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LOMIETMFD1U2

The Modernized French 1+2 - Paketangebot

2 Bücher - Winawer und Tarrasch
Eigenschaften

484 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2019

34,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Volume 1:

Here we are, together on this page, both interested in the French Defence with 3.Nc3 Bb4. Before telling you what you can learn from this opening, let me tell you a little story about my journey in the French. I started playing the French after reading John Watson’s Play the French, which improved my play a lot. I learned that the French is a positional yet concrete opening, and many of my young opponents couldn’t grasp its subtleties. Moreover, many opponents were far less prepared against 1 ... e6 than against 1 ... c5 or 1 ... e5. Unfortunately those days would end.

During the 2008 Dutch Youth Championships (U20), I understood that everyone would throw 7.Qg4 in the Winawer at me. In that respect, my opening preparation was simple: I’d study the Winawer for Black very intensively and the problem would be solved. In reality, I faced many difficulties. Novelties I’d find in the evenings were promptly refuted by the engine the next morning; I was constantly thinking about the French, but I couldn’t quite make it work. There was this strange, inexplicable feeling in my stomach, some might call “butterflies”. I had fallen in love with a chess line! Despite my two losses in the crucial games, I still believed I had a great repertoire with countless novelties to show for it.


Volume 2:

The Tarrasch variation of the French Defense is reached after 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Nd2.

This is one of the most possible treatments White has available. Using his typical funny and dynamic writing style, David shows that it is possible to play solidly but also remain with the dynamic elements Black has available. He recommends several creative lines, even a bit off the beaten track, but which he has very carefully worked out over the several years of his own practice.

Again, Miedema and his love for the French Defense shines through his second volume, the third and final being available at the end of this year.

Weitere Informationen
Gewicht 910 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor David Miedema
Sprache Englisch
Auflage 1
Seiten 484
Einband kartoniert

Volume 1:

004 Key to Symbols & Bibliography

007 Preface

011 PART I - Deviations Before Move Seven

013 Chapter 1 - 4.Qg4?! (The Impatient Queen)

021 Chapter 2 - 4.Qd3 (The Clever Queen)

033 Chapter 3 - 4.a3 (Doubled Pawn Warfare)

043 Chapter 4 - 4.Ne2 (Knights Before Bishops)

057 Chapter 5 - 4.exd5 (The Winawer Exchange Variation)

067 Chapter 6 - 4.e5 Ne7 5.Qg4 (The Slightly Less Impatient Queen)

075 Chapter 7 - 5.Bd2 b6! (Breaking The Pin)

081 Chapter 8 - 5.a3 Bxc3+ 6.bxc3 b6 (Bad Bishop Incoming)

099 PART II -The Main Lines

101 Chapter 9 - 7.Nf3?! & Other 7th Moves (Tutti Frutti)

109 Chapter 10 - 7.a4 (Dark Square Ambition)

127 Chapter 11 - 7.h4 (The Edgy-Edge Pawn)

143 Chapter 12 - 7.Qg4 Qc7 8.Bd3 (Poison? No, Thanks!)

163 Chapter 13 - 10th Move Alternatives & 10.Kd1 (Max Euwe’s Move)

179 Chapter 14 - 10.Ne2 dxc3 11th & 12th Move Options (Nxc3 Systems)

213 Chapter 15 - 12.h4!? (The Bazooka Line)

237 Chapter 16 - 12.Qd3 (Old Town, New Playground)


Volume 2:

004 Key to Symbols & Bibliography

006 Preface

009 Overview of the variations

013 Chapter 1 - 4.c3 (The bad Caro-Kann)

021 Chapter 2 - 5.Bb5+ (A cheeky check)

033 Chapter 3 - 4.Ngf3 Nf6 (Universal line, waiting to take the candy)

055 Chapter 4 - 11.Nb1 (Drawing guns)

069 Chapter 5 - 4.exd5 exd5 5. Ngf3 Nf6 (A new plan with 7 ... Qxd7)

077 Chapter 6 - 7 ... Nbxd7 (The common lines with 10.Nb3)

085 Chapter 7 - 10.Re1 (Mimicking Ruy Lopez)

099 Chapter 8 - 5 ... Nc6 (Introduction and 6 ... cxd4)

117 Chapter 9 - 6...Bd6 (The central station and how to get there)

133 Chapter 10 - 10.h3! (The right track)

161 Chapter 11 - 6 ... Qe7+ (Just checking)

171 Chapter 12 - 5...a6!? (And the rest)

Band 1:

In "The Modernized French Defense Volume 1: Winawer" stellt der niederländische IM David Miedema ein Schwarz-Repertoire für die Französische Verteidigung nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 zusammen, eben für die Winawer Variante. Er greift als Spieler selbst auf die Französische Verteidigung zurück und ist tief in deren Theorie eingedrungen. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die weiße Entwicklung mit 7.Dg4 und dem schwarzen Angebot eines "vergifteten" Bauern auf g7. Das Buch hat er nach seinen Worten über einen längeren Zeitraum während seiner Aufenthalte an verschiedenen Orten Europas geschrieben. Daraus lässt sich schließen, dass ein erheblicher Anteil des Stoffes über das hinausgeht, was er für seine Turnierpraxis erarbeitet hatte.

Im vorgesehenen zweiten Band will er alles behandeln, was nicht über 3.Sc3 führt.

Das Werk ist in zwei Teile gegliedert, die jeweils acht Kapitel enthalten. Teil 1 befasst sich mit Abweichungen bis zum 7. Zug, Teil 2 mit den Hauptlinien. Die Darstellung der Theorie orientiert sich an der Baumstruktur. Vollständige Partien hat Miedema nicht aufgenommen. Stichwort Orientierung: Ich hätte mir die Abbildung eines Variantenverzeichnisses gewünscht. Das Inhaltsverzeichnis gibt zwar jeweils die Initialzugfolge einer Variante/Spielweise an, ist aber für ein bequemes Navigieren über alle Inhalte hinweg nicht genügend ausführlich.

In meinen Augen ist "Winawer" insbesondere für den Klub- und Turnierspieler gemacht, der ein solides Französisch-Repertoire mit Überraschungspotenzial sucht bzw. sein schon aufgebautes Repertoire auffrischen und erweitern möchte. Es ist ein ehrgeiziges Unterfangen, ein System wie die Winawer-Variante auf rund 270 Buchseiten unterzubringen und dabei das Repertoire so abzusichern, dass Schwarz nicht allzu leicht vom Gegner aus seiner Vorbereitung gebracht werden kann.

Miedema erklärt gut, wobei mir der zweite Teil noch etwas besser als der erste gefällt. Darin geht er noch etwas mehr auf die strategischen Aspekte ein, Pläne schildert er ausführlicher und bisweilen in Schritten.

Seine Analysen, die ihm zumindest zu einem guten Teil bereits als Spieler helfen sollten, haben zu zahlreichen Neuerungen bzw. Neubewertungen geführt. Nicht jede Neuerung muss tatsächlich eine Verbesserung sein; wenn Sie aber auf der Basis einer fundierten Auseinandersetzung gefunden worden ist, sind zumindest auch neue Chancen mit ihr verbunden. Miedema hat die wichtigsten Quellen zur Literatur, insbesondere die Neuerscheinungen der letzten Jahre, beigezogen. Mit den darin ausgesprochenen Empfehlungen, insbesondere von Negi, Berg und Moskalenko, setzt er sich auseinander. Wenn er davon abweicht, gibt er regelmäßig auch den Grund hierfür an.

Der Klub- und Turnierspieler erhält ein Kompaktwissen, bestehend aus Hauptlinien mit den wichtigsten Abweichungen und die Erläuterungen, die ihm das Verstehen erleichtern sollen.

Insgesamt ist das Repertoire weniger auf Sicherheit und mehr auf Gegenspiel ausgelegt.

Zu den von Miedema genutzten Quellen zählt auch die Correspondence Database 2018 von Chessbase. Allzu häufig referenziert findet man Fernschachpartien im Buch allerdings nicht. Bemerkenswert aber ist ein spezieller Ansatz des Autors, das Fehlen von Fernschachpartien zu einer bestimmten Spielweise als Indiz dafür zu verwenden, dass ihr die Qualität fehlt. Hier handelt er also nach dem Motto, dass die Fernschachspieler die Spielweise bestimmt schon eingesetzt hätten, wenn sie ihre Qualität festgestellt hätten.

An einer anderen Stelle allerdings spricht er sein Erstaunen aus, dass mehrere Fernschachspieler in ihrer Partie nicht festgestellt haben, dass eine bestimmt Fortsetzung ein Verlustzug ist.

Die Buchsprache ist - für den amerikanischen Markt optimiertes - Englisch. Der Leser mit Fremdsprachkenntnissen auf Schulniveau wird bequem mit dem Werk arbeiten können.

Fazit: "The Modernized French Defense Volume 1: Winawer" ist eine Empfehlung für den Spieler, der ein kompaktes, aktuelles und mit eigenen Ideen aufwartendes Schwarz-Repertoire für Französisch, Winawer-Variante sucht bzw. sein bisheriges Repertoire auffrischen will. Es spricht in erster Linie den Klub- und Turnierspieler an, entsprechend setzt auch der Grad der Erläuterungen auf diesem Leistungsstandard an.

Uwe Bekemann,

Fernschachpost 1/2020


Ich spiele schon seit einigen Jahren mit David Miedema beim Düsseldorfer SK zusammen. Er ist ein niederländischer Internationaler Meister, ein witziger Typ und ein Haudegen. Immer wenn mich meine eigenen Stellungen in den Mannschaftskämpfen langweilen, schaue ich auf sein Brett und finde nicht selten Inspiration. Bei David ist immer etwas los und häufig schraubt er das Risiko recht hoch. Nun kann er sich auch Schachbuchautor nennen, denn mit "The Modernized French Defense Volume 1" ist bei Thinkers Publishing gerade sein Erstlingswerk erschienen. Eigentlich ist die Französische Verteidigung nach 1.e4 e6 eine eher als solide verschrieene Eröffnung. Was sollte jemand wie er also mit dieser Eröffnung anfangen? Gehört er etwa zu den Autoren, die in ihren Büchern Eröffnungen in den Himmel loben, obwohl sie diese selbst gar nicht spielen? Diese Befürchtungen werden klar zerstreut, wenn man sich den Untertitel dieses Buches ansieht. "Winawer" versetzt viele Weißspieler in Angst und Schrecken und kann mit zu den heißesten Stellungen führen, die man als e4-Spieler auf das Brett bringen kann. Für David ist das genau der richtige Einstieg in die Autorenschaft.

In dem Buch wird alles nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 besprochen. Es beginnt mit kruden frühen Damenzügen wie 4.Dd3 oder 4.Dg4 und anderem Kraut, das die Hauptvariante umgehen soll, zeigt aber natürlich auch die verzögerte Abtauschvariante nach 4.exd5 exd5, mit der Weiß möglichst viel Leben aus der Stellung saugen möchte. Hier hat Schwarz keine großen Probleme. Die beginnen eher nach dem Hauptzug 4.e5, wonach David mit einer kleinen Überraschung aufwartet und statt des Hauptzuges c5 lieber auf Se7 setzt. Das gibt Schwarz die Möglichkeit, nach 5.a3 Lxc3 6.bxc3 entweder mit c5 in die Hauptvariante zurückzukehren oder auch mit b6 einen ruhigeren positionelleren Weg einzuschlagen. Ich finde es sehr gut, dass beide Züge umfassend besprochen werden, sodass der Leser selbst entscheiden kann, ob er lieber ein theoriearmes und nervenschonendes oder hartes Repertoire nutzen möchte. Bei letzterem geht es natürlich in der Variante 6. ...c5 7.Dg4 Dc7 zur Sache. Weiß wird zum Bauernraub eingeladen und nach 8.Dxg7 Tg8 9.Dxh7 cxd4 entsteht langsam das Chaos, das diese Variante so interessant macht. Schwarz droht Dxc3+ und kann noch gut lang rochieren, während der weiße König in der Mitte sogar noch am sichersten steht, Weiß aber dafür einen gefährlichen h-Freibauern besitzt.

Bei vielen erfahrenen Schachbuchlesern kommt jetzt sicher die Frage auf, wozu man denn noch ein weiteres Buch zur Französischen Verteidigung benötigt und auch ich stellte mir zu Beginn der Lektüre ebendiese, aber zum Glück kann man sie ganz gut beantworten. Zum Einen wird in den meisten Französischbüchern nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 eher Sf6 behandelt, weil der klassische Franzose etwas ruhiger daherkommt und besser zu händeln ist. Die einzigen Bücher, die 3. ...Lb4 empfehlen sind, wenn ich mich richtig erinnere, zuletzt GM Viktor Moskalenko mit "The Wonderful Winawer" für New in Chess und GM Emanuel Berg mit seinem "Grandmaster Repertoire 16: The French Defence" für Quality Chess gewesen. Beide werden auch in diesem Buch erwähnt, aber unser Autor hat eine ganz eigene Meinung zu bestimmten Varianten und zeigt viel frisches Analysematerial. Ein sehr guter Service ist auch, dass er meist erklärt, wie er zu seinen Empfehlungen gekommen ist und was ihn bei seinen Kollegen teilweise stört.

Ich möchte nun ein paar Beispiele für Davids Stil nennen. Eine Variante, die ich selbst schon mit Weiß versucht habe, ist nach den ersten drei oben genannten Zügen 4.a3 Lxc3 5.bxc3 dxe4 6.Dg4. Das sieht etwas unnatürlich aus, ist aber nicht ganz so einfach für Schwarz. Nach Sf6 7.Dxg7 Tg8 8.Dh6 hat Weiß sehr oft mit der Dame gezogen, aber für Schwarz ist nicht so klar, wohin er seinen König sichern soll und man muss natürlich auch immer aufpassen, dass man die Stellung nicht zu sehr für das Läuferpaar öffnet, wie es nach c5 9.dxc5 oft passiert. David empfiehlt hier aber 8. ...De7, zu dem es in Nah- und Fernschach nur zwei Partien gibt und zeigt klare Ideen, mit denen Schwarz früher oder später mit e5 die Stellung öffnen und seinen Entwicklungsvorsprung nutzen kann. Der Leser hat hier klare Pläne an der Hand und einen ordentlichen Wissensvorsprung! Ähnlich läuft es auch bei dem zweiten Beispiel. In der ruhigen Alternativhauptvariante nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 Se7 5.a3 Lxc3 6.bxc3 b6 zeigt ein Blick in die Megabase 2019, dass 7.Sh3 sehr gut punktet. Es wird jetzt erklärt, dass dem so ist, weil fast jeder im Autopiloten La6 auf das Brett schleudert, wonach 8.Lxa6 Sxa6 9.Sf4 Weiß Angriff gibt. Danach wird der logische Zug 7. ...c5 empfohlen, der aber bisher erst dreimal gespielt worden ist. Schwarz nutzt damit, dass Weiß seinen Springer dezentralisiert hat und kann nach 8.Sf4 jetzt mit Dc7 und der Idee cxd4 nebst Dc3 gutes Gegenspiel aufbauen. Wieder werden typische Ideen nach jeweiligen weißen Zügen gezeigt und wieder wird Weiß schnell zum eigenständigen Denken gezwungen. Die vielen verbalen Kommentare sind dabei voll von Humor und darum ist es nicht schwierig, das Buch in einem Rutsch durchzuarbeiten. Einzig Französischneulingen kann ich das Buch nicht so richtig empfehlen, da viel strategisches Wissen zu den typischen Strukturen vorausgesetzt wird. Für Spieler ab 1900 DWZ oder erfahrenere "Franzosen" führt aber kein Weg daran vorbei!

IM Dirk Schuh, April 2019


Band 2:

In "The Modernized French Defense - Volume 2, Against the Tarrasch“ stellt der niederländische IM David Miedema ein Repertoire für Schwarz vor, das den Leser gegen die Tarrasch-Variante der Französischen Verteidigung wappnen soll. Es ist Teil 2 einer auf drei Bände angelegten Serie, mit der ein Gesamtrepertoire auf der Basis von 1.e4 e6 2.d4 d5 angeboten wird. "Against the Tarrasch“ befasst sich mit dem, was Schwarz im Anschluss an 3.Sd2 veranstalten kann, um "sein“ Spiel zu bekommen.

Miedema strebt Spielweisen an, in denen Schwarz mit einem isolierten d-Bauern operiert. Um diese mit größter Wahrscheinlichkeit erreichen zu können, antwortet Schwarz zunächst mit 3 ... c5. Der kurze Weg zum Isolani führt dann über 4.exd5 exd5 5.Sgf3 Sc6 6.Lb5 Ld6 7.dxc5 usw.

Im Anschluss an sein Vorwort gibt der Autor einen Überblick über die im Buch behandelten Varianten. Es handelt sich dabei nicht um ein Variantenverzeichnis, das tabellarisch die Zugfolgen zusammenstellt, sondern um eine ausformulierte Darstellung der zentralen Zugfolgen sowie deren Zuordnung zu Kapiteln sowie deren Zusammenhänge und Übergänge. Das frühzeitige Studium dieser Einführung ermöglicht dem Leser die Orientierung, das Erkennen wesentlicher Weichenstellungen, die zu einer bestimmten Spielweise führen, sowie auch die Entscheidung, was er in sein persönliches Repertoire übernehmen will. Das Werk gibt Schwarz die Möglichkeit, sich an verschiedenen Stellen auf eine Alternative im Repertoireangebot zu konzentrieren und andere damit außen vor zu lassen. Die Darstellung von Alternativen, die dem Leser eine Auswahl zwischen Repertoirewegen ermöglicht, ist zwar grundsätzlich nichts Besonderes, in "The Modernized French Defense - Volume 2, Against the Tarrasch“ aber sind diese teilweise zu quasi eigenen (Teil-)Repertoires ausgearbeitet.

Ein tabellarisches Variantenverzeichnis enthält das Werk nicht.

Den folgenden und auf die 12 Buchkapitel beschränkten Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis habe ich bestmöglich aus dem Englischen zu übertragen versucht. Eine Übersetzung 1 zu 1 war teilweise nicht möglich, weil dies zu einer Sinnverfälschung hätte führen können.

Kapitel 1: 4.c3 (Ein schwacher Weg im Caro-Kann-Stil)

Kapitel 2: 5.Lb5+ (Ein freches Schachgebot)

Kapitel 3: 4.Sgf3 Sf6 (Universallinie, in der Schwarz erst nach einigen Zügen die gewünschte Richtung anstößt)

Kapitel 4: 11.Sb1 (Auflösung der festen Stellung durch Schlagabtausch)

Kapitel 5: 4.exd5 exd5 5. Sgf3 Sf6 (Ein neuer Plan mit 7 ... Dxd7)

Kapitel 6: 7 ... Sbxd7 (Die üblichen Linien mit 10.Sb3)

Kapitel 7: 10.Te1 (Weiß ahmt eine Idee in der Spanischen Partie nach)

Kapitel 8: 5 ... Sc6 (Einführung zu 5 ... Sc6 und 6 ... cxd4)

Kapitel 9: 6...Ld6 (Die Einleitung der klassischen Hauptvariante, die dies aber nicht bleiben muss, und wie man dahinkommt)

Kapitel 10: 10.h3! (Der richtige Weg)

Kapitel 11: 6 ... De7+ (Ein Schachgebot, das Weiß zu einer Entscheidung zwingt und in theoretisch teilweise wenig erforschtes Gebiet führt)

Kapitel 12: 5...a6!? (Und der Rest).

Miedema schreibt insgesamt unterhaltsam und teilweise auch recht blumig. Die Anforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse des Lesers sind mit ordentlichem Schulenglisch insgesamt gut zu erfüllen, gelegentliche bildhafte Formulierungen bilden dabei eine gewisse Ausnahme.

Das Inhaltsverzeichnis ist insoweit ein Vorgeschmack.

Mit seinem Buch zeichnet Miedema auch eine Entwicklung nach, die sein Spiel gegen die Tarrasch-Variante genommen hat. Er hat sich den Einsatz der mit dem Isolani verbundenen Spielweisen in seinen Partien zu eigen gemacht, nachdem er die vorhandene Literatur zu diesen studiert und dabei zu dem Ergebnis gekommen ist, dass sich die Autoren mit Empfehlungen für Weiß im Spiel dagegen schwergetan haben. Zudem hat er bemerkt, dass Schwarz im Fernschach den Isolani oft nicht scheut und gute Ergebnisse damit erzielt. Entsprechend kommen Erfahrungen aus Fernpartien sehr umfangreich im Buch zum Einsatz.

Ausdrücklich weist Miedema darauf hin, dass Weiß oft leicht besser steht, aber erhebliche Schwierigkeiten hat, daraus etwas zu machen. So kommt es Schwarz auch zugute, dass er auf der Basis eines guten theoretischen Wissens zu praktischen Vorteilen kommen kann, indem sein Gegenüber schlicht schlechter vorbereitet ist.

Anders als in den Hauptlinien der Französischen Verteidigung hat Schwarz in Systemen mit isoliertem d-Bauern keine feste und an Schwächen arme Bauernstruktur. Dafür aber kommt er leichter zu einem guten Figurenspiel, in das auch der Damenläufer leichter eingebunden werden kann.

Wenn Spielweisen im Fernschach mit Erfolg gespielt werden können, heißt dies nicht, dass sie zu gleichen praktischen Chancen in der Partie Auge in Auge führen müssen, denn im Fernschach ist der Computer bei der Behandlung komplizierter und auf längere Sicht zu bewältigender Stellungen behilflich. Dies berücksichtigt Miedema, vielleicht auch besonders unterstützt durch seine eigenen Turniererfahrungen.

"The Modernized French Defense - Volume 2, Against the Tarrasch“ wartet mit einigen Neuerungen auf. Dies kann den gut vorbereiteten Spieler mit Schwarz zusätzlich mit Überraschungspotenzial ausstatten.

Miedema erklärt intensiv und versucht dabei, beim Leser ein Verstehen des Stoffes zu begünstigen. Es geht nicht darum, sich konkrete Varianten einzuprägen.

Dabei macht er einen sehr souveränen Eindruck auch dadurch, dass er die Zusammenhänge, Unterschiede und Übergänge zwischen einzelnen Systemen und Spielweisen beinahe durchgehend aufzeigt. So kann der Leser sich quasi wie mit einem Navi im Stoff bewegen. Auch hilft dies ihm dabei, für sein persönliches Repertoire (trickreiche) Wege zu finden.

Am Ende der Kapitel findet er eine auf die wesentlichen besprochenen Aspekte konzentrierte Zusammenfassung. Zumindest bei mehreren Kapiteln halte ich es für hilfreich, zunächst sogar einen Blick hierein zu werfen, um sich schon entsprechend vorbereitet dem detaillierten Stoff zu widmen.

Miedema bemüht sich nach meiner Einschätzung um neutrale und objektive Einschätzungen und versucht nicht etwa seine Repertoireempfehlungen für Schwarz zu günstig darzustellen. Auch die Möglichkeiten für Weiß werden gut berücksichtigt.

Fazit: "The Modernized French Defense - Volume 2, Against the Tarrasch“ ist ein gelungenes Repertoirebuch, das sich in eine dreibändige Serie einbettet. Es ist ohne jede Einschränkung ohne die weiteren Bände nutzbar. Das Repertoire ist für Schwarz zusammengestellt und strebt Stellungen mit einem isolierten d-Bauern an. Im Rahmen der Wege, die Schwarz im Repertoire empfohlen werden, ist es auch für den Leser nutzbar, der sich für das Spiel mit Weiß präparieren möchte.

Das Werk stützt sich intensiv auf Erfahrungen aus dem Fernschachspiel.

Es verdient m.E. eine klare Kaufempfehlung.

Uwe Bekemann

Deutscher Fernschachbund

Februar 2022


Die Französische Verteidigung hat mich aus weißer Sicht früher sehr gestört. Nach 1.e4 wollte ich gerne offene Stellungen mit vielen Freiheiten für meine Figuren haben, aber nach e6 2.d4 d5 wurde die ganze Angelegenheit oft doch eher geschlossen und ich hatte nach 3.Sc3 Lb4 4.e5 als auch 3.Sd2 Sf6 4.e5 meist ziemlich schnell kaum noch Ideen. Wie geht man in so einem Fall vor? Richtig, man spielt die Variante einfach selbst mit Schwarz, um auch andere Weißspieler zu ärgern. Mir brachte das einige Erfolge ein. Mittlerweile spiele ich nach 1.e4 zwar eher e5 oder c5, aber hin und wieder kehre wieder zu meiner alten Liebe zurück. Für solche Fälle ist es gut, den Schachbüchermarkt im Blick zu haben und den hat mein Mannschaftskollege, der niederländische Internationale Meister David Miedema, im letzten Jahr mit dem ersten Band seiner Französischreihe sehr gut bereichert. Nachdem dort viele Ideen zu der Hauptvariante 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 behandelt worden sind, beschäftigt er sich nun in "The Modernized French- Against the Tarrasch" für Thinkers Publishing mit der zweiten Hauptvariante.

Das Tarraschsystem nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 ist eine recht solide Variante. Zwar steht der Springer auf d2 erst einmal dem Läufer auf c1 im Weg, aber Weiß kann dafür sein Zentrum mit c3 stärken, was zum Beispiel nach 3. ...Sf6 4.e5 Sfd7 5.Ld3 c5 6.c3 hilfreich ist. Ähnlich wie der Autor habe ich gegen diese harte Nuss einige Varianten ausprobiert und war lange Zeit ganz schön genervt. Mein Schluss daraus dürfte klar sein, mittlerweile stellt das meine Hauptwaffe gegen Französisch dar. Aus schwarzer Sicht vollzog ich aber im Grunde die gleiche Entwicklung wie David und landete schließlich bei den Isolaniabspielen nach 3. ...c5. Die Stellungen sind zwar offener als die üblichen französischen Stellungen, aber gerade hier kann man versuchen, die komische Entwicklung des Sd2 zu bestrafen. Wie der Autor in seiner Einleitung ebenfalls richtig beschreibt, ist das einzige Problem eher psychologischer Natur. Normalerweise hat der Französischspieler eine feste Bauernstruktur ohne Schwächen, während er nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 c5 4.exd5 exd5 und dem baldigen Schlagen auf c5 immer ein Auge auf seinem d5-Bauern haben muss, damit dieser nicht verloren geht. Als Kompensation dafür kann Schwarz aber alle Figuren frei entwickeln, auch der französische Läufer hat hier plötzlich mehr Freiheiten als üblich.

Um die Vorurteile gegenüber dieser Isolanivariante abzubauen, wurde auch in diesem Buch wie bei seinem Vorläufer ein stimmungsvolles Buffet verschiedener Isolaniabspiele bereitet. Der Autor beschränkt sich dabei nicht nur auf die Darstellung der Theorie, sie wird für beide Seiten auch noch voran getrieben. Der Leser kann dabei zwischen recht soliden und unternehmungslustigeren Abspielen wählen. Ich gebe ein paar Beispiele. Nach den obigen Zügen ist 5.Sgf3 Sf6 eine Variante, die für Weiß schwer zu knacken ist. Nach 6.Lb5 Ld7 7.Lxd7 wird neben dem Hauptzug Sbxd7 sogar noch das mir vorher völlig unbekannte Dxd7 analysiert, das zu etwas anderen Stellungsbildern führt und in GM John Shaws "Playing 1.e4- French Defence & Sicilian Sidelines" gar nicht erwähnt wird. Aber auch nach Sbxd7 8.0-0 Le7 9.dxc5 Sxc5 punktet das vorliegende Buch. Zum einen wird der mit Abstand häufigste Zug 10.Sb3 mit Sce4 11.Sfd4 Sd6, um den weißen Springer nicht nach f5 zu lassen, recht gut entkärftet und nach 12.Df3 0-0 13.Sf5 Sxf5 14.Dxf5 a5 hat Schwarz genug Gegenspiel, wie er mit weiteren Varianten untermauert. Zum anderen wird auch die Shawempfehlung aus oben genanntem Buch nach 10.Te1 0-0 11.Sf1 sowohl mit a5 12.Le3 b5, das GM Shaw kaum erwähnt, als auch mit 11. ...Te8 12.Le3 a5 13.c3 a4 14.a3 Sb3 15.Tb1 und dann dem besseren Dd7 16.Dd3 und der Neuerung Lf8 und Gegenspiel auf der e-Linie ganz gut gekontert. Dabei wird ebenfalls erklärt, dass Weiß eine Stellung mit dem Läufer auf d4 und einem Springer auf e3 anstrebt, um Druck gegen den d5 und seinen Verteidiger, den Springer auf f6 aufzubauen und wie man sich mit Schwarz dagegen wehrt. In allen Abspielen wird dabei genau erläutert, wie Schwarz den d5 kompensiert und mögliche Pläne aussehen, sodass man stets Verständnis aufbauen kann. Der einzige Nachteil dieser Variante besteht allerdings in der Zugfolge 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 c5 4.Sgf3 Sf6 und jetzt 5.e5. Schwarz gleitet hier in die Gefilde des Kortschnoigambits, das aber sehr tief und gut analysiert wird. Da das aber vielleicht nicht jeden Leser so sehr reizt, kann man im Buffet einfach weitergehen und mit 4. ...Sc6 in die etwas gehaltvolleren Abspiele einleiten. Nach 5.exd5 exd5 6.Lb5 wird auch die bewährte Hauptvariante nach 6. ...Ld6 sehr gut beleuchtet,hier wird es komplexer. Nach beispielsweise 7.dxc5 Lxc5 8.0-0 Sge7 9.Sb3 Ld6 10.h3 0-0 11.c3 h6 12.Ld3, so spiele ich das gerne mit Weiß, Sf5 13.Lc2 Te8 14.Dd3 dachte ich bisher, Schwarz muss sich mit g6 schwächen, wonach Weiß auch nicht viel hat, aber zumindest ein paar Löcher in der schwarzen Stellung kreieren konnte, aber David spielt einfach die Neuerung Lc7 und nach 15.g4 Dd6 kreiert er ein absolutes Chaos, in dem Weiß das Gleichgewicht halten kann, aber einige Computerzüge finden muss, während Schwarz im Grunde nur zwei bis drei Motive kennen muss.

In seiner Praxis bevorzugte IM Miedema zuletzt den extravagant wirkenden Zug De7, der die weiße Harmonie stören soll. Ich habe dieses Abspiel selbst auch schon gespielt und finde es sehr interessant. Nach dem häufigsten, aber ungenauen 7.De2 Dxe2 8.Kxe2 a6 9.Lxc6 bxc6 hat Schwarz den möglichen Isolani auf d5 bereits gesichert und kann auf das Läuferpaar pochen. Zwar steht Weiß nach 10.Te1 f6 11.dxc5 Lxc5 12.Sb3 Ld6 13.Le3 aktiver, aber Schwarz hat nach Se7 14.Lc5 Kd7 15.Sfd4 a5 gar keine Probleme, auch wenn die Stellung bei genauem Spiel nur sehr schwer zu gewinnen ist. 7.Le2 ist gehaltvoller, wird aber nach Dc7 8.0-0 Sf6 9.Te1 cxd4 auch bis zum Ausgleich analysiert.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich trotz meiner variantenlastigen Rezension nur einen Bruchteil an Ideen skizzieren konnte, die in diesem Buch auf die Leser warten. Es wird sehr stark und tief gezeigt, welche Möglichkeiten beide Seiten in den Isolanistellungen haben und die Theorie wird mit einigen Neuerungen vorangetrieben. Dazu kommt der lockere Schreibstil des sympathischen Niederländers, der einen gut unterhält. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!

IM Dirk Schuh

September 2020

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