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LMAAGANG1

Angriffslektionen 1

336 Seiten, kartoniert, Quality, 1. Auflage 2013

24,99 €
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Final vergriffen
Angriffslektionen 1
Überarbeitete und erweiterte Ausgabe des Titels "Attacking Manual 1" (vergl. Informationen unter der Artikelnummer LMAAGAM1 - in das Feld der Schnellsuche eingeben).
Jacob Aagard, britischer Champion von 2007, erklärt auf unterhaltsame und leicht zugängliche Weise die Grundsätze von Angriff und dynamischem Spiel. Dieses bahnbrechende Werk schafft eine hervorragende Balance zwischen leicht verständlichen Beispielen, Übungen und tiefgehenden Analysen. Fünf Jahre hat die Vollendung gedauert, und das Ergebnis wird niemanden enttäuschen. Band 1 handelt davon, alle Figuren ins Spiel zu bringen, von Momentum und Farbschemen, starken und schwachen Punkten, von Evolution und Revolution.
Dies ist die erste gründliche Untersuchung über das Wesen der Dynamik im Schach, und die in diesem Buch erläuterten Prinzipien sind in jeder einzelnen Schachpartie von großer Bedeutung. Mit lebhafter und schnörkelloser Sprache erklärt Aagard, wie die besten Spieler der Welt attackieren.
Jacob Aagard lebt in Glasgow, Schottland, und ist einer der führenden Schachautoren seiner Generation und Trainer erfolgreicher Schachschüler allen Alters, von Amateuren bis hin zu Großmeistern. In seiner Freizeit gewann er 2007 die britische Meisterschaft und erwarb den Großmeistertitel.

Weitere Informationen
EAN 9783942383738
Gewicht 555 g
Hersteller Quality
Breite 16,9 cm
Höhe 24 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2013
Autor Jacob Aagaard
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-13 978-3942383738
Seiten 336
Einband kartoniert
Würde es das im schottischen Qualiy-Chess-Verlag erschienene Werk noch nicht geben, es müsste geschrieben werden. Die Rede ist von Jacob Aagaard, „Angriffslektionen 1” (broschürt, 336 Seiten, Euro 24,99 bei www.schachversand.de) als 2. überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Adressat des Werkes ist vornehmlich der im Positionsspiel (der Autor spricht von statischem Spiel) bereits geschulte Vereinsspieler, der sein Gefühl für den Angriff (der Autor spricht von dynamischem Spiel) schärfen will. Das Wortteil „-lektionen” im Titel deutet zwar auf Vermittlung von Schulwissen hin. Doch weit gefehlt. In sieben blumenreich bezeichneten Kapiteln leistet der Autor, britischer Meister von 2007 und erfahrener Trainer von Spitzenspielern, vielmehr zu den Themen Entwicklungsgeschwindigkeit, Nutzung des Augenblicks, Nutzung von Felderschwächen, Qualitätsopfer, Angriff auf den wundesten und den am besten geschützten Punkt sowie die Ab-wägung von Entwicklung und An-griff schnörkellos äußerst nützliche Denkanstöße für die Entwicklung des dynamischen Spiels. Wie kaum ein anderes Schach- buch im Allgemeinen und ein Buch über das Wesen des Königsangriffs im Besonderen entfaltet das Werk seinen großen Nutzen erst bei intensiver Mitarbeit des Lesers, zu der die Gestaltung des Buches jedoch geradezu herausfordert. 15 phantastische Angriffspartien und 50 Testaufgaben und deren Lösungen, die den Leser genussvoll auf eine höhere Stufen hieven werden, runden das glänzendeWerk ab. Was besonders gefällt: Vorschau von 8 Diagrammen kritischer Stellungen vor jedem Kapitel. Große Übersichtlichkeit. Reiche Ausstattung mit Diagrammen, die die Durcharbeitung ohne Schachbrett erlaubt.
Fazit: Zur Schärfung des Gefühls für das dynamische Spiel dem auf- strebenden Fortgeschrittenen wärmstens zu empfehlen.
Heinz Däubler
Neuer Tag Weiden / Juli 2013


REZENSIONEN ZUR 1.AUFLAGE der englischen Version:
"Attacking Manual 1" von GM Jacob Aagaard befasst sich mit den verschiedenen Methoden, einen erfolgreichen Angriff auf den gegnerischen König einzuläuten. Für die meisten Schachspieler ist ein erfolgreicher Angriff das Salz in der Suppe und so verwundert es nicht, dass sich ein Großteil der neu erscheinenden Schachbücher um Kombinationen, Taktikaufgaben und dergleichen handelt. Doch Aagaard gibt sich nicht mit einfachen Aufgaben und Tests zufrieden sondern geht gewissermaßen einen Schritt zurück und stellt sich die Frage: „Wie erreiche ich überhaupt Stellungen in denen es etwas zu kombinieren gibt?" Ich kann unzählige Taktikaufgaben lösen, aber was tun, wenn ich in meinen eigenen Partien niemals dazu komme, weil ich keine Angriffsstellungen erreiche, meine Angriffe sofort abgewehrt werden und/oder gar vollkommen inkorrekt sind? Hand aufs Herz, uns allen ist es doch schon so ergangen, man glaubt sich in der Rolle des Angreifers und spielt munter drauf los, opfert hier und da vielleicht einen Bauern oder sogar eine Figur, nur um am Ende festzustellen, dass zu einem Angriff a´la Tal eben doch etwas mehr gehört. Genau dieses „etwas mehr" versucht der Autor seinen Lesern zu vermitteln anhand von über 60 ausführlich kommentierten Partien. Nebenbei finden sich im Buch unzählige Partiefragmente und natürlich…auch Aufgaben zum Selbststudium! Glücklicherweise bringt Aagaard überwiegend selten publizierte Partien als Anschauungsmaterial, in nachfolgender Partie demonstriert Weiß den perfekten Angriff:
Wippermann,T (2446) - Weiss,A (2209, Schwaebisch Gmuend 2006
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.b3 d6 4.Lb2 Sf6 5.e5 dxe5 6.Sxe5 Le7 7.Ld3 Sbd7 8.f4 0-0 9.0-0 Te8 10.Sa3 Lf8 11.Df3 g6 12.Sac4 Sb6 13.Sxb6 Dxb6 14.Lc4!! Lg7 15.f5! Tf8 16.fxg6 hxg6 17.Dxf6!? Lxf6 18.Txf6 Dd8 19.Taf1 b5 20.Lxb5 a6 21.Ld3 Ta7 22.Sxg6! fxg6 23.Txg6+ Kh7 24.Txe6+ Kg8 25.Tg6+ Kh7 26.Tg7+ Kh6 27.Txf8 Dxf8 28.Txa7 Df4 29.Th7+ Kg5 30.h4+ Kg4 31.Tg7+ Kh5 32.Tg5+ Kxh4 33.g3+ 1-0
Daneben gibt es auch ein Wiedersehen mit solch bekannten Angriffspartien wie zum Beispiel Kasparov-Gelfand, Linares 1993, Euwe-Keres, Niederlande 1940 oder auch Anand-Adams, San Luis 2005. Bemerkenswerterweise sind im Buch auch Partiebeispiele aus dem GM-Turnier von Wijk aan Zee 2008 vertreten, das spricht für höchste Aktualität.
Aber kommen wir zu der Frage zurück, wie man denn nun einen erfolgreichen Angriff plant und durchführt. Dazu geben vielleicht alleine schon die Kapitelüberschriften Auskunft: Bring all your Toys to the Nursery! (damit meint der Autor, man solle alle Figuren am Geschehen teilhaben lassen), Hit 'em where it hurts!, Don't lose your Breath!, Add some Colour to your Play!, Great Attacking Games, etc. Die meisten Beispiele kannte ich noch nicht und so war auch das Lesevergnügen mehr als ungetrübt, im Kapitel „Chewing on Granite!" beispielsweise ist eine Partie aufgeführt, die als Musterbeispiel für einen Angriff auf eine relativ feste Stellung wie geschaffen ist:
Ortega,L (2448) - Khenkin,I (2644)
Lido Estensi op 4th 2003
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Sc3 Dc7 6.Le2 Sf6 7.0-0 Lc5 8.Le3 d6 9.Dd2 0-0 10.Tad1 b5 11.Lf3 Lb7 12.e5! Dieser Zug ist der Beginn eines genialen Angriffsplanes 12… Lxf3 13.exf6 Lxd1 14.Sf5!! Jetzt wird die Hütte abgerissen!14…gxf6 15.Sd5!! Dd8 16.Lxc5 Sd7 17.Ld4 Lh5 18.Sde7+ Dxe7 19.Sxe7+ Kg7 20.g4 Lg6 21.g5 Tfe8 22.gxf6+ Sxf6 23.Dg5 e5 24.Sf5+ Kg8 25.Dxf6 Lxf5 26.Le3 1-0
Aagaard schreibt wie gewohnt locker und witzig (Once you pop you just can´t Stopp!), zugleich aber immer voll auf der Höhe des Geschehens. Seine Erläuterungen beschränken sich dabei nicht auf Verallgemeinerungen sondern versuchen, schwierige Themen so zu verpacken, dass es auch für den „Ottonormalschachspieler" verständlich und nachvollziehbar bleibt. Im Anhang gibt es dann noch 50 Stellungen zum Selbststudium, wobei hier der allgemeine Schwierigkeitsgrad doch recht heftig ist.
Nachfolgend ein kleines Interview mit dem CEO des Quality Chess Verlages und Autor des vorliegenden Buches, GM Jacob Aagaard:
1) Mister Aagaard, your new book \ " Attacking manual 1 \ " treats the attack in a chess game, was this subject neglected in the literature up to now?

There are many books on the attack already, most famously one by Vukovic, but also by Tartakower, Dvoretsky, Tal, Lane, Crouch, Christensen and others. The problem with all of these books is that they only deal with the situation where you already have an attack. Also, they tend to show examples of attacking chess without having a larger theory of dynamic play. Since the end of the 19th century we have had theories of positional play, but no one have ever sat down and collected the various ideas existing about dynamic chess. This is what I have tried to do in this book, it is up to the readers and reviewers to evaluate if I have done a good job.

2) What do you mean: Who was the best Attacking player of all times and why?

It would be strange not to say Garry Kasparov. And the reason is obvious, he has mated the best defenders!

3) Personally, I think the book is very well, but I (my ELO is only 2163) think the tasks are partially very difficult. For which strength would you recommend this book?

I do not believe that good books that explain things well have a fixed audience. If you found the exercises difficult you did not treat them in the way I suggested in the book! I suggest that you think for 10 minutes and compare your thinking to the "possible solutions" in order to learn about your thinking. If you put your ego on the line when working alone with a book, you will collect more defeats in this life than I find pleasant. I try to avoid putting too much pressure on myself when I am training, after all, I am training.

I think you can read and understand this book from the level of 1200 to 2700 and take something from it, though the ability to do it in practice will differ.

4) Our readers may expect what in part 2?

Where part one is dealing with the big concepts of attackin play, part II will deal with the techniques already dealt with in the books mentioned earlier. The readers can look forward to an update on these techniques, some new ones and most importantly, games and analysis they have not seen before. I have an aversion against this tradition of laziness in chess literature, where games from Zurich 1953 are used again and again, rather than including some of the great games that are played almost daily into the new books written.

5) Quality Chess has published books in top quality, could this level stability in future?

This is not entirely true, unfortunately. Out of our 26 books there are two that I would wish we had not done. I hope that we will have better taste in the future and avoid such mistakes, and then I think that we have not published our best titles yet. I really believe that. We will publish both ambitious books like San Luis 2005 and Learn from the Legends (the latter is now out in German), opening books that do not suggest that you play variations that lose by force - as with some of our competitors - and instructional books of high quality for players of all levels.

Fazit: Angreifen wie die Großen? Mit diesem Buch kommen Sie diesem Ziel einen großen Schritt näher!

Martin Rieger, April 2008



Welcher Typ Schachspieler sind Sie? Welchen Stil pflegen Sie? Sind Sie mehr der positionelle Spieler oder aber ein abgebrühter Taktiker, der es liebt die gegnerische Lebenswahrscheinlichkeit zu verkürzen?

Ich habe mittlerweile sehr viele Bücher gelesen und viele, nahezu alle davon, handeln davon wie man Angriffe gegen einen unrochierten König weiterführt (Schlüsselmomente) oder aber wie man den Schutzwall des Monarchen aufreißt, ihn ans Tageslicht zerrt und schließlich erlegt. Während all das bereits auf Clubniveau bekannt ist und mitunter sehr gut behandelt wird, stellt sich jedoch die Frage, was denn die Faktoren für einen erfolgreichen Angriff sind? Wie bereitet man einen Angriff vor?

GM Jacob Aagard stellt sich in seinem zweibändigen Werk „Angriffslektionen” der Aufgabe, die Vorrausetzungen und Gesetzmäßigkeiten, die einem Angriff inne wohnen zu durchleuchten, diese klar zu formulieren und letzten Endes stichhaltig und didaktisch korrekt auf Papier zu bringen. Jacob Aagard, seines Zeichens einer der Köpfe von Quality Chess, ist als Autor weltbekannt. Mit seiner Reihe „Excell at…” hat er bahnbrechende Ideen aufgezeigt, die viele Spieler seit dem für ihre eigene Entwicklung genutzt haben. Wenn auf einem Buch Jacob Aagard draufsteht, können Sie sicher sein, dass es sich um Qualitätsarbeit handelt!

Es fällt mir schwer die beiden Werke getrennt zu behandeln, da sie doch ohne einander nicht wirklich auskommen können. Während man im ersten Teil in gewißerweise um wichtige Ideen geht, den dynamischen Faktor ausnutzen (verstehen Sie mich nicht falsch - der gesamte Angriffsakt stellt in der Regel einen dynamischen Vorgang dar), wie z.B. „alle Freunde zur Partie ein[zuladen]” (Kapitel 1), immer auf dem Gas zu bleiben, dort zuzuschlagen wo es wehtut, geht es im zweiten Buch viel mehr um typische Techniken, wie Mattangriffe, typisches Figurenspiel im Angriff, die Bauernstruktur, Königssicherheit etc.

Man kann nicht separieren, da eines ohne das andere nicht existieren kann. Daher möchte ich Ihnen diese beiden Bücher, die wohl das Beste diesbezüglich auf dem Markt darstellen, anhand von jeweils einem Partieausschnitt aus dem Buch schmackhaft machen!

Angriffslektionen 1 - Einführung

Hier eine Partie, in der wundervoll das gesamte erste Buch enthalten ist. Genießen Sie diese tolle Partie (Anmerkungen von J. Aagard)

Jonny Hector - Erling Mortensen, Dänemark 1990

1.e4 c5 2.Nf3 e6 3.d4 cxd4 4.Nxd4 Nf6 5.Nc3 d6 6.g4!?

Paul Keres‘ Zug. Ich werde nicht auf die Eröffnungsvarianten eingehen sondern schnell die Züge zum eigentlichen Hauptaugenmerk nennen

6…h6 7.h4 Nc6 8.Rg1 h5 9.gxh5 Nxh5 10.Bg5 Nf6 11.Qd2 Qb6 12.Nb3 Bd7 13.Be2 a6

”Schach ist sehr schwierig, und die Hauptaufgabe des aktiven Spielers besteht darin, seinem Gegner Probleme zu bereiten.” (J. Aagard)

14.h5!

Dieses starke Bauernopfer ist auch die erste Wahl von Deep Fritz 10 [LW: Man bedenke, wie alt dieses Buch ist]. Wie sehr sich Computerprogramme entwickelt haben. Die Idee des Zuges besteht darin, Schwarz mit einer Vielzahl von Zwangsentscheidungen zu konfrontieren. Zunächst einmal muss er das Oper annehmen, denn er kann nicht zulassen, dass der Bauer nach h6 vorrückt, wo er ein ständiger Pfahl in seinem Fleische wäre.

14…Nxh5 15.Rh1

Weiß hat laut Kasparov Kompensation (Batsford Chess Openings 1984)

15…g6 16.0-0-0

Weiß kümmert sich nicht um den f-Bauern. Für ihn steht er einfach nur im Weg. Diese Einstellung ist typisch für dynamisch orientiertes Spiel. Da der weiße Vorteil auf zeitlichen Faktoren beruht, kümmert er sich nur wenig um Material.

16…Qxf2!

Doch für Schwarz verhält es sich meist genau umgekehrt. Er muss sich Material sichern, damit er einen Gegenwert für seine mangelnde Entwicklung hat. Bent Larsen hat fast alles genommen, was ihm angeboten wurde, damit er genug Material hat, um es seinem Kontrahenten zurückzugebe, wenn der Angriff zu gefährlich wurde. Erneut, und das kann ich nicht oft genug betonen, besteht die Faszination darin, dass ein Spieler statische und der andere dynamische Vorteile besitzt, nd dass es so schwer ist, diese Faktoren korrekt einzuschätzen.



In Kapitel 1 werden wir sehen, dass wenn möglich alle Figuren in den Angriff einbezogen werden müssen. Ist dies erledigt, müssen wir darauf achten, nicht das Momentum zu verlieren, was in Kapitel 2 diskutiert wird. Weiß hat seinen Angriff auf bestmögliche Weise aufgebaut (Evolution) und muss nun die Stellung transformieren, damit er nicht das Momentum verliert (Revolution). Ihn drängt es danach, die Schwächen im schwarzen Lager zu attackieren, die hauptsächlich in d7, d6 und f6 bestehen (Kapitel 5). Um dazu in der Lage zu sein, muss er jedoch zunächst den stärksten Punkt in der gegnerischen Stellung, e5, attackieren (Kapitel 6)

17.e5! Qf5 18.Kb1! d5! 19.Rde1! d4? 20.Nxd4! Nxd4 21.Qxd4 Qxg5 22.Ne4 Qd8 23.Bxh5 Bg7 24.Bxg6! Rxh1 25.Rxh1 fxg6 26.Nd6+

1-0



Angriffslektionen 2 - typisches Figurenspiel

Das Angriffsverhältnis

Die elementarste Voraussetzung für einen erfolgreichen Angriff ist vermutlich eine Überlegenheit am Tatort. Wenn die Polizei nicht in größerer Anzahl erscheint als die Verbrecher, wird es kaum eine Festnahme geben. Die Holländer reden gerne davon, dass es zwanzig Punkte braucht, um den gegnerischen König mattzusetzen. Das ist natürlich sehr vereinfach ausgedrückt, aber keineswegs dumm. Bein Angriff streben wir die Überlegenheit auf, wenn wir es extrem betrachten, nur einem Feld an; demjenigen, auf dem wir mattsetzen wollen. Meistens müssen wir mehr Felder unter Kontrolle nehmen, um so weit zu kommen und in den meisten Fällen bezieht das auch noch einen größeren Teil des Bretts ein.



Wenn ich über das Angriffsverhältnis spreche, meine ich damit den Unterscheid zwischen der Anzahl der am Angriff beteiligten Figuren und der Anzahl der verteidigenden Figuren. Diese simple Idee steht in engem Zusammenhang mit der elementaren Regel des Angriffs, wie sie in Band 1 gegeben wurde: „Bringen Sie immer so viele Figuren wie möglich in den Angriff”.

Surya Shekhar Ganguly - A. Samhouri, Cebu City 2007

1.e4 e5 2.Nf3 Nf6 3.d4 Nxe4 4.Bd3 Nc6 5.dxe5 d5 6.Nc3 Bb4 7.0-0!

Dieses Bauernopfer wirkt sehr gefährlich. Das schwarze Problem ist, dass er es nicht annehmen kann, ohne gefährlich in der Entwicklung zurückzufallen; und wenn er es nicht annimmt, gerät sein Zentrum unter starken Druck.

7…Bxc3 8.bxc3 Nxc3

Vermutlich eine zweifelhafte Entscheidung, aber ansonsten spielt Weiß 9.c4 und erfreut sich des Läuferpaares und leichten Entwicklungsvorsprungs sowie realen Drucks auf das schwarze Zentrum.

9.Qe1 d4 10.Bd2 Nb4 11.Be4!? Nxa2? 12.Rxa2

Das war natürlich die Idee. Weiß hat nun alle seine Figuren entwickelt, während die einzig noch verbliebene entwickelte Figur von Schwarz der Springer auf a2 ist, der auf seltsame Weise ein Feld besetzt, das so ziemlich genauso weit vom Zentrum entfernt ist wie jenes, auf dem seine Reise begann.

12…Nxa2 13.Bg5 Qd7

Wenn in den nächsten paar Zügen nichts passiert, wäre Weiß nicht in der Lage, seine materielle Investition zu rechtfertigen. Aber er kann etwas passieren lassen, und das macht den Unterschied!

14.e6!

Diese Angriffsidee (Linienöffnung gegen den schwarzen König) wäre weit weniger effektiv, hätte Schwarz noch seinen starken Springer auf c3, der den mächtigen Läufer auf e4 attackieren würde.

14…fxe6 15.Ne5 Qb5 16.f4!

Öffnet der weißen Dame das Tor nach h4.

16…g6 17.Qh4 0-0 18.Bxg6! hxg6 19.Nxg6

1-0



Ich hoffe, dass ihnen diese beiden Beispiele aus den beiden Werken genauso viel Freude bereitet haben wie mir! Das tolle ist, das gesamte Buch steckt voll von solchen grandiosen Partien, in denen man die einzelnen Elemente eines Angriffs entdecken kann!



Fazit:

Dieses zweibändige Meisterwerk sucht seines Gleichen! Es dürfte das wohl umfassendste Werk zum Thema Angriff sein, dass zurzeit auf dem Markt vorliegt. Und ich sehe keinen Grund und auch keine reale Chance, dass diese Stellung in absehbarer Zukunft angegriffen werden könnte!
Wertung: (6/6) ****** Höchste Empfehlung!
Lukas Wedrychowski
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