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LOKOTKOTKI05G

Kotronias on the King´s Indian, Vol. 5

Sämisch & The Rest

560 Seiten, gebunden, Quality, 1. Auflage 2017

32,99 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

The King’s Indian Defence is one of Black’s most combative responses to 1.d4. A favourite of both Fischer and Kasparov, it remains a popular weapon at all levels of play.

In this, the fifth and final volume of the epic Kotronias on the King’s Indian series, Grandmaster Vassilios Kotronias completes his masterpiece by tackling all major variations after 1.d4 Nf6 2.c4 g6 which were not covered in the previous volumes. Starting with 3.f3 and working through numerous set-ups including the Smyslov, Sokolov and Seirawan Systems, followed by the Four Pawns Attack and culminating in the mighty Sämisch System, Kotronias has produced perhaps the finest book of his career.

As in previous volumes, the author supplements the hard analysis by sharing his expert knowledge of typical manoeuvres and positional motifs. Once again, a selection of test positions has been provided, enabling the reader to sharpen his tactical skills and improve his middlegame understanding.

Vassilios Kotronias has been Greek Champion ten times. He is feared for his profound opening preparation, and is one of the world’s foremost experts on the King’s Indian Defence.

Weitere Informationen
Gewicht 1,064 kg
Hersteller Quality
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Vassilios Kotronias
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1784830366
Seiten 560
Einband gebunden

003 Introduction

006 Key to symbols used & Bibliography

007 Exercises

Rare Lines

015 1 3.f3

031 2 4.Bg5 & 4.Nf3 Sidelines

Smyslov-Inkiov

051 3 Introduction

057 4 6.e3

081 5 Introduction to 6.d5

095 6 8.Nd2 & 8.e3

5.Bg5

114 7 6.Bf4

122 8 6.Bh4

135 9 6.Be3

Various with 4.e4

149 10 5.h3

167 11 5.Nge2

180 12 5.Be2

5.Bd3

197 13 Introduction

216 14 9.Nxd4 Main Line

Four Pawns Attack

239 15 Rare 6th Moves

249 16 6.d5 Introduction

264 17 8.dxe6

286 18 8.Be2

Sämisch

307 19 6.Nge2

326 20 6.Bg5

347 21 6.Bg5 with 8.Qd2

366 22 6.Be3 c5 7.dxc5

389 23 6.Be3 c5 7.d5

407 24 7.Nge2

415 25 8.Qd2

432 26 10.Ng3

448 27 8.d5 with 9...e6

469 28 The Critical 9...h5!?

Appendices

499 Updates to Volume 1

513 Updates to Volume 2

534 Updates to Volume 3

542 Updates to Volume 4

546 Variation Index 546

"Volume five - Sämisch & The Rest" ist der letzte Band aus der epochalen Serie "Kotronias on the King's Indian" von Quality Chess. Alleiniger Autor aller Bände und damit auch des hier besprochenen Werkes ist Vassilios Kotronias, GM aus Griechenland. Verglichen mit Karl May, der mit seinen Kolportageromanen lässig die 5000-Seiten-Hürde übersprungen hat und dabei ebenfalls auf insgesamt fünf Bände gekommen ist, steht er mit seinen rund 2500 Seiten zur Königsindischen Verteidigung vielleicht auf verlorenem Posten, aber verglichen mit dem, was es sonst zu dieser Eröffnung gibt, ist seine monumentale Arbeit das Maß aller Dinge.

Schon in Rezensionen über Vorgängerbände hatte ich die Frage aufgeworfen, wer die potenziellen Käufer dieser Bücher sein können. Sie bieten allesamt eine Fülle an Inhalt, die auch vom Leser verarbeitet sein will, wenn sie ihm Nutzen bringen soll. Natürlich muss niemand alle Bände besitzen, um von Kotronias zu profitieren. Ebenso ist es klar, dass man sich auch innerhalb der einzelnen Bände auf bestimmte Zweige konzentrieren kann. Zu bedenken ist dabei allerdings, dass die Serie aus der Sicht von Schwarz geschrieben ist, der Nachziehende aber nicht steuern kann, in welches System sein Gegner die Partie lenkt. Um für alle Varianten gewappnet zu sein, braucht man für die Seite mit Schwarz tatsächlich alle Bände.

Aus dem Lager der Brettschachspieler kann ich mir nur die Hochkaräter als "Rundum-Adressaten" vorstellen. Daneben ist es gerade die Gilde der Fernschachspieler, die den Nutzen aus der vollständigen Serie für sich ziehen können. Beim Spiel im Land und rund um den Globus kann jedes Buch die Partie begleitend eingesetzt werden und zur aktuellen Stellung Rat geben. Hier ist die perfekte Nutzungsmöglichkeit gegeben, die Bücher werden quasi zum Teil der Spielstärke des Fernschachspielers.

Wie sieht es mit dem Wert des Werkes für die Weißspieler aus? Zur Beantwortung dieser Frage ist in das gleiche Horn wie bei den Vorbänden zu stoßen. Kotronias' Perspektive sorgt dafür, dass der Nachziehende dem Buch alle wichtigen weißen Fortsetzungen entnehmen kann. Für Weiß gilt dies gespiegelt nicht, da er nur im Rahmen der Repertoireempfehlungen für Schwarz Material vorfindet, auf das er sich in seiner Partie einstellen muss. Hier können wichtige Zweige, die Kotronias nicht ins Repertoire aufgenommen hat, fehlen.

Dieser 5. Band ist inhaltlich breit gefächert. Er beschäftigt sich zunächst mit den Entwicklungen, zu denen es bei einem weißen Verzicht auf die Zentrumseroberung mit e2-e4 kommt (in insgesamt sechs Kapiteln). Namentlich sei hier u.a. die Smyslow-Variante erwähnt, die über die einleitenden Züge 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.Sf3 0-0 5.Lg5 auf dem Brett entsteht. Weitere acht der insgesamt 28 im Buch zu findenden Kapitel sind Systemen gewidmet, in denen Weiß auf ein frühes Sf3 verzichtet und auf 3.Sc3 und 4.e4 setzt. Dem schließen sich der Vierbauernangriff in vier Kapiteln und die Sämisch-Variante in 10 Kapiteln an. Es lässt sich also feststellen, dass "Volume five - Sämisch & The Rest" neben zwei "Schwergewichten" und einem "Mittelgewicht" einige Leichtgewichte enthält, sprich relativ selten auf dem Turnierbrett erscheinende Nebenlinien. Aus Platzgründen und unter dem Hinweis auf Informationsmöglichkeiten im Internet verzichte ich auf eine Abbildung des Inhaltsverzeichnisses im Rahmen dieser Rezension. Es gibt noch etwas, was bei der Aufzählung der Inhalte des vorliegenden Bandes nicht vergessen werden darf, nämlich Updates zu den ersten vier Bänden der Serie. Diese Updates enthalten Fehlerkorrekturen und tragen nach Kotronias' Worten neuen Erkenntnissen Rechnung, die u.a. auch über Leserhinweise an den Autor gelangt sind.

Die gesamte Buchreihe erinnert in seiner Gestaltung sehr an die "Grandmaster Repertoire"-Serie von Quality Chess, in die diese fünf Bände meines Erachtens auch gepasst hätten. Der Aufbau der Werke ist weitgehend identisch. Sowohl dort wie auch hier erhält der Leser Knowhow zur Eröffnungstheorie ohne begleitende Illustrationspartien, die einzelnen Kapitel werden über ein Verzeichnis der darin behandelten Varianten eingeführt, das sich mit dem ausführlichen Variantenverzeichnis am Buchende vernetzt. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass auch der Band 5 wieder mit einer Fülle an Diagrammstellungen (84 an der Zahl) beginnt, die sich der Leser früh vornehmen soll und die er inhaltlich ummantelt in den Kapiteln des Werkes sukzessive wieder antrifft. Meine Zweifel daran, dass diese Methode ein Gewinn ist, und die ich schon in früheren Rezensionen zum Ausdruck gebracht habe, sind mir geblieben. Dies aber ist meine sehr subjektive Einschätzung, andere mögen dies ganz anders sehen.

Ich finde, dass sich Kotronias in der Art seiner Besprechung der Theorie sich im Zuge seiner Arbeit gesteigert hat, wobei ich die Brille von Otto-Normalschachspieler aufgesetzt habe. Der neue Band ist mit dem vorhergehenden vergleichbar, für mich im positiven Sinn. Während zu Beginn eine gewisse Variantenlastigkeit auffiel, die nicht etwa auf die Besonderheiten der besprochenen Systeme zurückgeführt werden musste, nehme ich das neue Werk so ähnlich wie seinen Vorgänger wahr, in dem Kotronias Erläuterungen und Erklärungen deutlich mehr Raum gegeben hat als zuvor. Der Leser bekommt von ihm Auskunft auch über strategische Prinzipien der Systeme und über die Beweggründe des Autors, eine Empfehlung auszusprechen oder eine Warnung. Stellungsurteile werden häufig verbal begründet und nicht mit einem schlichten Schachsymbol nur ausgesprochen.

Kotronias hat zahlreiche eigene Analysen beigesteuert und bietet nicht zuletzt deshalb eine Menge von Neuerungen an. Diese sind sowohl in seinen Hauptvarianten als auch in Abzweigungen verortet. So wird auch der erfahrene Leser in seinen Spezialsystemen das Buch mit der Erwartung in die Hand nehmen dürfen, etwas Neues für sich zu finden.

Neue Bücher sind von Kotronias zunächst einmal nicht mehr zu erwarten, denn er will sich bis auf Weiteres als Autor zurückziehen, soweit ich ihn richtig verstehe. Er spricht von seiner Zukunft als reinem Spieler. Nach einer so intensiven und ihn so lange bindenden Arbeit, die ihn nach eigener Einschätzung auch rund 125 Elo-Punkte gekostet hat, ist dies nachvollziehbar.

Es ist kein Geheimnis, wenn ich Ihnen verrate, dass "Kotronias on the King`s Indian - Volume five" in englischer Sprache geschrieben ist und es, bislang zumindest, keine deutsche Übersetzung gibt. Wer mit einem "ausreichend" im Abschlusszeugnis die Schule verlassen hat und den Grundwortschatz zumindest überwiegend noch beherrscht, sollte recht bequem mit dem Werk arbeiten können.

Das Variantenverzeichnis am Ende des Buches, das wie schon erwähnt mit den spezifischen Einzelverzeichnissen zu Beginn jedes Kapitels korrespondiert, ist erneut sehr ausführlich gehalten und die gewohnt gute Hilfe bei der Orientierung über die Inhalte des Werkes hinweg.

"Kotronias on the King`s Indian - Volume five" gibt es kartoniert für 27,99 Euro. Für einen Aufschlag von 5 Euro und somit für 32,99 Euro ist das Werk auch mit Bindung als Hardcover zu haben.

Fazit: Zu "Kotronias on the King`s Indian - Volume five" lässt sich ein ähnliches Fazit wie für seine vier Vorgänger in dieser fünfbändigen Buchserie ziehen. Das Werk ist einzeln wie im Verbund mit den Schwesterbänden nutzbar. Im Verbund dürfte es auf Jahre hinaus das Maß aller Dinge hinsichtlich eines umfassenden Repertoires in der Königsindischen Verteidigung sein. Der Fernschachspieler, insbesondere mit den schwarzen Steinen am Brett, dürfte neben Hochkarätern im Turnierschach den größten Nutzen aus der Komplettserie ziehen können.

Dieser 5. Band profitiert von einer zunehmenden Vervollkommnung des Autors in seinem Schreibstil. Der Leser erhält in Fülle Informationen, die Kotronias' Einschätzungen, Bewertungen und Analyseergebnisse nachvollziehen lassen. Diese helfen ihm dabei, den Stoff echt zu verstehen, wobei er sich mit seiner eigenen Spielstärke bereits irgendwo im Bereich des Klubspielers bewegen sollte.

Uwe Bekemann

www.BdF-Fernschachbund.de

Januar 2018


Der griechische Großmeister Vassilios Kotronias schließt mit "Kotronias on the King`s Indian- Volume five Sämisch and the Rest" für den Quality Chess Verlag seine umfangreiche Reihe über die Königsindische Verteidigung aus schwarzer Sicht ab. Auch diesmal kam mit über 550 Seiten einiges an Material zusammen und wie ich las, zieht sich der Meister der Analyse erst einmal aus der Welt der Schachbuchautoren zurück. Ich bedaure das sehr, denn mit dieser Reihe ist auch sein Stil als Autor langsam gereift. Teils lag es auch an den zu besprechenden Varianten, die in einigen Bänden wirklich sehr konkret und lang analysiert werden mussten, um auch nur halbwegs zu einem Urteil zu gelangen, aber mein Eindruck ist, dass er sich auch die Kritiken zu seinen Büchern zu Herzen nahm, denn in diesem Band habe ich mehr denn je verstanden, ohne Referenzwerke, Datenbanken oder Stockfish zu befragen und das gefällt mir. Natürlich hat er immer noch Luft nach oben. Er neigt immer noch dazu, häufig Ausrufezeichen zu setzen, die nicht erklärt und auch nicht durch die Engine unterstützt werden und teils ergeht sich noch in etwas zu langen Analysevarianten, aber er erklärt auch mehr und vor allem zielgerichteter und schafft es so, seine Analysen noch besser zu unterstützen.

In meiner Rezension möchte ich 2 Varianten aus dem Buch betrachten, um dem Leser einen Eindruck zu den Empfehlungen zu vermitteln.

Zuerst einmal ist da die Smyslovvariante, die der Autor Smyslov-Inkiovsystem nennt. Weiß baut sich mit 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.Sf3 0-0 5.Lg5 erst einmal solide auf und plant, nach den Schablonenzügen d6 6.e3 Sbd7 mit 7.Le2 e5 8.dxe5 dxe5 9.Dc2 nebst 0-0 und Tfd1 auf der d-Linie aktiv zu werden. Ich habe dieses einfache System mehrfach angewandt und stand immer sehr gut, aber auch nur, weil Schwarz so gerne e5 durchsetzen wollte. Herr Kotronias empfiehlt natürlich dynamischer 5. ...c5. Nach 6.d5 h6 7.Lh4 d6 8.Sd2 entschärft er das weiße Spiel nach g5 9.Lg3 Sh5 10.e3 Sxg3 11.hxg3 sowohl mit Lf5 als auch f5, wobei letzterer den am häufigsten gespielten Zug darstellt. Nach 11. ...f5 12.Ld3 Sd7 13.f4 ging ich immer von etwas Vorteil für Weiß aus, aber Sf6 14.fxg5 hxg5 15.e4 hilft Schwarz die Neuerung e6 weiter. Zwar ist die Engine erst noch nicht zufrieden, fügt sich aber nach den folgenden 14 Zügen in den Ausgleich. Hier gibt es natürlich für beide Seiten noch einiges zu entdecken, aber das Ganze sieht stets nach genug Gegenspiel für Schwarz aus. Es erinnert an die dynamischen Möglichkeiten der nicht totzuanalysierenden Modernen Ben-Oni-Verteidigung.

Komplexer wird da es da schon in der Sämischvariante. Nach den ersten obigen Zügen und dann 4.e4 d6 5.f3 hat Weiß zwei Ideen. Oberflächlich gesehen plant er Le3, Dd2 und die lange Rochade mit folgendem Bauernsturm g4,h4-h5, aber wenn Schwarz aktiv genug spielt, trachtet Weiß eher nach einem guten Raumvorteil und versucht, Schwarz zu erdrücken. Auch hier ist c5 das geeignete Rezept, das sich bewährt hat. Nach 5. ...0-0 6.Le3 c5 bietet Schwarz ein Bauernopfer an, hat aber nach dessen Annahme Entwicklungsvorsprung und Spiel auf den nach f3 und ohne den d4 doch recht löchrigen schwarzen Feldern. Spannender ist da schon 7.Sge2, der auch 2013 im recht guten Buch "The Ultimate Anti-Grünfeld-A Sämisch Repertoire" des moldawischen GM Dmitry Svetushkin aus dem Chess Stars Verlag empfohlen wurde. Dieses Buch war auch neben der Datenbank mein Vergleichswerk. Die kritische Variante entsteht nach 7. ...Sc6 8.d5 Se5 9.Sg3 e6 10. Le2 exd5 11.cxd5 a6, die erneut nach dem modernen Ben-Oni aussieht. Svetushkin empfiehlt hier 12.a4 und nach h5 13.0-0 Sh7 14.Dd2 h4 15.Sh1 f5 übt Schwarz wieder Druck aus, hat sich aber auch am Königsflügel geschwächt. Nach 16.Sf2 Te8 sehen beide Autoren 17.Kh1 als starken Zug, da er Tg1 und g4 vorbereitet, mit dem Weiß auf Königsangriff setzt. Tb8 18.Tg1 geben noch beide an, aber Svetushkin gibt jetzt Kh8 an, den Kotronias, wie er zugibt, selbst schon gespielt hat. Nach 19. g4 f4 sieht dieser Weiß im Vorteil, während Kotronias hier Kompensation für Schwarz sieht. Aber das ist für ihn nicht relevant, da er mit 19.f4 eine starke Neuerung parat hat, die er zu gutem weißem Vorteil analysiert. Stattdessen soll Schwarz prophylaktisch 18. ...Sf7 spielen, wonach fxe4 das Gleichgewicht hält.

So läuft es in allen Kapiteln. Es werden überall neue Ideen gefunden und Schwarz erhält überall dynamischen Ausgleich oder mehr.

Auf mich macht das Buch einen sehr starken Eindruck und es juckt mich fast in den Fingern, auch mal Königsindisch zu versuchen! Ich kann es allen Königsindischanhängern und Fans des dynamischen Gegenspiels nur wärmstens empfehlen!

IM Dirk Schuh

August 2017

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