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

A Complete Black Repertoire against 1.e4 Built around the Super-solid Rubinstein!

The solid Rubinstein Variation of the French Defense – despite its having been played by world champions and elite grandmasters – has never been subjected to detailed study. The author, German International Master Hannes Langrock , has produced a book with complete coverage of this line, along with solid recommendations for Black should White deviate on the second or third move. The first edition was widely acclaimed, and the second edition has been revised and expanded with 35% more material.

International Master John Watson in his Foreword to the first edition: "I never realized that Black could take such active measures in the Rubinstein Variation without significant drawbacks. This book is an eye-opener, and even top grandmasters might find that they have underestimated Black’s resources in important positions ... The average tournament and online player will appreciate Langrock’s straightforward, no-nonsense style. He keeps the complexity of the analysis within bounds, and highlights relevant details without drifting into obscure page-long analytical byways. General themes are clearly presented within the context of illustrative games ... The result is a book that covers a broad swath of material in a modest number of pages. I’m sure that you will be well-rewarded for its study, and come out with a useful new weapon in your chess arsenal."

Weitere Informationen
Gewicht 380 g
Hersteller Russell Enterprises
Breite 15 cm
Höhe 22,7 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2018
Autor Hannes Langrock
Sprache Englisch
Auflage 2
ISBN-13 978-1-941270-92-9
Jahr der Erstauflage 2014
Seiten 280
Einband kartoniert

Mit "French Defense", Untertitel "The Solid Rubinstein Variation" verfolgt der deutsche IM Hannes Langrock die Absicht, den Schwarzspieler mit einem Komplettrepertoire gegen 1.e4 auszustatten. Erhältlich ist das Werk nunmehr in einer zweiten Auflage. Sie ist seit 2018 auf dem Markt und unterscheidet sich angabegemäß vom Ursprungswerk aus 2014 durch eine Überarbeitung und Erweiterung. Der Titel belegt bereits, dass die Buchsprache Englisch mit amerikanischen Schattierungen ist (defense ist die amerikanische Schreibweise für Verteidigung und wir sonst mit c statt mit s geschrieben). Russell Enterprises ist das herausgebende Verlagshaus.

Die Rubinstein-Variante führt über die Eingangszüge 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 oder Sd2 dxe4 4.Sxe4 Sd7. Sie gilt als ultra-solide, aber auch als etwas langsam bzw. nicht energisch genug. Mit genau diesem (Vor-)Urteil möchte Langrock aufräumen. Er will zeigen, dass dieses System Schwarz einen sicheren Ausgleich erlaubt, ohne dass er Schwächen im eigenen Lager eingehen müsste. In Varianten mit einem Doppelbauern auf schwarzer Seite, wenn Weiß mit seinem Läufer auf f6 schlägt und Schwarz mit gxf6 antwortet, bestätigt er die Schwächung, sieht sie aber aufgrund des Läuferpaars als kompensiert an. Die Rubinstein-Variante führt nicht selten über ein positionelles Ringen bis ins Endspiel. Wer als Schwarzspieler seine Fähigkeiten besonders auch in der letzten Partiephase verortet, kann dementsprechend hiervon profitieren.

In einer Einleitung, die sich stilecht an zwei Partien Akiba Rubinsteins, dem "Paten" dieser Spielweise, orientiert, informiert der Autor den Leser über die wesentlichen strategischen Aspekte des Systems. Langrock selbst hat die Rubinstein-Variante 2004 in sein Repertoire aufgenommen, als er für die Bundesliga nominiert worden war und ein zweites Standbein gegen 1.e4 suchte. Seine reiche Erfahrung mit ihm wird auch bereits in der Einleitung erkennbar, indem er eine 2009 gespielte eigene Partie im Anschluss an jene von Rubinstein ergänzt.

Es gibt 18 Kapitel im Buch, die sich teilweise konkret mit bestimmten Varianten befassen und teilweise die Reaktion von Schwarz auf verschiedene weiße Entscheidungen zur Spielanlage gestalten bzw. optimieren sollen. Zur zweiten Alternative ist beispielsweise das Kapitel 7 zu zählen, in dem Langrock sich mit dem Fall befasst, dass Weiß lang rochiert oder sich diese Möglichkeit zumindest lange als Option offenhält.

Die Kapitel starten mit einer kurzen Einführung, die den Leser über die wesentlichen, quasi übergeordneten Aspekte des in der Folge betrachteten Systems informiert. Bisweilen enthält diese auch zusätzliche Informationen zu Dingen außerhalb des unmittelbaren Brettgeschehens, so insbesondere zu hervorzuhebenden Protagonisten der Spielweise.

Die eigentliche Darstellung des Repertoires erfolgt im Anschluss anhand von Partien aus der Praxis. Unter diesen sind ältere Schätzchen zu finden, aber auch Duelle aus dem aktuellen Turniergeschehen. Häufiger ist als Spieler mit den schwarzen Steinen Georg Meier eingetragen, der für seine guten Erfolge mit dem Buchsystem bekannt ist.

Langrock erklärt sehr gut in einem Mix aus Varianten, bei denen es sich zumeist um Partiefragmente handelt, und Text. Gelegentlich führt er die jeweilige Variante erheblich bis in die Tiefe der Partie fort, ohne sie dann noch weiter besonders zu kommentieren. Dies ist für den schon stärkeren Spieler, der sich ganz konkret auf einen bestimmten Weg vorbereiten will, wie auch für den Fernschachspieler von Vorteil. Der noch weitgehend unerfahrene Spieler wird damit weniger anfangen können. Diese Feststellung ist für mich eines von mehreren Indizien dafür, dass der besonders von diesem Werk angesprochene Spieler das Klubniveau erreicht haben sollte.

Aus dem Fernschachspiel hat Langrock übrigens einiges an Material verwendet, was für die rechnergeprüfte Qualität der Varianten spricht. Gelegentlich ist aber auch ein Hinweis auf den Computer im Text zu finden, was belegt, dass Langrock natürlich auch selbst auf dieses Hilfsmittel zur Überprüfung zurückgegriffen hat.

Soweit ich dies stichprobenweise feststellen konnte, ist das Werk auf dem aktuellen Stand der Theorie. Die verwendeten Ressourcen umfassen die wichtigsten gedruckten und elektronischen Werke in jeweils aktuellen Fassungen.

Da es einiges an Text zu verstehen gilt, sollte der Leser über gefestigte Englischkenntnisse verfügen. Der Wortschatz und der Satzbau sollten ihn insgesamt aber kaum vor besondere Probleme stellen.

Fazit: "French Defense (The Solid Rubinstein Variation)" ist ein gut gemachtes Repertoirebuch, das dem Leser mindestens ab Klubniveau weiterhelfen kann. Die Rubinstein-Variante wird ihm gekonnt vermittelt; der Autor legt besonderen Wert darauf, dass der Leser das System verstehen kann und sich nicht nur Varianten einzuprägen hat. Da die Rubinstein-Variante nicht zu den beliebtesten Systemen in der Französischen Verteidigung zählt, birgt sie auch ein gewisses Überraschungspotenzial gegen einen ansonsten möglicherweise gut vorbereiteten Gegner.

Uwe Bekemann

www.BdF-Fernschachbund.de

März 2019


Was soll ich nur gegen 1.e4 spielen? Diese Frage habe ich mir zuletzt häufiger gestellt. Da ich kaum noch Zeit für klassische Bedenkzeiten habe, spiele ich vor allem Mannschaftskämpfe in Deutschland und Belgien. Aber da dort die jeweiligen Paarungen frühzeitig feststehen, hätte ich gerne ein Eröffnungsrepertoire, das gleichermaßen eng wie solide ist. Der deutsche Internationale Meister Hannes Langrock liefert da mit der zweiten Auflage seines Buches "French Defense- The solid Rubinstein Variation" auf 280 Seiten eine interessante Lösung für das Problem: Die Französische Verteidigung soll es richten. Gegen unkritische Varianten wie die Abtauschvariante, die Vorstoßvariante oder den königsindischen Angriff bietet er einfache Gegensysteme, die den Gegner nerven, weil er seine Traumstellungen selten verwirklichen kann. Zum Beispiel möchte Weiß im Königsindischen Angriff nach 1.e4 e6 2.d3 gerne, dass die Partie mit d5 3.Sd2 Sf6 4.Sgf3 c5 5.g3 Sc6 6.Lg2 Sc6 7.0-0 Le7 8.Te1 0-0 9.e5 Sd7 weiterläuft, wonach Weiß mit Sf1, h4, Lf4 und h5-h6 oder, wenn Schwarz selbst h6 spielt, mit einem Leichtfigurenopfer an ebendieser Stelle, angreift. Im Buch wird allerdings mit 2. ...c5 und dann d6 eine Sizilianische Stellung angestrebt, in der e5 gut bewacht ist und Schwarz darum keine Probleme mit seinem König haben wird. Als langjähriger Französischspieler gefallen mir diese Empfehlungen ausgesprochen gut. Ich habe die Antwort e6 auf 1.e4 allerdings vor einiger Zeit eingemottet, weil mich vor allem die beiden großen Variantenkomplexe nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 oder 3.Sd2 störten. Irgendwie kam ich gegen gut präparierte Gegner nicht so richtig zu Gegenspiel. Der Autor möchte dieses Dilemma der theoriefaulen Spieler mit der Rubinsteinvariante lösen. Schwarz schlägt nach beiden Springerzügen einfach auf e4 und spielt dann gegen alles Sd7 und Sgf6. Danach tauscht Schwarz gerne ein bis zwei Leichtfiguren und knabbert das weiße Zentrum mit c5 an. Die entstehenden Stellungsbilder sind meist einfacher Natur und sehr solide für Schwarz. Der einzige Nachteil ist vielleicht, dass man Spaß am Endspiel mitbringen und grundsätzlich mit einem Remis zufrieden sein sollte, wenn man diese Eröffnung erfolgreich spielen möchte. In meinen Trainingsblitzpartien dazu kam ich meist relativ schnell in ausgeglichene Endspiele, in denen ich entweder mit dem Läufer gegen einen Springer oder umgekehrt kämpfte. Wie man solche Stellungen gewinnt, zeigt allerdings oft der deutsche Großmeister Georg Meier in seinen Partien. Er gilt als größter Experte des Rubinstein und natürlich finden sich einige seiner Partien auch in dem Buch wieder. Spannender wird es, wenn Weiß die Stellung nicht verflachen lassen möchte. Dann muss er oft recht riskant spielen und es ergeben sich scharfe Stellungen, in denen Schwarz aber meist über gute Gewinnchancen verfügt. Dies sah ich vermehrt in den Partien meines Mannschaftskameraden Marcel Harff. Er spielt die Rubinsteinvariante regelmäßig und hat damit einen sehr guten Score, weil er sie vor allem gegen stärkere Gegner anwendet, die natürlich gewinnen wollen. Soviel zu den praktischen Anwendungen der Variante, aber wie steht es um ihren theoretischen Gehalt?

IM Langrock ist hier voll auf der Höhe und gibt nicht nur eine gute Übersicht zu den kritischen Varianten, sondern hat sich auch Referenzwerke gegen die Französische Verteidigung angesehen und zeigt auf, wie die dortigen Varianten entkräftet werden können. Als Beispiel zeige ich kurz auf, wie er die Empfehlung von GM Parimarjan Negi aus dessen "1.e4 vs The French, Caro-Kann & Philidor" behandelt. Dort wird mit 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 dxe4 4.Sxe4 Sd7 5.Sf3 Sgf6 6.Ld3 auf schnelle Entwicklung gesetzt. Nach c5 7.0-0 Sxe4 8.Lxe4 Sf6 9.Lg5 cxd4 10.Sxd4 Le7 11.Lf3 ergibt sich die typische Bauernstruktur, aber Weiß hat mit dem Lf3 zumindest etwas Druck Richtung b7. Nach 0-0 empfiehlt Negi 12.Dd3 und IM Langrock gibt gleich drei Antworten für Schwarz. Das ist ein typisches Thema in dem Buch. Häufig bekommt der Leser die Wahl zwischen sehr soliden Varianten, mit denen aber gegen einen stärkeren Spieler nicht mehr als ein Remis herausspringen wird, und solchen, die etwas windiger daherkommen, aber besser zum Spiel auf Gewinn geeignet sind. Hier wird neben dem Hauptzug Dc7 auch noch der etwas seltenere Zug Db6 analysiert, der den Theorieaufwand geringer hält und Schwarz eine feste Stellung gibt. Dynamischer ist allerdings die neue Idee Lc5 von GM Meier, die Schwarz nach 13.Tad1 e5 14.Sb3 Dxd3 15.cxd3 Lb6 16.Tfe1 h6 17.Lh4 Le6 auf Kosten eines Bauern nach 18.Txe5 Tac8 viel Aktivität gibt. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass John Shaws "Playing 1.e4 -French Defence & Sicilian Sidelines" sträflich ignoriert wurde, obwohl er in einer von IM Langrock verwendeten Partie neue Ideen fand. Hier muss der Leser selbst tätig werden, aber ich denke, der Shawsche Vorteil ist nicht so groß, dass er wehtut. Ansonsten bietet "French Defense" eine sehr gute Mischung aus gut kommentierten vollständigen Partien, Partiefragmenten und Analysevarianten, auch Fernschachpartien werden einbezogen. Gegenüber seiner ersten Auflage hat das Buch nochmal 72 Seiten zugelegt und so lohnt es sich auch durchaus für deren Besitzer, um neuere Entwicklungen zu sehen.

Insgesamt ist dies eine gute Abhandlung über eine unterschätzte Eröffnungsvariante, gegen die die meisten Weißspieler nur mäßig vorbereitet sein werden!

IM Dirk Schuh

Januar 2019

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