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LXSTADTTB
Autor

Der Türke

Geschichte des ersten Schachautomaten

224 Seiten, Taschenbuch, BVT, 1. Auflage 2005, Erstauflage 2002

9,90 €
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Final vergriffen
Weitere Informationen
EAN 9783833303173
Gewicht 180 g
Hersteller BVT
Breite 11,5 cm
Höhe 18,6 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2005
Autor Tom Standage
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 3833303174
ISBN-13 9783833303173
Jahr der Erstauflage 2002
Seiten 224
Einband Taschenbuch
007 Vorwort
011 KAPITEL EINS Ein angenommenes Damengambit
027 KAPITEL ZWEI Der Türke eröffnet das Spiel
041 KAPITEL DREI Ein kurioser Apparatismus
055 KAPITEL VIER Die wundersame Welt der Automaten
067 KAPITEL FÜNF Sprechende und denkende Automaten
083 KAPITEL SECHS Abenteuer der Fantasie
093 KAPITEL SIEBEN Der Kaiser und der Mechanikus
109 KAPITEL ACHT Das Reich des Geistes
131 KAPITEL NEUN Der hölzerne Krieger in Amerika
151 KAPITEL ZEHN Endspiel
165 KAPITEL ELF Die Geheimnisse des Türken
189 KAPITEL ZWÖLF Der Türke gegen Deep Blue
208 Anmerkungen
214 Quellen
Im Herbst 1769 besucht ein ungarischer Adliger eine Zaubervorstellung am Wiener Hofe. Enttäuscht von den dargebotenen Tricks, wettet er mit Kaiserin Maria Theresia, in einer eigenen Vorführung für Staunen zu sorgen. Wenig später präsentiert er eine Sensation: eine Holzfigur, gehüllt in türkisches Tuch und imstande, jeden menschlichen Gegner im Schach zu schlagen. Wo er auftauchte, versuchte man sein Geheimnis zu lüften: war es ein mechanisches Wunderwerk oder doch fauler Zauber? Künstliche Intelligenz oder nur eine Illusion?
Spannend wie ein Krimi rekonstruiert Tom Standage die Abenteuer des Türken am Vorabend der Industriellen Revolution. Der Schachautomat beeinflusste die Entwicklung wegweisender Vorläufer des Computers. Heute wissen wir, wie weit der Türke seiner Zeit voraus war. Sein Mythos ist ein schillernder Teil der Technologiegeschichte.

Der Türke 2002, Klappentext


Im Jahre 1997 verlor Garri Kasparow in einem aufsehenerregenden Match gegen den Schachcomputer Deep Blue. Anschließend warf er IBM vor, Großmeister hätten in den Programmablauf eingegriffen, sprich, er habe nicht gegen eine Maschine, sondern gegen einen Menschen verloren. Vor mehr als 200 Jahren trug sich die Geschichte genau umgekehrt zu. Ein Mensch, versteckt in einem hölzernen Kasten, besiegte reihenweise seine Gegner, die glaubten, einem Automaten unterlegen zu sein. Die Geschichte dieses ersten Schachautomaten beschreibt Tom Standage in seinem Buch „Der Türke". Er erzählt zum einen die Geschichte des Automaten selbst, von seinem Bau 1770 bis zu seiner Zerstörung 1854 und seiner detailgetreuen Nachbildung 1989. Standage dokumentiert zudem alle Versuche, das Geheimnis des Türken zu enträtseln, das mehr als 60 Jahre lang gewahrt wurde. Der Autor befasst sich ausführlich mit den Menschen um den Türken herum, natürlich vor allem mit seinem wunderbar geschickten Erbauer Wolfgang Kempelen und mit dem späteren Besitzer Johann Mälzel. Außerdem umreißt der englische Wissenschaftsjournalist die Geschichte des Automatenbaus bis zu „echten" Schachcomputern und schlägt den Bogen bis hin zu Deep Blue.
Standage schreibt sehr engagiert und bildhaft, er trägt viele Fakten zusammen und weiß auch trockene mechanische Sachverhalte anschaulich darzulegen, kurz - populärwissenschaftliche Literatur im besten Sinne des Wortes. Leider bleibt die sprachliche Qualität mitunter hinter der inhaltlichen zurück. Die stilistischen Ungeschicklichkeiten wie störende Wiederholungen, Endlossätze und grammatische Fehler ziehen sich aber nicht durch das gesamte Buch; hier scheinen die beiden Übersetzer unterschiedlich gearbeitet zu haben. Das Buch beschäftigt sich nicht mit den Schachleistungen des Türken selbst. Standage beschränkt sich auf wenige Stellungsbilder und den Rösselsprung und bringt keine Partiebeispiele. Wagt er sich doch einmal in schachliche Gefilde, so lernen wir z. B. dies: „Die Pariser Eröffnung (1. Sh3): Eine ungewöhnliche Eröffnung, bei der Weiß seinen ersten Zug mit dem Königsspringer macht und nicht mit einem Bauern".
Die Schachpartien waren jedoch nie das wichtige am Türken, wichtig war die Illusion, die er erzeugte. So lobte beispielsweise John Gaughan, der den Türken 1989 in Los Angeles rekonstruierte, den Automaten vor allem als geniales Beispiel der Zauberkunst. Und diesen Geist lässt Standage vor uns auferstehen. [..] Die Geschichte des ersten Schachautomaten und seiner abenteuerlichen Reise um die Welt.
Zur Ergänzung empfohlen: „The Chess Automaton" von Gerald Levitt (engl.). Alle Partien, viele Illustrationen, ausführlicher Quellenabdruck (u. a. des berühmten Essays von Edgar Allen Poe).
Sibylle Heyme

Schach 03/2003, S. 45
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Schach"


Ein Stück Wissenschaftsgeschichte
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2002
Tom Standage Der Türke
UT: Die Geschichte des ersten Schachautomaten und seiner abenteuerlichen Reise um die Welt. 223 Seiten; 24 Abbildungen, 7 Diagr., fester Einband; mit Quellenverzeichnis und Register. Preis: 21,50 Euro, ISBN 3-593-36677-0.
Kein spezielles Schachbuch, sondern für eine allgemeine, breite Leserschaft bestimmt. Reine Schachinhalte sind auf ein Minimum beschränkt, die wenigen Diagramme bedürfen keiner tiefen Kenntnisse, können notfalls auch übersprungen werden. Dem Buch wäre tatsächlich eine umfassende Verbreitung zu wünschen, ist doch der Türke und dessen Geschichte in weiten Kreisen praktisch unbekannt; die wenigsten wissen, dass sich die Ausdrücke „getürkt" (für „vorgetäuscht, gefälscht") oder „einen Türken bauen" von diesem historischen Vorläufer der modernen Schachcomputer ableiten. Natürlich ist die Biografie des Türken, seines Schöpfers Wolfgang von Kempelen (der übrigens kein Baron war, wie oft fehlerhaft kolportiert) und seines späteren Besitzers Johann Nepomuk Mälzel schon mehrfach dargestellt worden. Aber sicherlich nirgends so unterhaltsam, fesselnd und zugleich weiterbildend wie in diesem Buch. Der Autor versteht es als Wissenschaftskorrespondent, wissenschaftshistorisches Material einem breiteren Publikum mundgerecht zu servieren. Er bettet die Erzählung ein in die Historie der frühen mechanischen Automaten im auslaufenden 18. Jahrhundert, zugleich zeigt er deren Bedeutung für künftige technische Entwicklungen, die bis in unsere digital geprägte Gegenwart reichen. Auch hat der Türke bereits zu seiner Zeit Diskussionen aufleben lassen und teilweise vorweggenommen, die erst in der Moderne im Rahmen der KI-Thematik wieder aktueller wurden. Naturgemäß hat es nicht an frühen Versuchen gefehlt, das Geheimnis des Türken zu lüften, u. a. waren C. G. von Windisch, Freiherr J. F. zu Racknitz und nicht zuletzt Edgar Allan Poe hierbei mehr oder weniger erfolgreich, dennoch blieb die Entzauberung der Illusion sehr lange bruchstückhaft. Die Schilderungen dieser Aufklärungsversuche sind weitere Kulminationspunkte, sie halten die Spannung aufrecht, bis endlich im vorletzten Kapitel die vollständige Enthüllung stattfindet. (Poes Essay „Maelzel's Chess-Player" kann übrigens auch als e-book bei www.ChessCentral.com kostenlos heruntergeladen werden.) Erfreulich, dass der Autor bei allem Unterhaltungswert des Gebotenen nicht auf eine gründliche Quellenrecherche verzichtet hat und daher einzelne hartnäckige Mythen und Legenden in das Reich der Fabel verbannen konnte. Das (ent)spannende, gut illustrierte Lesebuch mit Nebenwirkungen in Sachen Bildung ist äußerst lesenswert.

(K.J. Binnewirtz), Kaissiber (Ausgabe 19) 2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Kaissiber