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Artikelnummer
LOAVRB1D4SG
Autor

Beating 1.d4 Sidelines

Grandmaster Repertoire 11

504 Seiten, gebunden, Quality, 1. Auflage 2012

Aus der Reihe »Grandmaster Repertoire«

34,99 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Most players are comfortable using their favourite defence against 1.d4 followed by c2-c4, but it is not always easy to find an antidote to the many sidelines at White’s disposal. From the bodacious Blackmar-Diemer Gambit, to the villainous Veresov, to fiendish fianchetto systems to the treacherous Trompowsky, Black must be ready to meet a whole array of slippery systems, each bringing its own unique dangers and challenges.
Grandmaster Repertoire 11 - Beating 1.d4 Sidelines provides a sound and active repertoire against virtually every non-standard opening line at White’s disposal after both 1.d4 d5 and 1.d4 Nf6. Where applicable, Avrukh covers each white system after both 2...e6 and 2...g6, making this book suitable for fans of the Nimzo-Indian, King’s Indian and Grünfeld defences alike.
·Hundreds of novelties
·Thorough coverage of virtually all relevant lines and move orders
·Compatible with all major defences after both 1.d4 d4 and 1.d4 Nf6
Boris Avrukh is a grandmaster from Israel. He is an Olympiad gold medalist, former World Junior Champion and analysis partner of World Championship finalists.

Weitere Informationen
EAN 9781907982132
Gewicht 970 g
Hersteller Quality
Breite 18 cm
Höhe 24,6 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2012
Autor Boris Awruch
Reihe Grandmaster Repertoire
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1907982132
Seiten 504
Einband gebunden
003 Preface by the Author
005 Bibliography
008 Key to Symbols used
Part 1 - 1.d4 d5 lines
009 1) Rare 2nd Moves
019 2) Blackmar-Diemer Gambit
043 3) 2.Bg5
055 4) The Veresov
085 5) The London System
112 6) 2.Nf3 Nf6 - Minor Lines
116 7) The Lame Torre
Part 2 - 1.d4 Nf6
134 8) 2.g3 (and others)
153 9) Trompowsky - Intro and 3.h4
160 10) Trompowsky - 3.Bh4
180 11) Trompowsky - 3.Bf4
Part 3 - 1.d4 Nf6 2.Nf3 e6
208 12) Rare 3rd Moves
215 13) 3.g3
234 14) The Torre Attack
264 15) The London System
287 16) Colle
296 17) Colle-Zukertort (with c2-c4)
324 18) Colle-Zukertort (without c2-c4)
Part 4 - 1.d4 Nf6 2.Nf3 g6
335 19) Rare 3rd Moves
359 20) The Barry Attack
378 21) 3.e3
393 22) The London System
430 23) The Torre Attack
467 24) 3.g3 (without c2-c4)
495 Variation Index
Bevor ich das Werk „Beating 1.d4 Sidelines” von Boris Awruch aus der Serie „Grandmaster Repertoire” (Band 11 der Serie) zum Schreiben einer Rezension in die Hand bekam, hatte ich diese Arbeit bereits für 11 Vorgängerbände erledigt. Die Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe, ließen mich Großes Erwarten. Die Serie insgesamt zählt zum Besten, was der Markt an Eröffnungsliteratur zu bieten hat, und GM Awruch ist für mich dabei der „König der Autoren”. Meine hohen Erwartungen in das neue Werk wurden vollends erfüllt.
„Beating 1.d4 Sidelines” stellt für Schwarz und damit auch aus dessen Sicht ein Komplettrepertoire für den Fall zusammen, dass der Anziehende nach 1.d4 gängigen Eröffnungssystemen ausweicht, z.B. dem Damengambit, Slawisch und dem gesamten Indischen Sektor. Diese Abwege definiert Awruch wie folgt:

A. 1.d4 d5
B. 1.d4 Sf6 ohne 2.c4 oder 2.Sf3
C. 1.d4 Sf6 2.Sf3 e6
D. 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6.

Awruch lässt sein Repertoire dem Ziel folgen, dass Schwarz auf jede beachtenswerte weiße Variantenwahl eine bestmögliche Aussichten verschaffende Antwort parat hat. Dabei konzentriert er sich auf Systeme der eigenen Wahl, ohne den Anspruch zu entwickeln, dem Nachziehenden auf jeden Fall sein Lieblingssystem zu offerieren. So stellt er selbst heraus, dass er beispielsweise die Tschigorin-Verteidigung nicht behandelt. Auf 1.d4 d5 2.Sf3 setzt er auf Systeme mit 2…Sf6, eben nicht auf Tschigorin mit 2…Sc6. Mit den vergleichbaren Worten des Taxifahrers, gerichtet an seinen Kunden, gesprochen: „Ich bringe sie zu den besten Häusern der Stadt. Ich verspreche Ihnen aber nicht, dass Ihr Lieblingshotel dabei ist oder wir einen Abstecher dorthin machen.”
Aus Platzgründen kann ich in der Fernschachpost nicht das komplette Inhaltsverzeichnis abbilden (es enthält 24 Kapitel, den og. vier Teilen zugeordnet). So beschränke ich mich auf eine Auswahl aus den wichtigsten behandelten Systemen. Hierzu zählen das Blackmar-Diemer-Gambit, das Londoner System, der Trompowsky-Angriff und auch das Colle-Zuckertort-System.

Die Art und Weise der Präsentation seiner Theorieinhalte ist einmal mehr ein Glanzstück Awruchs. Er beschreibt und erklärt sich quasi „einen Wolf”, um dem Leser die Systeme begreiflich zu machen. Analysen bzw. die Beschreibung der Abweichungen von den von ihm gewählten Hauptlinien treffen vom Umfang her ganz genau meinen Geschmack. Die wichtigsten Alternativen werden angeboten und bis in eine angemessene Tiefe geführt. Wenn der Leser für sich mehr braucht, kann er seine gut sortierte Partiendatenbank hinzuziehen.
Variantenbandwürmer findet man in „Beating 1.d4 Sidelines” so gut wie gar nicht, auch wenn zugbasierte Anmerkungen gelegentlich eine weite Fächerung annehmen. Ich attestiere dem Werk dabei eine volle „Fernschachtauglichkeit”.

In einer fremden Rezension über ein früheres Werk von Awruch las ich, dass sich dieser ein wenig den Vorwurf gefallen lassen müsse, den gewöhnlichen Clubspieler mit seinen Ausführungen zu überfordern. Diesen Ansatz des Rezensenten verstehe ich nicht. Nun gibt es endlich eine Serie, die ein Eröffnungsrepertoire auf GM-Niveau anbietet, und dann soll dies wieder nicht richtig sein. Ganz davon ab, dass ich der Kritik - auch für das vorliegende Werk - inhaltlich nicht beipflichte, ist niemand gezwungen, die Grandmaster Repertoire-Bücher zu kaufen und es gibt genügend Eröffnungsbücher, die sich gerade auch an den einfachen Spieler richten. Wer mehr haben möchte, musste früher intensiv und über die breite Bücherlandschaft hinweg schauen. Zu „Beating 1.d4 Sidelines” kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass das bisherige Niveau der Reihe gehalten worden ist. Und das ist auch gut so.

Awruch ist bekannt dafür, dass er intensiv und findungsreich auslotet, ob er seine Empfehlungen mit Neuerungen bereichern kann. Ich habe zig Neuerungen im Werk gefunden, sowohl in den Haupt- als auch in den Nebenlinien.

„Beating 1.d4 Sidelines” ist in Englisch geschrieben, für ein problemloses Verstehen aller Inhalte sollte der Leser über gesicherte Fremdsprachkenntnisse verfügen.
Ein gewohnt hochqualifiziertes Variantenverzeichnis erlaubt ein einfaches Navigieren über die Buchinhalte hinweg.

Fazit: Ein Spitzenwerk, das ich sehr zum Kauf empfehlen kann!

Uwe Bekemann, BdF
März 2013

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Gegen die Damenbauernspiele

Boris Awruch gilt vielen als das Maß aller Dinge. Sein neuestes Werk heißt Beating 1.d4 Sidelines und wird vermutlich bald auch auf Deutsch erscheinen. Thema sind die Damenbauernspiele aus schwarzer Sicht: Blackmar-Dierner, Trompowsky, Weressow, das Londoner System, Colle-Koltanowski und Colle-Zukertort, der Torre-Angriff usw.

Auf 500 Seiten differenziert Awruch sehr schön die jeweilige Handhabung dieser Systeme für den Damengambit- (1.d4 d5), den Nimzoindisch- (Sf6/e6) und den Grünfeld-Königsindisch-Spieler (Sf6/g6). Allerdings gibt Awruch zu, dass die vorgeschlagenen Zugfolgen nicht für jeden kompatibel sind. Wenn man zum Beispiel die Tarrasch-Verteidigung anstrebt, hat man Probleme mit ungewollten Übergängen, skeptisch bin ich auch, ob die Ben-Oni/Wolga-Anhänger zufriedengestellt werden. Nichtsdestotrotz ist Awruchs Buch der bislang umfassendste Versuch zum Thema.

Dünnere moderne Vorgänger sind zum Beispiel Cox: Dealing with 1.d4 deviations, Dembo: Fighting the Anti King's Indian oder Rizzitano: How to beat 1.d4 (eigentlich ein Buch über das Angenommene Damengambit, aber mit sehr schöner Übersicht über die Damenbauernspiele). Von diesen dreien hat es nur Cox in Awruchs Literaturliste geschafft.

Ein Ärgernis für die Schwarzspieler sind besonders die Abspiele, die als Slawisch oder Damenindisch mit Mehrtempo angesehen werden können. Der Nachziehende muss umsichtig agieren, um nicht in Nachteil zu geraten und zugleich seine eigenen Ambitionen deutlich zügeln. Viele der einschlägigen Spezialisten wissen, wie man ggf. auch gegen deutlich stärkere Spieler mit Weiß auf Remis klammert. Auch Awruch kann dieses Problem nicht immer aus der Welt schaffen. Irgendwo gleicht es auch der Quadratur des Kreises, dem Leser einerseits etwa weißes 1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3. e3 d5 4.Ld3 c5 5. b3 als harmlos darzustellen, ihm aber gleichzeitig das Ganze mit Schwarz und Minustempo nach 4. c4 b6 als aussichtsreich zu verkaufen.

Schauen wir uns ein wichtiges Abspiel des Londoner Systems an:
1. d4 d5 2.Sf3
Nicht zuletzt wegen der hier gezeigten Variante gilt 2.Lf4(!) den Verfechtern des Systems als genauer.
2...Sf6 3.Lf4 cS 4.e3 Sc6 5.c3 Db6 6.Db3 c4 7.D:b6
7.Dc2 Lf5! verspricht Schwarz mindestens Ausgleich.
7...a:b6 8.Sa3
8.Sbd2 b5 (und b5-b4) ist eine sicherere, aber harmlose Alternative mit erhöhter Remisbreite.

(Diagramm - weiß: Ke1, Ta1, Th1, Lf1, Lf4, Sa3, Sf3, a2, b2, c3, d4, e3, f2, g2, h2 - schwarz: Ke8, Ta8, Th8, Lc8, Lf8, Sc6, Sf6, b7, b6, c4, d5, e7, f7, g7, h7)

Der letzte weiße Zug zielt unverblümt in Richtung c7. Schwarz hat mehrere aussichtsreiche, teils rabiate Fortsetzungen zur Verfügung (8... e5?!, 8...T:a3!?). Konkrete Variantenkenntnis ist wichtig.
8...Lf5
Das wird übereinstimmend von allen Autoren empfohlen, in der Praxis punktete auch 8...Ta5 gut.
9.Sh4
»Wenig überzeugend, aber es ist schwer, bessere Züge vorzuschlagen.« (Awruch) Erwähnt seien zur Untermauerung dieser Aussage 9.Sb5 Ta5 und 9.Lc7 e6. Bei Rizzitano ist 9.Le2 die noch zum Ausgleich genügende Hauptlinie; Awruch erwähnt diesen Zug nicht.
9...Ld7!
9...e6?! 10.S:f5 e:f5 11.Sc2 mit Auffangstellung.
10.Sb5
Awruch beschränkt sich darauf, diesen lediglich in einer Fernpartie Moormann-Dyakow gespielten kritischen Ansatz zu widerlegen. Daneben gibt es bei ihm noch 10.Sc2. Rizzitano und Cox zitieren eine Partie Dunworth-Tischbierek (1990) mit dem am häufigsten gespielten 10.Le2 (10...Se4 11.Sb5 Ta5 usw.). Nirgendwo wird 10...Lc7 erwähnt, darauf ist Houdinis 10...e5 stark. Die Jagd nach dem Bb6 erweist sich häufig als trügerisch, da die weißen Figuren anschließend in Schwierigkeiten geraten.
10...Ta5 11.a4 Sa7!
Damit neigt sich die Waage zugunsten des Schwarzen, auch wenn noch ein paar taktische Details zu klären sind.

Fazit. Eine gewohnt gute und detaillierte Arbeit. Wunderdinge gegen die Damenbauernspiele darf man freilich auch von einem Awruch nicht erhoffen.

Mit freundlicher Genehmigung
Harald Keilhack, Zeitschrift Schach 04/2013