Währung
Sprache
Toggle Nav
Tel: (02501) 9288 320

Wir beraten Sie gern!

Wir sind für Sie da

Versandkostenfrei

Innerhalb Deutschlands ab 50 €

Mein Warenkorb Mein Warenkorb
Artikelnummer
LXEDMBFGTWK

Bobby Fischer Goes to War (paperback)

302 Seiten, kartoniert, Faber and Faber, 1. Auflage 2004

10,00 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
''It is really the free world against the lying, cheating, hypocritical Russians . . . this little thing between me and Spassky. It's a microcosm of the whole world political situation. They always suggest that the world leaders should fight it out hand to hand. And this is the kind of thing that we are doing -not with bombs, but battling it out over the board.' Bobby Fischer, BBC interview, 1972

A thrilling account of the legendary 1972 clash between Soviet champion Boris Spassky and American challenger Bobby Fischer, an epic Cold War confrontation and the most famous of all chess matches.

Since 1948, the USSR had dominated the World Chess Championships - evidence, Moscow claimed, of the superiority of the Soviet system. But then came Bobby Fischer.
A dysfunctional genius, Fischer was uniquely equipped to take on the Soviets. His every waking hour was devoted to the game. He had steamrollered all opposition to reach the championship. When he became increasingly volatile, Henry Kissinger phoned him, urging Fischer to fight for his country.
Against him was Spassky: complex, sensitive, the most un-Soviet of champions. As the authors reveal, when Spassky began to lose, the KGB decided to step in.
Drawing upon unpublished Soviet and US records, this is a fascinating story of history, politics and chess. And at its core it is a human tragedy, a story of brilliance and triumph, hubris and despair.

Weitere Informationen
EAN 0571214126
Gewicht 250 g
Hersteller Faber and Faber
Breite 13 cm
Höhe 19,7 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor John EidinowDavid Edmonds
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 0571214126
Seiten 302
Einband kartoniert
vi Note on the Transliteration of Russian, viii
iv Dramatis Personae, ix
xiii World Chess Champions to 1969, xiii
001 1 Match of the Century
003 2 Brooklyn Boy
017 3 Mimophant
029 4 Child of Destruction
044 5 The Russian from Leningrad
062 6 Living Chess
072 7 Bulldozer to Reykjavik
087 8 Trouble in Paradise
107 9 Big Contest, Little Island
114 10 Bobby Is Missing
135 11 Who's Sorry Now?
143 12 Rage Rules
156 13 Blood in the Back Room
164 14 Eyeball to Eyeball
168 15 A Love-Hate Relationship
173 16 Smashed
185 17 Middle Game
198 18 Chess Contagion
205 19 To the Bitter End
219 20 Extra-chess Means and Hidden Hands
237 21 Adversary Partners
247 22 Uneasy Lies the Head that Wears the Crown
275 Acknowledgements
278 Picture Credits
279 Appendix
287 Glossary
289 Selective Bibliography
895 Index
"The most famous chess match of all time is reconstructed in a style as compelling as that of a thriller"
Irish Times
Vor fast genau 32 Jahren spielten Fischer und Spasski in Reykjavik um den WM-Titel und noch immer erregt dieses Duell die Gemüter. In Bobby Fischer Goes to War lassen David Edmonds und John Eidinows diesen Wettkampf, der zum politischen Duell zweier Systeme wurde, noch einmal Revue passieren. Allerdings liefern die beiden britischen Journalisten Fischer-Fans wenig Neues - mit einer Ausnahme: der Biographie von Regina Fischer im Appendix. Sie beruht auf Akten des FBI, das Fischers Mutter unter dem Verdacht der Spionage überwachen ließ. Überzeugend argumentieren Edmonds und Eidinow hier, dass nicht Reginas Mann, der deutsche Physiker Gerhardt Fischer, Bobbys Vater war, sondern Dr. Paul Felix Nemenyi, ein ungarischer Jude, den Regina Fischer ein Jahr vor Geburt ihres Sohnes in Colorado kennengelernt hatte. Zu nonchalant gerät Edmonds und Eidinow jedoch die Darstellung der schwierigen Beziehung Spasskis zum Sowjetstaat. Spasski erscheint als frivoler, arbeitsunwilliger und mit dem Dissidententum kokettierender Weltmeister, der den bevorstehenden Kampf nicht Ernst genug nimmt und deshalb verliert. Aber dennoch: Bobby Fischer Goes to War ist ein spannend geschriebenes Buch, das einmal mehr zeigt, welche Faszination von dem Wettkampf zwischen Spasski und Fischer ausging und immer noch ausgeht.

Zeitschrift Karl 02/2004
------------------------------------

Gudmundur Thorarinsson, Vorsitzender der Isländischen Schachföderation bemerkte einmal: „Die Leute sagen, dass dies das Schach-Match des Jahrhunderts war. Das stimmt nicht. Es war das größte Schach-Match aller Zeiten." (Zitat S. 272, übersetzt vom Rezensenten). Er meinte den legendären Weltmeisterschaftskampf zwischen Boris Spassky und Bobby Fischer in Reykjavik, welchen der amerikanische Herausforderer mit 12,5:8,5 Punkten für sich entscheiden konnte. Angeblich sind über dieses Match die meisten Bücher im Vergleich zu anderen WM-Zweikämpfen erschienen, vermutlich auch wegen seiner hochstilisierten Bedeutung als Kampf der Systeme im Kalten Krieg zwischen den USA und der UdSSR.
Im gemessenen Abstand von 32 Jahren erscheint nun ein weiteres Werk von zwei BBC-Journalisten, David Edmonds und John Eidinow, welches „die wahre Geschichte des außergewöhnlichsten Schach-Matches aller Zeiten" ankündigt.
Und wirklich: die beiden Autoren haben einige Jahre intensiv recherchiert, sogar beim KGB und beim FBI, um die Hintergründe des denkwürdigen Geschehens auszuleuchten. Auf wirklich Neues sind sie dabei kaum gestoßen, mit einer Ausnahme: Aus dem umfangreichen Dossier des FBI über Fischers Mutter Regina (die lange Zeit als sowjetische Spionin verdächtigt wurde) geht hervor, dass Bobbys Vater nicht der deutschstämmige Gerhardt Fischer gewesen ist, sondern der ungarische Jude Dr. Paul Felix Nemenyi ( Anhang S. 279-286). Gleichwohl liest sich der Dokumenten-Roman recht spannend: Beginnend mit einer detailreichen Beschreibung des Werdeganges der beiden Koryphäen (Kapitel 1-6), schildern die Verfasser zunächst Fischers Siegeszug durchs Interzonenturnier in Palma de Mallorca und durch die Kandidatenkämpfe mit den beiden phänomenalen 6:0-Siegen gegen Taimanow und Larsen und dem 6,5:2,5 gegen Petrosjan (Kapitel 7).
Sodann widmen sie sich der Vorbereitung beider Kombattanten auf das Match, wobei es auf Seiten des Champions nicht immer harmonisch zuging (Kapitel 8).
Die unmittelbare Vorgeschichte des Zweikampfes mit Fischers ursprünglicher Weigerung zu spielen - wegen des zu geringen Preisgeldes - und die Intervention des Multimillionärs Jim Slater, welcher 125.000 Dollar zusätzlich stiftete, werden in den Kapitel 9 bis 11 geschildert.
Die Kapitel 12 bis 21 befassen sich mit den Vorgängen in Reykjavik rund um das Match und natürlich mit diesem selbst (wenn auch ohne die Partien anzuführen).
Spassky gab sich zunächst sehr zuversichtlich und sah sich durch den Gewinn der ersten Partie (mit dem Fischer-Fehler ... L:h2 - Diagramm auf S. 146) bestätigt. Nach dem kampflosen Sieg in der zweiten Runde war sein Vorsprung sogar gewachsen, aber die Niederlage im dritten Umgang (in der berühmten Partie im Hinterzimmer) muss wie ein Schock für den Titelverteidiger gekommen sein. In den nächsten sieben Partien verlor er viermal und konnte bis zum bitteren Ende nur noch einen einzigen weiteren Sieg verbuchen.
Genau so spannend selbst stellten sich die Begleitumstände dar: Der Psychoterror Fischers mit ständig neuen Protesten und Forderungen (welche nahezu alle von den Offiziellen erfüllt wurden, da die oberste Priorität lautete: das Match muss gerettet werden!), die Verdächtigungen der Sowjets, Fischer bediene sich unerlaubter Hilfsmittel, der Stimmungsumschwung Spasskys, der zusehends mutloser wurde (kein Wunder bei dem Matchverlauf!) all das - und noch eine Menge Details mehr - liest sich wie eine Mischung aus Krimi, Drama, Komödie und Farce - und genau das war es wohl auch.
Das abschließende Kapitel 22 befasst sich mit dem weiteren Verlauf nach Ende des Matches: Spassky wurde von den Moskowiter Schach-Oberen mit ein paar Sanktionen belegt, Fischer verschwand nach anfänglichem kurzen Ballyhoo in den USA gänzlich von der Bildfläche - tragischerweise hatte er sein erklärtes Lebensziel bereits im Alter von nur 29 Jahren erreicht, und es gab für ihn nichts weiter mehr zu tun.
Das höchst lesenswerte Buch - Englisch muss der geneigte Leser allerdings beherrschen - lässt die schachhistorischen Ereignisse rund um das 1972er-Match nochmals plastisch und facettenreich wiederaufleben, auch mit Hilfe von 38 zeitgenössischen Fotografien.
In einem kleinen Absatz (S. 267 f.) erwähnen die Autoren das zweite Match der beiden Weltmeister 1992 in Sveti Stefan und Belgrad. Auch hier siegte Fischer (diesmal allerdings ohne exzentrisches Gebaren) wiederum mit der Marge „+5", was abseits aller Nebenumstände den einfachen Schluss zulässt: er war sowohl 1972 als auch 1992 der bessere Schachspieler von beiden.
PS: Eine ausführlichere Beschreibung des Buchinhaltes - zum Teil mit zusätzlichen Informationen versehen - findet sich in dem Artikel „Bobby Fischer zieht in den Krieg" (so würde der Buchtitel lauten, wenn er denn ins Deutsche übersetzt würde) von Peter Münder in RE 7/04 auf S. 77 ff.

Dr. W. Schweizer - Rochade 8/2004