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acht x acht

Zur Kunst des Schachspiels

463 Seiten, gebunden, Springer, 1996

20,43 €
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Final vergriffen
It's a great huge game of chess that's being played - all over the world - if this is the world at all, you know.
Lewis Carroll
Weitere Informationen
EAN 3211827757
Hersteller Springer
Breite 15,9 cm
Höhe 21,6 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 1996
Autor Ernst Strouhal
Sprache Deutsch
ISBN-10 3211827757
Seiten 463
Einband gebunden
In Rubinsteins Welt - Ein Tag, ein Leben, ein Spiel

001 1. Auf einer Zugfahrt nach Rotterdam
001 2. Ein tragbares Vaterland
003 3. Karlsbad 1929
004 4. An der Zeitmauer:
Die Legende vom Weizenkorn - Ein Elefantenreiter
007 5. Rubinstein 1882:
Eine alte Synagoge - Talmudische Spiele
009 6. Transfer Persien:
Das Spiel von Afrasiab - Leitmotiv Krieg - Die kostbare Zahl Zero
010 7. Rubinstein 1882 - 1896:
Stawiski - Jugend im Stetl
012 8. Transfer Arabien:
Das Spiel von Nischapur - Die abstrakte Form - Polyvalenz der Metapher
013 9. Rubinstein 1898:
Über Luftmenschen - Spinozas Spiel
014 10. Das abbasidische Spiel:
Tabiyas - Die profane Kunst der Mansube
018 11. Transfer Europa:
Ziriabs Reise von Bagdad nach Cordoba im Jahr 822 - Das Gedicht Ibn Ezras - Ein
Testament in Urgel
020 12. Rubinstein 1900 - 1902:
Flucht aus dem Elend - Von Stawiski nach Bialystok
021 13. Circumstatio und furor ludi:
Die Schachmetapher und die Herausbildung der courtoisen Welt im 11. und 12.
Jahrhundert
023 14. Das mißliebige und das verbotene Spiel:
Der Brief des Bischofs Petrus Damiani im Jahr 1061 - Orthodoxie und Moderne -
De alea ratione
028 15. Rubinstein 1903 - 1905:
Von Bialystok nach Lodz - Kiew
030 16. Totentanz und Échecs Amoureux:
Mittelalterliche Schachallegorien im 13. und 14. Jahrhundert
032 17. Der Bischof und die Dame:
Das höfische Modell im Design des Schachspiels - Das Spiel der Namen
035 18. Rubinstein 1905 - 1906:
Barmen, St. Petersburg, Ostende - Ein junger Meister
036 19. Schachstaaten:
Die Predigt des Jacobus von Cessolis - Die neue Ordnung der Städte und Stände
039 20. Sevilla 1283:
Das Spielebuch Alfons des Weisen - Ein Spiel der Toleranz
043 21. Rubinstein 1907 - 1909:
Ostende, Karlsbad, St. Petersburg - Der Traum von Absolutheit und Klarheit
047 22. Salamanca 1497:
Das Buch des Lucena - Europa und die neuen Regeln des Spiels
051 23. Von Damiano (1512) zu Ruy Lopez (1561):
Die frühe Romantik - Die Schachspieler als bürgerliche Helden
052 24. Die neue Musik der Renaissance:
Von der Klugheit der Macht zur Besonnenheit des Tötens - Schachallegorien des
Humanismus
055 25. Rubinstein 1909 - 1911:
Warschau, San Sebastian, Karlsbad - Ein Kandidat zur Weltmeisterschaft
056 26. Von Greco (1621) zu Philidor (1749):
Diderot - Café de la Régence - Öffentlichkeit und Privatheit
060 27. Die Reisen des Türken:
Der Schachautomat des Baron von Kempelen - Vom Pseudoautomat bis zur
Schachmaschine Torres y Quevedos
067 28. Rubinstein 1912:
Ein magisches Jahr - Vor dem Ziel
068 29. Das enttäuschte Ideal:
Die Spielmetapher in der Philosophie des 19. Jahrhunderts - Schopenhauer, Fichte,
Schiller, Carroll
080 30. Rubinstein 1914:
Das Turnier in St. Petersburg - Aus einem Tagebuch
084 31. Das industrielle Design:
Nathaniel Cook und die Staunton-Figuren - Vereinheitlichung und
Internationalisierung der Formen
088 32. London 1851:
Die geregelte Welt - Der Prozeß der Kodifizierung der Regeln im 19. Jahrhundert
091 33. In Zeitnot:
Von der Sanduhr (1861) zur Guillotine (1899) - Die Disziplinierung der Zeit in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
093 34. Rubinstein 1915 - 1918:
Kriegsjahre - Heirat in Szczuscyn
097 35. Notations- und Aufschreibverfahren:
Auf der Suche nach einer idealen Sprache - Von der Erzählung zur Tabelle
100 36. Von Morphy (1858) zu Steinitz (1873):
Zeitgeist und Stil - Vom Dynamismus zur Ästhetik der Langsamkeit
103 37. Von Lasker zu Tarrasch:
Relativismus und Mobilität - Die Entwicklung der modernen Theorie an der Wende
zum 20. Jahrhundert
105 38. Der Einbruch der Avantgarden:
Réti, Nimzowitsch und Baudelaire - Eine Ohrfeige für den guten Geschmack
109 39. Rubinstein 1919 - 1925:
Von Göteborg bis Moskau - Nachrufe zu Lebzeiten
112 40. Hartwigs Problem:
Das Bauhaus-Schach 1924 - Vom Versuch einer heiligmäßig reinen Form
116 41. Duchamp 1919:
Die wenig innovativen Figuren Marcel Duchamps - Die Schachmetapher in der
Kunst der Avantgarde, die Kunst als Schachspiel
123 42. Ein neues Spiel?
Reformen von Capablanca bis Brecht - Lob der Unvollendetheit - Dynamik und
Rätselcharakter des Spiels
128 43. Modernitätskritik und Rassismus:
Von Gutmayer (1916) zu Aljechin (1941) - Über jüdisches und arisches Schach -
Der Untergang des Abendlandes im Schachspiel
135 44. Rubinstein 1926 - 1931:
Von Brüssel bis Rotterdam - Ende vor der Zeit
138 45. Kälte und Verschrobenheit:
Der Schachspieler im Roman des 20. Jahrhunderts - Jünger, Zweig, Beckett,
Dürrenmatt
147 46. Rubinstein 1932 - 1961:
Schweigen - In der Klinik Titecas - Ein Mann mit Kappe und Bart
148 47. Eine angemessene Denkarbeit:
Von der Universalmaschine zum Schachcomputer - Geburt und Grenzen der
maschinellen Methode bei Alan Turing
158 Anmerkungen

Bildatlas

193 Bildatlas 1
236 Bildatlas 2

Spiele

330 Spiel 1 - 42 : Akiba Rubinstein 1902 - 1946
367 Spiel 43 - 142: 100 Spiele zur Stilgeschichte des Schachspiels

Bücher

429 Einleitender Kommentar
431 Kleine Chronologie zur Stilgeschichte des modernen Schachspiels
435 Bedeutende Periodika
436 Alphabetisches Literaturverzeichnis

452 Register
463 Bildnachweis

Eine erfreuliche Nachricht kommt aus Wien. Der Hauptverband des österreichischen Buchhandels hat das Buch "acht x acht - Zur Kunst des Schachspiels" von Ernst Strouhal unter die 12 schönsten Bücher Österreichs gereiht. Außerdem wurde es von der Jury zum Staatspreisträger 1996 gekürt. Der Schutzumschlag wie das gesamte graphische Konzept dieses Buches, die beide vom Hauptgraphiker des Springer Verlages Wien, New York, Ecke Bonk, stammen, wurde zu einem der fünf schönsten Schutzumschläge gewählt. Jeder österreichische Schachspieler kann über diese Auszeichnung erfreut und stolz sein.
Das Buch von Ernst Strouhal, Hochschule für angewandte Kunst in Wien, erschien anläßlich der Ausstellung "Ein Lied der Vernunft. Schach: Die Welt in 64 Feldern." vom 3. Mai bis 30. Juni 1996 in Wien im Jüdischen Museum der Stadt Wien; es ist ein Geschenk der Schachwelt an die Freunde der Kultur und ein Geschenk, für das das Schach dem Autoren und seinen Mitarbeitern besonders dankbar sein darf. Strouhal hat eine glänzende Idee gehabt, sein Buch als eine Geschichte des Schachspiels und zugleich als eine Geschichte des österreichischen Schachs zu verfassen. Die Dokumente, Bilder und Texte zur Geschichte des Schachspiels sind ein wichtiger Teil des Buches, aber nicht als systematische Darstellung gedacht. Im Mittelpunkt steht der polnische Meister Akiba Rubinstein, und jeder seiner Züge aus der Partie gegen den Wiener Meister Ernst Grünfeld aus dem Turnier von Karlsbad 1929 ist mit ausführlichen Anmerkungen versehen, die man als weitschweifend ansehen kann, die in Wirklichkeit eine großartige Verbindung von Schach und Leben und Schach und Wissen darstellen.
Im zweiten Teil zeigt ein Bildatlas die Motivgeschichte des Schachspiels in der bildenden Kunst als allegorisches Modell der Liebe, des Todes und als Metapher für die Moderne, für das Funktionieren einer mit Mitteln der Vernunft erforschbaren Welt.
"Ich habe ein leises Gefühl des Bedauerns für jeden", zitiert Dr. Tarrasch, "der das Schachspiel nicht kennt", heißt eines der Zitate, die Strouhal verwendet, um seinen Zitatenschatz jeweils passend zu nutzen. Er geht sogar so weit, die Dauer der Partie Rubinstein - Grünfeld mit der Zeit gleichzusetzen, die ein Nachspielender für Studium einschließlich Anmerkungen benötigt.
Alles in allem ein großartiges Buch mit einer Fülle schachlichen Wissens, nicht aufgedrängt, wohl aber sinnvoll präsentiert. Eine Würdigung haben auch die 140 ausgewählten Partien verdient, und eine Lust sind die Fotos von Schachfiguren aus früheren und heutigen Zeiten.
Ludwig Steinkohl, Rochade Europa 1/97