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Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura /reduziert

Mängelexemplar; Transport-/Lagerschaden

232 Seiten, kartoniert, Olms, 1. Auflage 2012

17,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Dieses erste Buch über Hikaru Nakamura, der größten amerikanischen Schach-Hoffnung seit Robert James Fischer, ist eine Weltpremiere! Mit einem Insider-Prolog von "Bobbys" Sekundanten beim "Match des Jahrhunderts" 1972, Lubosh Kavalek.
In zehn Kapiteln begeben sich die beiden Autoren auf Spurensuche nach den wesentlichen Gründen für Nakamuras Erfolg. Wie sein Dauerrivale Magnus Carlsen wurde der Amerikaner fast ein Jahr lang von Garri Kasparow trainiert.
Von besonderem Reiz sind neben einem Exklusivinterview die Beiträge prominenter Schachgrößen wie der des dreimaligen US-Landesmeisters Lubosh Kavalek, der Hikarus Sturmlauf zum Schacholymp persönlich aus nächster Nähe verfolgt und sich so ein verlässliches Urteil über diesen außergewöhnlichen Spieler bilden kann. Viele Schachfreunde bewundern Nakamuras furioses Angriffstalent und verfolgen mit größtem Interesse alle seine Turniere und Partien.

Weitere Informationen
Gewicht 600 g
Hersteller Olms
Breite 17,1 cm
Höhe 24 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2012
Autor Karsten MüllerRaymund Stolze
Sprache Deutsch
Auflage 1
Seiten 232
Einband kartoniert
007 Zu diesem Buch
010 Prolog (Lubosh Kavalek) - Hikarus Aufstieg zur Weltspitze
034 Kapitel I
036 Lehrjahre oder der amerikanische Weg zum Erfolg
054 Zwischenzüge (Bettina Trabert) - Erinnerungen an eine Schachpartie
057 Kapitel II
063 Magie der Eröffnungen
063 A) Die Entwicklung des Repertoires
065 B) Score in den Eröffnungen
077 C) Beste Neuerungen
081 Zwischenzüge (Kris Littlejohn) - Als Sekundant von Hikaru Nakamura
086 Kapitel III
089 Höhenflug durch Endspielstärke
100 Zwischenzüge - Endspiel-Test
101 Kapitel IV
103 Der Taktik-Profi
108 Zwischenzüge - Taktik-Test
109 Kapitel V
112 Ohne Kampf kein Sieg - Auf den Spuren Bobby Fischers
128 Kapitel VI
132 Hikaru Nakamura exklusiv im Interview
142 Kapitel VII
146 Die Bäume wachsen noch nicht in den Himmel
159 Kapitel VIII
166 Der Spieler
175 Zwischenzüge - 1:58 - Nakamura blitzt
178 Kapitel IX
188 Große Liebe Königsindsch - ein Kurzrepertoire à la Nakamura
199 Kapitel X - Hikaru Nakamuras beste Partien
216 Epilog
220 Anhang
AUF FISCHERS SPUREN
Januar 2011, es ist die letzte Runde in Wijk aan Zee. Hikaru Nakamura, der das Turnier von Beginn an dominierte und nie die Führung abgab, macht in besserer Stellung Remis. Weil der amtierende Weltmeister ebenfalls über eine Punkteteilung nicht hinauskommt, siegt er mit einem halben Punkt Vorsprung vor Anand, Carlsen, Aronjan und Kramnik. Es ist der bisherige Karrierehöhepunkt des Amerikaners.
Hikaru Nakamura ist zweifellos eine der schillerndsten Figuren der gegenwärtigen Schachszene. Als er vor einigen Jahren in die absolute Weltspitze aufstieg, war er im Internet bereits eine Legende, weil er im Blitz und vor allem im Bullet das Maß aller Dinge war. Doch obwohl Nakamura mittlerweile die größte amerikanische Hoffnung auf einen Weltmeistertitel seit Bobby Fischer ist, lag bislang keine Biographie über ihn vor. Karsten Müller und Raymund Stolze haben diese Lücke nun durch ihre Publikation in der Edition Olms geschlossen.
Nakamura wird 1987 im japanischen Osaka geboren. Seine Mutter siedelt in die USA über, als er zwei Jahre alt ist. Ihr neuer Lebenspartner ist ein engagierter Schachtrainer und FIDE-Meister. In Hikaru erwacht die Schachbeals er 1994 seinen Stiefvater und älteren Bruder zu einem Turnier begleitet. Die Konkurrenz mit seinem Bruder, der zu den besten Jugendlichen des Landes zählt, treibt Hikaru an. 1997 vertritt er die USA bei der Jugendweltmeisterschaft der U10, nachdem er mit 7/7 die nationale Schulschachmeisterschaft seiner Altersklasse gewonnen hat. 1998 schlägt er mit zehn seinen ersten Großmeister und wird National Master - was gleichbedeutend mit zwei amerikanischen Rekorden ist. Bei seiner fünften WM-Teilnahme schafft er es bei der U14 mit seinem zweiten Platz endlich aufs Treppchen. Mit dreizehn wird er jüngster IM der USA, den GM-Titel erhält er mit fünfzehn - 106 Tage früher als Bobby Fischer. Kurz vor seinem siebzehnten Geburtstag wird er erstmals amerikanischer Landesmeister, ein Kunststück, das er 2009 und 2012 wiederholen kann. 2009 wird er erstmals Weltmeister - im Chess960.
Ein Meilenstein in Nakamuras Karriere ist die Kooperation mit Kasparow, der sein Vorbild ist. Dank des Mäzens Rex Springfield arbeiten beide vom Dezember 2010 bis Ende 2011 zusammen. Doch ihre Charaktere sind sehr unterschiedlich. Während Kasparow ein Wahrheitsfinder ist, setzt Nakamura lieber auf psychologische Überraschungen. Trotz seines großen Erfolges in Wijk kommt seine Karriere 2011 wegen zunehmender Unstimmigkeiten mit seinem Mentor ins Stocken, seine Resultate bleiben unbefriedigend. Unterschiedliche Aufund der Generationenkonflikt führen schließlich zum Bruch der Zweckgemeinschaft. Erst danach kann sich Nakamura mit einem zweiten Platz bei den Chess Classic in London wieder zurückmelden.
Die beiden Autoren haben sich bei ihrem Porträt für eine sehr originelle Erzählstruktur entschieden, denn es gibt verschiedene Stränge, die sich parallel über das gesamte Buch erZum einen ist das die atmosphärisch geschilderte Turniergeschichte von Wijk aan Zee 2011 samt der dreizehn Partien des Protagonisten. Zum anderen dokumentieren Müller und Stolze in zehn Kapiteln den Lebensweg und rasanten Aufstieg Nakamuras. Dabei versie stets die Parallelen zu Bobby Fischer aufzuzeigen. Neben diesen drei Hauptsträngen richtet sich der Fokus abwechselnd auf Nakamuras Endspielverständnis, auf sein Taktikvermögen und auf seine Eröffnungswahl. Dazu geben Statistiken Auskunft, wie sich sein Repertoire in den letzten Jahren verändert hat und wie erfolgreich er damit war. Ein detaillierter Blick auf Nakamuras Behandlung des Königsinders und schließlich einige Übungsgeben dem Leser auch einen praktischen Nutzen an die Hand.
Zahlreiche Einschübe, wie ein Interview mit dem Amerikaner, ein Blick auf seine Blitzfähigkeiten und eine Einführung in die Welt des Internet-Bullets machen die Lektüre abwechslungsreich und kurzweilig. Dazu gesellen sich reizvolle „Zwischenzüge”, wie das Porträt von Nakamuras Sekundanten Kris Littlejohn, der zwar kein starker Spieler ist, aber ausgezeichnet mit dem Computer umgehen kann.
Durch ihre originelle Darstellung gelingt es den Autoren, die Karriere des Amerikaners aus verschiedenen Blickwinkeln historisch einzuDie Frage bleibt offen, ob Nakamura in die Fußstapfen des großen Bobby Fischer treten kann. Ganz ausgeschlossen scheint es nicht, denn schon 2012 konnte er in der Liverating dessen Elo-Rekord brechen.
Harry Schaack
Karl Heft 1/2013 (April)

**********Nakamura aus zweiter Hand

Unter den biografischen Titeln fällt Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura von Karsten Müller und Raymund Stolze ins Auge. Das Buch ist bei der Edition Olms auf Deutsch und Englisch erschienen, ebenso wie Zaubern wie Schachweltmeister Michael Tal vom gleichen Autorenpaar.

Wie sie sich in die Arbeit geteilt haben, ist nicht vermerkt. Die charakteristischen tiefen Analysen des Endspielexperten Müller fehlen, das Buch kommt schachlich eher seicht 'rüber und trägt eine journalistische Handschrift. Stolze ist kein Unbekannter, mit DWZ 1759 ist er am Brett jedoch kaum als Experte zu bezeichnen. Mir scheint, dass er den Großteil der Arbeit geleistet hat.

Zum Protagonisten. Nakamura als Nachfolger Fischers zu bezeichnen, erscheint etwas hoch gegriffen, zumal Kamsky dem WM-Titel zwischenzeitlich weit näher war, als es Nakamura gegenwärtig ist. Unbestritten ist jedoch, dass der durch Bullett (Ein-Minuten-Schach) »sozialisierte« Titelheld aktuell eine der schillerndsten Gestalten der Weltspitze ist.

Sein bislang größter Erfolg war der Sieg in Wijk aan Zee 2011 vor Anand, Carlsen, Aronjan und Kramnik. Die ausgiebige Berichterstattung über dieses Turnier zieht sich - unter Einschüben - wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Zwischen den eher oberflächlichen Partiekommentaren gibt es immer wieder Storys, die für den Durchschnittsleser durchaus interessant sind. Für den Hardcore-Fan ist allerdings kaum Neues dabei; der Stoff wurde überwiegend aus den gängigen Quellen - besonders der Ihnen vorliegenden Zeitschrift, aber auch dem New in Chess Magazine, dem ChessBase-Magazin und einschlägigen Internetseiten - zusammengetragen.

Die Quellenarbeit ... Zwar wird sauber referenziert, doch mitunter ist das übliche Maß überschritten. So »übersetzt« sich der Kommentar zu 14.Dc2 bei Nakamura-Grischuk »Der von Nakamura gespielte Zug ist weitaus flexibler als die kurze Rochade« (SCHACH 3/2011) im Buch in »Statt einfach zu rochieren, wählt Nakamura nun einen flexibleren Ansatz«. Eines von vielen Beispielen.

Ein klares Urteil fällt mir schwer, daher sei hier zugunsten leichterer Kost auf ein Fazit verzichtet:

Weiß: M. Krasenkow (2668)
schwarz: H. Nakamura (2648)
Barcelona 2007

(Diagramm - weiß: Kg1, Dd1, Tb1, Te1, Lf6, Lg2, Sd2, a2, f2, g3, h2 - schwarz: Kg8, Db6, Tc6, Te8, La6, Le7, Sd7, a5, c6, f7, g7, h7)
Stellung nach 21.Lb2:f6

21...D:f2+!! 22.K:f2 Lc5+ 23. Kf3 T:f6+ 24.Kg4 Se5+ 25.Kg5 Tg6+ 26.Kh5 f6 27.T:e5 T:e5+ 28.Kh4 Lc8 0-1

Mit freundlicher Genehmigung
Harald Keilhack, Zeitschrift Schach 04/2013

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Dieses Buch widmet sich einem der besten Schachspieler der Gegenwart, Hikaru Nakamura, US-Schachgroßmeister mit japanischen Wurzeln. Seit seinem Aufstieg in die Weltspitze im Jahre 2005 sind ihm bis zum heutigen Tag zahlreiche Turniererfolge gelungen die seinen Platz in der Hierarchie der Top-Ten mehr als rechtfertigen. Naka, wie er zwar despektierlich aber doch wohlmeinend von seiner Fangemeinde genannt wird, erlernte das Schachspiel mit sieben Jahren von seinem Stiefvater, Sunil Weeramantry, einem bekannten Schachtrainer in den USA.
Sein Weg in die Weltspitze, seine Erfolge ebenso wie seine Niederlagen, sein Training mit Garri Kasparov sowie aktuellste Turnierpartien, Rundenberichte, persönliche Statements und Interviews sind genauso in dem Buch enthalten wie Endspiel- und Taktiktests aufgrund der Partien Nakamuras. Nebenbei haben die beiden Autoren eine Betrachtung des Eröffnungsrepertoires vorgenommen: Entwicklung,Score und eine gesonderte Betrachtung seines Königsindischrepertoires im Laufe der Zeit.
Ein exklusives Interview, seine besten Partien und seine Blitzeskapaden runden das Buch erstklassig ab.
Kritik:
Hier gibt es nichts zu deuteln, Karsten Müller und Raymund Stolze haben mit diesem wirklich vorzüglichen Werk ein fantastisches Schachbuch geschrieben. Die Freude, der Einsatz und die Liebe zum Schach dringen aus jeder Pore, aus jeder Seite dieses Buches. Angefangen von den äußeren Dingen wie der Verarbeitung, dem Seitenlayout, dem Druck und der Papierqualität über Register und Verzeichnisse bis hin zum eigentlichen Inhalt ist dieses Buch vorbildhaft und es macht einfach nur große Freude, darin zu blättern und zu lesen.
An dieser Stelle möchte ich dem Olms-Verlag ausdrücklich für diese hervorragende Qualität danken! Aber nicht nur der Verlag, auch dem Verantwortlichen für Satz und Layout, Arno Nickel, gebührt mein größter Respekt.
Karsten Müller und Raymund Stolze führen mit leichter Hand durch das Buch und lassen den Leser teilhaben am Aufstieg Nakamuras. Die Partien und Fragmente sind eingebettet in Geschichten und Begebenheiten aus dem Turnieralltag und seinem Leben allgemein. Bettina Trabert hat zu dem Buch auch eine kleine Kuriosität beigesteuert: Ihr Schwarzsieg aus dem Jahre 1997 gegen Nakamura mit Originalformular!
Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen, für die Analysen werde ich wahrscheinlich noch etwas länger brauchen…
Beide Autoren bemühten sich um eine lesbare Kommentierung der Partien, also keine ausufernden Variantengräber sondern ausführlich aber im Rahmen des Üblichen. Was mir auch sehr gut gefallen hat: Immer wieder gibt es kleine Trainingsfragen/aufgaben sowie Tests. Für mich ist das Buch ein Rundumwohlfühlpaket.
Fazit:
Das Buch ist eine Liebeserklärung und setzt Nakamura ein würdiges Denkmal.
Mit freundlicher Genehmigung
Martin Rieger, Rochade Europa

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»Ich kämpfe, solange mein Gegner einen Fehler machen kann.« Mit diesem Zitat des einstigen Schachweltmeisters Emanuel Lasker leiten die Autoren Karsten Müller und Raymund Stolze in ihrem spannenden Buch Kämpfen und siegen mit Hikaru Nakamura (Edition Olms) das Kapitel Auf den Spuren Bobby Fischers ein. Natürlich wird der 25-jährige Amerikaner, der sich innerhalb weniger Jahre in die Weltspitze katapultierte, mit dem einstigen Weltmeister, der 1972 den Russen Boris Spasski entthronte, verglichen. Noch früher als Fischer wurde er mit 15 Jahren der jüngste amerikanische Großmeister, und ebenso wie dieser will er Weltmeister werden. Was keine Hybris sein muss. Als Nakamura 2011 im niederländischen Wijk aan Zee das renommierteste Turnier der Welt vor Weltmeister Viswanathan Anand, Magnus Carlsen, Levon Aronjan und Wladimir Kramnik gewinnt, schreibt Garri Kasparow in der New York Times:»Man muss bis Pillsbury in Hastings 1895 zurückgehen, um einen vergleichbaren Turniersieg zu finden. Fischer hat niemals ein Turnier vor dem amtierenden Weltmeister gewonnen.« Ungekrönter Weltmeister ist Hikaru unter dem Synonym »Star Wars« jedenfalls schon im »Bullet«, wo man für die ganze Partie nur eine Minute Zeit hat, auf dem Internetserver playchess.com. Doch er kann es eben auch langsamer.
Helmut Pfleger, "ZEIT" online vom 29. Januar 2013

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Es war an der Zeit, dass über Hikaru Nakamura, der größten amerikanischen Schach-Hoffnung seit Robert James (Bobby) Fischer, ein Buch geschrieben wurde. So haben der Hamburger GM Karsten Müller und der Berliner Schachjournalist Raymund Stolze mit „Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura”, erschienen im Verlag Edition Olms, in dankenswerter Weise den faszinierenden Weg des 25-Jährigen nachgezeichnet, als dessen größter Erfolg der sensationelle Sieg in Wijk aan Zee 2011 zu Buche steht.
So bilden nach dem Insider-Prolog von „Bobbys” Sekundanten Lubomir Kavalek seine in neun Kapiteln zelebrierten 13 Wijk-Partien das Gerippe des Buches. Zwischen diese eingestreut erfährt der Leser sehr viel Wissenswertes über die schachliche Entwicklung und den Menschen Nakamura. Ebenfalls in die Kapitel eingebundene „Zwischenzüge” geben beredt Auskunft über die Entwicklung seines Eröffnungsrepertoires und Endspielwissens und lassen Raum für einen Endspiel- und Taktiktest auf der Basis von Nakamura-Partien.
Ein Exklusiv-Interview des dreifachen US-Meisters und Chess960-Weltmeisters darf nicht fehlen. Kapitel X rundet das kurzweilige und äußerst interessante Buch mit fünf der besten Partien Nakamuras (insgesamt bietet das Buch 47 Nakamura-Partien an) glanzvoll ab. Die Ausstattung mit vielen Partie- und Analysediagrammen lässt keine Wünsche offen. Im Anhang finden sich neben den Lösungen der Aufgaben wichtige Turniere, Rating-Entwicklung sowie Partien-, Eröffnungs- und Literaturverzeichnis.
Fazit: Ein unterhaltsames, spannendes und dennoch lehrreiches Lese-/Lernbuch über den neuen US-Schachstern. Unbedingt empfehlenswert.
Mit freundlicher Genehmigung
Heinz Däubler, "Der Neue Tag" Magazin / Weiden
3. Februar 2013

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Es gibt nicht mehr so viele Neuerscheinungen auf dem Schachbuchsektor wie früher. Umso erfreulicher ist es, wenn ein Titel wie „Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura” vom Autorenduo Karsten Müller und Raymund Stolze neu in die Regale kommt, der nicht nur die Statistik bedient, sondern auch einen Glanzpunkt setzt.

Der US-Amerikaner Nakamura gilt zwar als der größte Spieler des Landes seit Bobby Fischer und hat sich in der Spitze der FIDE-Weltrangliste festgesetzt, aber ein Buch über ihn gab es bisher nicht. GM Karsten Müller und der Schachpublizist (und ebenfalls spielstarke) Raymund Stolze haben mit ihrem Werk, das in der Edition Olms erschienen ist, diese Lücke nun in beeindruckender Weise gefüllt.

„Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura” ist eine Symbiose aus sehr anschaulich und unterhaltsam kommentierten Partien und ganz viel Lesestoff. In 47 von Nakamura gespielten Partien - abgebildet sind zusätzlich wenige weitere Duelle am Brett ohne seine Beteiligung, soweit dies im Kontext von Vorteil war - stellen die Autoren den berühmten Spieler vor. Die Kommentierung ist überwiegend textlich orientiert, die Darstellung von Varianten beschränkt sich auf das Wesentliche. So dürfte bei der Kommentierung die Unterhaltung des Lesers neben der Veranschaulichung von Stil und Leistungsvermögen Nakamuras oberste Priorität gehabt haben. Ich habe stichprobenweise mehrere Partien am Bildschirm nachgespielt und dies als sehr kurzweilig empfunden.

Aber wie ein gut aufgezogener Kommentarfilm unterhält „Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura” nicht nur, das Werk informiert zugleich, und dabei beschränkt es sich auch nicht auf Aspekte, die unmittelbar mit Nakamura zu tun haben. In Sträußen von Textabschnitten und -passagen erfährt der Leser Interessantes aus allen Winkeln des Schachspiels.
Selbst Fernschach kommt kurz zu Wort. Im Zusammenhang mit dem „Premoven” beim Bullet-Schach entdeckt der Leser auf S. 168 die Beschreibung eines katastrophalen Fehlers bei der Abgabe eines Eventualzuges im Fernschach. Ab S. 172 kommt Chess960 zu Wort, inklusive einer kommentierten Partie, die bei der oben genannten Zahl von 47 abgebildeten Nakamura-Partien nicht berücksichtigt worden ist. Und auf S. 188 gibt Nakamura preis, warum er in der Königsindischen Verteidigung den Aussagen der Computerengines oft nicht so recht traut. Dies alles sind nur Beispiele, die andeuten, in welcher Breite der Leser in diesem Werk mit Allgemeinwissen versorgt wird.

Beeindruckend ist die Quellenforschung, die von den Autoren vor das Schreiben gesetzt worden sein muss. Buchquellen, Magazine, Internetadressen etc. - es muss eine wahre Fleißarbeit gewesen sein, alle Informationen zu finden, zu sichten, hinsichtlich der Relevanz zu bewerten, zu selektieren und dann ggf. einzuarbeiten. In der Form von Fußnoten werden alle Quellen an Ort und Stelle sauber referenziert, was dem Werk sogar den Hauch einer wissenschaftlichen Ausarbeitung verleiht. Die Inhalte der Fußnoten reduzieren sich übrigens nicht allein auf Quellenangaben, in ihnen ist allerhand mehr zu finden, von Zugfolgen über Zitate bis hin zu konkreten Sachaussagen.

Ein besonderer Höhepunkt im Werk ist die Wiedergabe eines Exklusivinterviews mit Nakamura ab S. 132. Lubosh Kavalek (Prolog) sowie Bettina Trabert und Kris Littlejohn (Sekundant von Nakamura) haben mit eigenen Beiträgen, die beiden letzten im Buch als „Zwischenzüge” bezeichnet, zu dessen Abrundung und Gelingen beigetragen.
Die letzten Seiten des Buches sind statistischen Daten zu Nakamuras Erfolgen und Karriere und Verzeichnissen vorbehalten (Partien, Eröffnungen und Literatur).

Fazit: Mit „Kämpfen und Siegen mit Hikaru Nakamura” erhält der Käufer ein durch und durch gelungenes Werk mit einem hohen Unterhaltungs- und Informationspotenzial in die Hand. Mit 19,95 Euro für 232 Seiten ist das Werk für einen fairen Preis zu haben.

Uwe Bekemann, BdF
Januar 2013