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Risk & Bluff in Chess

The Art of Taking Calculated Risks

224 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2015

24,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
You cannot win in chess without taking risks. Winning requires courage and psychology. No matter how deep you calculate, there always comes a point where you have to deal with uncertainties and take a decision.
What is carefully calculated risk, and what is bluff? And why were famous players like Lasker and Tal so successful with both? They realized that chess is not a science. Emotions also play a role behind the board. If you can guess what your opponent is feeling and thinking, you are ahead of him.
When your main aim is to derail your opponent’s calculation by weaving a web of deception, you engage in the highest form of risk: bluff.
Renowned chess coach Vladimir Tukmakov has played against, and worked with, quite a few chess greats. Many of them told him frankly about their thoughts and feelings during crucial games.
These stories became the foundation of a collection of more than 100 practical ways that masters and grandmasters have used to push beyond the limits of calculation and take a deliberate risk. It works even at the highest level!
Weitere Informationen
EAN 9789056915957
Gewicht 420 g
Hersteller New in Chess
Breite 17 cm
Höhe 23,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2015
Autor Vladimir Tukmakov
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9789056915957
Seiten 224
Einband kartoniert
006 Explanation of Symbols
007 From the Author
012 Introduction
023 Chapter 1: Mikhail Tal: The Start of a New Era
049 Chapter 2: Bluff in the Opening
082 Chapter 3: The Madness of the Brave
124 Chapter 4: The Logic of the Irrational
144 Chapter 5: By Right of the Strong
157 Chapter 6: Masculine Desperation
186 Chapter 7: In the Grip of Passion
196 Chapter 8: When a Win is the Only Acceptable Result
209 Chapter 9: the Last Chance!
222 Index of Games

Um die Neuerscheinung "Risk & Bluff in Chess" von Vladimir Tukmakov, herausgegeben von New In Chess (NIC), richtig einzuordnen, ist es hilfreich, sich zunächst die Bedeutung der beiden wesentlichen Begriffe im Titel zu vergegenwärtigen. Das Risiko (englisch "risk") ist im Schach ein Schritt, den der Spieler mit der Gefahr eines sich einstellenden Nachteils bis hin zum Partieverlust eingeht, der ihm zugleich aber auch die Chance auf einen Vorteil vermittelt, bis hin zum Sieg in der Partie. Ein Bluff (englisch und deutsch gleich) gaukelt dem Gegenüber einen ihm drohenden potentiellen Nachteil vor, der real in dieser Weise nicht in der Luft liegt. Wenn der Spieler einen Bluff versucht, macht er dies unter dem Risiko, dass der Gegner nicht darauf hereinfällt und daraus einen Profit zieht. Ein sein schönes Zitat von Michail Tal auf einer der ersten Buchseiten beschreibt diesen Zusammenhang anschaulich. In einer sinngemäßen Übersetzung lautet es wie folgt: "Wenn Sie Ihrem Gegner weismachen wollen, dass 2 x 2 = 5 gilt, dann müssen Sie zunächst wissen, dass 2 x 2 = 4 ist und dass Sie ein Risiko eingehen!"
"The Art of Taking Calculated Risks", dies ist der Untertitel des neuen Werkes, zeigt dessen Schwerpunkt an. Er bedeutet soviel wie "Die Kunst, kalkulierte Risiken einzugehen". Zug für Zug geht der Spieler im Schach ein Risiko ein. Dies beginnt schon mit der ersten Bauernbewegung, die u.a. die Chance auf Raum und Einfluss in sich trägt, zugleich aber auch das Risiko einer gewissen Schwächung der Bauernformation. Schach kann nicht gespielt werden und im Schach wird kein Sieg möglich, ohne Risiken einzugehen. Das vorstehende Beispiel zum ersten Bauernzug ist natürlich ungenügend, um eine tiefe Betrachtung der Materie einzuleiten; es dient allein einer frühen Veranschaulichung. Erst mit Fortschreiten einer Partie, verbunden mit komplexen Strukturen, unübersichtlichen Verhältnissen und dynamischen Möglichkeiten, die nicht bis ins letzte Detail berechnet werden können, entsteht die Szenerie für Risiken und Bluffs.
Tukmakov hat versucht, Kategorien zu entwickeln, nach denen in der Praxis mit einem kalkulierten Risiko oder einem Bluff "gearbeitet" werden kann. "Risk & Bluff in Chess" enthält neun Kapitel, die sich im Wesentlichen an diesen Kategorien orientieren und jeweils aussagekräftige Beispiele enthalten.
In der Art seiner Zusammenstellung erinnert mich das Werk etwas an eine Kochsendung im Fernsehen. Der Meisterkoch erschafft vor den Augen der Zuschauer eine Speise. Diese folgen seinem Tun, wobei aber nur die wesentlichen Schritte genauer dargestellt werden und erfolgte Vorarbeiten etc. weitgehend unbetrachtet bleiben. Der Zuschauer lernt eine neue Speise kennen, erhält einen Einblick in das Rezept, sieht die richtige Ausführung und erfährt dann auch noch etwas in der Form einer Zusammenfassung, die er sich zumeist auch noch auf einem angegebenen Weg verfügbar machen kann.
In "Risk & Bluff in Chess" veranschaulicht der "Meisterkoch" Vladimir Tukmakov anhand von 106 Beispielen aus der Praxis, in welchen Situationen das Eingehen eines Risikos etwas bringen kann und wann es Zeit für einen Bluffversuch ist. Bei diesen Beispielen handelt es sich um ganze Partien wie auch um Fragmente aus dem Turnierspiel. Bei deren Auswahl hat sich der Autor offenkundig ausschließlich von deren inhaltlicher Eignung leiten lassen, nicht von eher formalen Aspekten. So gibt es einige Duelle aus unseren Tagen im Buch, sehr viele aber auch aus früheren Zeiten.
Das Inhaltsverzeichnis sieht, auf die Punkte der theoretischen Erörterung konzentriert, wie folgt aus:
Introduction
Kapitel 1: Mikhail Tal: The Start of a New Era
Kapitel 2: Bluff in the Opening
Kapitel 3: The Madness of the Brave
Kapitel 4: The Logic of the Irrational
Kapitel 5: By Right of the Strong
Kapitel 6: Masculine Desperation
Kapitel 7: In the Grip of Passion
Kapitel 8: When a Win is the Only Acceptable Result
Kapitel 9: the Last Chance!
Teilweise lassen die Kapitelüberschriften nicht erkennen, worum es im jeweils Folgenden genau geht. Diese Lücke versuche ich nachfolgend zu schließen:
Kapitel 3: Hier werden Beispiele besprochen, in denen es nicht nötig gewesen wäre, eine riskante Aktion zu starten.
Kapitel 4: Tukmakov versucht die Trennlinie zwischen einem kalkulierten Risiko und eines riskanten Spiels aufgrund eines Fehlers zu ziehen.
Kapitel 5: In diesem Abschnitt werden Faktoren betrachtet, die einen Spieler gegenüber seinem Gegner prädestinieren, ein Risiko einzugehen.
Kapitel 6: Es gibt Partien, in denen in einer bestimmten Situation nur noch ein riskantes Herumreißen des Steuers den Lauf in eine Niederlage verhindern kann. Um derartige Beispiele geht es im Kapitel 6.
Kapitel 7: Manchmal liegt die Chance darin, die Stellung ins Ungewisse zu überführen, sie also außer Kontrolle geraten zu lassen und sie in einem weiten Maße der konkreten Berechnung zu entziehen. Tukmakov untersucht derartige Beispiele an dieser Stelle.
Kapitel 8: Wenn nur noch ein Sieg hilft, dann muss ein Sieg her. Dies kann der Fall sein, wenn nur so ein Turniererfolg erreicht werden kann. Das 8. Kapitel thematisiert das Siegen quasi mit der Brechstange mittels Risiko und Bluff.
Kapitel 9: Eine verlorene Partie dem Gegner doch noch wieder zu entreißen ist im Kern das Thema im letzten Buchkapitel.
Den Abschluss eines Kapitels bildet eine Zusammenfassung, die dem Leser komprimiert vermittelt, was er aus der Arbeit an den Beispielen in verallgemeinerter Form mitnehmen soll.
Wie die vorstehenden Beschreibungen vielleicht schon zeigen, ist "Risk & Bluff in Chess" thematisch anspruchsvoll. Den besonders von ihm angesprochenen Leser suche ich im Leistungsbereich des Klubspielers und auch höher.
Die Buchsprache ist Englisch. Der verwendete Wortschatz ist nach meiner Einschätzung bisweilen so breit angelegt, dass der Leser mit nicht mehr allzu geübtem Schulenglisch einiges wird nachschlagen müssen. Der Satzbau ist unkritisch, im Wesentlichen beschränkt sich Tukmakov auf recht kurze Sätze.
Fazit: "Risk & Bluff in Chess" ist ein Werk, das einen schon recht leistungsstarken Spieler weiter voranbringen kann. Unterhalb der Ebene des Klubspielers wird der Leser Mühe haben, den vollen Nutzen für sich daraus zu ziehen.
Tukmakov arbeitet mit aussagekräftigen Beispielen. Über sie lernt der Leser die Kategorien kennen, in die der Autor die Situationen des Auftretens von Risikoentscheidungen und Bluffs und damit zugleich diese selbst unterscheidet. Diese Methode eines gewissen abstrakten Lernens ergänzt Tukmakov um eine sehr konkrete Komponente, und zwar eine Zusammenfassung der Kerninhalte jeweils am Ende des Kapitels.
"Risk & Bluff in Chess" kann ich in erster Linie dem Spieler ab Klubniveau als Schulungs- und Trainingsbuch empfehlen.
Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
November 2015


Wer hat es nicht schon erlebt. Man steht besser, plötzlich opfert der Kontrahent völlig übereine Figur, man kommt aus dem Takt und verliert. Erst nach der Partie gelingt es, die gegnerische Attacke zu widerlegen. Ein Bluff, der nicht selten Begegnungen entscheidet.
Diese Art des subtilen Betrugs ist eine Waffe im Arsenal jedes guten Spielers. Sie ist allerdings bislang kaum in der Literatur besprochen worden. Nun hat sich Wladimir Tukmakow mit seinem Buch Risk & Bluff in Chess des Themas angenommen. Der Autor zählte in den Siebzigern zu den stärksten Großmeistern der Sowjetunion, heute hat er eine gute Reputation als Trainer und betreut seit einiger Zeit den Top-Ten-Spieler Anish Giri.
Tukmakows Partiensammlung will keine wissenschaftliche Abhandlung sein, weil der Bluff im Schach eine emotionale Sache ist und der Autor seine eigenen Emotionen nicht verbergen kann und will. Sein Gewährsmann ist Tal, der dem Buch als Leitfaden dient.
Risk & Bluff in Chess zeigt nicht nur sehr differenziert die unterschiedlichen Arten der List. Die Lektüre gibt dem Leser auch profunde Einschätzungen zu Weltklassespielern an die Hand. So heißt es zu Lasker, dass sein Spiel für seine Zeitgenossen oft wie Bluff aussah. Heutige Computer zeigen indes, dass er meist den objektiv besten Zug gespielt hat. Das Vorurteil entstand, weil Lasker seinen Gegnern im Spielverständnis haushoch überlegen war.
Indes war Aljechin der erste, der bewusst den Bluff als Spielelement einsetzte. Er war hinsichtlich des Umgangs mit dem kalkulierten Risiko seiner Zeit voraus. Mit Tal erreicht die Evolution des Bluffs ihren Höhepunkt. Allerdings kann man in seinem Fall kaum von einem „Betrug” im üblichen Sinn sprechen. Charakteristisch für seine Spielweise war das völlige Fehlen konventioneller Schachlogik. Tals aggressiver Zugang veränderte nicht nur die allgemeine Auffassung vom Schach, sondern auch den Spielstil seiner Konkurrenten wie Spasski, die unter dem Eindruck seiner Partien ebenfalls zunehmend schärfer agierten. Tatsächlich erweisen sich aber auch viele von Tals Opfern, die man lange als puren Betrug angesehen hatte, im Lichte moderner Computerals korrekt. Und selbst wenn Tals Opfer nicht einwandfrei waren, so brauchte es meist mehrere einzige Züge, um sie zu widerlegen.
Tukmakow meint, dass der Bluff eine Technik ist, die genauso zum Repertoire eines Spielers gehören sollte wie das Wissen über das Endpiel. Entscheidend ist der damit verbundene abrupte Wechsel des Stellungscharakters. Manchmal ist der Bluff die einzige Möglichkeit, weiterzuweil die Stellung verloren ist. Ein Beispiel dafür ist Petrosjan, der Abenteuer und Risiko hasste, aber noch mehr das Verlieren, sodass er zum Tiger wurde, wenn er kritisch stand. Allerdings sollte man sein Spiel seinen Möglichkeiten anpassen. Tals Stil ist natürlich die Spitze dessen, was möglich ist.
Tukmakow gibt viele praktische Tipps, z. B. wie man mit einer Neuerung in der Eröffnung umgehen soll. Ein Beispiel ist Topalows spektakuläres Figurenopfer auf f7 gegen Kramnik in Wijk aan Zee 2008. Wichtiger als die völlige Korrektheit eines Opfers ist es, früh Druck auf seinen Gegner auszuüben. Tukmakow gibt den Tipp, dass man sich von Neuerungen nicht einschüchtern lassen soll. Denn wenn es eine „tödliche” Verbesserung wäre, hätte Dein Rechner sie bestimmt auch angezeigt!
Am Ende der Sammlung erzählt der Autor wenig bekannte Anekdoten berühmter Bluffer, wie etwa von Gufeld, deren Verhalten die Grenze des Erlaubten auch schon einmal überschritt.
Risk & Bluff in Chess ist ein sehr unterhaltund lehrreiches Buch, das einem in der Zukunft den einen oder anderen Punkt retten kann.
Harry Schaack, KARL 3/2015



In seinem neuen Buch "Risk & Bluff in Chess- The Art of taking calculated Risks" beschäftigt sich Vladimir Tukmakov für den Verlag New in Chess mit einem sehr interessanten Thema. Die meisten Schachspieler, die ich kenne, sind sehr seriös und versuchen, in ihren Partien möglichst gute Züge zu finden, um möglichst einfach zu gewinnen. Schach wird sehr ernst genommen. Dabei vergessen sie und viele andere, dass Schach ein Spiel ist und zu einem Spiel kann man auch eine ganz andere Einstellung haben, womit wir beim Thema wären. In dem Buch finden wir viele sehr riskante und extrem wirkende Züge. Es verwundert nicht, dass Mikhail Tal gleich das erste Kapitel gewidmet ist. Es gibt in den anderen Kapiteln aber auch jeweils andere Helden wie Bent Larsen oder Leonid Stein und andere.
Einige Züge sind dabei auch nach genauer Betrachtung objektiv stark, andere nicht. Die Wirkung solcher Züge ist aber häufig gleich: ein absoluter Schock beim Gegner. Nun könnte man sagen, dass zum Beispiel Tal nicht anders konnte und spektakulär spielen musste, aber in dem Buch gibt es auch einige beschriebene Umstände, in denen eine Seite einfach Risiken eingehen musste. So wird dies häufig als Mittel des starken Spielers genutzt, um den schwächeren Gegner, der bisher gut mithielt, unter Druck zu setzen. Manchmal muss man auch einfach gewinnen, um das Turnier erfolgreich abzuschließen. Ein dritter großer angesprochener Punkt ist die Zeitnot des Gegners, in der er die Übersicht und hochtaktischen Stellungen nicht behalten kann.
Dass ein Bluff auch nach hinten losgehen oder man nach riskanter Spielanlage auch verlieren kann, wird ebenso deutlich wie der häufige Erfolg nach ebensolchen Maßnahmen. Die Partien stammen aus allen Zeiten von 1892 bis 2014. Das wichtigste Kriterium war ausschließlich, dass es sich bei den riskanten Zügen um Absicht und keine Fingerfehler gehandelt hat, auch wenn man das natürlich nie wirklich ausschließen kann, die Ausnahme bildet das letzte Kapitel, in denen es um Wunder geht, die man selber nicht ganz so einfach erzwingen kann.
Mich selbst juckte es nach der Lektüre des Buches zumindest in den Fingern, etwas spektakulärer zu spielen und das Adrenalin zu spüren. Die Hemmschwelle wird etwas gesenkt!
Zur Hilfe kommt dem Autor dabei SF, sein "silicon friend". Oft bezieht Herr Tukmakov ihn mit ein, erhebt ihn zu einer Person und spielt mit seiner emotionalen Beschränktheit. Durch diesen Witz innerhalb der wahnwitzigen Züge steigt die Unterhaltung noch weiter.
Daneben wird aber nichts verklärt. Wenn ein Zug hätte widerlegt werden können, wird das natürlich angezeigt. Einzig die psychologische Komponente tritt hier stärker in den Vordergrund.
Insgesamt ein starkes Buch, das uns lehrt, Schach vielleicht etwas lockerer zu nehmen und mehr zu riskieren, da es "nur" ein Spiel ist.
IM Dirk Schuh
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