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LOWAHMS

Modernes Skandinavisch

302 Seiten, kartoniert, Chessgate, 1997

20,35 €
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Final vergriffen
Großmeister Matthias Wahls, Deutscher Meister 1996, liefert mit diesem Buch ein komplettes Repertoire gegen 1.e4. Skandinavisch ist eine ideale Eröffnung für Amateure, die nicht viel Zeit zum Variantenstudium haben. Aber auch Profis werden von diesem Werk profitieren, denn der Autor bringt viele eigene Analysen über die Eröffnung, die er seit Jahren mit großem Erfolg spielt. Eine Vielzahl strategischer Erläuterungen und psychologischer Kniffe runden die fundierte Analysearbeit ab.
Weitere Informationen
EAN 9783932861000
Gewicht 560 g
Hersteller Chessgate
Breite 16,5 cm
Höhe 24 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 1997
Autor Matthias Wahls
Sprache Deutsch
ISBN-10 3932861000
ISBN-13 9783932861000
Seiten 302
Einband kartoniert
Diagramme 471
005 Inhaltsverzeichnis
007 Einführung
015 Kapitel 1: Abweichungen im 2. Zug
021 Kapitel 2: Blackmar - Diemer - Gambit
029 Kapitel 3: 3.d4 e5
039 Kapitel 4: 3.d4 Sc6
046 Kapitel 5: 3.Sf3
053 Kapitel 6: 3.Sf3 Lg4 4.Le2 Sc6 5.d4 0-0-0 6.Sc3
056 Kapitel 7: 3.Sf3 Lg4 4.Le2 Sc6 5.d4 0-0-0 6.c3
060 Kapitel 8: 3.Sf3 Lg4 4.Le2 Sc6 5.d4 0-0-0 6.c4
066 Kapitel 9: 3.Sf3 Lg4 4.Le2 Sc6 5.d4 0-0-0 6.Le3
073 Kapitel 10: 3.Sc3 Da5 4.f4
075 Kapitel 11: 4.b4?
079 Kapitel 12: 4.g3
086 Kapitel 13: 4.Sf3 Sf6 5.Lc4
089 Kapitel 14: 4.Sf3 Sf6 5.Le2
093 Kapitel 15: 4.Lc4 c6 5.d3
098 Kapitel 16: 4.Lc4 c6 5.d4
103 Kapitel 17: 4.d4 c6 5.Lc4 Lf5 6.Ld2 Sf6 7.Sge2
108 Kapitel 18: 4.d4 c6 5.Lc4 Lf5 6.Ld2 Sf6 7.De2
114 Kapitel 19: 4.d4 c6 5.Lc4 Lf5 6.Ld2 Sf6 7.Df3
122 Kapitel 20: 4.d4 c6 5.Lc4 Lf5 6.Ld2 Sf6 7.Sd5
129 Kapitel 21: 5.Sf3 Sf6 6.Ld3
133 Kapitel 22: 5.Sf3 Sf6 6.Ld2 Lf5 7.Sh4
137 Kapitel 23: 5.Sf3 Sf6 6.Le2 Lf5 7.0-0
142 Kapitel 24: 5.Sf3 Sf6 6.Se5 Le6
151 Kapitel 25: 5.Sf3 Sf6 6.Se5 Lf5 7.g4
156 Kapitel 26: 5.Sf3 Sf6 6.Se5 Lf5 7.Sc4
160 Kapitel 27: 5.Sf3 Sf6 6.Se5 Lf5 7.Lf4
165 Kapitel 28: 5.Sf3 Sf6 6.Se5 Lf5 7.Ld3
173 Kapitel 29: 5.Sf3 Sf6 6.Se5 Lf5 7.Ld2
176 Kapitel 30: 6.Lc4 Lf5 7.0-0 e6 8.Se5
181 Kapitel 31: 6.Lc4 Lf5 7.0-0 mit späterem Lf4
186 Kapitel 32: 6.Lc4 Lf5 7.0-0 e6 8.Andere
190 Kapitel 33: 6.Lc4 Lf5 7.Se5 e6 8.g4
197 Kapitel 34: 7.Ld2 e6 8.Se5
201 Kapitel 35: 7.Ld2 e6 8.Sh4
204 Kapitel 36: 7.Ld2 e6 8.Sd5
209 Kapitel 37: 7.Ld2 e6 8.Se4
219 Kapitel 38: 8.De2 Nebenvarianten
226 Kapitel 39: 8.De2 Lb4 9.0-0
234 Kapitel 40: 8.De2 Lb4 9.a3
242 Kapitel 41: 9.Se5 Sbd7 10.Sxd7 Kxd7
247 Kapitel 42: 9.Se5 Sbd7 10.Sxd7 Sxd7
261 Kapitel 43: 9.0-0-0 Nebenvarianten
267 Kapitel 44: 9.0-0-0 Sbd7 10.Lb3
271 Kapitel 45: 9.0-0-0 Sbd7 10.Sh4
271 Kapitel 46: 9.0-0-0 Sbd7 10.Kb1
271 Kapitel 47: 9.0-0-0 Sbd7 10.Se5
284 Kapitel 48: 10.a3 Lxc3 11.Lxc3 Dc7 12.Ld2
288 Kapitel 49: 10.a3 Lxc3 11.Lxc3 Dc7 12.d5
291 Kapitel 50: 10.a3 Lxc3 11.Lxc3 Dc7 12.Se5
300 Zeichenerklärung
301 Literaturverzeichnis
303 Partienverzeichnis
Deutscher Meister deckt seine Karten auf
Das erste Buch des Deutschen Meisters Matthias Wahls ist für die Skandinavisch-Theorie ein Ereignis. Nicht zuletzt wegen der Erfolge des Hamburgers kommt 1. ... d5 nebst Dxd5 allmählich in Mode. In einer Schach-Bestsellerliste (12/1997) der Buchhandlung van Stockum (Den Haag) stand Emms' Büchlein The Scandinavian, obwohl schmal und teuer, auf Platz 1. Modernes Skandinavisch ist von anderer Art, äußerlich wie inhaltlich kein Leichtgewicht, wenn auch der Autor einen lockeren Plauderton anschlägt. An den besten Stellen fühlt man sich an Polugajewskis Aus dem Labor des Großmeisters erinnert. Eine Probe:
Weiß: Kc1, De2, Td1, Th1, Lc4, Ld2, Sf3, a2, b2, c2, f4, g4, h2
Schwarz: Kc8, Df6, Td8, Th8, Lf8, Lg6, Sc6, a7, b7, e6, f7, g7, h7
Schwarz am Zug
„Stellen Sie sich einmal vor, liebe Leser: Eine ganze Zeit lang mußte ich Skandinavisch tatsächlich mit der Angst spielen, in jeder neuen Partie plötzlich die Widerlegung um die Ohren geschlagen zu bekommen. Ich hielt nämlich die Diagrammstellung damals für deutlich nachteilhaft, und zwar so lange, bis Nils Michaelsen eines Tages mit der erstaunlichen Möglichkeit
14. ... Ld6!!
aufwarten konnte."
Die brillante Idee ist 15. f5 exf5 16. Lg5 (Weiß gewinnt scheinbar die Dame) Lf4+! 17. Lxf4 Txd1+ 18. Txd1 fxg4, Schwarz hat gute Gewinnaussichten!
Modernes Skandinavisch geht auch auf Abweichungen ein, es analysiert sogar 2. d4 (= Blackmar-Diemer-Gambit) auf acht Seiten (4. ... Lf5!?).
Wenn ein Großmeister die Karten in seiner Spezialvariante aufdeckt, hat das oft zur Folge, daß er sie nicht länger anwendet. Matthias Wahls hat dazu gar keinen Anlaß, da er mit 2. ... Dxd5 nach eigenen Angaben in sechs Jahren 30mal gewann, 19mal remisierte und nur 5mal verlor (das sind fast so viele d5-Partien wie Pionier Mieses in all seinen Turnieren).
Große Erfolge blieben Wahls zuvor in Philidors Verteidigung versagt, zu Skandinavisch á la Mieses würde ich ihm auch nicht raten. Mieses strebte eine schnelle Entwicklung an, oft mit heterogenen Rochaden, was ja auch dem Gegner Chancen einräumt.
An der hohen Wahls-Ausbeute sieht man, daß Weiß gegen das moderne c6/Lf5 bis weit ins Mittelspiel Probleme lösen muß. Der anspruchsvolle Aufbau ist keinesfalls auf Figurentausch gemünzt, sondern gibt sich asymmetrisch und kämpferisch - am ehesten mit dem Leningrader Holländisch oder Königsindisch zu vergleichen. In der Einführung stellt der Autor sogar einen zweiten Band in Aussicht, zur Strategie des Systems.
Den Unterschied zwischen der alten und der „modernen" Behandlung kann man auf diesen Nenner bringen: Mieses wollte e7-e5 durchsetzen, um die schwarze Stellung zu befreien. Wahls zieht es meist vor, sich mit c6 und Lf5 aufzubauen.
Anlaß für sein Umdenken ist die Hauptvariante 1. e4 d5 2. exd5 Dxd5 3. Sc3 Da5 4. d4 Sf6 5. Sf3, in der die Versuche, mit 5. ... Lg4 oder 5. ... Sc6 den Zug e7-e5 zu verwirklichen, laut Theorie Vorteil für Weiß ergeben. Wahls geht von dieser Prämisse aus. Er plädiert für 5. ... Lf5 nebst c6 und sieht die Methode, welche aus Mieses' Sicht ein bitteres Zugeständnis wäre, sogar als Vorteil: Hat Schwarz vom Wunsch nach frühem e7-e5 Abstand gewonnen, steht es ihm frei, den Aufbau c6, Lf5 und Sf6 in variabler Abfolge zu spielen und damit Weiß Optionen zu rauben, wie den Angriff Se2-g3 nebst f4-f5 gegen frühes Lf5.
Leider werden alte Quellen (Mieses!) nicht zu Vergleichen herangezogen. Mehrere Male (4. b4, 4. Sf3 Sf6 5. Le2 oder 4. Lc4 nebst d3) hätte das Buch von solchem Material profitiert. Das älteste Buch des Literaturverzeichnisses stammt aus dem Jahr 1983. Modernes Skandinavisch bietet statt dessen hypermoderne Strategien:
Weiß: Kb1, De2, Td1, Th1, Lb3, Sc3, Sf3, a2, b2, c2, d4, f2, g2, h2
Schwarz: Ke8, Da5, Ta8, Th8, Lb4, Lf5, Sb6, Sf6, a7, b7, c6, e6, f7, g7, h7
Schwarz am Zug
11. ... Lxc3! (ein origineller Einfall von Wahls) 12. Lxc3 Db5 13. Dxb5 cxb5. Schwarz kontrolliert die weißen Felder und steht kerngesund.
Dem Verleger Jürgen Daniel gebührt zu seinem Erstling viel Applaus. Ärgerlich sind jedoch das Layout ohne Silbentrennung sowie die laxe Lektorierung der Texte.
In Kaissiber 6, Seite 61, gehe ich näher auf Varianten ein, denn 300 Seiten Schach ohne Fehler gibt es nicht. Weil die Variante so jung ist, müssen Anwender mit neuen Entwicklungen rechnen. Trotzdem ist klar, daß diese Form des Skandinaviers dank der enthusiastischen Befürwortung eines der besten deutschen GMs viel Zulauf erhalten wird.
Stefan Bücker
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