Artikelnummer
LMMUETSP
Autor
Typisch Spanisch
Effektives Mittelspieltraining
186 Seiten, kartoniert, Beyer, 1. Auflage 2025
Also available in english language:
https://www.schachversand.de/typical-ruy-lopez.html
https://www.schachversand.de/typical-ruy-lopez.html
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind.
Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will.
Ist beispielsweise so fragt der Autor durchaus begründet die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht?
Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise für die Spanische Partie typische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich Spanische Mittelspiele behandelt werden. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um Stellungen, bei denen den weißen Bauern auf c3, d4 und e4 schwarze Bauern auf e5 und d6 gegenüberstehen bzw. solche, die aus dieser Grundstruktur hervorgehen können.
Besondere Erwähnung verdient noch, dass die mehr als 100 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden beispielsweise Aufstiegskandidat, Abstiegskandidat, Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung, einziger Zug aber auch Scherzartikel und dergleichen mehr.
Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will.
Ist beispielsweise so fragt der Autor durchaus begründet die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht?
Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise für die Spanische Partie typische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich Spanische Mittelspiele behandelt werden. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um Stellungen, bei denen den weißen Bauern auf c3, d4 und e4 schwarze Bauern auf e5 und d6 gegenüberstehen bzw. solche, die aus dieser Grundstruktur hervorgehen können.
Besondere Erwähnung verdient noch, dass die mehr als 100 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden beispielsweise Aufstiegskandidat, Abstiegskandidat, Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung, einziger Zug aber auch Scherzartikel und dergleichen mehr.
| EAN | 9783959202220 |
|---|---|
| Gewicht | 490 g |
| Hersteller | Beyer |
| Breite | 17 cm |
| Höhe | 24 cm |
| Medium | Buch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Autor | Karsten Müller |
| Sprache | Deutsch |
| Auflage | 1 |
| ISBN-13 | 978-3-95920-222-0 |
| Seiten | 186 |
| Einband | kartoniert |
| Name | Joachim Beyer Verlag e. K. |
|---|---|
| Adresse | Zur Wallfahrtskirche 5 Eltmann 97483 Deutschland |
| Internet | www.beyerverlag.de |
| info@beyerverlag.de |
Mit „Typisch Spanisch“ setzt GM Karsten Müller seine vom Joachim Beyer Verlag herausgegebene Buchreihe fort, in der er sich nicht etwa mit der Theorie der jeweils im Titel genannten Eröffnung befasst, sondern ein effektives, ein gezieltes Mittelspieltraining anbietet. Vorliegend also geht es um insbesondere die Mittelspielstrategie für Stellungen, die aus der Spanischen Eröffnung resultieren. Nun ist „der Spanier“ allerdings ein Schwergewicht in der Eröffnungslandschaft, das zu sich sehr unterscheidenden Mittelspieltypen führen kann. So ist es angebracht, die Stellungstypen zu differenzieren und sich hinsichtlich der Darstellung der jeweiligen Strategie entsprechend zu spezialisieren. Genau dies hat Müller gemacht und sich im hier besprochenen Werk auf Stellungen beschränkt, in denen die zentralen Bauern auf c3, d4 und e4 (Weiß) sowie auf d6 und e5 (Schwarz) stehen, sowie auf Stellungen, die aus dieser Grundstruktur hervorgehen können.
Auf den Seiten 10 bis 12 findet der Leser 12 Diagramme, die alle Konstellationen ausweisen. Hier ist allerdings der Hinweis angebracht, dass es sich bei diesen Formationen nicht um Tabiyas handelt, denn beachtenswert sind allein die Positionen der oben genannten Bauern. So steht der schwarze a-Bauer in allen Diagrammen (noch) auf a7, obwohl er regelmäßig bereits frühzeitig nach a6 vorgerückt ist.
Wie seine Vorgänger ist „Typisch Spanisch“ methodisch so ausgelegt, dass der Leser zunächst selbst aktiv wird. An ihn richten sich eingangs insgesamt 102 Aufgabenstellungen, denen er sich sukzessive lösend widmen soll. Diese sind dabei thematisch geordnet, wobei die Kategorien wie beispielsweise „Kandidaten“, „Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung?“ oder auch „Schnellschuss“ überwiegend recht abstrakt gehalten sind. Zumeist konkret aber sind die jeweiligen Aufgabenstellungen. Zwei Beispiele dazu: „Wie kann Schwarz am wirksamsten um die Initiative kämpfen?“ bzw. „Wie kann Weiß am meisten aus der vorteilhaften Stellung herausholen?“. Bisweilen aber erfährt der Leser nur, welche Partei am Zug ist, so dass er zur Prüfung breiter ansetzen muss.
Die Ausgangsstellung entnimmt der Leser einem Diagramm. Alle Aufgaben sind oberhalb mit einem QR-Code versehen. Wenn der Leser diesen einscannt, kann er der Lösung online bei Chessbase folgen. Beschränkt er sich bei seiner Arbeit mit dem Buch auf die darin angebotenen Lösungen, so findet er die jeweils aufzuschlagenden Seiten in einer Klammerergänzung zu den oben schon erwähnten Kategorien, denen die Aufgaben inhaltlich zugeordnet sind.
Die Aufgaben sind nach meiner Einschätzung überwiegend recht anspruchsvoll. Karsten Müller empfiehlt dem Leser, der sich von einer Aufgabe überfordert sieht, das Vorblättern bis zur Lösung, um sich eben nicht eventuell die Zähne an einer Stellung auszubeißen, sondern anhand der angebotenen Lösung zu lernen.
Alle Aufgaben stammen aus praktischen Partien. Diese sind in der Lösung jeweils unkommentiert bis zu der Ausgangsstellung abgebildet. Es schließt sich dann eine zumeist ausführliche Stellungseinschätzung des Autors an. Aus dieser wird die Lösung dann vollständig entwickelt. Wer sich zunächst überfordert sah, kann sich ggf. doch noch an ein eigenes Lösen machen, indem er über diese Stellungseinschätzung in die „richtige Spur“ gekommen ist.
Der Leser lernt nicht nur am Beispiel der angebotenen Lösungen, wie mit typischen „spanischen“ Stellungsstrukturen planvoll und effektiv strategisch umgegangen und dies taktisch umgesetzt werden kann. Vielmehr lernt er auch anhand von Fehlentscheidungen einer der beiden Parteien auf dem Weg bis zur Ausgangsstellung, die dann verantwortlich für eine Problematik oder gar ein Dilemma sind. Solche Ursachen greift Karsten Müller regelmäßig in seiner die Lösung einleitenden Stellungseinschätzung auf.
Fazit: "Typisch Spanisch" ist ein uneingeschränkt empfehlenswertes Praxisbuch vor allem für den fortgeschrittenen Spieler, das angepasst aber auch vom weniger erfahrenen Spieler genutzt werden kann. Es erlaubt ein gezieltes Mittelspieltraining für beide Farben und für ausgewählte Stellungsmuster, die aus der Spanischen Partie entstehen.
Uwe Bekemann
September 2025
Auf den Seiten 10 bis 12 findet der Leser 12 Diagramme, die alle Konstellationen ausweisen. Hier ist allerdings der Hinweis angebracht, dass es sich bei diesen Formationen nicht um Tabiyas handelt, denn beachtenswert sind allein die Positionen der oben genannten Bauern. So steht der schwarze a-Bauer in allen Diagrammen (noch) auf a7, obwohl er regelmäßig bereits frühzeitig nach a6 vorgerückt ist.
Wie seine Vorgänger ist „Typisch Spanisch“ methodisch so ausgelegt, dass der Leser zunächst selbst aktiv wird. An ihn richten sich eingangs insgesamt 102 Aufgabenstellungen, denen er sich sukzessive lösend widmen soll. Diese sind dabei thematisch geordnet, wobei die Kategorien wie beispielsweise „Kandidaten“, „Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung?“ oder auch „Schnellschuss“ überwiegend recht abstrakt gehalten sind. Zumeist konkret aber sind die jeweiligen Aufgabenstellungen. Zwei Beispiele dazu: „Wie kann Schwarz am wirksamsten um die Initiative kämpfen?“ bzw. „Wie kann Weiß am meisten aus der vorteilhaften Stellung herausholen?“. Bisweilen aber erfährt der Leser nur, welche Partei am Zug ist, so dass er zur Prüfung breiter ansetzen muss.
Die Ausgangsstellung entnimmt der Leser einem Diagramm. Alle Aufgaben sind oberhalb mit einem QR-Code versehen. Wenn der Leser diesen einscannt, kann er der Lösung online bei Chessbase folgen. Beschränkt er sich bei seiner Arbeit mit dem Buch auf die darin angebotenen Lösungen, so findet er die jeweils aufzuschlagenden Seiten in einer Klammerergänzung zu den oben schon erwähnten Kategorien, denen die Aufgaben inhaltlich zugeordnet sind.
Die Aufgaben sind nach meiner Einschätzung überwiegend recht anspruchsvoll. Karsten Müller empfiehlt dem Leser, der sich von einer Aufgabe überfordert sieht, das Vorblättern bis zur Lösung, um sich eben nicht eventuell die Zähne an einer Stellung auszubeißen, sondern anhand der angebotenen Lösung zu lernen.
Alle Aufgaben stammen aus praktischen Partien. Diese sind in der Lösung jeweils unkommentiert bis zu der Ausgangsstellung abgebildet. Es schließt sich dann eine zumeist ausführliche Stellungseinschätzung des Autors an. Aus dieser wird die Lösung dann vollständig entwickelt. Wer sich zunächst überfordert sah, kann sich ggf. doch noch an ein eigenes Lösen machen, indem er über diese Stellungseinschätzung in die „richtige Spur“ gekommen ist.
Der Leser lernt nicht nur am Beispiel der angebotenen Lösungen, wie mit typischen „spanischen“ Stellungsstrukturen planvoll und effektiv strategisch umgegangen und dies taktisch umgesetzt werden kann. Vielmehr lernt er auch anhand von Fehlentscheidungen einer der beiden Parteien auf dem Weg bis zur Ausgangsstellung, die dann verantwortlich für eine Problematik oder gar ein Dilemma sind. Solche Ursachen greift Karsten Müller regelmäßig in seiner die Lösung einleitenden Stellungseinschätzung auf.
Fazit: "Typisch Spanisch" ist ein uneingeschränkt empfehlenswertes Praxisbuch vor allem für den fortgeschrittenen Spieler, das angepasst aber auch vom weniger erfahrenen Spieler genutzt werden kann. Es erlaubt ein gezieltes Mittelspieltraining für beide Farben und für ausgewählte Stellungsmuster, die aus der Spanischen Partie entstehen.
Uwe Bekemann
September 2025
Mehr von Beyer






