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LOSEMTMT
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The Modern Triangle

216 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2020

19,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
This book presents the Triangle set-up, which arises after 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Nc3/Nf3 c6.
This move order avoids many unpleasant systems for White, notably the Catalan, the Exchange Slav and the Botvinnik Variation. It leads to sharp strategically unbalanced play and brings Black excellent practical results.
Semko Semkov is a chess journalist and theoretician. He has co-authored the famous books The Modern English, The Most Flexible Sicilian, Attacking the English/Reti, Attacking the Flexible Sicilian and Understanding the Queen’s Gambit Accepted.
Weitere Informationen
EAN 9786197188271
Gewicht 290 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2020
Autor Semko Semkov
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-619-7188-27-1
Seiten 216
Einband kartoniert
004 Bibliography
005 Introduction
009 Chapter 1. The Noteboom System Sidelines
033 Chapter 2. The Noteboom System Main Line
071 Chapter 3. The Marshall Gambit
101 Chapter 4. The Catalan Way
129 Chapter 5. The Cunning 4.Nbd2
151 Chapter 6. 4.Qc2
169 Chapter 7. 4.Qb3
187 Chapter 8. The Carlsbad Structure
201 Chapter 9. 3.Nf3 c6 4.Bg5
207 Chapter 10. Fighting the Reti and the KI Attack
213 Index of Variations
Das Repertoirebuch „The modern Triangle” von IM Semko Semkov aus dem bulgarischen Verlag Chess Stars ist eine Neuerscheinung aus dem Jahr 2020. Der Autor befasst sich aus der Sicht von Schwarz mit der aus den Bauern auf c6, d5 und e6 gebildeten Triangel vor allem gegen den weißen Anzug mit 1.d4. Die Arbeit ist in der für Bücher dieser Art verlagstypischen dreiteiligen Struktur aufgebaut (Unterteilung der Kapitel in die Abschnitte „Main Ideas” (Hauptideen, strategische und andere zentrale Aspekte des jeweiligen System), „Step by Step” (Schritt für Schritt, detaillierte Darstellung und Erörterung der Theorie, Zusammenstellung des Repertoires) und „Annotated Games” (kommentierte Beispielpartien, die aber zugleich ergänzende Theorie enthalten).

Eine erste Stärke des Werkes fällt schnell nach dem ersten Aufschlagen auf - Semkov legt sehr großen Wert auf die Klärung der Strategie, die Schwarz verfolgt, wenn er sich auf seine Systeme und Varianten stützt. Schon in der Einleitung nimmt er die wesentlichen Weichenstellungen vor und leitet daraus die zentralen Pläne ab. In den „Main Ideas”-Abschnitten nimmt er den Faden dann spezifisch wieder auf. Er rät dem Leser auch dringend an, genau damit auch jedes Kapitel zu beginnen und nicht etwa sofort in „Step by Step” zu springen.

Zum Masterplan, nach dem Semkov den Triangel-Aufbau spielen will, zählen drei Prinzipien:
1. Das Feld d5 soll nicht zwingend vom d-Bauern besetzt bleiben. Vielmehr will er c4 einnehmen und darüber zweischneidige Stellungen mit offenem Zentrum und asymmetrischen Bauernstrukturen erreichen.
2. Der Mehrbauer auf c4 soll nicht unbedingt gehalten werden. In erster Linie ist er Mittel zum Zweck, Weiß vom Zentrum abzulenken. Oft wird er aufgegeben, um den Läufer zu aktivieren.
3. f7-f5 und andere Formen des Stonewalls sind tabu. Grund: Mühevolles Spiel mit nur geringen Gewinnchancen und ein Konterkarieren des Strebens nach scharfen und unausgewogenen Stellungen.

Dass Semkov auch ein gewiefter Turnierspieler ist, der in „The Modern Triangle” auch seine praktische Erfahrung investiert, wird an zahlreichen Stellen deutlich. Beispielsweise zeigt er bereits mit seinen einleitenden Worten auf, welchen Systemen er mit seiner Zugfolge aus dem Weg gehen will, weil sie von Weiß angenehm zu spielen sind, so etwa Katalanisch, der Abtauschvariante in der Slawischen Verteidigung oder auch der Botwinnik-Variante. Am herkömmlichen Turnierbrett kann auch sein Trumpf stechen, dass Weiß sich in der Noteboom-Variante auf dem Weg in einen Vorteil wähnen kann, weil dies die hergebrachte Auffassung ist, während die Statistik einen klaren Erfolgsüberhang für Schwarz aufweist.

Der folgende und allein auf die behandelten Spielweisen reduzierte Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis gibt Aufschluss über die Ordnung im Buch. Die Übersetzung ist wortgetreu gehalten.

Kapitel 1: Das Noteboom-System - Nebenvariante
Kapitel 2: Das Noteboom-System - Hauptvariante
Kapitel 3: Das Marshall-Gambit
Kapitel 4: Der Katalanische Weg
Kapitel 5: Das gerissene 4.Sbd2
Kapitel 6: 4.Dc2
Kapitel 7: 4.Db3
Kapitel 8: Die Karlsbader Struktur
Kapitel 9: 3.Sf3 c6 4.Lg5
Kapitel 10: Kampf gegen Reti und den KI-Angriff

Semkovs Erläuterungen und Erklärungen, wie die dargestellten Systeme zu spielen sind, sind mustergültig. Er arbeitet mit einem gesunden Mix aus Text und Varianten, besonders im Bereich „Step by Step”. Mit oberflächlichen Kommentaren wie etwa „mit einem guten Spiel” ohne Angabe der für diese Einschätzung maßgeblichen Gründe gibt er sich regelmäßig nicht zufrieden. Der Leser wird entsprechend bestens angeleitet. Die üblichen Symbole zur Stellungseinschätzung am Ende von Varianten kommen allerdings zum Einsatz.
In dieser Gestaltung sehe ich „The Modern Triangle” schon für den noch wenig spielstarken Schachfreund als geeignet an, wobei ich den unteren Bereich des Klubniveaus im Auge habe. Auch starke Spieler dürfen sich einen Mehrwert durch den Rückgriff auf dieses Werk erhoffen. Ich spekuliere mal, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung bereits erste Praxiseinsätze wagen können, wenn sie sich mit den Abschnitten „Main Ideas” und „Annotated Games” befasst haben.
In geringer Anzahl hat Semkov Merkregeln und Hinweise eingebaut, die sich der Leser einprägen kann.

„The Modern Triangle” umfasst 216 Seiten, 208 davon mit Inhalten zur Theorie. Verglichen mit beispielsweise „the triangle System” von Ruslan Scherbakov, Everyman Chess 2012, ist das Buch damit nur etwa halb so dick. Natürlich muss man aufpassen, dass ein solcher Vergleich nicht schon deshalb hinkt, weil es Unterschiede beispielsweise in der Zahl der aufgenommenen Diagramme, ein unterschiedlich großzügiges Druckbild oder solche einer formellen Natur gibt, insbesondere hinsichtlich von aufgenommenen Titel- und Übersichtsseiten.
Gemessen an der durchschnittlichen Zeichenzahl je Seite liegen beide Werke aber auf einer ähnlichen Höhe.
Semkov verliert sich generell weniger in Varianten-Details und er konzentriert sich schlicht auf den Gegenstand seiner Betrachtung, Aufbauten mit der Triangel. Die Schnittstelle beispielsweise zur Meraner Variante, die für ein flexibles Navigieren zwischen Systemen wichtig ist, bezeichnet er nur und verweist zum Studium auf ein anderes verlagseigenes Buch. Scherbakow hat in seinem og. Werk „sein” System abgesichert und schon allein damit eine erhebliche Anzahl an Seiten gefüllt.
Die Arbeiten beider Autoren können gut nebeneinander und sich damit ergänzend eingesetzt werden. Für ein „Theorie-Komplettpaket” benötigt man allerdings weitere Spezialwerke, die sich auch an weiteren Stellen des „Semkov-Repertoires” anflanschen.

Zahlreiche über Fragmente referenzierte Partien und Beispielpartien stammen aus dem Fernschach. Der Leser kann davon ausgehen, dass sie entsprechend unter Computereinsatz gespielt worden sind und rechnergestützt ermittelte „saubere” Züge enthalten. Semkov hat aber besonders den Spieler im Auge, der herkömmlich eine Partie in Präsenz führt. Und diesen verliert er auch dann nicht aus den Augen, wenn es um praktische Spielbarkeit geht, also auf sich allein gestellt und ohne den Rechner als Hilfsmittel. Wenn er den Bedarf dafür erkennt, unterscheidet er zwischen einem rechnerischen Ergebnis und der Einschätzung nach dem, was von einem Menschen erwartet werden kann. Er selbst hat sich bei der Prüfung von Varianten ebenfalls auf den Computer gestützt, beispielsweise durch den Einsatz von Houdini.

Die letzten Buchseiten nimmt ein Variantenverzeichnis ein, das zwar nicht allzu ausführlich ist, aber dennoch seinen Zweck erfüllt und das Auffinden der passenden Buchstelle erleichtert, wenn man auf der Basis einer bestimmten Zugfolge sucht.

„The Modern Triangle” stellt keine besonderen Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse des Lesers. Mit Englischkenntnissen auf Schulniveau kommt man gut mit dem Werk zurecht.

Fazit: „The Modern Triangle” ist ein empfehlenswertes Repertoirebuch, das Spielern aus einem breiten Leistungsspektrum (niedriges Klubniveau bis zum starken Turnierspieler) Systeme unter Einsatz der Bauern-Triangel c6, d5 und e6 anbietet. Es ist auch als Hilfsmittel für den Einsatz im Fernschach geeignet, aus dem zahlreiche im Buch verwendete Partien und Fragmente stammen.

Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
November 2021



Eigentlich bin ich ein recht willensstarker und disziplinierter Typ, aber Schacheröffnungsbücher sind mein Kryptonit. Wenn ich eines lese, das mich unterhält und von seiner Struktur her anspricht, baue ich die besprochene Eröffnung sofort in meine täglichen Onlineblitzpartien ein und wenn sie da auch noch gut funktioniert, gibt es kein Halten mehr und die nächste Repertoireänderung für das Turnierschach steht an. Besonders anfällig war ich in der Vergangenheit bei Büchern aus dem Hause Chess Stars, sofern diese in der verlagseigenen Form geschrieben waren. Bei dieser wird jedes Kapitel in drei Bereiche unterteilt. Zuerst erhält man grobe Varianten plus typische taktische Motive und Pläne an die Hand, dann erst wird Schritt für Schritt die Theorie besprochen und schließlich gibt es meist noch Modellpartien, die zeigen, wie das Ganze in der Praxis aussieht. Für einen Eröffnungstheoriemuffel wie mich ist das ideal. Meist lese ich mir erst nur die Teile zu den Hauptideen und den Modellpartien durch und probiere dann bereits, erste Trainingspartien zu spielen. Bei aufkommenden Fragen hilft dann der Theorieteil weiter.
Wenn man sich also fragt, warum ich gerade diese oder jene Variante spiele, könnte Chess Stars eine Mitschuld tragen. So war es kein Zufall, dass ich 2015 plötzlich das angenommene Damengambit mit Schwarz spielte ("Understanding the Queen`s Gambit accepted" aus diesem Verlag erschien just in diesem Jahr) oder dass ich 2018 plözlich ruhige Italienische Eröffnungen versuchte ( "Lc4 against the open Games" konnte mich gut inspirieren).
Ob das nun erschienene "The modern Triangle" von IM Semko Semkov meinen derzeitige Schwarzliebe nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 g6 ("The Modernized delayed Benoni" von Großmeister Ivan Ivanisevic aus dem Thinkers Publishing Verlag war einfach grandios) ablösen kann, ist noch nicht klar, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Bei Interesse kann man natürlich schauen, was der "Schachtrainer-Schuh" gerade so auf lichess.org treibt.
In dem Büchlein, 216 Seiten sind heute für ein Eröffnungsbuch relativ wenig, zeigt uns der Autor die Feinheiten der Noteboomvariante in der Slawischen Verteidigung. Nach 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c6 4.Sf3 dxc4 5.e3 b5 spielt Schwarz scheinbar wie ein Anfänger. Er entwickelt keine Leichtfiguren, schnappt sich den erstbesten Bauern und verteidigt ihn auch noch. Allerdings ist es für Weiß nicht ganz so einfach, den Nachziehenden dafür zu bestrafen. Nach den Hauptzügen 6.a4 Lb4 7.Ld2 a5 8.axb5 Lxc3 9.Lxc3 cxb5 10.b3 gewinnt Weiß den Bauern zwar zurück, da b4 an 11.Lxb4 und cxb3 an 11.Lxb5 scheitern, aber nach dem besseren 10. ...Lb7 11.bxc4 b4 hat Schwarz zwei verbundene Freibauern am Damenflügel erhalten, die Weiß nie aus den Augen verlieren darf, weil sie sonst einfach vorpreschen. Diese Variante ist einfach zu schräg, alsdass ich sie nicht schon hätte spielen können und tatsächlich habe ich damit bereits eine zweistellige Zahl an Turnierpartien bestritten. Für mich war aber immer ein Problem, dass Weiß nicht gezwungen ist, Noteboom zuzulassen. Ich spielte dann meist entweder gegen die obigen Züge und dann 4.cxd5, wonach Schwarz in eine harmlose Version der Abtauschvariante des Damengambits gezwungen wird, oder noch häufiger wurde einfach 4.e3 eingestreut, um den c4 zu verteidigen.
Damit sind wir schon bei dem größten Schwachpunkt des vorliegenden Buches. Zwar empfiehlt der Autor auf e3 einen Übergang in die Meraner Variante der Halbslawischen Verteidigung, die mit Sf6 recht einfach zu erreichen ist, behandelt dieses essentielle System aber in seinem Buch gar nicht, sondern verweist auf "The Meran & Anti-Meran Variations" von Alexey Dreev aus demselben Verlag. Er geht scheinbar ganz selbstverständlich davon aus, dass der Leser natürlich alle Chess Stars Bücher bei sich zu Hause herumliegen hat. Bei mir ist das zwar der Fall, aber ein paar Anmerkungen zu dieser Variante, die ich persönlich im Turnierschach fast immer vorgesetzt bekam, hätten bei dem jetzt sehr geringen Umfang des Buches kein großes Problem dargestellt. Ähnlich handhabt der Autor das auch noch in den Kapiteln zum Königsindischen Angriff und der Retieröffnung, wo er nur ein paar Variantenschnipsel als Ergänzung zu den Ausführungen in "Attacking the English/Reti", die er "nicht wiederholen möchte", anbietet. Das ist in meinen Augen ein schlechter Stil!
Besser gefällt mir da schon der Rest des Buches.
Neben der Noteboomvariante werden auch noch die trendigen katalanischen Aufbauten gegen alles gut durchleuchtet wie auch einige Antislawischaufbauten, zum Beispiel finde ich 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sf3 c6 4.Dc2 oder Db3 schon manchmal nervig, aber nach Sf6 5.g3 dxc4 6.Dxc4 b5 7.Dc2 Lb7 8.Lg2 Sbd7 droht bereits c5 und nach 9.Se5 Sxe5 10.dxe5 Sd5 zeigt der Autor auch recht gut den Ausgleich. Das ist natürlich alles schon länger bekannt, bemerkenswerter fand ich, dass IM Semkov sehr viel Wert darauf legt, den manchmal auf b7 nicht ganz so glücklich wirkenden Läufer wirklich immer schnell zu aktivieren. Darum schlägt er häufig das Rückopfern von Bauern mit dem Vorstoß c5 vor, ehe Weiß ihn mit einem Sc5 oder ähnlichem verhindert. Schwarz hat dann genug Aktivität und keine Probleme.
Insgesamt kann ich das Buch und die Noteboomvariante allen Lesern ans Herz legen, die im Damengambit mit Schwarz auf Gewinn spielen wollen. In vielen Abspielen sieht Weiß seinen Bauern nicht wieder, wenn er sich nicht genau auskennt, und auch in der Hauptvariante muss Weiß sehr gut aufpassen, dass Schwarz nicht zu a4 kommt, wonach die schwarzen Freibauern oft sehr viel Gegenspiel bedeuten. Für Leute, denen die Meraner Variante nicht peppig genug ist, kann ich auch einen Übergang in den Holländischen Stonewall mit f5 nach e3 empfehlen. In meiner ursprünglichen Quelle der Inspiration "Play the Noteboom" von IM Mark Van der Werf (Cadogan Chess, 1996) wurde das behandelt und auch das neuere "The Triangle System" von GM Ruslan Scherbakov (Everyman Chess, 2012) möchte nach e3 so verfahren. Damit kann man einiges an Theorie einsparen, benötigt aber leider trotzdem eine Datenbank oder ein Buch zur weiteren Bearbeitung!
IM Dirk Schuh
April 2020
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