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LMROMCCS

Creative Chess Strategy

221 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2003

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Final vergriffen
A Spanish grandmaster explains how creativity can be used to overcome technical obstacles on the chessboard. Once they have obtained an advantage, too many players make the mistake of assuming that the exploitation of this advantage will just be a matter of technique, requiring accuracy but little imagination. Romero shows that the opposite is often the case: sometimes it is the paradoxical solution that works, whereas the mechanical method would fritter away the hard-earned advantage. By following Romero in his investigation of the many outstanding practical examples in this book, readers will inevitably increase their understanding of chess strategy in general, and fine-tune their instinct for sensing those critical moments when non-standard solutions are necessary.
Weitere Informationen
EAN 9781901983920
Gewicht 425 g
Hersteller Gambit
Breite 17,1 cm
Höhe 24,7 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2003
Autor Alfonso Romero
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 1901983927
ISBN-13 9781901983920
Seiten 221
Einband kartoniert
Books on the middle game seem to be more prolific than those on the opening at the moment. But this latest offering, far from being just another book on the middlegame, takes a more innovative approach. For it starts at the point where many manuals on the middlegame end. Whereas most other books explain the different ways in which one side or the other can gain an advantage of one kind or another, this book is all about exploiting that advantage to the full.

The Spanish GM's main thesis is that having gained an advantage, "too many players make the mistake of assuming that the exploitation of this advantage will be just a matter of technique, requiring accuracy but little imagination." This may work at times, but there will be many times when the advantage comes to nothing. What is needed is not mechanical moves, which can easily fritter away the hard-earned advantage, but a more imaginative and creative approach, often involving a strategy which runs counter to conventional thinking. Basically, it is the ability to think and plan in this way that separates the very strong chess player from the rest of the common herd. For this reason the illustrative games are all chosen from GM duels.

There are sixteen chapters, each dealing with a typically occurring middlegame theme - pawn-structure, two Bishops, IQP, blockading, open and semi-open files to name but a few. Each theme is examined by way of illustrative games. The strength of the book lies in the annotations to the games. These are often lengthy, but never distracting. For in general, these annotations are an instructive commentary on what is happening in the game, rather than simply masses of alternative moves and analysis with no comment attached. In the Preface the author explains that "knowing how to weigh the advantages and disadvantages of a position, and reaching an appropriate decision, is one of the most difficult topics in chess." For this reader at least he shows a lucidity in his explanations of the thought processes of the players involved that is so often lacking in other writers.

It will be obvious from reading the above that this book is not aimed at weaker players. Indeed the author says that "this book is intended for intermediate and highplayers who wish to understand the difference between ordinary players and masters." After reading so many middlegame manuals that simply rehash old wine in new bottles, it made a refreshing change to read one that approached the subject in such an innovative way. This is the best book on the subject that I have read in a long time, and I guarantee that you will not fail to be as fascinated by it as I was.

Alan Sutton, "En Passant"
Vergleichende Rezension zu den Titeln:

Mihail Marin, Secrets of Chess Defence
Alfonso Romero, Creative Chess Strategy
Viiacheslav Eingorn, Decision-Macking at the Chessboard

Es scheint fast, als hätte der Gambit Verlag die Thematik der anspruchsvollen Mittelspielliteratur für sich monopolisiert; ich mag gar nicht mehr all die bereits an dieser Stelle besprochenen einschlägigen Vorgängerwerke aufzählen.
Alle drei Bücher sind von starken Großmeistern geschrieben und zugleich deren erste größere Werke, alle drei bieten anspruchsvolles Lehr- und Studienmaterial für den arbeitswilligen Turnierspieler ab ca. 2100 Elo. Und solche Bücher mit echtem (nicht oberflächlich-populistischem) Einblick in die Werkstatt erfahrener Großmeister lohnen sich allemal! Die Titel darf man jeweils nicht allzu wörtlich nehmen; es handelt sich durchweg um gemischtes Material, ohne starren Blick auf ein bestimmtes Thema. Die Autoren arbeiten jeweils mit eigenen Partien sowie mit Klassikern. Alle drei sind für die Zielgruppe empfehlenswert, haben aber nicht unbedingt das Zeug zum Klassiker - dazu fehlt ihnen durchweg die über das Sachliche hinausgehende literarische Klasse. Themen bei Marin sind die Ökonomie der Verteidigung, Könige im Kampfgetümmel, Wie real ist die Drohung?, Festungen (aus Studien und Partien), Patt und Dauerschach, Defensive Opfer (Dame, Qualität, sogar Figur), das Materialverhältnis Turm gegen zwei Leichtfiguren (nicht unbedingt zum Thema Verteidigung, dafür ist das Motiv in der Literatur ziemlich unterbelichtet), Vereinfachung (z. B. zu Remisendspielen mit Minusbauer), Verteidigung schlechter Endspiele.
Wie man sieht, ist das Thema „Verteidigung" recht allgemein und abstrakt gefasst, die Verteidigung gegen einen direkten Königsangriff nimmt nur einen kleinen Teil des Raumes ein. Marins Ansatz ist mehr analytisch, wer z. B. einfache Rezepte sucht, wie man sich gegen einen drohenden Königsangriff aufzustellen hat, ist hier fehl am Platze. Auch das psychologische Moment kommt ein wenig kurz. Also bestimmt nicht das Buch zur Verteidigung, sondern „einfach" Übungsmaterial aus Großmeisterhand. Romero und Eingorn beginnen beide seltsamerweise mit der Partie Petrosjan-Bannik, UdSSR-Meisterschaft 1958. Wie verschieden die Gesichtspunkte starker Großmeister sein können, zeigt das 17. Zugpaar, in dem Eingorn Fehler beider Seiten sieht, über das Romero jedoch unkommentiert hinweggeht - das soll freilich keine Wertung sein. Themen in Romeros Buch sind u. a. Bauernstruktur, Raumvorteil, starkes Zentrum, Läuferpaar, isolierter Damenbauer (mit 38 Seiten das längste Kapitel), Qualitätsopfer usw. In vielen Kapiteln gibt es nur ein oder zwei Partiebeispiele, diese werden dann jedoch tiefgründig untersucht. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Vielfalt der Formen der beschriebenen Themen auf der Strecke bleibt. Die im Titel genannten Schlagworte Kreativität und Phantasie sucht man im Inhalt eher vergebens - auch bei Romero verlangt die Vorteilsverwertung vor allem Geduld und Präzision. Nach einigem Schwanken gefällt mir Eingorns Buch innerhalb dieses Trios am besten. Er übertreibt es nicht mit der Analyse, arbeitet stattdessen die Schlüsselpunkte heraus, an denen Großmeister die Weichen stellen (und zwar oftmals auch falsch). Die konkreten Inhalte sind nicht leicht mit Worten zusammenzufassen, seine Kapitelthemen sind Verwicklungen, aktive Verteidigung minimal schlechterer Stellungen, Gefühl für Gefahren, inkorrektes Spiel, übersichtliche Stellungen, Inkonsequenz. Insgesamt lernt man bei Romero wohl mehr über den tiefen Gehalt typischer Stellungen, während das Studium von Eingorns Buch das Gespür für den Verlauf des Kampfes und dessen Wendepunkte schulen sollte.

Harald Keilhack, Schach 01/2004


Vor uns liegt ein Erstling - erwarten wir also Besonderes vom Autor; und Leserorientiert sollte er auch schreiben können, der 38-jährige Großmeister aus Spanien: Er gab etliche Jahre das Schachmagazin Gambito heraus. Was Alfonso Romero uns beibringen will? Er will zeigen, dass wir typische Stellungen nicht automatisch oder mechanisch behandeln sollten, sondern originell und innovativ - so sein Vorwort. Und wie das gemacht wird, will er an typischen Stellungen erklären, wie sie im Turnierschach häufig vorkommen. Die Überschriften der 16 Kapitel geben die Themen des Buches gut wieder: 1. Pawn-Structure; 2. Space Advantage; 3. Strong Centre; 4. Bishop-Pair; 5. Blockade; 6. Isolated Queen's Pawn; 7. Control of Light (or Dark) Squares; 8. Attacking a Weak Centre; 9. Open and Semi-Open Files; 10. Positional Exchange Sacrifices; 11. Positional Sacrifices of Two Pawns; 12. Coordinating a Rook and a Knight; 13. The Dead Bishop; 14. Lack of Communication; 15. The Crazy World of Attacking without Rules; 16. Knowledge of Positions
Romero präsentiert knapp 60 Partien und Fragmente als Lehrbeispiele, darunter sind 11 Partien aus dem eigenen Schaffen, 7 spielte der filigrane Techniker Karpow. Kein Wunder, dessen positionellen Stil mag der Spanier -Kasparow oder Anand sind im Buch nur mit einer Partie vertreten. Romero kommentiert (lehrt!) wort-und variantenreich, nicht selten wird eine Partie über mehr als fünf eng bedruckte Seiten behandelt. Viele eigene Analyen fügte der Autor bei, vermutlich Material aus seinem Trainingsfundus auf dem Weg zum GM. Romero schrieb das Buch für „inter-mediate and high-ranking players". Im schachlichen Anspruch ist es den Dvoretsky-Büchern zum Thema Strategie ebenbürtig - und überlegen, was die tiefe Kommentierung betrifft. Das Paperback wurde, wie beim Verlag Gambit üblich, zweispaltig gesetzt in figuriner Notation, dazu gibt es meist zwei Diagramme pro Seite. Zum Arbeiten ist trotzdem ein Brett sinnvoll, schon wegen der langen Varianten von oft mehr als 30 Halbzügen. Es ist also ein dicht gepacktes Arbeitsbuch, weniger geeignet für die schnelle Lektüre im Bus auf dem Weg zur Arbeit oder Uni.
Titel und Untertitel künden creative Schachstrategie an - dem Anspruch wird der Autor kaum gerecht. Sicher, er zeigt etliche originelle Züge in seinen Musterpartien, aber wie der Leser mehr schachliche Kreativität und Fantasie entfalten könnte, außer eben durch das Nachspielen kommentierter Partien, wird nicht gesagt. Erst im Schlusskapitel („Knowledge of Positions") kommt Romero dem Anspruch des Buchtitels näher: Er zeigt einige Stellungen, die aus ganz unterschiedlichen Eröffnungen hervorgingen und ähnliche, oft völlig überraschende Strategien ermöglichen. Da ist zum Beispiel der schwer zu sehende „lange Zug", Romero spricht sogar von der theory of the ,long moves'. Er zeigt das Phänomen am Beispiel Szabo -Geller, Ct Zürich 1953: Auch Szabo übersah den „langen Zug", statt 25. Dc5 hätte er 25.Da7!! spielen sollen. Romeros Kapitel enden meist abrupt mit dem letzten Zug. Ich vermisse Schlussfolgerungen oder konkrete Empfehlungen vom Großmeister für seine Leser - in Stichworten zum Ende eines Kapitels, wie bei guten Lehrbüchern üblich, oder wenigstens am Schluss des Buches. Auch die Vernetzung der Themen könnte besser sein: Kapitel 4 ist überschrieben mit Bishop-Pair und behandelt die Strategie des Läuferpaares auf 11 Seiten. Im übernächsten Kapitel (Isolated Queen's Pawn), 40 Seiten später, taucht das Bishop-Pair als Unterkapitel nochmals auf: Kein Querverweis, kein Anknüpfen an schon Gesagtes. Es gibt auch keine Bibliografie - oder ist Alfonso Romero der Erste, der über Schachstrategie schreibt? Immerhin gibt es ein Verzeichnis der Spieler und Eröffnungen im Anhang.

FAZIT: Beeindruckend ist das großformatige Taschenbuch, wenn Musterpartien vorgestellt werden: Romero analysiert sehr tief! Wer sich gern mit wenigen Partien oder Fragmenten zu einem strategischen Thema beschäftigt, dann aber voll einsteigen will, der wird das Buch schätzen und mit großem Gewinn studieren. Ist die Partie über etliche Seiten kommentiert worden und es gilt, Lehren zu ziehen für das Schach des Lesers, dann fällt Romero nicht viel ein - er wechselt schnell zum nächsten Thema. (Andere Autoren von Gambit machten das schon besser: Herausgeber J. Nunn zum Beispiel mit seinen eigenen, preisgekrönten Büchern.)

Dr. E. Rausch, Rochade Europa 02/2004

In 16 Kapiteln erklärt der Verfasser viele strategische und taktische Probleme, wie: Bauernstrukturen, Blockade, Läuferpaar, Isolierte Bauern, der Angriff usw. Die vorgestellten Partien und Stellungen sind tief analysiert und mit lehrreichen Kommentaren versehen. Der Autor ist ein bekannter spanischer Großmeister.

Jerzy Konikowski, Fernschach International 2004/01


Der spanische GM Alfonso Romero hat sich sowohl als aktiver Spieler (Zweiter bei der Europäischen Jugendmeisterschaft 1984/85, langjähriger Nationalspieler mit Gewinn der Bronzemedaille an Brett 3 bei der Schacholympiade Bled 2002) sowie als Schachjournalist (Herausgeber des Magazins „Gambito") beachtliche Meriten erworben.
In seinem ersten Schachbuch befasst er sich mit dem weiten Feld der „kreativen Strategie", womit die Ausbeutung kleiner positioneller Vorteile durch einfallsreiche Technik gemeint ist. Ausgehend von den jeweils hervorstechenden Stellungsmerkmalen von meist zeitgenössischen Meisterpartien analysiert der Autor den Fortgang des Geschehens, um dem Leser den oft langsam fortschreitenden Prozess der Vorteilsverwertung mit all seinen Schwierigkeiten deutlich vor Augen zu führen. Romero bringt zu diesem Zweck 49 vollständige Partien und 29 Partiefragmente (wobei er eine Vorliebe für Beispiele aus dem berühmten Kandidatenturnier Neuhausen/Zürich 1953 nicht verhehlen kann) und beansprucht für seine z.T. sehr akribischen und tief schürfenden Analysen einen Raum von bis zu zehn(!) der großformatigen Buchseiten pro Partie. Jedes der 16 Kapitel wird mit einem kurzen Text eingeleitet und sodann mit den Partiebeispielen weitergeführt. Die Kapitel-Überschriften lauten: „Bauernstruktur", „Raumvorteil", „starkes Zentrum", „Läuferpaar", „Blockade", „isolierter Damenbauer", „Kontrolle heller oder dunkler Felder", „Angriff auf ein schwaches Zentrum", „offene und halb offene Linien", „positionelle Qualitätsopfer", „positionelles Opfer zweier Bauern", „Zusammenspiel zwischen Turm und Springer", „der tote Läufer", „Mangel an Zusammenwirken", „Angriff ohne Regeln" (Partie Schirow - Topalow, Linares 1998), „Kenntnis von Stellungsbildern". Während die allgemeinen Erläuterungen etwa im Vergleich zu anderen einschlägigen Werken zum gleichen Thema von Nunn, Watson und Rowson etwas dürftig ausgefallen sind, entschädigt Romero den wissbegierigen Leser reichlich durch seine profunden Analysen.
Das Buch wendet sich in erster Linie an ambitionierte Spieler (etwa von DWZ/Elo 2000 aufwärts), welche durch das bessere Verständnis von Meisterpartien zugleich die eigene Spielstärke steigern wollen. Kenntnisse der englischen Sprache sind bei diesem löblichen Unterfangen zwar eine Hilfe, jedoch nicht unbedingt erforderlich, wenn sich der Leser auf das (allerdings sehr zeitaufwändige) Nachvollziehen der Partieanalysen konzentrieren will. Eine große Portion Ausdauer und Geduld sind in jedem Falle vonnöten, wenn der Leser von diesem Buch profitieren will!

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 03/2004


Für alle ehrgeizigen Schachfreunde dürfte die Neuerscheinung "Creative Chess Strategy" von Gambit Publications sehr interessant sein. Ihr Autor ist Alfonso Romero, ein spanischer Großmeister, der sich durch sein kreatives Angriffsschach auszeichnet und hiermit sein erstes Schachbuch vorlegt.
Ein Thema, das sich dabei wie ein roter Faden durch das Buch zieht, ist die wichtige Rolle der Phantasie. Oft hört man bei der Verwertung von Vorteilen den Spruch "der Rest ist eine Sache der Technik", was Technik geradezu wie eine automatische Prozedur erscheinen lässt.
Dass aber zu einer guten Technik auch eine gehörige Portion Kreativität gehören sollte zeigen bereits die einleitenden Beispiele sehr eindrucksvoll.
Romero hat sein Buch in insgesamt 16 Kapitel unterteilt, in denen viele klassische Themen wie z.B. Bauernstruktur, Raumvorteil, Läuferpaar, Isolierter Damenbauer oder positionelle Qualitätsopfer besprochen werden.
Er zeigt aber auch "Die verrückte Welt des Angriffs ohne Regeln" und wie nützlich es ist, ein gewisses Maß an Stellungsbildern zu beherrschen.
Bei der Auswahl des Materials für die Kapitel hat sich Romero getreu dem Motto "Qualität statt Quantität" auf wenige lehrreiche Beispiele beschränkt, die aber sehr ausführlich untersucht werden.
Bei seinen Analysen legt Romero gleichermaßen Wert auf verbale Erläuterungen als auch konkrete Varianten. Dies führt in der Regel zu sehr umfangreichen Beispielen, für die der Leser ein gewisses Maß an Zeit und Konzentration investieren muss.
Beispielsweise spricht der Autor nach der Untersuchung der Partie Karpow - Andersson, (Skelleftea 1989), deren Analyse sich über elf der großformatigen Seiten erstreckt, von "mehreren Stunden harter Arbeit", die der Leser in die Analyse dieser Partie investieren muss.
Von den Partien stammt ein Teil von Romero selbst, andere aus der aktuellen Turnierpraxis, wir begegnen aber auch einigen Klassikern wie z.B. mehreren Partien aus dem berühmten Turnier Zürich 1953.
Die intensive Beschäftigung mit den wichtigen positioneilen Themen im Buch setzt beim Leser ein gewisses Maß an Spielstärke und Einsatzbereitschaft voraus. Belohnt wird er dafür mit sehr lehrreichem Material, das sein Spielverständnis sicher sehr steigern wird, und zwar nicht nur allgemein für die Strategie im Schach, sondern auch speziell für das Erkennen kritischer Situationen, in denen besondere Maßnahmen gefragt sind.

Schachmarkt 02/2004


Ein weiteres Erstlingswerk, ebenfalls bei Gambit aufgelegt, stammt aus der Feder des in der Bundesliga bei Katernberg spielenden spanischen Großmeisters Alfonso Romero. Es handelt sich um eine Sammlung von Analysen, die Romero, der Herausgeber der spanischen Zeitschrift Gambito, im Laufe der Jahre zusammengetragen hat. Bedauerlicherweise hat der Autor dabei nicht selten auf eine Überarbeitung seiner teilweise lange zurückliegenden Besprechungen verzichtet. Dies wird offensichtlich an den zitierten Referenzpartien, die oft nur eine bestimmte Zeitspanne berücksichtigen und neuere Erkenntnisse außen vor lassen.
Der Buchtitel führt etwas in die Irre. Romero präsentiert zwar ruhige positionelle Partien, in denen ein Vorteil technisch zu verwerten ist, und macht im Vorwort deutlich, wie wichtig dabei Kreativität ist, sagt danach allerdings nicht mehr viel darüber.
Auch die Inhaltsgliederung irritiert. Zwar verspricht jede Kapitelüberschrift die Beschäftigung mit einem bestimmten positionellen Aspekt, aber diese Hinweise gleichen dann doch eher einem losen Faden, der sich durch das gesamte Buch zieht. Auch die unterschiedliche Länge der einzelnen Abschnitte befremdet zuweilen. Einige erstrecken sich über 40 Seiten, während andere nur eine einzige Partie kurz vorstellen. Ein strukturiertes Lehrbuch ist Creative Chess Strategy also nicht. Die einzelnen Kapitel werden nur kurz eingeleitet und zusammenfassende Darlegungen am Ende sucht der Leser meist vergeblich.
Aber die Untersuchungen der ausgewählten Partien gehen weit über die Kapitelthemen hinaus. Zum Aspekt „Isolierte Bauern" wird z. B. eine Partie zwischen Karpow und Anderssen analysiert und dabei vergnügt sich Romero auf nicht weniger als acht Seiten in epischer Breite mit der Betrachtung eines Leichtfigurenendspiels. Gelegentlich wird der Leser gezielt aufgefordert, Stellungen zu analysieren. Dies bleiben allerdings zögerliche didaktische Ansätze, die mit denen in anderen Büchern wie beispielsweise von Dworetski nicht konkurrieren können.
Aber trotz aller Kritik an Aufteilung und Struktur des Buches: Romeros Analysen sind sehr anregend. Das Material scheint für fortgeschrittene Spieler bestens geeignet.

Zeitschrift KARL 01/2004