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LOBASTNSG

The New St. George

167 Seiten, kartoniert, Cadogan, 1993

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Final vergriffen
The unorthodox, enterprising Michael Basman provides a fascinating guide to his universal opening beginning ...e6, ...a6 and ...b5, which was sensationally used by Miles to defeat Karpov.
Weitere Informationen
EAN 1857440196
Hersteller Cadogan
Medium Buch
Erscheinungsjahr 1993
Autor Michael Basman
Sprache Englisch
ISBN-10 1857440196
Seiten 167
Einband kartoniert
Der englische Meister Michael Basman gilt allenthalben als Exzentriker. Über seine Spielstärke sollte man sich indes nicht täuschen. Basman gewann immerhin die britische Meisterschaft 1973 zusammen mit IM Hartston, dazu manches weniger bedeutende Turnier. Ein Exzentriker ist er gleichwohl. Das fällt schon bei seinen ersten Zügen auf. Basman eröffnet z.B. mit Vorliebe mit 1. a3 und 2. h3 bzw. ..a6 und ...h6. Auch 1. g4 bzw. ...g5 gehören zu seinem Repertoire. Bei so starker Vorliebe für ausgefallene Eröffnungen ist es verwunderlich, daß nur ein bekannter Partiebeginn seinen Namen trägt: die Basman-Variante der Holländischen Verteidigung: 1. d4 f5 2. g3 g6 3. Lg2 Lg7 4. Sf3 c6 5. 0-0 Sh6. Doch ist sie nicht unser Thema, so bizarr sie auch aussehen mag.
Das Buch, mit dem wir uns befassen wollen, heißt "Play the St. George" und ist 1983, 1987 und neuerdings auch 1993 erschienen, diesmal bei Cadogan Chess in London. Es behandelt die Zugfolge 1. e4 a6 2. d4 e6 3. c4 b5, ist also u.a. ein Gambit, aber nicht notwendigerweise. Die Fortsetzung kann ja auch 1. e4 e6 2. d4 a6 3. Sf3 b5 4. Ld3 c5 5. c3 Lb7 6. 0-0 Sf6 sein, womit wir bei der Hauptvariante angelangt sind.
Die Frage, was der Heilige Georg damit zu tun hat, beantwortet sich so: 1980 hat Tony Miles den amtierenden WM Anatoli Karpow als Nachziehender mit dieser Eröffnung bei der europ. Mannschaftsmeisterschaft im schwedischen Skara sensationell besiegt. Es waren die Jahre, in denen eine Niederlage Karpows einer Sensation gleichkam. Miles war also St. Georg und Karpow der Drache. Mit der Drachenvariante des Sizilianers hat das Abspiel nichts zu tun. Ihr Name geht darauf zurück, daß die schwarze Bauernformation in dieser Variante an die Gestalt eines Drachens erinnert.
Wegen des charakteristischen Zuges ...b5 könnte man das ganze System auch unter "Polnisch" einordnen, was in der Tat bisweilen geschieht, nicht aber bei Basman. Dagegen berichtet er wahrheitsgemäß, daß es John Baker war, der 1868 im St. James Club zu London gegen seinen Landsmann Blackburne und gegen WM Steinitz als Nachziehender mit 1...a6, 2...5 und 3...Lb7 eröffnet hat und beide Partien gewann. Steinitz und Blackburne spielten allerdings blind gegen Baker und gegen vier weitere Gegner, und eine Partie spielten sie gegeneinander, und zwar "sehend". Blackburne stellte sich mit 1. e4 2. d4 3. Ld3 und 4. Sh3 auf, Steinitz mit 3. Sf3 und 4. Ld3. Insofern wäre es gerechtfertigt, das ganze System Baker-Eröffnung zu nennen. Basman ist indes nicht an der Namensgebung interessiert, sondern am strategischen Konzept, und hier gibt er den Lesern eine Fülle Anregungen, weshalb das Buch mit guten Gewissen zum Studium empfohlen werden kann, zumal es sich auch mit den Problemen eines normalen Clubspielers auseinandersetzt.
Ludwig Steinkohl, Rochade Europa 9/93