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LXHURCOK
Autor

Curse of Kirsan

288 Seiten, kartoniert, Russell Enterprises, 2003

22,95 €
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Final vergriffen
Chess can be an obsession that takes over your life, whether you are a wood-pushing novice or a superstar grandmaster. British journalist Sarah Hurst was infected with chess fever at the age of 20 and spent seven years exploring the mysterious world of the amateur and professional player. In pursuit of interviews she slid down an icy hill in Hastings to catch a Chinese women's world champion, chased Garry Kasparov around London, chatted cheerfully with a manic depressive in Budapest, and roamed the Russian steppe with Kalmyk Buddhists. When a newspaper editor Larisa Yudina was murdered within a mile or two of City Chess, the pet project of millionaire dictator Kirsan Ilyumzhinov, Hurst began to expose the darker side of chess politics. She urged professional players to boycott the World Chess Olympiad, pointing to Ilyumzhinov's corruption and possible involvement in the murder. But chess players had no desire to reject the millions of dollars Ilyumzhinov was pouring into prize funds, and the boycott campaign failed. The historical articles in this book show that chess, insanity and politics have always been inextricably connected. Nikolai Krylenko, the founder of the Soviet chess movement, was a public prosecutor at Stalin's show trials. One of the greatest players of all time, Alexander Alekhine, was an alcoholic who wrote anti-Semitic articles in Nazi newspapers. America's chess hero, Bobby Fischer, the world champion who single-handedly defeated the Soviet chess battalions, gave up the game after his victory and only resurfaced to break sanctions in Serbia. You will be captivated by Hurst's insights and observations. "The lasting impression of Sarah is of a fearless and humorous person for whom no challenge is insurmountable." Ken Whyld
Weitere Informationen
EAN 9781888690156
Gewicht 400 g
Hersteller Russell Enterprises
Breite 11,4 cm
Höhe 17 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2003
Autor Sarah Hurst
Sprache Englisch
ISBN-13 9781888690156
Seiten 288
Einband kartoniert
002 Dedication
003 Foreword
004 Glossary
005 Introduction
007 1. First Moves
028 2. Developing My Pieces
067 3. Hungary for Chess
099 4. Opening Files
133 5. Some Unusual Positions
159 6. Making No Sacrifices
199 7. Breaking Down the English Defence
246 8. Endgame
269 Index
Der Umschlag lässt Schlimmes ahnen: Der Titel Curse of Kirsan weckt Gedanken an blutrünstige asiatische Despoten und der Untertitel "Adventures in the Chess Underworld" bereitet einen auf schockierende Enthüllungen vor. Die Rückseite des Buches verstärkt die Befürchtungen: "Schach, Irrsinn und Politik waren immer unauflöslich miteinander verbunden" erfährt man dort mit dem üblichen Verweis auf Fischer. Die bei Erörterungen des Schachwahns sonst gern bemühten Namen Morphy und Steinitz entdeckt man allerdings erst in der Einleitung. Bis dahin muss man mit Alexander Aljechin vorlieb nehmen, immerhin Alkoholiker und Antisemit.
Aber der erste Eindruck täuscht. Curse of Kirsan versammelt Aufsätze der englischen Journalistin Sarah Hurst, die 1993 durch den Wettkampf Kasparow-Short vom Schachfieber befallen wird und kurz entschlossen entscheidet, ihre Dissertation über Schach in Russland zu schreiben. Sie fährt für ein halbes Jahr nach Minsk, um dort zu recherchieren und nach einem Interview mit Botwinnik schickt sie ihren ersten Artikel an eine Schachzeitung. Bald beliefert sie Magazine wie Chess, Kingpin oder New in Chess sowie große Zeitungen mit Porträts bekannter Schachspieler wie Karpow, Xie Jun, Andor Lilienthal, Andras Adorjan, Laszlo Szabo u.a.. Sie schreibt über Turniere wie das Kilkenny-Open in Irland, das Schach in Ungarn und berichtet über Leute wie Adam Raoof, einen rührigen Turnierorganisator, oder Paul Bloom, einen Amateur, der fast seine gesamte Freizeit dem Schach opfert.
Neben bereits veröffentlichtem Material enthält Curse of Kirsan auch Neues, wie z.B. ein faszinierendes Interview mit Raymond Keene, "The Most Grandiose of Masters", oder ein Gespräch mit Bob Wade, Leonard Barden und George Steiner, drei großen alten Männern der Schachszene. All diese Porträts, Interviews und Artikel sind keineswegs sensationslüstern, sondern zeichnen ein interessantes und differenziertes Bild der Schachwelt.
Zwischen den einzelnen Artikeln erzählt Sarah Hurst ihre eigene Geschichte. Sie berichtet von ihrem Eintauchen in die Schachwelt, den Schwierigkeiten der Wohnungssuche in England, den Sorgen einer freien Journalistin und erzählt offenherzig von Beziehungskrisen, Geldsorgen, Streitigkeiten mit Freunden, Verlegern, Herausgebern und Redakteuren.
Hursts Bruch mit der Schachwelt begann mit ihrem Engagement für die im Juni 1998 ermordete Journalistin Larisa Yudina, der Curse of Kirsan gewidmet ist. Larisa Yudina hatte Recherchen über finanzielle Transaktionen des kalmykischen Herrschers und Fide-Präsidenten Iljumschinow angestellt und war nach einem Treffen mit einem angeblichen Informanten erstochen aufgefunden worden. Die Ermittlungen in dem Mordfall führten ins Umfeld Iljumschinows.
Hurst versuchte daraufhin, einen Boykott der Schach-Olympiade in Elista zu organisieren, stieß aber auf wenig Resonanz und schaffte sich Feinde in der britischen Schachförderation. Angewidert von der Gleichgültigkeit der Schachwelt gegenüber dem Tod einer kritischen Journalistin, die versuchen wollte herauszufinden, aus welchen Quellen das Geld des Fide-Präsidenten stammt, wendet sich Hurst vom Schach ab.
In Curse of Kirsan zieht Hurst Bilanz ihrer leidenschaftlichen siebenjährigen Affäre mit dem Schach. Sie klagt über die politische Naivität der Schachspieler, die sich von dem Geld Iljumschinows korrumpieren lassen und verweist auf die enge und ungesunde Verbindung von Schach und Politik. Das, so Hurst, sei der eigentliche Fluch Kirsans, "eine Metapher für das Dilemma, dem Schachspieler immer und immer wieder gegenüberstehen, wenn sie ihr wunderbares Spiel ausüben wollen" (S.6). Und natürlich hat sie Recht. Vieles in der Schachwelt liegt im Argen und die Schachgeschichte steckt voller Intrigen, Repressionen, Gemeinheiten und selbstverständlich war Schach immer Politikum.
Allerdings wirkt die Schlussfolgerung naiv, dies liege am Schach und an bestimmten Eigenheiten der Schachspieler. Fast wünscht man sich, nur das Schach wäre korrupt und die restliche Sportwelt heil und sauber, bevölkert von ehrlichen Funktionären und Athleten; eine Welt, in der Fußballspiele nicht verschoben, Radfahrer nicht gedopt und junge Talente aller Art nicht durch die Gier nach Erfolgen ruiniert werden.
Und auch wenn Hurst Bilanz ihrer Reise in die Schachwelt Bitterkeit und Enttäuschung verrät, so sprechen ihre Artikel doch eine andere Sprache: Sie verraten viel von der Faszination und Vielschichtigkeit des Schachs und der Schachspieler.

Karl 02/2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Karl"