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LOKHA1SF3III

1.Nf3 - Opening for White according to Kramnik 3

Maroczy System, English (with 1. ..c5), Modern...

304 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 2001

Aus der Reihe »Chess Stars Openings«

24,95 €
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Final vergriffen
The "Chess Stars Openings" series presents an entirely new approach to the study of chess openings.


Preface

Dear Chessfriends,
If the move 1...Sf6 was unifying idea for first two books, and 1...d5 would be the primary importance of the last book, then in pages of this book I tried to examine all other Black's replies to 1.Sf3. It was not an easy task, as Black's possibilities on the first move (even excluding 1...Sf6 and 1...d5) are very diverse, and the volume of the book is limited. Nevertheless, I hope that I coped with my task as a whole and in this book readers can find answers to the question how White should play in one or another case.
Two first parts of the book are about formation connected with 1...c5. In this case absence of Black's control over the e4-square gives White an opportunity to move e2-e4 himself. Of course, such continuation would be fine, but after 2.e4 White cannot avoid numerous Sicilian variations. For this reason I recommend to choose 2.c4.
If Black does not want to return to the variations covered in Books I and II by means of 2...Sf6, he should strengthen his pressure on the central squares either by putting his dark-squared bishop on the a1-h8 diagonal after 2...g6 or by the move 2...Sc6. After 2 ... g6 3.e4 the game, as a rule, transposes to the Maroczy System considered in Part 1. In case of 2...Sc6 3.d4, that is considered in Part 2, the game transposes to the English opening, which was not examined in Book II, but, nevertheless, is closely connected with its variations.
Also we can observe a very close interrelationship among the lines from Part 3 (beginning with 1...g6 and 1...d6) and those positions, which were examined earlier in Book I, Part 1 and 3. In spite of some similarity of position's strategic features in both cases, the delay with development of the g8-knight is able to add new and rather essential nuances to the play. The fourth part of Book III is devoted to the Dutch Defence (1...f5). White's struggle against such popular nowadays Black's systems as the Stone Wall, Ilyin-Zhenevsky System and Leningrad Variation is an important point of this Part.
In the final fifth part of the book I consider the most rare Black's continuations on the first move, such as 1...b6 and 1...b5. Under these continuations an aggressive idea of 1.Sf3 directed to the advance of 2.e4! reveals itself especially brightly.

A.Khalifman, 14th World Chess Champion
Weitere Informationen
EAN 9548782200
Gewicht 300 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2001
Autor Alexander Khalifman
Reihe Chess Stars Openings
Sprache Englisch
ISBN-10 9548782200
Seiten 304
Einband kartoniert
Contents

007 Preface

Part 1. Maroczy System
1.Sf3 c5 2.c4 g6 3.e4
011 1 3... Sc6 4.d4 cd 5.Sd4 Sf6 6.Sc3 d6 8.Le3 0-0 9.0-0 Sd4
021 2 7.Le2 Lg7 8.Le3 0-0 9.0-0 Ld7
035 3 7.Le2 Sd4 8.Dd4 Lg7 9.Lg5 0-0 10.Dd2 a6
039 4 7.Le2 Sd4 8.Dd4 Lg7 9.Lg5 0-0 10.Dd2 Le6
049 5 3... Sc6 4.d4 cd 5.Sd4 Sf6 6.Sc3 Lg7 7.Le3 0-0
054 6 3... Sc6 4.d4 cd 5.Sd4 Sf6 6.Sc3 Lg7 7.Le3 Sg4
066 7 3... Lg7

Part 2. English with 1...c5
1.Sf3 c5 2.c4 Sc6 3.d4 cd 4.Sd4
081 8 4...e5; 4...d5; 4... Db6; 4...e6
093 9 4...Sf6 5.g3 Db6
101 10 4...Sf6 5.g3 Db6 6.Lg2 Db6; 6... Le7
112 11 4...Sf6 5.g3 Db6 6.Lg2 Lc5
123 12 4...Sf6 5.g3 Db6 6.Lg2 Lb4

Part 3. Modern Defence
1Sf3 g6; 1... d6
135 13 1.Sf3 g6 2.c4 Lg7 3.e4 d6 4.d4 various
144 14 1.Sf3 g6 2.c4 Lg7 3.e4 d6 4.d4 e5
156 15 1.Sf3 d6 2.d4 Lg4
163 16 1.Sf3 d6 2.d4 g6

Part 4. Dutch Defence
1.Sf3 f5 2.c4 Sf6 3.g3
173 17 3... d6; 3... b6
179 18 3... e6 4.Lg2 various; 4... d5
186 19 3... e6 4.Lg2 Le7 5.0-0 d5
200 20 5.0-0 0-0 6.d4 Se4; 6... d6 7.Sc3 various
211 21 5.0-0 0-0 6.d4 d6 7.Sc3 a5
218 22 5.0-0 0-0 6.d4 d6 7.Sc3 De8
228 23 3... g6 4.Lg2 Lg7 5.Sc3 0-0 6.d4 c6
232 24 4.Lg2 Lg7 5.Sc3 0-0 6.d4 d6 7.0-0 Sc6
246 25 4.Lg2 Lg7 5.Sc3 0-0 6.d4 d6 7.0-0 c6; 7... Sa6
251 26 4.Lg2 Lg7 5.Sc3 0-0 6.d4 d6 7.0-0 De8

Part 5. Rare Lines
1.Sf3 various
271 27 1.Sf3 b6
287 28 1.Sf3 b5

296 Index of Variations
Aus der Reihe "Chess Stars Openings" haben wir Ihnen in Ausgabe 4/2001 bereits Alexander Khalifmans interessantes "Opening for Black according to Karpov" vorgestellt, in dem er ein komplettes, harmonisches und überschaubares Schwarz-Repertoire entwickelt, das sich an den Partien Karpows orientiert.

In seinem neuen Werk baut Alexander Khalifman nun ein Weiß-Repertoire auf, Grundlage ist hierbei die Eröffnungsbehandlung von Kramnik.

Während es jedoch beim Schwarz-Repertoire vor allem das Ziel war, ein solides und eingängiges Programm zu erstellen, das für eine breite Spielerschicht geeignet ist, sind die Ansprüche nun wesentlich höher, denn das auf 1. Sf3 aufbauende Weiß-Repertoire umfasst gleich vier um-fangreiche Bände.

Während die Bände I und II der Erwiderung 1. ... Sf6 gewidmet waren und der abschließende Band IV 1. ... d5 behandeln wird, stehen im vorliegenden Band III die restlichen schwarzen Antworten auf 1.Sf3 auf dem Programm.

Der erste große Teil behandelt auf rund 70 Seiten den Übergang in das sizilianische Maroczy-System mit 1. Sf3 c5 2. c4 g6 3. e4. Teil zwei beschäftigt sich mit Englisch nach
1. Sf3 c5 2. c4 c6 3. d4 cxd4 4. Sxd4.

Danach folgt der Teil über die Moderne Verteidigung, worin Sie Kapitel über 1. Sf3 g6 2. c4 Lg7 3. e4, 1. Sf3 d6 2. d4 Lg4 und 1. Sf3 d6 2. d4 g6 finden.
Der Abschnitt über Holländisch ist mit knapp 100 Seiten der mit Abstand größte Teil des Buches, hier erfahren Sie, wie Sie nach 1. Sf3 f5 2. c4 Sf6 3. g3 Verteidigungen wie Stonewall oder Leningrader System begegnen können.
In zwei abschließenden Kapiteln mit immerhin 25 Seiten wird noch auf 1. ... b6 und 1. ... b5 eingegangen, ein gutes Variantenverzeichnis rundet das Buch ab.

Nun noch ein paar Worte zum Aufbau des Materials: obwohl man durch den Umfang des Buches anderes vermuten könnte ist das Repertoire aus weißer Sicht eigentlich stark vereinfacht: Zwar wird auch mehr oder weniger ausführlich auf weiße Alternativen eingegangen, im Grunde sieht das Repertoire aber immer nur jeweils einen Weiß-Zug vor, dann wird nach den schwarzen Antworten aufgeschlüsselt.

Wie breit gefächelt und wie tief diese Aufschlüsselung ist lassen die stattlichen 300 zweispaltig und mit recht kleiner Schrift bedruckten Seiten erahnen. Dabei ist auch die Kommentierung zu loben, die ausführlich und vor allem verbal auf die strategischen und taktischen Aspekte der Stellungen eingeht, z.B. erhält man meist auch bei Nebenvarianten zum Schluss eine verbale Stellungsbewertung.

Alles in allem macht "Opening for White according to Kramnik" einen starken Eindruck. Als normaler Vereinsspieler (DWZ um die 1800) kann ich aber über ein Weißrepertoire von insgesamt weit über 1000 Seiten nur müde lächeln.

Zu empfehlen ist dieses vierbändige Werk sicher hauptsächlich für Spieler mit sehr gehobenen Ansprüchen. Zumindest grundlegende Englischkenntnisse werden vorausgesetzt.

Schach Markt 3/2002


Der FIDE-Exweltmeister Alexander Chalifman hat eine neue Herangehensweise an die Eröffnungsliteratur eingeführt: Er betrachtet die Lieblingssysteme von Koryphäen wie Karpow, Anand und Kramnik unter dem Blickwinkel, wie diese mit Weiß Vorteil zu erlangen trachten bzw. mit Schwarz zunächst Ausgleich erzielen wollen mit der Option auf kräftiges Gegenspiel.
Der Universalzug 1. Sf3, von BGN-Weltmeister Wladimir Kramnik gerne gespielt, hat es Chalifman besonders angetan, widmet er doch diesem komplexen Thema eine Reihe von vier Bänden, von denen der dritte nunmehr vorliegt.
Er befasst sich mit fünf Eröffnungssystemen:
1) Das Maroczy-System entsteht nach den Einleitungszügen 1. Sf3 c5 2. c4 g6 3. e4 und wird fortgeführt entweder mit 3. ...Sc6 4. d4 c:d4 5. S:d4 Sf6 6. Sc3 d6 7. Le2 und weiter 7. Lg7 8. Le3 0-0 9. 0-0 S:d4 bzw. 9. ...Ld7 oder 7. ...S:d4 8. D:d4 Lg7 9. Lg5 0-0 10. Dd2 a6 bzw. 10. ...Le6 oder aber mit
6. ...Lg7 7. Le3 0-0 bzw. 7. ...Sf4 oder schließlich mit 3. ...Lg7 (Kapitel 1 bis 7, S. 9 - 78). Überall pickt Chalifman diejenigen Abspiele heraus, deren theoretische Bewertung mit „+=" endet.
2) Symmetrisches Englisch mit 1. ...c5, also die Zugfolge 1. Sf3 c5 2. c4 Sc6 3. d4 c:d4 4. S:d4 und nun 4. ...e5, 4. ...d5, 4. ...Db6, 4. ....e6 oder 4. Sf6 (Kapitel 8 bis 12, S. 79 - 134).
3) Moderne Verteidigung 1. Sf3 g6 2. c4 Lg7 3. e4 e6 e:d4 oder 1. Sf3 d6 2. d4 Lg4 bzw. 2. ...g6 (Kapitel 13 - 16, S.135 - 172).
4) Als harter Brocken für den Vorteil suchenden Weißspieler erweist sich die Holländische Verteidigung, welcher der Hauptteil des Buches gewidmet ist (Kapitel 17 bis 26, S. 173-270), sei es der in letzter Zeit wieder belebte Stonewall oder auch die Leningrader Variante: 1. Sf3 f5 2. c4 Sf6 3. g3 und nun
3. ...d6, 3. ...b6, 3. ...e6 4. Lg2 Le7 5. 0-0 d5 bzw. 5. ...0-0 6. d4 Se4 bzw. 6. ...d6 7. Sc3 a5 oder 7. ...De8. Reponsive 1. Sf3 f5 2. c4 Sf6 3. g3 g6 4. Lg2 Lg7 5. Sc3 0-0 6. d4 c6 bzw. 6. ...d6
5) Selten gespielt werden 1. Sf3 b6 oder sogar 1. Sf3 b5 (Kapitel 27 und 28, S. 271 - 295).
Natürlich mögen etliche Feinheiten und Zugumstellungsraffinessen in erster Linie für den professionellen Spieler interessant sein, jedoch kann auch der Amateur von den Chalifman'schen Empfehlungen und Einschätzungen eine Menge profitieren, vorusgesetzt, er hat seine Schul-Englischkenntnisse noch einigermaßen parat und sieht über einige Übersetzungs-Holperer hinweg.
Der Autor führt meist Partiefragmente als Beispiele vor, hat aber auch insgesamt 37 zumeist kürzere vollständige Spiele in seinen laufenden Text eingearbeitet. Zwei instruktive Partien seien dem interessierten Leser hier vorgestellt:
1. Zum Maroczy-System: Tschechow-Razuwajew, Moskau 1982(S. 69)
1. Sf3 c5 2. c4 g6 3. e4 Lg7 4. d4 Sc6 5. d:c5 Da5+ 6. Ld2 D:c5 7. Sc3 Sf6 8. Le2 d6 9. 0-0 0-0 10. h3 Le6?? (richtig war 10..Se5!) 11. Sa4 und 1:0 wegen 11. Dh5 12. Sg5 mit Figurengewinn
2. Zum seltenen 1. Sf3 b5: Ochoa dé Echaguen - Gomes, Sevilla 1994 (S.288):
1. Sf3 b5 2. e4 a6 3. d4 Lb7 4. Ld3 Sf6?! 5. e5! Sd5 6. a4 b4 7. Sg5! g6 8. Df3 f5 9. Lf5 Dc8 10. Le4 1:0
Die beiden bereits erschienenen Kramnik-Repertoire-Bücher mit 1. Sf3 behandeln Königsindisch, Altindisch und Anti-Grünfeld (Band 1) bzw. Anti-Nimzowitsch, Anti-Damenindisch und Englisch (Band 2). Der avisierte letzte Band 4 dieser Reihe wird das Damengambit, Slawisch und Halb-Slawisch umfassen und soll noch in diesem Jahr herauskommen.

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 2002/04

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Die interessante Serie skizziert ein anspruchsvolles 1. Sf3-Repertoire: keinesfalls „Reti", sondern mit Übergängen zu Englisch, Königsindisch, aber auch diversen „Anti"-Spielweisen gegen Grünfeld-, Nimzo- und Damenindisch ohne weißes d2-d4. Interessant für starke Turnierspieler, die einen technisch geprägten Stil pflegen, für Durchschnittsspieler scheint das vorgestellte Repertoire zu subtil. Eine ausführlichere Besprechung folgt, sobald der abschließende Band 4 erschienen ist.

Harald Keilhack
Mit freundlicher Genemigung der Zeitschschrift Schach (Ausgabe 05/2002)


Diese umfangreiche Serie ist der König der Repertoirewerke. Aus der Ecke Khalifman/Soloview (Hrsg.) ist schon einiges erschienen, das meiste waren aber doch nur bessere Datenbankausdrucke wie z. B. eine vierbändige Serie über das Schaffen von Tal. Man darf bezweifeln, dass der frühere Fide-WM alles allein geschrieben hat. Aber wenn hier Ghostwriter am Werke waren, dann gewiss Hochkaräter aus der St. Petersburger Schule.
Zunächst beschreibt das Werk ein 1. Sf3-Repertoire, jedoch mit zahlreichen Überleitungen zu 1. d4-Eröffnungen. So wird Königsindisch „prinzipiell" angegangen, auch Holländisch oder das Damengambit; gegen Grünfeld- oder Nimzoindisch weicht man auf Flankenvarianten (ohne d2-d4) aus, vor Wolga und Modernem Benoni „drückt" man sich ganz. Im Gegenzug muss man - im Unterschied zum 1. d4-Spieler - etliche Varianten des symmetrischen Englisch beherrschen (1. Sf3 c5 2. c4), selbst um Übergänge zu 1. e4 kommt man nicht herum, insbesondere den Maroczy-Aufbau gegen Sizilianisch. Ob das vorgestellte Repertoire so ganz Kramnik-kongruent ist, sei dahingestellt. Immerhin, viele technisch orientierte Spieler pflegen ein ähnliches.
Stellen wir kurz die einzelnen Bände vor.
Band 1, Schwerpunkt Königsindisch, der klassische Sf3/Le2-Aufbau mit 7. 0-0 und 9. b4, und selbst wenn man diese Modevariante nicht spielt (sondern 9. Se1 oder 9. Sd2), kommt man dank der Abhandlung der zahlreichen Nebenvarianten, z. B. 6. ... c6,6. ... Lg4, 7. ... Sa6, 7. ... Sbd7, 7. ... e:d4 auf seine Kosten, man erhält jeweils klare Spielrezepte. Ferner Altindisch sowie - etwas strittig - Anti-Grünfeld mit 1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5 4. c:d5 S:d5 5. e4 oder 5. Wa4+. Kramnik hat beides schon gespielt, zuletzt aber eher der prinzipiellen Hauptvariante den Vorzug gegeben. Es bleibt mit Blick auf das Gesamtwerk unlogisch, dass man Grünfeld-Indisch nur mit einer etwas dünnen Nebenvariante abhandelt.
Band 2 enthält Nimzo- und Damenindische Variationen (1. Sf3 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4 4. Dc2 und dgl.), den Englisch-Igel (A 30) mit 7. Te1 fiel sowie verschiedene Varianten des Symmetrie-Englisch nach 1. Sf3 Sf6 2. c4 c5. Der Band sei auch den 1. c4-Spielern ans Herz gelegt!
Band 3 zeigt das Maroczy-System, ein paar weitere Englisch-Varianten, 1. ... g6 (weißes Vollzentrum mit e4/d4/c4) und Holländisch.
Band 4 (Slawisch) ist nach einer kleinen Fahrplanänderung noch nicht erschienen, dafür aber Band 5 mit verschiedenen Damengambit-Versionen (Angenommen, Tarrasch, Semi-Tarrasch, Orthodox). Nach 1. Sf3 d5 setzt der Repertoire-Spieler nämlich mit 2. d4 nebst 3. c4 fort. Nicht mit 2. c4, z. B. wegen 2. ... d4. Das ganze Reti-System - im allgemeinen Bewusstsein doch an erster Stelle mit dem Zug 1. Sf3 verknüpft - bleibt ausgeklammert. Das Thema Damengambit scheint mir freilich einen übergroßen Stellenwert einzunehmen; vielleicht hätte Katalanisch besser in das Gesamtkonzept gepasst.
Insgesamt ist das Repertoire extrem fein differenziert, Khalifman zeigt jeweils eine haargenau passende Zugfolge. So ist ein Stonewall mit Le7 (oft möglich durch nachträgliches Sf6-e4 und f7-f5) grundsätzlich willkommen, ein Stonewall mit Ld6 jedoch nicht. In diesem Fall weicht Weiß auf den Plan d2-d3 und e2-e4 aus. Um alle Nuancen nutzen zu können, muss man jedoch ziemlich viele verschiedene Stellungen spielen (zumindest, wenn man „perfekt" dem Rezept folgen will), darum ist das Werk auch so umfangreich geworden.
Note 1 also für ein wichtiges Eröffnungsbuchkriterium, die Zugfolgenpräzision. Ebenfalls gut die Auswahl der Varianten und des Illustrationsmaterials. Gerade zu etwas schwächeren, aber turnierpraktisch häufigen Behandlungen von Schwarz findet sich ausführliches Material, die meisten Eröffnungsbücher greifen in dieser Hinsicht zu kurz. Ein Schwachpunkt ist die mangelnde Originalanalyse, in theoretischer Hinsicht wird meist Standardwissen präsentiert. Gut ausgewähltes und erläutertes Standardwissen freilich. Die Erklärungen sind aus Sicht eines einigermaßen starken Tumierspielers eingängig. Nichtsdestotrotz, das gesamte Repertoire ist ziemlich anspruchsvoll; sehr häufig erhält man technische Stellungen mit einem subtilen Vorteil, und es bedarf schon einer gewissen Spielstärke (und eines gewissen Stils), um damit etwas anfangen zu können.
Der Preis orientiert sich am englischen Niveau, der Produktionsstandard leider nicht ganz. So gibt es einige Variantenwüsten, die man mit Absätzen, Fett-und Kursivdruck hätte strukturieren sollen. Sowie gelegentliche Notationsfehler, obgleich die Arbeit ansonsten hervorragend organisiert ist! Schriftbild Mittelklasse, Papier ebenso, Ausländerenglisch. Insgesamt in diesen Punkten deutlich unterhalb Westniveau, aber klar oberhalb östlicher Billigproduktionen. Das ganze Repertoire scheint sehr zukunftssicher, nur an wenigen aktuellen Varianten wird man ständig feilen müssen. Diese Serie kann das (Weiß-)Spiel eines jüngeren Spielers mit Meisterambitioner auf lange Zeit prägen!

Harald Keilhack in Schach 01/2003
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