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LXWIEMT

Michail Tschigorin

und die russische Schachschule

237 Seiten, kartoniert, Dreier, 1. Auflage 2004

14,90 €
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Final vergriffen
Von den Anfängen

Die zu Beginn der Neuzeit etablierte "Kalabresische Schachschule", in der die Kombination, das riskante Opfer und die eigene Findigkeit im Vordergrund standen, wurde von Philidor (*1726-t1795) abgelöst. Dieser französische Meister, der als erster im Schachspiel die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Bauern lenkte, denen die italienischen und spanischen Meister der "Kalabresischen Schule" keine besondere Beachtung schenkten, stellte das Schachspiel auf eine neue Stufe: "Die Bauern sind die Seele des Schachspiels." Ab den siebziger Jahren des 19.Jahrhunderts, überwog dann immer mehr das positioneile Spiel, als dessen Vorreiter der erste offizielle Schachweltmeister, der geniale Wilhelm Steinitz (*1836-t1900), gelten darf.
Steinitz, im Prager Judengetto geboren, kam über Wien und London nach New York, wo er in einer Irrenanstalt endete. Er war der Erste, der das moderne Positionsspiel in die Spielpraxis einführte und in die Formel presste: "Fortan sollt ihr im Schweiße eures Angesichts eure Gewinnpunkte verdienen, ihr dürft nicht mehr glauben, dass durch eine schöne Kombination eine Partie zu gewinnen ist, das gibt es in Wirklichkeit nur, wenn die Stellung des Gegners schon geschwächt ist, wenn alle die kleinen Fehler schon gemacht sind. Wollt ihr gegen mich bestehen, so müsst ihr um kleine Vorteile kämpfen, um Raumgewinn, Bauern- oder Felderschwächen, und nur wenn ihr euch bewusst seid, eine Übermacht in der Stellung zu haben, dann könnt ihr mit Erfolg angreifen. Ja, dann seid ihr sogar dazu gezwungen, da ihr sonst euren Vorteil wieder verlieren würdet." Diese Erkenntnisse, heute einem jeden Schachschüler selbstverständlich, waren damals neu und wurden von den meisten Spielern, die noch zur "romantischen Schachepoche" gehörten, nicht verstanden. Erst gegen Ende seiner Laufbahn sollte Steinitz erfahren, dass seine Erkenntnisse, für die er sein Leben lang gestritten hatte, Allgemeingut geworden waren. "Ich war 28 Jahre lang Weltmeister", schrieb er kurz vor seinem Tode im "American Chess Magazine"," weil ich meiner Zeit um 20 Jahre voraus war." Aber Steinitz schuf zugleich mit der von ihm ausgearbeiteten Theorie des praktischen Spiels auch dogmatische, dem Charakter nach sehr abweichende Lehren über die allgemeinen Methoden und Prinzipien des Spiels. Er beharrte z.B. auf dem Standpunkt, dass zwei Läufer immer stärker sind als zwei beliebige andere Figuren, dass das Übergewicht der Bauern auf dem Damenflügel immer eine gewisse Bedeutung hat, dass man das Vorgehen der Bauern von ihren Ausgangsplätzen möglichst lange vermeiden solle, da man dann im Endspiel die Möglichkeit hat, die Bauern nach eigenem Ermessen ein oder zwei Felder vorzurücken.
Aber schon Steinitz Nachfolger Tarrasch, wies mit Scharfsinn darauf hin, dass es zwischen der Eröffnung und dem Endspiel noch ein Mittelspiel gibt, woran auch gedacht werden muss. Hier nun setzt die "Russische Schachschule" ein, mit ihrem Vordenker Michail Tschigorin, indem sie bewies, dass in der Schachkunst Doktrinen und Schemen durch lebendige Findigkeit häufig widerlegt werden.
Tschigorin, der Steinitz als Spieler und Theoretiker sehr hoch schätzte, kam dennoch nicht umhin, einen schöpferischen Streit mit ihm zu führen, denn seiner Meinung nach würde der Fortschritt in der Schachtheorie viele alte Vorstellungen unvermeidlich umwerfen. "Was die Theorie heute anerkennt, wird sie morgen ablehnen",
schrieb er 1901.
Wie noch im zweiten Teil dieses Buches zu sehen sein wird, hatte es Tschigorin gegen den populären ersten Weltmeister der Schachgeschichte nicht immer leicht, den Steinitz bewies, nicht zu Letzt durch seine hervorragenden Turniererfolge, dass seine "Gesetze" im praktischen Spiel sehr erfolgreich angewandt werden
konnten.
Der Streit dieser beiden stärksten Meister ihrer Zeit, um die "absolute" Wahrheit im Schach, zog sich denn auch mehrere Jahre hin, und hat das Schachspiel in letzter Konsequenz ungeheuer befruchtet.
So kann heute die "Russische Schachschule" (sie wurde später von der "Sowjetischen Schachschule" abgelöst), als ein Meilenstein in der Geschichte des Schachspiels betrachtet werden.
In der Folge sollen einige der Meister, die zu den Protagonisten der "Russischen Schachschule" gehörten, vorgestellt werden.
Weitere Informationen
EAN 3929376644
Gewicht 320 g
Hersteller Dreier
Breite 14,7 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor Helmut Wieteck
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 3929376644
Seiten 237
Einband kartoniert
007 I.TEIL
007 DIE MEISTER DER RUSSISCHEN SCHACHSCHULE
008 VON DEN ANFÄNGEN
009 Alexander Dimitrijewitsch Petrow
010 Der eiserne Zar
015 Der Zar-Befreier
016 Carl Friedrich Andrejewttsch von Jänisch
018 Johann Hermann Zukertort
022 Emanuel Stepanowitsch Schiffers
025 Simon Sinowjewitsch Alapin
028 Simon Winawer
030 Georg Salwe
032 David Markelowttsch Janowski
034 Dawid Przepiorka
036 Grigorij Jakowlewitsch Löwenfisch
037 Akiba Kiwelowitsch Rubinstein
040 Georg Rotlewi
041 Der Bauernzar
042 Nikolaus II
043 Fjodor Iwanowitsch Dus-Chotimirsky
044 Eugene Snosko-Borowski
047 Dr. Ossip Samoilowitsch Bernstein
049 Dr. Savielly Grigoriewitsch Tartakower
051 Efim Dimitruewitsch Bogoljubow
053 Alexander Alexandrowitsch Aljechin
056 St. Petersburg
058 St. Petersburg 1895/96
059 St. Petersburg 1909
061 St. Petersburg 1914
066 Abdankung und Ermordung
067 Max Judd
067 Stepan Mikhailowitsch Lewitzky
068 Abram Isaakowttsch Rabinowitsch
068 Charles Jaffe
068 Alexander Dawidowitsch Flamberg
069 Sergej Nikolaewitsch Freiman
069 Benjamin Markowitsch Blumenfeld
069 Stefan Konstantinowitsch Izbinsky
069 Alexey Sergejewitsch Selezniev
070 Boris Markowitsch Verlinsky
070 Viktor Kahn
071 Ilya Leontiewitsch Rabinowitsch
071 Peter Arseniewitsch Romanovsky
072 Prof. Fedor Parfenowitsch Bohattrchuk
072 Alexander Feodorowitsch Iljin-Genevsky
073 Victor Ivanowitsch Soultanbeieff
073 Veniamin Innokentiewitsch Sozin
074 Baltikum
74 Nikolay Dimitriewitsch Grigorjew
075 Karl Artur Leonid Kubbel
076 Alexej Alexsejewitsch Troitzky

079 II.TEIL
079 DER RUSSISCHE VORKÄMPFER
079 MICHAIL TSCHIGORIN
080 RUSSLAND ZUR ZEIT VON TSCHIGORINS GEBURT
082 Michail Ivanowitsch Tschigorin
084 Erste Schritte
086 Das Erste Turnier
086 St. Petersburg 1879
088 Die Zweikämpfe mit Schiffers
090 Auslandsdebüt in Berlin
091 Berlin 1881
093 Der steinige Weg zum Ruhm
093 Wien 1882
094 London 1883
103 RUSSLAND AM AUSGANG DES 19JAHRHUNDERTS
104 Die Ruhe vor den Sturm
105 Havanna 1889
019 Erster großer internationaler Erfolg
110 New York 1889
115 Wettkampf mit Gunsberg
118 Kabelmatch 1890/91
123 Havanna 1892
127 Wettkampf mit Tarrasch
133 Hastings 1895
142 Wechselnde Erfolge
142 Nürnberg 1896
144 Budapest 1896
147 Berlin 1897
150 Kaiser-Jubiläumsturnier Wien 1898
155 Köln 1898
156 London 1899
161 Ausklang des Jahrhunderts

165 III. TEIL
165 RUSSLAND AN DER SCHWELLE ZUM 20 JAHRHUNDERT
168 TSCHIGORINS 50.GEBURTSTAG
171 Paris 1900
177 Moskau 1901
178 Monte Carlo 1901
180 Monte Carlo 1902
184 Hannover 1902
186 Plllsbury in Moskau
188 Das Gambit-Turnier in Wien 1903
191 Wien 1903
196 Kiew 1903
198 Der Wettkampf Lasker - Tschigorin
199 Cambridge Springs 1904
203 Geburt des Zarewttsch und erster Nobelpreis an Russland
204 Daheim und Draußen
204 Der "Blutsonntag" in Petersburg
205 Licht und Schatten
210 Nürnberg 1906
213 St. Petersburg 1906
215 Lodz 1906
217 Moskau 1907
218 Ostende 1907
220 Karlsbad 1907
223 Die russische Schachschule nach Tschigorins Tod
224 Weltkrieg, Revolution und das Ende der Russischen Schachschule
226 Lieder ohne Worte
229 Tschigorins Erfolgsbilanz
231 Partienindex