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Artikelnummer
LXDAMCB
Autor

Chess Brilliancy

224 Seiten, kartoniert, Everyman

20,95 €
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Final vergriffen
What do we understand by brilliancy in chess? The author delves back into history to examine how this concept has developed, before presenting a dazzling array of brilliant games from the past few decades - the prize-winners as selected by grandmaster panels for each issue of the Yugoslav 'Chess Informator' between 1968 and 1998. Apart from providing hours of pleasure, a study of these masterpieces will also surely help to add a sparkle to your own play!
Weitere Informationen
EAN 9781857442748
Gewicht 420 g
Hersteller Everyman
Breite 11,6 cm
Höhe 17,4 cm
Medium Buch
Autor Jakow Damski
Sprache Englisch
ISBN-10 1857442741
ISBN-13 9781857442748
Seiten 224
Einband kartoniert
004 Preface
006 Chapter 1 Brilliance and its Myth
023 Chapter 2 Yesterday´s Classics
047 Chapter 3 Rating by Aesthetics
184 Chapter 4 From the Pages of History
221 Postscript
222 Index of Players
224 Index of Openings
Schach vom Feinsten - darum geht es hier. lakov Damsky stellt eine Kollektion »Schachbrillanten« der letzten 50 Jahre vor. Der Untertitel verpricht 250 historic games, im Buch sind nur 219. Gespielt wurden die Partien zwischen 1851 und 1998. Fast jeder große Meister, der in dieser Zeit zu Rang und Namen kam, ist zu finden. Etliche Partien sind längst in die Schachhistorie eingegangen, andere wurden kaum bekannt. Geschrieben hat das Buch der russische Sportjournalist und Schachbuchautor lakov Damsky. Im deutschen Sprachraum ist er als ,Jakow Damski' bekannt; sein Lehrbuch „Schwerfiguren greifen ein" (Sportverlag Berlin, 1989) bekam viel Lob. Das Buch hat vier Kapitel:
Kapitel 1 diskutiert das ewige Problem wahrer und scheinbarer oder vergänglicher chess brilliancy. Der Autor nennt es »Brilliancy and its Myth», beginnend mit der Partie Maczuski - Kolisch, Paris 1864. Mit wissenschaftlicher Akribie sucht Damsky herauszufinden, was schachliche Brillanz ausmacht, wie das Prädikat zu definieren ist. Er lässt Prominente zu Wort kommen, von Tarrasch bis Kasparow - und stellt am Ende mit Petrosjan fest, dass es keine universale Definition gebe. Doch! - ein Element ist allen großen Partien gemeinsam: Das Unerwartete. Gemeint sind die Überraschung, das Neue, das Paradoxe. Selten hat sich ein Autor so intensiv mit dem Thema Brillanz im Schach beschäftigt wie Damsky hier. Dann präsentiert er seine Auswahl berühmter Partien von zeitloser Faszination. Aber auch solche, deren Glanz bereits Tage nach Partieende verblasste - oder erst nach 50 Jahren: Weil die grandiosen Züge so stark doch nicht waren oder der Verteidiger zu wenig Widerstand leistete. Damsky nennt die prämierte Partie Botwinnik - Capablanca (AVRO 1938); ein halbes Jahrhundert später fand Goldin die Verteidigung 29. ...h6!? Ironisch meint der Autor, Botwinnik habe darauf hin die Widerlegung der Widerlegung angekündigt, „... aber die Jahre vergingen ... ". Dann fällt Damsky ein hartes Urteil: / repeat: the great majority of games should have rightly ,returned' the prizes awarded to them. Perhaps there really aren't any irreproachable combinations, but only those that have not yet been refuted? (S.32).
Kapitel 2 stellt »Yesterday's Classics« vor. Die Parade von 36 Klassikern beginnt 1851 mit der »Unsterblichen« (Anderssen - Kieseritzky, London) und endet mit »the diamond draw« (Karpow - Kasparow, WM (11) London/Leningrad 1986; die Prämierung dieser Partie war umstritten).
Kapitel 3 (»Rating by Aesthetics«) ist mit 137 Seiten und 85 Partien das Filetstück im Buch: Es sind die besten Informator-Partien aus 30 Jahren. Bis 1967 wurden besonders »schöne« Partien meist bei Turnieren ausgezeichnet oder gingen nach breiter Diskussion der Meister ein in den Schach-Olymp der »Immergrünen« und wie die verschiedenen »Jahrhundertpartien« sonst heißen. Ab 1968 begann die Redaktion des Informator, ihre publizierten Partien systematisch abzuklopfen auf deren Gehalt an schachlicher Ästhetik und theoretischen Neuerungen. Ausgabe Nr. 6 verkündete erstmals die 10 besten Partien ihrer vorherigen Nummer, ermittelt von einer achtköpfigen Jury starker Großmeister. Seither kommt jeder Informator mit einer solchen Hitparade heraus. Damsky beginnt mit dem Kuriosum Fischer - Stein, IZT Sousse 1967, und schließt mit Ivanchuk gegen Svidler (Linares 1998). Die Fischer-Partie ist kurios, weil sie offiziell nicht existiert: In Führung liegend, brach Bobby die Zelte in Tunesien vorzeitig ab - seine Sousse-Partien wurden rückwirkend gestrichen. Die prämierten Partien stellt Damsky in der Reihenfolge vor, wie die Informatoren Nr. 4 bis 72 erschienen. Zu jeder Ausgabe schreibt er ein paar allgemeine Zeilen, dabei erfährt der Leser manche Einzelheit über die Dispute der Jury. Hier eine der jüngeren Partien:
Weiß: Ivanchuk,V - Schwarz: Shirov, A [D44] Wijk aan Zee (3), 1996
1. d4 d5 2. c4 c6 3. Sc3 Sf6 4. Sf3 e6 5. Lg5 dxc4 6. e4 b5 7. e5 h6 8. Lh4 g5 9. Sg5 hxg5 10. Lxg5 Sbd7 ll. exf6 Lb7 12. g3 c5 13. d5 Db6 14. Lg2 0-0-0 15. 0-0 b4 16. Sa4 Db5 17. a3 exd5 18. axb4 cxb4 19. Le3 Sc5 20. Dg4+Td5
Stellung:

Weiß: Kg1, Dg4, Ta1, Tf1, Le3, Lg2, Sa4, Bb2, f2, f6, g3, h2 Schwarz: Kc8, Db5, Td7, Th8, Lb7, Lf8, Ba7, b4, c4, d5, f7.
Weiß zieht 21. Dg7!

21. ...Lxg7 22. fxg7 Tg8 23. Sxc5 d4 24. Lxb7+ Txb7 25. Sb7: 26. Lxd4!! Dxd4 27. Tfdl Dxb2 28. Sd6+ Kb8 29. Tdbl! Dxg7 30. Txb4+ Kc7 31. Ta6! Tb8 32. Txa7+ Kxd6 33. Txb8 Dg4 34. Td8+ Kc6 35. Tal 1:0
Damsky kommentiert die Partien gerade ausreichend: Er übersetzte den Informator nicht einfach in Worte, er fügt eigene Analysen an, häufig lässt er die Spieler oder Dritte an den kritischen Stellungen zu Wort kommen. Die Zitate würzen das Ganze, verleihen den Kommentaren Authentizität. Wer also die Informatoren schon im Regal hat, wird bei Damsky trotzdem Neues finden.
Der Autor kommentiert die Züge mit den üblichen Satzzeichen, nicht aber die Stellungen. Die bewertet er nur sprachlich. Und wenn der Buchrücken nicht lügt, hat Damsky alle Partien »...subjected to a critical, computer-based analyses« (was ich nach einigen Stichproben bezweifle). Anmerkungen zur Eröffhungstheorie und Partiezitate gibt es wenig, der Autor konzentriert sich sinnvoller Weise auf das Mittelspiel - meist wurden dort die Meriten erworben.
Kapitel 4 ist eine Nachlese mit weiteren großen Partien. Titel: »From the Pages of History«. Der Teil scheint nachträglich angefügt worden zu sein: Die 88 Partien sind auf 37 Seiten gestaucht, die Kommentare entsprechend knapp, manchmal fehlen sie ganz. Die 219 Partien nennen im Kopf neben Ort und Jahr auch Eröffnungsname und ECO. Vereinzelt werden nur Partiefragmente vorgestellt. Gut, aber auch notwendig bei so viel Material, sind die Register für Spieler und Eröffnungen im Anhang.
Zur Ausstattung: Das Paperback wurde auf Kunstdruck-Papier gedruckt, die Klebebindung erträgt auch intensive Lektüre. Druck und Layout überzeugen weniger: Der Fotodruck (mit figuriner Notation) wirkt im Rezensionsexemplar etwas ausgefranst, der Fließtext wurde oft unschön gestreckt, um den zweispaltigen Blocksatz zu halten. Und der Textspiegel erschlägt die Seiten: Er lässt nur 8 mm Rand für Notizen. Als Übersetzer aus dem Russischen wird Ken Neat genannt, zugleich ist er verantwortlich für den Schriftsatz. Mit der Doppelfunktion mag Everyman Chess die Kosten senken, die Qualität des Buches sank gleich mit - der Buchpreis blieb oben.
FAZIT: Mit chess brilliancy präsentiert lakov Damsky 219 Partien mit Schach vom Feinsten aus den letzten 150 Jahren. Das Buch ist gut geeignet zum schnellen Nachschlagen der Klassiker wie zum unterhaltsamen Nachspielen.

Dr. Erik Rausch, Rochade Europa 12/2002.


In diesem Buch geht es um eine Kollektion von 250 historischen Partien der letzten 150 Jahre, die genau zwischen 1851 und 1998 gespielt wurden. Viele davon sind allerdings in breiten Kreisen der Schachspieler sehr bekannt. Aber der Autor hat die Duelle gut kommentiert und mit neuen Analysen ergänzt. Aus diesem Grund ist das Buch sehr interessant und kann jedem Schachfreund viel Spaß bereiten.

Fernschach International 03/2003
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