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LOKORTKFD

White Repertoire with 1.d4 and 2.c4 - Vol 2

The King´s Fianchetto Defences

288 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2013

21,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Alexei Kornev is an international grandmaster and coach. In 2001 he took the silver in the Russian Cup Final. He is also the winner of a number of international tournaments. Highest ELO so far - 2582.

For many years he has been senior coach of the junior chess school in the city of Vladimir. His students are often among the winners of the Russian junior championships for boys and girls.
Weitere Informationen
EAN 9789548782951
Gewicht 340 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2013
Autor Alexei Kornev
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-9548782951
Seiten 288
Einband kartoniert
Mit "A Practical Repertoire with 1.d4 and 1.c4, Volume 2, The King's Fianchetto Defences" hat Alexei Kornev den zweiten von drei Bänden vorgelegt, mit denen er für Weiß ein umfassendes Repertoire basierend auf 1.d4 und dann 2.c4 zusammenstellt. Das Werk wurde Ende 2013 abgeschlossen und vom bulgarischen Chess Stars-Verlag herausgegeben.
Während im ersten Band alles auf die schwarze Antwort 1…d5 ausgerichtet war, präpariert Kornev den Leser nun für den Fall, dass dessen Gegner seinen schwarzfeldrigen Läufer fianchettiert. Dementsprechend geht es um Grünfeldindisch, Königsindisch, die Moderne Verteidigung und um die Pirc-Ufimzew-Verteidigung.
Beim Königsinder konzentriert sich Kornev auf das Awerbach-System.

Der Inhalt verteilt sich auf fünf Abschnitte bzw. Teile, die insgesamt 19 Kapitel beherbergen. Das Inhaltsverzeichnis hat das folgende Gesicht, das auch die behandelten Initialzugfolgen zeigt (in einer sinngemäßen deutschen Übersetzung):

Teil 1: Grünfeldindisch
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4

Moderne Abtauschvariante
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.e4 Sxc3 6.bxc3 Lg7 7.Sf3
Kapitel 1: 7...0-0 8.Le2 c5 9.0-0
Kapitel 2: 7...c5 8.Le3 Sc6 9.Tc1; 8...0-0 9.Le2; 8...Lg4 9.Tc1
Kapitel 3: 7...c5 8.Le3 Da5 9.Dd2 mit/ohne 9...0-0
Kapitel 4: 7...c5 8.Le3 Da5 9.Dd2 0-0

Teil 2: Königsindisch
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4
Kapitel 5: 4...0-0 5.Le2 c6 6.e5

Awerbach-System
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4d6 5.Le2
Kapitel 6: 5...Sfd7 6.Sf3; 5...c5 6.d5; 5...Sc6 6.d5; 5...Sbd7 6.Lg5; 5...e5 6.dxe5; 5...Sa6; 5...c6
Kapitel 7: 5...0-0 6. Seltene Linien; 6...Sc6, 6...c6 7.Dd2
Kapitel 8: 5...0-0 6.Lg5 Sbd7 7.Dd2
Kapitel 9: 5...0-0 6.Lg5 Sa6 7.f4
Kapitel 10: 5...0-0 6.Lg5 h6 7.Le3
Kapitel 11: 5...0-0 6.Lg5 c5 7.d5

Teil 3: Moderne Verteidigung

Awerbach-Variante
1.d4 g6 2.c4
Kapitel 12: 2...d6; 2…Lg7 3.e4 c6; 3…c5; 3…Sc6
Kapitel 13: 2...Lg7 3.e4 d6

Teil 4: Pirc-Ufimzew-Verteidigung
1.d4 d6 2.e4 Sf6 3.Sc3 g6 4.Le3
Kapitel 14: Seltene Linien; 4…a6 5.h3
Kapitel 15: 4...Lg7 5.Dd2 Argentinian Attack
Kapitel 16: 4...c6 5.h3 Sweschnikow-Jansa-Angriff

Teil 5: Pirc-Ufimzew-Verteidigung (Abweichungen)
1.d4 d6 2.e4 Sf6 3.Sc3
Kapitel 17: 1.d4 d6 2.e4 Sf6 3.Sc3 e5 4.dxe5dxe5 5.Dxd8 Kxd8 6.Lg5 Philidor (modern)
Kapitel 18: 1.d4 d6 2.e4 Sf6 3.Sc3 Sbd74.f4 Anti-Philidor
Kapitel 19: 1.d4 d6 2.e4 Sf6 3.Sc3 c6 Tschechische Verteidigung


Wie schon der erste Band, über den ich im vergangenen Jahr eine Rezension geschrieben und diese dann auf der Homepage des Deutschen Fernschachbundes e.V. veröffentlicht habe, zeichnet sich auch dieser durch eine besondere Hingabe des Autors aus, den Leser das Repertoire verstehen zu lassen, seine Empfehlungen zu begründen und konkrete Anleitung zu geben, wie ein erörtertes System zu spielen ist. Besonderes Augenmerk richtet er auf die Ressourcen, die beide Parteien in der Partie kennen sollten, ausgeprägt auch im Kapitel über die Königsindische Verteidigung.
Auffällig ist zudem, und dies im positiven Sinn, dass Kornev sich offensichtlich durchgehend die Frage stellt, ob sein Leser die Absicht erkennen kann, in der ein Zug gespielt werden soll. Sehr häufig gibt er gerade diese an und führt sie weiter aus. Weiterhin bildet er Brücken zu anderen Systemen. Nicht selten zeigt er Ähnlichkeiten einer Stellung zu sich aus anderen Systemen ergebenden Positionen an, um auf Parallelen im Vorgehen, aber auch auf Unterschiede in der Behandlung aufgrund bestimmter verschiedener Merkmale aufmerksam zu machen.

Indem Kornev und damit der Verlag Chess Stars das Repertoire auf drei Bände verteilen, haben sie sich die Option verschafft, es breiter anzulegen. So müssen sie sich nicht auf Speziallinien konzentrieren, mit denen ganze Bereiche der Theorie ausgeblendet werden können, die aber auch oft nicht zu den meistgespielten Alternativen zählen.
Für mich ist diese Serie in gewisser Weise eine Alternative zur Grandmaster Repertoire-Reihe von Quality Chess, mehr noch aber eine Ergänzung. Da auch der dritte Band von Kornev inzwischen vorliegt, lässt sich der Gesamtpreis für das Komplettrepertoire auf ca. 75 Euro errechnen. Eine zumindest hinsichtlich der gleichen thematischen Eröffnungsausrichtung über die entsprechenden Bände aus der Grandmaster Repertoire-Serie angestrebte Repertoireausstattung würde Ausgaben in Höhe von Pi mal Daumen 130 Euro bedeuten (Hardcover). Der Schachfreund, der seine Anschaffung in erster Linie vom Kaufpreis abhängig macht, kommt also über die Chess Stars-Bücher günstiger davon. In der Grandmaster Repertoire-Serie sind die von Kornev behandelten Eröffnungen über verschiedene Bände verteilt, sodass die Zahl der jeweils zu beschaffenden Bücher nicht identisch wäre.

Inhaltlich lässt sich die Qualität der Bücher aus beiden Reihen nicht so recht vergleichen. Beide Serien sind gut und damit geeignet, die Basis für ein rundes und aktuelles Repertoire zu geben.
Einen Unterschied aber sollte der Interessent wissen: Trotz der Verteilung des Repertoires auf mehrere Bände und damit der Option, es breiter anzulegen, war Kornev gezwungen, insbesondere auf der Seite von Weiß, aus dessen Sicht er das Material zusammengestellt hat, eine gewisse Strenge bei der Entscheidung über die Aufnahme einer Zugalternative walten zu lassen. Dies führt dazu, dass der Leser den Empfehlungen des Autors bisweilen auch an maßgeblichen Weichenpunkten folgen muss, sofern ihm zu alternativen Möglichkeiten keine anderen Quellen zur Verfügung stehen.
So ist für beide Seiten festzustellen, dass auch zu einem frühen Zeitpunkt in der Partie (auch vor Erreichen des 10. Zuges) nicht nur ausnahmsweise nur eine bestimmte Folge angegeben wird. Ungesteuert und in Stichproben habe ich nach zusätzlichen Möglichkeiten in meiner Partiendatenbank gesucht und bin dabei auch auf aussichtsreiche Möglichkeiten getroffen, an denen Kornev seinen Leser vorbei führt. Ich möchte dies nicht als negative Aussage verstanden wissen, sondern als Hinweis. Die Auswahl des Repertoires ist ein wesentliches Element eines solchen Werkes. Auch ist es nicht so, dass ich Linien erkannt hätte, die Kornev für mich nicht nachvollziehbar vorgezogen hat. Es geht mir allein um die Feststellung, dass der Leser sich bei diesem Buch mehr in die Hand des Autors begibt als beispielsweise in der Regel im Fall der Grandmaster Repertoire-Bücher.
Ich komme deshalb auf meinen Hinweis zurück, dass die Trilogie von Kornev (soweit ich sie bisher kenne) zu 1.d4 und 2.c4 eine ausgezeichnete Rolle als Zweit- oder Ergänzungsquelle spielen kann. Diese Aussage treffe ich besonders durch die Brille des Fernschachspielers.

Zwischenfazit also: Komplettrepertoire für Weiß? Ja! Abgesichert gegen zumindest die "hochrangigen" Alternativen auf der Seite von Schwarz? Ja! Entscheidungsspielraum für Weiß nach eigenen Stärken und Vorlieben zwischen gleichwertigen weißen Alternativen an herausragenden Stellen? Jein!

Mir persönlich ist es lieber, wenn ein Autor, so wie hier Kornev, sein Platzproblem dadurch löst, dass er sich auf bestimmte gute Varianten konzentriert und gleichwertige dabei häufiger verwirft und stattdessen ausgiebig erläutert, erklärt und begründet, als umgekehrt.

"A Practical Repertoire with 1.d4 and 1.c4, Volume 2, The King's Fianchetto Defences" ist klassisch als Eröffnungsbuch aufgebaut. In den Kapiteln bildet eine Hauptvariante das Rückgrat der Betrachtungen, alles andere zweigt in der Chronologie dieser Variante ab. Illustrative Partien gibt es nicht, ich vermisse sie auch nicht. Einzelne, im Zuge der Erörterungen genutzte Fragmente werden allerdings ohne besondere Kommentierung bis zum Schluss der Partie gezeigt, wohl aus Gründen der Dokumentation.

Bei "A Practical Repertoire with 1.d4 and 1.c4, Volume 2, The King's Fianchetto Defences" handelt es sich um eine Übersetzung ins Englische, vermutlich aus der russischen Landessprache des Autors. Auf Seite 20 ist ein Zeichen aus einem fremden Zeichensatz versehentlich erhalten geblieben, was diese Annahme stützt.
Den Status einer Übersetzung merkt man dem Werk auch an, denn passagenweise würde jemand, für den Englisch die Muttersprache ist, sich nicht so wie im Werk abgebildet äußern. Der Übersetzer GM Evgeny Ermenkov dürfte Englisch auch "nur" als Fremdsprache kennen. Als auf eigene Fremdsprachkenntnisse angewiesener deutsche Leser kann einem dies in einem Schachbuch meines Erachtens völlig egal sein. Die Verständlichkeit des Werkes wird für einen Fremdsprachler dadurch eher gefördert als verringert. Die Anforderungen an die Englischkenntnisse des Lesers möchte ich deshalb auf "schlichtes Schulenglisch" taxieren.

Ein ordentliches Variantenverzeichnis wird dem Leser auch geboten, es befindet sich auf den letzten Seiten.

Fazit: "A Practical Repertoire with 1.d4 and 1.c4, Volume 2, The King's Fianchetto Defences" ist ein empfehlenswertes Buch, sowohl als Einzelwerk als auch als Element der Trilogie, der es zugehört. Zu seinen besonderen Stärken zählen die umfangreichen und qualifizierten Erläuterungen des Autors, die dem Leser eine besondere Hilfestellung dabei leisten, die Theorie zu verstehen und diese nicht nur quasi auswendig zu lernen. Der dafür verwendete Platz im Buch ist gut investiert, auch wenn dadurch die eine oder andere für Weiß alternativ in Betracht kommende Linie außen vor bleibt.
Das Werk reicht aus, um dem Spieler mit Weiß zu einem "runden" Repertoire zu verhelfen, das ihn gegen die wichtigsten Möglichkeiten des Schwarzen rüstet, sofern dieser zu Grünfeldindisch, Königsindisch, zur Modernen Verteidigung oder zur Pirc-Ufimzew-Verteidigung greift. Wer seine Partieanlage mit Weiß auf eine breitere Auswahl an weißen Zugalternativen stützen möchte, kann dieses Werk auch ganz speziell als zweite oder ergänzende Quelle nutzen. Für den Fernschachspieler ist diese Funktion besonders wertvoll, weil er die in Umfang und Qualität bemerkenswerten Erläuterungen sehr gut seine Partie begleitend nutzen kann, während er die größere Entscheidungsbreite anderweitig erreicht.
Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
Mai 2014


Dieses Buch ist der 2.Teil einer, auf drei Bände ausgelegten, Reihe. Teil 1 behandelte hauptsächlich das Damengambit, Teil 2 die königs- und grünfeldindischen Systeme und Teil 3 wird sich in der Hauptsache mit Nimzoindisch befassen.
Da ich in Teil 1 im Abschnitt über das Tschigorinsystem ein dickes Loch in der Kornevschen Analyse fand, ging ich an dieses Werk nicht ganz unvoreingenommen heran.
Zum theoretischen Teil:
Gegen Grünfeldindisch empfiehlt der Autor das Abtauschsystem mit Sf3 und Le3. Der Vorteil dieses Abspiels liegt sicher darin begründet, dass man mit Weiß, vorausgesetzt man stellt sich nicht ganz dämlich an, nur sehr schwer verlieren kann. Ob man damit aber gegen einen gut vorbereiteten Grünfeldjünger einen greifbaren Vorteil herausholen kann mag auch hinsichtlich der außerordentlichen Komplexität der entstehenden Stellungen mehr als fraglich erscheinen. Für einen Einsatz beim Fernschach ist dieser Ansatz sicherlich gerechtfertigt aber ich habe doch starke Zweifel, dass sich der Durchschnittsschächer (also wir alle, bis auf ein paar Ausnahmen ;-) ) sich diese Variantenanhäufungen überhaupt merken, bzw. verstehen kann!
Gegen Königsindisch bleibt der Autor seiner Linie treu und macht den Leser auf die Variante 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Lg5 aufmerksam. Auch hier ist die Kenntnis konkreter Varianten wichtiger als das Verstehen von typischen Mittelspielideen. Ich kann mich auch täuschen und vielleicht tue ich dem Autor Unrecht, aber ich behaupte, kein normaler Vereinsspieler kann sich das alles merken! Zu komplex und zu anspruchsvoll erscheinen diese Abspiele.
Einzig gegen Pirc/Modern empfiehlt er ein einfaches, leicht verständliches Abspiel: 1.d4 d6 2.e4 Sf6 3.Sc3 g6 4.Le3. Folgerichtig ist dieses Kapitel auch das stärkste im Buch! Ein gutes, starkes System bei dem es mehr um Ideen/Pläne geht als um 35zügige Varianten. Wobei ich hier anmerken muss, dass es mir nicht ganz einleuchtet, wieso der Autor plötzlich auf eine 1.e4 Variante umschwenkt anstatt in gewohnten 1.d4 Gefilden zu bleiben.
Für mich macht dieser Teil des weißen Repertoires keinen runden Eindruck. Es schwankt zwischen theoretischer Korrektheit und einer Unverträglichkeit bezüglich der praktischen Anwendung. Es will alles perfekt machen und schießt dabei über das Ziel hinaus. Ähnlich wie bei Avrukh wird hier mit Atomraketen auf Spatzen geschossen.
Fernschachspieler, Spitzenspieler, Sekundanten von Carlsens nächstem Herausforderer oder einfach begeisterte Analytiker können mit diesem Buch sicher sehr gut arbeiten. Für den einfachen Vereinsspieler meiner Meinung nach zu komplex und auch nicht wirklich stimmig.
Martin Rieger
www.Schach-Welt.de
Februar 2014


Das letzte Buch für die heutige Rezension ist der zweite Teil eines ambitionierten Repertoires von GM Alexei Korneev. Dieses Repertoire basiert ebenfalls auf dem Damengambit, dieses Mal jedoch im gewohnten Stil. Im ersten Band wurden die Abspiele nach 1.d4 d5 2.c4 behandelt und Empfehlungen basierend auf der Meraner Variante und der Abtauschvariante gegen das Damengambit empfohlen. Viele Leser waren auf die Empfehlung gegen die indischen Systeme, besonders die Königsfianchetto-Verteidigungen gespannt. Zahlreiche E-Mails erreichten mich, mit Anfragen ob ich denn mehr über die Varianten wüsste. Leider konnte ich bis heute keine Auskünfte machen.

Gegen Königsindisch wurde die Awerbach-Variante gewählt (1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Lg5!?), die sich gut für das Grundstudium des klassischen königsindischen Stellungstyps eignet. Schwarz kommt hier, anders als in der Hauptvariante, nicht so schnell zu Gegenspiel und sein Versuch, schnell den typischen Königsindisch-Plan mit ….f5-f4 zu spielen, hat nicht genug Kraft und Vorbereitung, um mit gleicher Wucht zu treffen. 7370Das macht es zu einer idealen Waffe für Turnierspieler, die häufig gegen alteingesessene Königsinder antreten müssen, die Ihre Pläne auswendig gelernt haben und die Theorie der 9.Se1-Variante bis zum Matt auswendig gelernt haben (nicht zu wörtlich nehmen). Wie der Titel bereits sagt, handelt es sich hier um ein praktisches Repertoire. Praxis bedeutet, theoretischen Problemen aus dem Weg zu gehen und auf menschliche Schwächen zu spielen. Dafür ist die Awerbach-Variante meiner Meinung nach prädestiniert.

Für die Grünfeld Verteidigung lautet die Empfehlung, die Moderne Abtauschvariante mit Sf3, Le3 und Dd2 zu spielen. Dies ist seit einigen Jahren meine Hauptwaffe und die Endspiele, die häufig in dieser Variante entstehen, sind von einem praktischen Standpunkt sehr angenehm für Weiß zu spielen. Weiß hat immer etwas Druck und nur mit präzisem Spiel kann Schwarz die Waagschale im Gleichgewicht halten. Unter praktischen Bedingungen, mit dem Druck der eigenen Erwartungshaltung und der tickenden Uhr ein nicht immer leicht zu erreichendes Ziel. Neueste Entwicklungen in dieser Variante wurde aufgenommen und anhand von Musterpartien analysiert. Das Studium der Musterpartien würde ich unbedingt empfehlen. In den Endspielen kommt es nicht darauf an, diese zu erreichen, sondern Sie richtig spielen zu können.

Interessant ist die Empfehlung gegen die Moderne Verteidigung. Gegen ein schnelles Fianchetto (1.d4 g6) wird der Zug 2.c4 empfohlen. Hingegen wird nach 1.d4 d6 nicht etwa 2.c4 oder 2.Sf3 gespielt, sondern vom typischen 1.d4-Repertoire abgewichen und auf 1.e4 umgeschlagen. Hier können zwei Eröffnungen entstehen: Pirc & Philidor

Gegen beide Eröffnungen sind starke Systeme empfohlen, die mit den neuesten Entwicklungen aufgerüstet wurden. Man kann sogar sagen, dass diese Systeme sehr viel Druck für Weiß versprechen (z.B. gegen Pirc: Le3 ’150 Angriff’).

Alles in allem eine gesunde Auswahl an Systemen, die den praktischen Gehalt einer Partie hervorhebt und mit Weiß auf einen kleinen, aber langhaltigen Vorteil spielt.
Lukas Wedrychowski
DailyChess.org
Dezember 2013