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LXNUNGSZUZ
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Großmeisterschach Zug um Zug

304 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2006

15,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Ein führender Großmeister nimmt "Zug um Zug" seine besten Partien unter die Lupe.

John Nunn präsentiert hier eine Sammlung seiner besten Partien von 1994 bis heute, kommentiert in dem eingängigen Stil, den Sie aus dem Bestseller Schach verstehen Zug um Zug bereits kennen. Nahezu jeder Zug wird in allgemein verständlicher Sprache erläutert, Fachjargon so weit wie möglich vermieden.

Der Schwerpunkt liegt durchweg darauf, was der Leser aus der jeweiligen Partie lernen kann und wie die kritischen Entscheidungen im Einzelnen gefallen sind - ideales Lernmaterial also für jeden Spieler, der sein Schachverständnis auf eine neue Stufe heben möchte.

Und auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz: Nunn pflegt einen direkten und angriffslustigen Stil, und viele seiner Gegner in diesen Partien sind ambitionierte junge Großmeister der Generation, die wesentlich vom dynamischen Schach Kasparows inspiriert und geprägt wurde.

Unter den 46 Partien finden Sie Siege gegen namhafte Großmeister wie Alexej Schirow, Viktor Bologan, Christopher Lutz, Jeroen Piket, Michail Krasenkow, Julian Hodgson und Michael Adams. Darüber hinaus enthält das Buch sämtliche Schachkompositionen von John Nunn - Probleme und Studien - mit vollständigen und detailliert erläuterten Lösungen.

John Nunn ist ein Großmeister aus England. Er hat vier Goldmedaillen als Einzelspieler und drei Silbermedaillen mit der Mannschaft bei Schacholympiaden gewonnen. Im Weltcup 1988/89 erreichte er den sechsten Platz, vor mehreren ehemaligen Weltmeistern. Man könnte mit Recht behaupten, dass er der Schachautor ist, der weltweit die größte Anerkennung genießt. Unter anderem haben seine beiden früheren Partiesammlungen die begehrte Auszeichnung "Buch des Jahres" der Britischen Schachföderation erhalten. Im Jahr 2004 wurde er Weltmeister im Problemlösen, vor zahlreichen früheren Trägern dieses Titels.

Weitere Informationen
Gewicht 540 g
Hersteller Gambit
Breite 17,2 cm
Höhe 24,7 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2006
Autor John Nunn
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 1904600514
ISBN-13 9781904600510
Seiten 304
Einband kartoniert

005 Zeichenerklärung

006 Einführung

1: J. Nunn - The King, AEGON "Mensch gegen Maschine", Den Haag 1993

2: The King II - J. Nunn, AEGON "Mensch gegen Maschine", Den Haag 1993

3: J. Nunn - 1. Stohl, Pardubice 1993

4: J. Nunn-M.Sadler, London (Lloyds Bank) 1993

5: S. Conquest - J. Nunn, London (Lloyds Bank) 1993

6: M.Sadler-J. Nunn, Hastings 1993/94

7: J. Nunn - 1. Rogers, Hastings 1993/94

8: J. Nunn-D.Barua, Hastings 1993/94

9: J. Nunn-M. Scher, Vejle 1994

10: J. Nunn - V. Bologan, Bundesliga 1993/94

11: S. Björnsson-J. Nunn, London (Lloyds Bank) 1994

12: M. Petursson - J. Nunn, London (Lloyds Bank) 1994

13: J. Nunn - J. Howell, Isle of Man 1994

14: J. Nunn - R. Kuczynski, Bundesliga 1994/95

15: V. Bologan - J. Nunn, Bundesliga 1994/95

16: J. Nunn - C. Lutz, Bundesliga 1994/95

17: D. Norwood - J. Nunn, Bundesliga 1994/95

18: J. Nunn - Xie Jun, San Francisco 1995

19: J. Nunn - A. Vydeslaver, Leeuwarden 1995

20: E. Gleiserow - J. Nunn, Leeuwarden 1995

21: A. Schirow - J. Nunn, Donner-Memorial, Amsterdam 1995

22: J. Piket - J. Nunn, Donner-Memorial, Amsterdam 1995

23: J. Nunn - P. van der Sterren, Bundesliga 1995/96

24: J. Hodgson - J. Nunn, Bundesliga 1995/96

25: J. Nunn - 1. Stohl, Bundesliga 1995/96

26: J. Nunn - B. Lalic, London 1996

27: J. Nunn - R. Slobodjan, Bundesliga 1996/97

28: M. Adams - J. Nunn, Hastings 1996/97

29: J. Nunn - Xie Jun, Hastings 1996/97

30: J. Nunn - S. Conquest, Hastings 1996/97

31: J. Nunn - C. Ward, Hastings 1997/98

32: J. Nunn - C. Ward, Britische Liga (4NCL) 1997/98

33: J. Nunn - M. Chandler, Britische Liga (4NCL) 1998/99

34: J. Nunn - J. Hector, Oxford 1998

35: J. Nunn - N. Miezis, Französische Liga 1999

36: J. Nunn - D. McMahon, Europapokal der Vereinsmannschaften, Reykjavik 1999

37: H. Teske - J. Nunn, Bundesliga 1999/00

38: J. Nunn - T. Hillarp Persson, Golombek-Memorial, Paignton 2000

39: J. Nunn - M. Borriss, Bundesliga 2000/01

40: J. Nunn - M. Stangl, Bundesliga 2000/01

41: J. Nunn - T. Heinemann, Bundesliga 2001/02

42: J. Nunn - U. Bönsch, Bundesliga 2001/02

43: J. Nunn - M. Krasenkow, Deutscher Mannschaftspokal, Finale, Baden-Baden 2002

44: J. Nunn - E. Lobron, Bundesliga 2001/02

45: P. Wells - J. Nunn, Britische Liga (4NCL) 2001/02

46: J. Nunn - L. Keitlinghaus, Bundesliga 2002/03

253 Studien

260 Lösungen der Studien

275 Probleme

281 Lösungen der Probleme

284Über den Zustand der Schachwelt

294 Verlagsarbeit und die Sache mit Batsford

304 Gegnerverzeichnis

304 Eröffnungsverzeichnis

Dass sich ein führender Schachgroßmeister in die Karten sehen lässt, kommt in der Schachliteratur nicht alle Tage vor. Bei dem hier vorgestellten Buch ist dies erfreulicherweise der Fall. In dem vom englischen Verlag Gambit Publications Ltd. herausgegebenen Buch "John Nunn: Großmeisterschach Zug um Zug" nimmt der englische Großmeister "Zug um Zug" seine besten Partien unter die Lupe. Zug um Zug ist hier tatsächlich wörtlich zu nehmen.

Nahezu jeder Zug wird vom Autor gründlich analysiert, in verständlicher Sprache kommentiert und immer wieder möglichen Alternativen gegenübergestellt. Ohne Computerhilfe kommt ein solches Werk nicht aus. Hier hat der Autor in erster Linie

das Partieprogramm "Deep Fritz" als Rechenknecht verwendet, was die Korrektheit der Varianten garantiert.

So erhält der Leser tiefen Einblick in die Denkweise eines Großmeisters. Jede seiner 46 sezierten Partien wird optisch mit zahlreichen Diagrammen illustriert, wobei sich der Autor nicht scheut, pro Partie mehr als zehn Schlüsselstellungen per Diagramm darzustellen.

Zum Gebrauch des Werkes erscheint folgender Hinweis sinnvoll, aber auch notwendig: Der Leser wird den vollen Nutzen nur bei einem gründlichen Studium jeder einzelnen Partie gewinnen. Es ist also kein Werk, über das man so oberflächlich hinweg liest. Man sollte Zeit investieren, wird dafür jedoch reichlich mit besserem Schachverständnis und einer Steigerung der Spielstärke belohnt.

Die gesammelten Werke der vom Autor komponierten Schachprobleme und Studien sowie eine Abhandlung über den Zustand der Schachwelt runden das Buch trefflich ab.

Fazit: Jedem Schachfreund, der aus gründlicher Großmeisteranalyse Nutzen für die Hebung seiner Spielstärke erwartet, kann dieses Werk nur uneingeschränkt zum Kauf empfohlen werden.

Mit freundlicher Genehmigung

Heinz Däubler, "Der Neue Tag Weiden"

März 2012

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Im Schach Markt Nr. 2/2006 haben wir Ihnen 'Grandmaster Chess Move by Move' von John Nunn vorgestellt. Inzwischen liegt die von Hans-Peter Remmler erstellte deutsche Übersetzung vor.

John Nunn, der viele Jahre zur absoluten Weltspitze gehörte, zog sich 2003 vom internationalen Tur­nierschach zurück.

In 'Großmeisterschach Zug um Zug' beschreibt er anhand von 46 eigenen Partien und Partiestellungen die letzte Phase seiner erfolgreichen Karriere. Es beginnt mit Partien des Jahres 1993 und endet mit Nunn -Keitlinghaus, Bundesliga 2003.

Das Buch ist aber weit mehr als einfach eine Sammlung schöner Parti­en. Es ist in erster Linie ein ausge­zeichnetes Lehrbuch. Beinahe jeder Zug wird eingehend erläutert. In verständlichen Worten werden allge­meine Prinzipien dargestellt, meist verbunden mit einer konkreten Analy­se und wenn nötig auch durch längere Varianten untermauert. Die intensive Arbeit mit dem Buch erfordert vom Leser also einigen Aufwand, der sich aber sicher lohnen wird.

Den Abschluss bilden mehrere Stu­dien und Probleme sowie zwei Aufsätze über den Zustand der Schachwelt und die Arbeit in Schach­verlagen.

Das Buch befindet sich nicht nur was den Inhalt sondern auch was die äußere Gestaltung betrifft auf dem von John Nunn und dem Verlag Gam­bit gewohnten hohen Niveau. Wir können es allen fortgeschrittenen Schachfreunden ohne Einschränkung empfehlen.

Schach Markt 4/2006

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GM John Nunn, einer der weltweit re­nommiertesten Schachautoren, war in seiner Glanzzeit in den 80er-Jahren unter den Top Ten der Weltrangliste zu finden. 2004 hat er sich aus dem ak­tiven Tumierschach zurückgezogen, nicht jedoch in seiner Funktion als Schachautor. Zwei Bände mit Kom­mentaren und Analysen zu eigenen Partien liegen aus seiner Feder be­reits vor (beide mit der Auszeich­nung "Schachbuch des Jahres" der Britischen Schachfoderation verse­hen): "Geheimnisse des Großmeis­terschachs" beschreibt Nunns Kar­riere bis 1985 und "John Nunn's Best Games" deckt die Jahre von 1985 bis 1993 ab. Beide Bände wur­den von der Fachwelt sehr gut auf­genommen. Es ist sehr wahrschein­lich, dass dies auch auf den vorlie­genden Band "Großmeisterschach Zug um Zug", der taufrisch auf Deutsch erschienen ist und den Zeit­raum von 1994 bis 2004 behandelt, so sein wird.

Nunn analysiert in "Großmeister­schach Zug um Zug" Band 46 Par­tien, darunter gegen Gegner wie Adams, Shirow und Piket. Vor den Analysen finden sich jeweils An­merkungen, worauf beim Nachspie­len besonders zu achten ist. Jeder Partie sind ca. 6 Seiten gewidmet. Erneut erweist sich Nunn als Meis­ter der instruktiven und anschauli­chen Darstellung. Kritische Punkte in den Partien werden ausführlich verbalisiert, Ideen und Pläne erläu­tert. Da wo sie nötig sind, kommen auch zum Teil umfangreichere Vari­anten zu ihrem Recht. Erfreulicher­weise gelingt es dem Autor, was bei eigenen Partien mitunter nicht leicht ist, eine "ergebnisorientierte Kom­mentierung" vollständig zu vermei­den. Nunn erläutert seine Partien so objektiv, wie dies auch ein fremder Spieler tun würde, wobei Nunn na­türlich über den Vorteil verfügt, die eigenen Ideen eingängiger darstellen zu können.

Zwischen den Partien finden sich sehr interessante und gut lesbare An­merkungen etwa zur Turniersituati­on, zu Formschwankungen, Proble­men der Turnierorganisation oder zur Stellung der Computer im Groß­meisterschach. Neben den Partien erhält man so auch eine vielfältige Innensicht des heutigen Spitzen­schachs. Allzu romantische Vorstel­lungen werden dabei oft recht dras­tisch zurechtgerückt. Nach der Analyse der Partien, die den ganz überwiegenden Hauptteil einnimmt, präsentiert Nunn noch 25 eigene Studien. Auch hier zeigt er erfreulichen Abstand zum eigenen Schaffen, indem er etwa anmerkt, bei welchen Stellungen es wohl noch Verbesserungen gäbe. Ebenso finden sich in einem kürzeren Kapi­tel 18 orthodoxe und unorthodoxe Schachprobleme Nunns, der 2004 übrigens Weltmeister im Problemlö­sen wurde.

Im Anhang finden sich zwei Aufsät­ze, zum einen zum Zustand der in­ternationalen Schachwelt, zum ande­ren zur Schachverlagsarbeit. Beide sind sehr aufschlussreich. Im ersten listet Nunn Fehler der FIDE auf (v.a. verkürzte Bedenkzeit, WM im K.-o.-Modus, Dopingkontrollen) und kommt zum Schluss, das Spitzen­schach befinde sich im Chaos, er­neuert werden könne das Schach in erster Linie von der Basis aus. Wenn man Nunns Rückblick auf die Schachverlagsarbeit, bezogen v.a. auf England, liest, kann man verste­hen, dass er vor einigen Jahren selbst mit anderen den Gambit-Ver­lag gegründet hat. Meiner Meinung nach sind die Gambit-Bücher (vgl. www.gambitbooks.com) die am bes­ten layouteten und editierten Schachbücher am Markt, was eine wichtige Voraussetzung für den Le-segenuss ist. Das vorliegende Buch habe ich sehr intensiv studiert. Da­bei ist mir beispielsweise lediglich ein einziger Druckfehler aufgefallen. Weiterhin merkt man der deutschen Übersetzung nirgendwo an, dass der Originaltext in Englisch verfasst wurde. Erfreulich ist, dass bei Gam­bit die Zeit, die von der Veröffentli­chung der englischen Originalausga­be bis zum Erscheinen der deut­schen Ausgabe verstreicht, zuneh­mend kürzer wird.

Von keinem der Bücher Nunns war ich bisher im Mindesten enttäuscht. "Großmeisterschach Zug um Zug", das zehnte Buch des Autors in mei­nem Bücherschrank, macht da keine Ausnahme.

Für Vereinsspieler und Hobbyspie­ler, die dem Anfangsstadium ent­wachsen sind, ist der Band sehr empfehlenswert, gibt es doch kaum bessere Möglichkeiten zum Weiter­kommen im Schach als instruktiv kommentierte Partien nachzuspie­len.

Helmut Conrady, Rochade Europa 7/2006

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Das vorliegen­de Werk ist die deutsche Fas­sung des 2005 erschienenen "Grandmaster Chess Move by Move". Wieder hat der Gambit-Verlag schon bald nach der englischen Erst­veröffentlichung auch eine deutsche Übersetzung auf den Markt ge­bracht. Nach zwei früheren Büchern über die Abschnitte seiner Schach­karriere bis 1985 und von 1985-1993, die beide den Titel "Schach­buch des Jahres" erhielten (Für Inte­ressenten: Mehr dazu unter www. gambitbooks.com, der Homepage des Gambit-Verlags, wo man sich über die 130 Titel informieren kann!) beschäftigt sich John Nunn nun mit dem Zeitraum von 1993 bis zu seinem Karriereende 2003. In 46 Partien gibt Nunn dem Leser nicht nur Einblicke ins Großmeister­schach, sondern beschreibt auch in ebenso ehrlicher wie interessanter Form sein Leben als Schachprofi und die Bedeutung dieser Partien für ihn. Die Qualität der Analysen und Kommentare Nunns und seine für Schachspieler aller Stärken interes­santen und gut verständlichen Erläu­terungen dürfte allgemein bekannt sein; sich hier dazu zu äußern hieße Eulen nach Athen tragen. Zusätzlich enthält das Buch sämtli­che Studien und Problemkomposi­tionen von John Nunn. Was viel­leicht viele Leser nicht wissen wer­den: Nunn hat sich schon seit seiner Jugend sehr für Studien interessiert und sich seit etwa Mitte der 80er-Jahre auch verstärkt mit Problem­kompositionen beschäftigt. Er er­hielt sogar den Titel eines Groß­meisters im Problemlösen und ge­wann die Weltmeisterschaft im Problemlösen, erreichte also in die­sem Bereich sogar noch mehr als in seiner beachtlichen Karriere im Tur­nierschach!

Nun mag sicher nicht jeder Leser diese Sparte des Schachspiels, aber bei den 25 Studien findet auch der Praktiker einige interessante und verwertbare Turm- und Bauernend­spiele. Und wer Probleme partout nicht mag, kann ja die 18 Probleme auslassen, obwohl ein Blick darauf sicher auch nicht schaden würde. Da Nunn lange Jahre in der Bundes­liga spielte, finden sich auch etliche Partien gegen bekannte deutsche Großmeister unter den 46 ausge­wählten, so etwa gegen Henrik Teske, Bundestrainer Uwe Bönsch, Christopher Lutz oder den ehemali­gen Jugend-Weltmeister Slobodjan, um nur einige zu nennen. Die Auflö­sung der Lübecker Bundesligamann­schaft zur Saison 2003/2004 läutete auch das Ende von Nunns Profikar­riere ein. Nachdem er in der vorher­gehenden Saison mit 11,5 aus 15

noch ein Spitzenresultat errungen hatte, war er nun dank der restrikti­ven Melderegeln des DSB auf Eis gelegt. Da die Bundesliga sein einzi­ges reguläres Turnier war, nahm Nunn diese traurigen Schlag zum Anlass, seine Karriere de facto zu beenden und er spielte danach nur noch wenige Partien auf internatio­nalem Parkett. Nunn schreibt zum Thema nachlassender Spielstärke im Alter:

"Das Sinken der Spielstärke im fort­schreitenden Alter hat sicher nichts mit nachlassendem Schachverstand zu tun, sondern einfach mit ganz praktischen Effekten. Es wird schwerer, sich für viele Stunden zu konzentrieren, Versehen kommen immer öfter vor, und die Ermüdung setzt schneller ein. Die Sehkraft lässt oft nach, und das wird durch nur zu verbreitete Probleme wie schlecht beleuchtete Turniersäle natürlich nicht besser. Leider tragen auch Ver­änderungen in der Turnierorganisati­on zur Verschärfung dieser Proble­me bei. ... und die Bedenkzeit wird immer weiter verkürzt. All dies führt in der Summe zu einiger Enttäu­schung und Desillusionierung bei äl­teren Spielern, die zusehen müssen, wie es mit ihren Ratingzahlen im­mer weiter bergab geht. Der zweite Grund ist die Verärgerung über die Richtung, die die Schachwelt offen­bar eingeschlagen hat. Mehr dazu finden Sie im Kapitel über den Zu­stand der Schachwelt (S. 284)." Und mit diesem Verweis des Autors kommen wir zu einem in meinen Augen ganz besonderen Höhepunkt dieses Buches: Zwei Artikel John Nunn "Über den Zustand der Schachwelt" und über "Verlagsar­beit und die Sache mit Batsford". Offen und ungeschminkt äußert sich Nunn zu der von vielen Schach­freunden als unbefriedigend emp­fundenen Situation des Internationa­len Spitzenschachs und der FIDE. Im Artikel über die Verlagsarbeit er­fährt der Leser vieles über die Art und Weise - und die Probleme! - wie Schachbücher produziert werden und warum sie leider einen relativ hohen Preis haben (müssen). Das sind zwei absolut lesenswerte und interessante Betrachtungen, die fast allein schon den Kauf des Buches rechtfertigen.

Aber auch andere Passagen sind äu­ßerst interessant und regen zum Nachdenken an, etwa im Text einge­streut die Betrachtung über Logik und "Allgemeine Prinzipien" und ihren Wert bzw. ihre Realitätsbezogenheit (S. 6-9).

Aufgrund des interessanten und fun­dierten Inhalts des Buches, die Ein­sichten und Ideen, die der Autor im Kommentar der Partien vermittelt und auch der Möglichkeit für den Laien, einem hochkarätigen Schach­profi "über die Schulter schauen" zu dürfen, wird sich wohl nur ein völli­ger Ignorant dazu versteigen, dieses Buch als "zu teuer" zu bezeichnen, zumal es wie schon seine Vorgänger wieder ein heißer Kandidat für den Titel des "Schachbuch des Jahres" sein dürfte". Ein Buch in der Quali­tät, die John Nunn mit seiner Arbeit stets verbürgt, hat gewiss seinen Preis, kann aber niemals zu teuer sein, denn dem Leser wird sowohl Anleitung zum besseren Schachver-

ständnis geboten als auch anregen­des Entertainment.

Also kaufen und genießen - am besten zu einer guten Tasse Kaf­fee, denn dieses Buch ist allererste Sahne! Heinz Brunthaler, Rochade Europa 7/2006

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