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LOSCATSSG

The Semi-Slav

260 Seiten, gebunden, Quality, 1. Auflage 2015

Aus der Reihe »Grandmaster Repertoire«

29,99 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Lars Schandorff’s two volumes on 1.d4 were celebrated by reviewers and grandmasters. GM Simen Agdestein said: “I have recently been reading Lars Schandorff’s Playing 1.d4 books, thinking that it cannot possibly get more instructive than this.” Meanwhile, GM Boris Avrukh’s verdict was simple: “Lars, I want to play your book".


Now Schandorff switches sides and offers a top-class Semi-Slav repertoire against 1.d4. The Semi-Slav strikes the perfect balance of ambition and soundness, which has made it popular at every level up to and including the world championship. Black needs to know his stuff, but Schandorff is the ideal guide to make the learning process a pleasure.

Lars Schandorff is a Danish grandmaster who is renowned for his deep opening preparation.

Weitere Informationen
Gewicht 580 g
Hersteller Quality
Breite 16,9 cm
Höhe 23,9 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2015
Autor Lars Schandorff
Reihe Grandmaster Repertoire
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1907982958
Seiten 260
Einband gebunden

004 Key to Symbols used

005 Introduction and Move Order

Botvinnik

010 Introduction

023 Rare 9th Moves

031 Main Line – 16.Rb1!?

041 Main Line – 16.Na4

Anti-Moscow

056 Introduction

066 9.Be2 Bb7 - Sidelines

081 10.0– 0

Moscow

096 Various 7th Moves

108 Main Line

Meran

121 Introduction

134 9.e4

147 13.Nd4 and others

159 Main Line 13.dxe6

Anti-Meran

175 Various 7th Moves

182 7.b3

194 7.g4!?

205 7.Bd3 - Introduction

216 7.Bd3 - Main Line

Minor Lines

230 5.g3

238 Exchange Variation

247 5.Qd3 & 5.Qb3

254 Variation Index

In seinem neuesten Buch "The Semi-Slav" beleuchtet der dänische Großmeister Lars Schandorff für den Quality Chess Verlag die Halbslawische Verteidigung, die nach den Anfangszügen 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 entsteht. Da es mehrere Zugfolgen gibt, um diese Stellung zu erreichen, erklärt er sehr instruktiv, warum er im 2.Zug c6 und nicht e6 wählt, womit man die Slawische Abtauschvariante verhindern könnte. Dennoch wird diese im Buch leider nicht besprochen, vielmehr beginnt er nach Zug 4 mit seiner Arbeit. Nachdem es in der Einleitung noch recht gemächlich abläuft, gibt es zum Aufwachen in den ersten Kapiteln erst einmal die messerscharfe Botwinnikvariante nach 5.Lg5 dxc4 zu bestaunen. Sie genoss zuletzt keinen so guten Ruf und der Autor möchte, mit vielen Fernschachpartien bewaffnet, ihre Ehre wiederherstellen. Es gelingt ihm nachzuweisen, dass man in der Hauptvariante remisige Turmendspiele herbeiführen kann. Allerdings müssen beide Seiten dafür sehr gut auf des Messers Schneide balancieren. Weicht jemand ab, steht er schnell auf Verlust, aber die Stellungen sind so kompliziert, dass man das dann oft kaum außerhalb des Fernschach berechnen kann. Für Leute, die gerne selbst am Schachbrett denken, ist das nicht so empfehlenswert. Das Fernschach hat die Variante in kreativer Hinsicht also gekillt. Mir wurde nach der Lektüre dieses Abschnittes, wo unter anderem eine Neuerung im 32. Zug präsentiert wird, etwas schlecht und ich warf das Buch erstmal in die Ecke. Aber, werte Leser, danach wird es besser und man kann doch noch selber Ideen entwickeln. Zum Glück ist 5. ...dxc4 nicht erzwungen. In den nächsten beiden Abschnitten des Buches untersucht GM Schandorff die Moskauer Varianten nach 5.Lg5 h6. Hier gibt es zwei Hauptzüge. Zuerst wird die Antimoskauer Variante nach 6.Lh4 betrachtet. Schwarz gewinnt hier mit dxc4 erneut einen Bauern, aber das Ganze ist noch nicht so stark ausnalysiert wie das Botwinniksystem. Nach 7.e4 g5 8.Lg3 b5 9.Le2 Lb7 10.0-0 Sbd7 11.Se5 empfiehlt er hier das aggressiv anmutende h5, das die weißen Möglichkeiten einschränkt und Schwarz Gegenspiel verschaffen soll. Auch hier sind konkrete Theoriekenntnisse wichtig, aber Schwarz kann sich gut behaupten. Nach 6.Lxf6 hingegen haben wir den positionellen Kampf zwischen dem weißen Raumvorteil und dem schwarzen Läuferpaar vor uns. Hier geht alles etwas ruhiger vonstatten, aber Weiß muss sehr gut aufpassen, nicht schlechter zu stehen.

Als nächstes folgen die großen Bereiche der Meraner und Anti-Meraner Systeme. Weiß spielt hier statt 5.Lg5 5.e3 und nach Sbd7 6.Ld3 dxc4 7.Lxc4 b5 8.Ld3 Lb7 landen wir im Meraner System. Nach theoretischem Stand hat Schwarz hier keine großen Probleme und das bestätigen natürlich auch die angegebenen Varianten. Nach 9.0-0 a6 10.e4 c5 11.d5 geht es munter zur Sache, allerdings kann man als Leser sogar etwas Theorie einsparen, da nach 9.a3 der moderne Zug Ld6 empfohlen und gut beleuchtet wird. Diesen könnte man auch nach 9.0-0 ohne allzu großen Mehraufwand spielen, da a3 hier wegen der schwarzen Idee b4 eh relativ oft eingestreut wird.

Auch die Anti-Meraner Systeme, in denen Weiß Ld3 erst einmal zurückstellt, werden sehr gut behandelt. Schwarz kann hier bei ungenauem Spiel von Weiß schnell die Initiative übernehmen.

Zuletzt folgen noch giftige Nebensysteme wie 5.Db3, 5.cxd5 und vor allem 5.g3. Während die ersten beiden schon länger entkräftet sind, wurde der katalanische Zug 5.g3 zuletzt vor allem dank der Bemühungen Vladimir Kramniks populär. Lars Schandorff nimmt einfach auf c4 und zeigt, wie man sich gegen verschiedene weiße Ideen erfolgreich verteidigt.

Insgesamt ist dies ein sehr gutes Buch, auch wenn mir die Botwinnikkapitel nicht zusagten. Man lernt eine Eröffnung, mit der man gut auf Gewinn spielen kann. Einzig in der Anti-Moskauer Variante und dem Meraner System muss man weitreichende Theoriekenntnisse besitzen, ansonsten reichen ein paar Ideen, die der Autor jeweils gut erklärt. Die Beispielpartien sind aktuell und/oder sehr instruktiv und das Englisch ist mit normalen Schulkenntnissen gut zu verstehen.

IM Dirk Schuh

Oktober 2015


"The Semi-Slav" ist als Band 20 in der Reihe "Grandmaster Repertoire" von Quality Chess erschienen, geschrieben vom dänischen GM Lars Schandorff. Das Werk offeriert dem Spieler mit den schwarzen Steinen ein Repertoire gegen 1.d4, das sich auf die Semi-Slawische-Verteidigung (auch Halb-Slawisch genannt) stützt. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass sich zum "slawischen" Zug c7-c6 der Bauernzug e7-e6 gesellt, der eigentlich das klassische Damengambit kennzeichnet. Es kommt dabei also zu einer typischen Bauern-Triangel aus c6, d5 und e6. Die Eröffnung zählt zu jenen, über die in der jüngeren Vergangenheit recht viel theoretisches Material veröffentlicht worden ist. Mit Schandorffs Neuerscheinung ist ein sehr gutes Werk hinzugekommen, im bekannten Stil der Bücher von Quality Chess in dieser Buchreihe und mit dem entsprechend gehobenen Qualitätsanspruch. Sein Autor Lars Schandorff gilt als profunder Kenner des Eröffnungsgebietes Damengambit und Slawische Verteidigung und hat dies schon u.a. mit seinem Werk "Playing1.d4 - The Queen's Gambit" unter Beweis gestellt.

"The Semi-Slav" ist in sechs Teile gegliedert, auf die sich insgesamt 21 Kapitel verteilen. Dementsprechend behandelt Schandorff den Stoff nach zugeordneten Varianten, im Inhaltsverzeichnis wie folgt abgebildet:

Botvinnik

Introduction

Rare 9th Moves

Main Line - 16.Rb1!?

Main Line - 16.Na4

Anti-Moscow

Introduction

9.Be2 Bb7 - Sidelines

10.0-0

Moscow

Various 7th Moves

Main Line

Meran

Introduction

9.e4

13.Nd4 and others

Main Line 13.dxe6

Anti-Meran

Various 7th Moves

7.b3

7.g4!?

7.Bd3 - Introduction

7.Bd3 - Main Line

Minor Lines

5.g3

Exchange Variation

5.Qd3 & 5.Qb3

Semi-Slawisch ist teilweise mit sehr scharfen Varianten verbunden, die man als Spieler am Brett kennen muss, um nicht Gefahr zu laufen, plötzlich in eine Verluststellung zu geraten. Dies gilt beispielsweise für weite Teile der Botwinnik-Variante, mit der Schandorff beginnt. Diese Besonderheit, die dazu führt, dass sich der Spieler etliche ganz konkrete Varianten schlichtweg einprägen muss, macht das System nicht gerade zum Favoriten für den Spieler, dessen Schachpraxis sich auf den wöchentlichen Klubabend beschränkt. Für den Fernschachspieler, und dies ohne Unterscheidung nach Spielstärke, verhält sich die Sache aber anders. Er kann "The Semi-Slav" begleitend einsetzen, während er seine Partie spielt, und so die kompliziertesten Varianten auf Großmeisterniveau in seine Partie bringen. Gerade er wird einen immensen Vorsprung vor seinem Gegner haben, wenn dieser ohne eine vergleichbare Unterstützung am Brett hantiert.

Wenn man genau hinschaut, dann sind mehrere Bereiche des vorliegenden Werkes erheblich von Erfahrungen aus der Fernschachpraxis geprägt. Schandorff geht auch selbst verschiedentlich darauf ein und hat seine Ressourcen offenkundig bewusst entsprechend gewichtet. Es erstaunt mich deshalb etwas, dass die Bibliografie keinen besonderen Verweis auf eine Fernschach-Partiendatenbank enthält.

Ich habe zahlreiche Spieler identifiziert, die dem Deutschen Fernschachbund e.V. angehören oder in dessen Turnieren spielen, besonders auch Spitzenspieler. Dr. Hans-Dieter Wunderlich, Peter Hertel und Matthias Rüfenacht zählen dazu, um nur drei Namen zu nennen. Es wird sich also so mancher Spieler selbst im Werk wiederfinden oder den einen oder anderen Spielpartner erkennen.

In einem kleinen Zwischenfazit möchte ich festhalten, dass ich den Adressaten des Werkes vornehmlich im Bereich einer gehobenen Spielstärke im Nahschach verorte, und beim Fernschachspieler ohne eine Fokussierung auf einen bestimmten Leistungsbereich.

Schandorff erklärt viel, ohne aber den Leser quasi an die Hand zu nehmen, was mich in meiner vorstehenden Einschätzung bestärkt. Viele Anmerkungen beziehen sich auf Ressourcen, fassen Ergebnisse zusammen, geben Einschätzungen wieder, ohne eine "hintergründige" Erklärung zu geben. So erfährt der Leser, dass eine Fortsetzung schon von Xy empfohlen worden ist, erfolgreich in der Partie Yz mit der Folge sowienoch eingesetzt worden ist oder eine der beiden Parteien besser steht. Am Grundsätzlichen orientierte Erklärungen gibt Schandorff eher selten, der spielstarke Leser braucht diese auch nicht. Strategische und taktische Hintergründe aber zeigt Schandorff regelmäßig auf, was ich als wichtiges Qualitätsmerkmal des Buches sehe.

Insgesamt zeigt sich die Kommentierung in einer gesunden Mischung aus Varianten, Partiefragmenten und tiefer gehenden Analysen auf der einen Seite und Textausführungen auf der anderen. Natürlich differiert das Bild dabei etwas von Kapitel zu Kapitel, was mit dem jeweiligen Wesen der Varianten zu begründen ist.

"The Semi-Slav" integriert sich auch im Aufbau voll in die "Grandmaster Repertoire"-Reihe, sodass sich wohl eine sehr ausführliche Beschreibung erübrigen dürfte. So belasse ich es bei der Angabe, dass jedes Kapitel mit einer Variantenübersicht eingeleitet wird, ergänzt um ein Ausgangsdiagramm und weitere Stellungsbilder, die später im Text behandelte Neuerungen vorankündigen. Dem schließt sich der Theorieteil an, der am Ende von einer kurzen und quasi auf einen Tenor reduzierten Zusammenfassung abgelöst wird.

Die genannte Variantenübersicht ist ausgezeichnet mit dem Gesamt-Variantenverzeichnis verzahnt, das sich auf den letzten Seiten des Buches finden lässt. So ist die Orientierung im Werk sehr komfortabel möglich.

Noch ein Wort zu den kurz bereits erwähnten Neuerungen: Davon hat Schandorff einige zu bieten, in den - nach seiner Einteilung - Haupt- und Nebenvarianten.

Die Buchsprache ist Englisch, der Leser sollte für ein flüssiges Verstehen über gesicherte Fremdsprachkenntnisse verfügen.

Fazit: "The Semi-Slav" ist ein weiterer ausgezeichneter Spross der "Grandmaster Repertoire"-Serie von Quality Chess. Das Buch bietet ein Schwarz-Repertoire gegen 1.d4 über die Wahl der Semi-Slawischen Verteidigung an. Es ist aus der Warte des Nachziehenden geschrieben, geht aber genauso objektiv auf die weißen Möglichkeiten ein, allerdings bei Zügen der Wahl nach der schwarzen Weichenstellung.

In erster Linie geeignet ist das Werk in meinen Augen für den fortgeschrittenen Spieler im Bereich des Nahschachs und für den Fernschachspieler generell.

Uwe Bekemann

www.BdF-Fernschachbund.de

August 2015

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