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Die Kraft der Leichtfiguren

246 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2006

19,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
In Die Kraft der Leichtfiguren zeigt der frühere Weltmeisterschaftskandidat und gefeierte Schachautor Jan Timman Wege durch den faszinierenden Reichtum des Mittelspiels. Auf der Grundlage zahlloser Beispiele, die ihm während seiner ereignisreichen Karriere begegneten, handelt Timman Themen wie „starker Springer gegen Läufer” und „das dominante Läuferpaar” ab.
Wie würden Sie fortfahren, wenn Sie aus der Eröffnung mit einem starken Springer herauskommen und Ihr Gegner ist auf einem schlechten Läufer sitzen geblieben?
Und ist das Läuferpaar wirklich so stark wie man sagt?
Und wie kann man dieses Pfund maximal nutzen? Oder wie können Sie mit vertauschten Rollen den Schaden begrenzen?
Mit seinem einleuchtenden Stil und seinem praktischen Ansatz wandelt Timman auf den Spuren seiner Lehrer Max Euwe und Michael Botwinnik. Die Kraft der Leichtfiguren ist ein Buch, welches sowohl geisterte Anfänger als auch erfahrene Vereinsspieler erfreuen wird.

REZENSIONEN DER ENGLISCHEN BZW.NIEDERLÄNDISCHEN AUSGABE:
Positive Rezensionen von Die Kraft der Leichtfiguren:
„Ein ausgefeiltes Produkt, wo fast jedes Wort und jede Variante ihren richtigen Platz hat. Höchst empfehlenswert.”
BRITISCHER MEISTER GM JONATHAN ROWSON
”Wo sich insbesondere Kasparow gern hinter dicken Variantenbäumen verschanzt, trägt Timman Sorge dafür, dass der Leser stets die logische Abfolge der wechselseitigen Manöver nachvollziehen kann. …
Daneben lernt man viel über die Kunst der Bauernführung sowie über das Positionsspiel schlechthin.“
HARALD KEILHACK IN „SCHACH”
„Diese Sammlung wird schwer zu übertreffen sein.”
DAVID SURRATT IN „CHESSVILLE”
„Timmans Reputation als einer der besten Schachschreiber wurde mit dieser gelungenen Partiensammlung erneut bestätigt. Hervorragende Kommentare!“
SEAGAARDS CHESS REVIEWS
Weitere Informationen
EAN 9789056911966
Gewicht 525 g
Hersteller New in Chess
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2006
Autor Jan Timman
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 9056911961
ISBN-13 9789056911966
Seiten 246
Einband kartoniert
007 Vorwort

Kapitel 1
009 Die Kraft des Springers - Partien
011 Partie 1: Andersson - Browne
017 Partie 2: Karpow - Kasparow
024 Partie 3: Romanischin - Timman
030 Partie 4: Kasparow - Karpow
039 Partie 5: Karpow - Sokolow
045 Partie 6: Karpow - Jussupow
050 Partie 7: Anand - Kamsky
059 Partie 8: Leko - Topalov
066 Partie 9: Lautier - Kramnik
073 Partie 10: Polgar - Anand
080 Partie 11: Piket - Azmaiparaschwili
084 Partie 12: Timman - Avrukh

Kapitel 2
091 Die Kraft des Springers - Endspiel

Kapitel 3
119 Dominanz des Läuferpaars
121 Partie 13: De Firmian - Alburt
128 Partie 14: Qi Jingxuan - Timman
134 Partie 15: Karpow - Seirawan
145 Partie 16: Kasparow - Sokolow
150 Partie 17: Ljubojevic - Chalifman
157 Partie 18: Bologan - Romanischin
163 Partie 19: Anand - Tiviakov
176 Partie 20: Leko - Topalov
184 Partie 21: Short - Polgar
192 Partie 22: Shirov - Kasparow

Kapitel 4
199 Dominanz des Springerpaars
201 Partie 23: Hübner - Kortschnoi
207 Partie 24: Psakhis - Speelman
217 Partie 25: Iwantschuk - Kasparow

Kapitel 5
225 Dominanz von Läufer und Springer
227 Partie 26: Karpow - Kamsky
235 Partie 27: Salow - Kamsky
241 Partie 28: Ponomarjow - Vallejo
Jan Timman zählt zu den renommiertesten Endspielexperten seiner Zeit. Seine Bücher sind meist ein Genuss, auch wenn der Holländer heute nicht mehr zur Weltspitze zählt. Sein Buch Die Kraft der Leichtfiguren beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema. In 28 prototypischen Partien seit 1983 zeigt er die unterschiedlichen Kräfteverhältnisse zwischen Springer und Läufer. Es mag überraschen, dass er auf jegliche Fischerpartien verzichtet, die dem Endspieltyp dank der Vorliebe des Amerikaners den Namen geliehen haben (vgl. S.30ff.) Trotz dieser Einschränkung ist es eine höchst illustrative Sammlung. Der Holländer war früher für seine tiefschürfenden und umfangreichen Analysen bekannt. Heute sind seine Kommentare deutlich kürzer, obwohl er gelegentlich zu seiner alten Gründlichkeit zurückfindet. In Kraft der Leichtfiguren richtet er seinen Blick nicht nur auf das Endspiel, sondern zeigt den gesamten Partieverlauf. In fünf Kapiteln betrachtet Timman die Überlegenheit der Springer, die Dominanz des Läufer- bzw. Springerpaares, sowie die Dominanz von Springer und Läufer. Der Autor versieht jede einzelne Partie mit einem kurzen Vorspann, in der Informationen zu den beteiligten Spielern, Turniersituation oder besondere Vorkommnisse dargelegt werden. Seine kenntnisreichen Anmerkungen, die von jeher ein Genuss sind, verdeutlichen das Zusammenspiel beider Leichtfiguren, zeigen die Unterschiede und die Stärken und machen augenfällig, wie die Vorteile im Endspiel schon im Mittelspiel vorbereitet werden. Ein empfehlenswertes Buch, das weit mehr als Endspielkenntnisse vermittelt.
Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 2/2008

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Informationen zum Autor
Jan Timman wurde am 14. Dezem1951 in Amsterdam (Niederlangeboren, wo er auch heute noch lebt. Timman gehört damit dem leären 1951er Jahrgang an, denn neben ihm erblickten auch Anatoli Karpow, Ulf Andersson (mit dem Timman häufig analysierte), Rafael Waganjan, Zoltan Ribli, Gyula Sax und Eugenio Torre in diesem Jahr das Licht der Welt. Timman errang bereits im Jahr 1974 den Titel eines Schachgroßmeisters. Ihm gelang es wie seinem berühmten Landsmann Professor Dr. Max Euwe, dem fünfSchachweltmeister, die Schachder Niederlande über Jahrzu beherrschen und quasi Heldenstatus zu erlangen. Jan Timgalt über mehrere Jahre als „Best of the West", also bester Schachspieler außerhalb der UdSSR, und er belegte Anfang 1982 kurzzeihinter Weltmeister Karpow Platz 2 der Weltrangliste. Nach dem koAufstieg Kasparows war Timman 1989 noch einmal die Nummer 3 der Welt hinter K&K. Ein Match um dem Weltmeistertitel gegen Karpow blieb ihm jedoch lanverwehrt, weil er sich bei den In1979 in Rio de Janeiro und 1982 in Las Palmas jenicht durchsetzen konnte. 1985 schaffte er es nach einem 3:3 im Ausscheidungskampf aufgrund besserer Wertung gegen den im Kandidatenturnier punktgleichen Exweltmeister Michail Tal aber ins Halbfinale der Kandidatenkämpfe, wo er nach anfänglicher Führung aber Artur Jussupow mit 3:6 unter1990 gelang ihm schließlich der Einzug ins Kandidatenfinale und dadas lang ersehnte Match gegen Karpow. Karpow dominierte aber eindeutig und qualifizierte sich mit 6,5:2,5 wieder für das WM-Duell gegen Kasparow. 1993 schien schließlich Timmans Stunde gekomKarpow war im Kandidaten-Halbfinale sensationell an Nigel Short gescheitert, und Timman traf im Finale auf den Engländer. Doch Timman unterlag erneut, so dass Short in den Genuss des WM-Matgegen Kasparow kam. Da Kasund Short ihr Match aber außerhalb des Weltverbandes FIDE orwollten, musste die FIDE einen Ersatzkampf organisieren, der 1993 zwischen Timman und Karpow stattfand. Hier suchte Timman seine Chance, war lange gleichwertig, musste sich aber Karpow letztlich doch deutlich 8,5:12,5 beugen.
Timmans Ruhm als Autor
Jan Timman kann zweifellos zu den wenigen Schachgrößen gezählt werdie als Autoren von Schachbüchern einen ebenso glänzenden Ruf genießen wie als Spieler. Timman begründete seinen Ruhm als Schachbereits mit seiner ersten größeren Veröffentlichung, die in den Niederlanden ursprünglich im Jahr 1979 unter dem Titel Het groot Analysebook (benötigt sicher keine Übersetzung) bei Andriessen-Keesing in Amsterdam herausgebracht wurde. In Deutschland erschien das Werk 1982 im Verlag Das Schacharin Hamburg mit dem Titel Jan Timman analysiert Großmeisterpar. Das Buch ist hierzulande seit langem vergriffen, wobei kürzlich zu vernehmen war, dass Rattmann eventuell eine Neuauflage plant. In England kam es 1980 bei R. H. M. Press London 1980 als The Art of Chess Analysis zur Veröffentlichung. Eine Neuauflage wurde 1993 in den Niederlanden bei Bakker (Amsternun unter dem Titel De Kunst van de Analyse veröffentlicht. Auch vom englischen The Art of Chess Analysis gab es 1997 einen Nachbei Cadogan Chess (mittlerEveryman Chess) London. In dieser legendären Arbeit zu Zeiten, in denen es hauptsächlich den Inforund sonst wenig gab, analyTimman 24 Großmeisterpartien mit großer Ausführlichkeit. Weiß man, dass die deutsche Ausgabe 213 Seiten umfasste, so lässt sich leicht ein arithmetisches Mittel von etwa 9 Seiten pro Partie überschlagen. Der Reigen reicht von Portisch - Smyslow, 1971 bis Karpow - Hort, 1979. Ungewöhnlich war und ist, dass Timman beim Großteil der Partien (Fünf eigene Partien sind zwar daaber immerhin sechs mit Karpow als einem der beiden Akteure.) nicht als einer der beiden Spieler auftaucht. Es war lange Zeit die abAusnahme, dass sich ein Schachprofi derart umfassend mit Partien beschäftigt, die er nicht selbst gespielt hat. Timman betrachdie Analysetätigkeit als Trainingsmaßnahme zur Verbesserung seines Schachverständnisses auf seiWeg vorn aufstrebenden interMeister zum GroßmeisBeachtet man zudem, dass er damals natürlich nicht auf die Hilfe von Analyse-Engines setzen konnte, so ist seine Leistung aus heutiger Sicht kaum hoch genug einzuschätBis zu Stohls Modern Chess Masterpieces und Kasparows Predecessors-Reihe blieb Timman als Analytiker „fremder" Partien nahezu allein auf weiter Flur. Herausragend ist auch Timmans Stil. Man findet kaum irgendwo anders so ausführliTextkommentare und Zusatzinformationen zur Partie und den beiSpielern. An seiner gründlichen Analyse und der punktgenauen Erärung kritischer Stellungen wird deutlich, dass sich Timman sehr an Botwinnik orientiert hat. Die Varianten sind durchaus präzise, ergeben aber in ihrem Umfang keinen Wald, in dem man sich verirrt und aus dem man nicht mehr herausfindet. Neben dem Einfluss Botwinniks ist der Max Euwes spürbar. Beide waren bekanntlich auch Wissenschaftler, und wie sie schließt Timman vom Allgemeinen auf das Besondere.
Auch Folgetitel von Timman wurHits. Die Angaben des Rezenerheben dabei keinen Anauf Vollständigkeit. In den Niederlanden erschienen Schaakwerk (Andriessen, Amsterdam 1983), Het smalle Pad: Ervaringen met het Wereldkampioenschap (Bakker, Amsterdam 1988) und Schaakzaken (Bakker, Amsterdam 1990). Zuerst bei New In Chess (Interchess, Alkmaar 1994) kam die PartienChess the Adventurous Way: Best Games and Analyses 1983-1993 heraus, 1995 erschien sie auch bei Cadogan London als Timman's Selected Games: Chess the Adventurous Way. Jan Timman widmet sich in seinen Analysen mit großer Begeisterung bevorzugt dem Endspiel, er komponiert auch selbst Studien, von denen 40 im Buch Ausählte Endspielstudien (Fink, Ko1995) zusammengefasst wurIm Jahre 2002 erschien eine Neuauflage des mit Max Euwe zuverfassten Buches Fischer -World Champion! bei New In Chess, zu dem Timman einen Großteil der Analysen beisteuerte. Ebenfalls ein großer Erfolg wurde Curagao 1962. The Battle of Minds that shook the world, das 2005 bei New In Chess herauskam und sich mit dem Kandidatentumier 1962 befasste. Timman analysiert nicht nur wichtige Partien, sondern beleuchtet auch die schachinteressanten Umstände, die dazu führten, dass Petrosjan als Sieger und Herausforderer von Botaus dem Turnier hervorging. Das vorliegende Buch Die Kraft der Leichtfiguren erschien zuvor in englischer Sprache 2004 bei New In Chess unter dem Titel Power Chess with Pieces. Dieses entstand wiederdurch Vereinigung der bereits 2002 in Niederländisch bei New In Chess erschienenen Bücher De Kracht van het Paard und De Macht van het Loperpaar, 2006 erschien bei New In Chess sein jüngstes Werk On the Attack, das 33 einAngriffspartien von 11 Akteuren darunter Karpow, Kasparov, Timman selbst, Topalow, Iwantschuk und Judit Polgar, sowie eine Sammlung von großartigen Kombinationen enthält. Timman widmete sich auch den Eröffnungen. Es erschienen von ihm bei New In Chess die beiden CD-ROMs King's Indian Defence (1997) und The Open Games (1999). Bereits 1994 war bei seinem Hausverlag Scotch Opening herausgekommen, eine Veröffentlichung, die ein Handbuch und eine Diskette umfasste.
Darüber hinaus ist Timman Chefredakteur des New in Chess Magazine, für das er auch regelmäßig Partien analysiert und eine Kolumne führt.
Konzeption und Inhalte
Jan Timman möchte dem Leser die Duelle der Leichtfiguren anhand strategischer Konzepte erläutern. Er beginnt dabei in Kapitel 1 mit dem strategischen Konzept des starken Springers gegen den schlechten Läudas er als eines der bekanntesten und am einfachsten zu erkennenden ansieht. Es gilt, dass der Springer den Läufer dominieren kann, wenn dessen Reichweite durch einen oder mehrere seiner eigenen Bauern einänkt ist, die auf der Farbe des Läufers festgelegt sind. Handelt es sich um einen einzigen Bauern, so ist er isoliert, bei mehreren festgeBauern ergibt sich eine halbgeschlossene oder geschlossene Stellung, in welcher sich die Überledes Springers gegenüber dem Läufer deutlich zeigt und üblivergrößert, wenn es dem Läufer nicht gelingt, aus der Bauernauszubrechen und am Angriff teilzunehmen. Der Vorteil für den Spieler mit dem Springer zeigt sich vor allem dann, wenn das Material durch Abtauschhandlungen reduziert wird. Timman verdeutlicht die Kraft des Springers im ersten Kapitel mit Hilfe von 12 Partien, darunter einige wahre Klassiker. Karpow ist in drei dieser Partien auf der Siegerseite zu finden, es sind dies die berühmte 9. Partie aus dem unvollendeten WM-Kampf 1984/1985 gegen Kasparow, die 10. Partie des Kandidaten-Superfinales 1987 gegen Andrej Sokolow und die Gewinnpartie gegen Artur Jussupow aus dem Interpolis-Turnier Tilburg von 1993. Einmal ist Karpow auch Verlierer, nämlich bei einem Sahnestück dieses Kapitels, der 22. Partie des WM-Kampfes 1986, die Kasparow glänzend geund damit die WM-Revanche doch noch für sich entschied.
Dem Duell des Springers gegen eischlechten Läufer hat Timman auch ein eigenes Endspielkapitel - Kapitel 2 - gewidmet, weil er damit die Möglichkeit sieht, die Endspielzu bereichern. Er greift dafür auf Material zurück, das er 1996 für zwei Vorlesungen an der Universität Tilburg zum Thema Springer gegen schlechten Läufer vorbereitet hatte. Zur Veröffentlichung im vorliegenBuch überarbeitete er beide Vorund ergänzte sie um weiteBeispiele aus der jüngeren VerDie Partiefragmente in diesem Kapitel 2 sind nicht im Inniedergelegt. Allerwerden die Partie 2 - Karpow - Kasparow, Moskau 1984, 9. WM-Partie - und die Partie 11 - Piket -Asmaiparaschwili, Montecatini Terme 2000 - aus dem ersten Kapitel, deren Kommentierung dort nach dem 44. bzw. 34. Zug abgebrochen worden war, aufgrund des vorliegenEndspielthemas nun hier wieder aufgegriffen.
Mit der Dominanz des Läuferpaars beschäftigen sich das Kapitel 3 und dabei die Partien 13 bis 22. Timman sieht die Strategie, die sich aus dem Besitz des Läuferpaars ergibt, als ebenfalls sehr wichtig an. Er behandas Läuferpaar deshalb auch als zweites strategisches Konzept innerdes Buches. Dafür hat er Parausgewählt, in denen die Läufer genügend Raum besitzen und das Brett kontrollieren. Besonders anwird die Stärke des Läuanhand der Partie Karpow-Seirawan, Brüssel 1986, demonsKarpow besaß in dieser Partie die so genannten Horwitz-Läufer, die benachbarte Diagonalen kontrolund damit für den Gegner sehr gefährlich wurden. Karpow hätte die Partie kombinatorisch im 43. Zug entscheiden können, ließ diese Geleaber verstreichen. Dies gejedoch nicht zum Schaden des Betrachters, denn wir bekommen danach ein Endspiel zu sehen, in dem Karpow die Läufer meisterhaft nutzt, er gibt vorübergehend einen Bauern und letztlich sogar das Läuauf, um zum Gewinn abzuEin Hochgenuss, wenn man sich die Zeit nimmt, die KomTimmans auf über 10 Seiten nachzuvollziehen. Der Rezensent ersich übrigens gern an das von Bessel Kok organisierte SWIFT-Turnier Brüssel 1986, das kurz nach dem Verlust des Weltmeistertitels eiglänzenden Erfolg für Karpow brachte (7 Siege, 4 Remisen und 2 Punkte Vorsprung auf den ZweiplatKortschnoi), mit dem er sich nachdrücklich für den Revanchegegen Kasparow empfahl.
Bleibt die Stellung hingegen weitgegeschlossen, so kommt das Läuferpaar nicht so zur Geltung, da es in seiner Reichweite stark eingeänkt bleibt. In Kapitel 4 betrachJan Timman denn auch drei Par(23-25), in denen zwei Springer über das Läuferpaar triumphieren. Darunter ist vor allem die AuseinanIwantschuk-Kasparow, Linares 1991, in die Schachgeschichte eingegangen, denn mit dem glänzenden Sieg Iwantschuks nach 38 Zügen wurde damals in gewisser Hinsicht auch das Turnierschicksal entschieden. Die Läufer Kasparows mussten dabei während der gesamPartie auf den letzten beiden Reihen verharren...
Das abschließende Kapitel 5 bietet schließlich drei Partien (26-28), in denen sich Springer und Läufer dem Läuferpaar überlegen zeigen. Besind zwei Siege von Gata Kamsky, der mit strategischen Meisterleistungen jeweils das Läuvon Anatoli Karpow (Tilburg 1991) und Waleri Salow (6. MatchKandidatenkampf Sanghi Nagar 1995) bändigt. Dies verdient beBeachtung, da Karpow und Salow ja beide herausragende Positisind bzw. waren. Salow ist seit geraumer Zeit nicht mehr akwährend Karpow sein Können immerhin hin und wieder bei Schnellschachevents aufblitzen lässt.
Man kann konstatieren, dass Tim- wie es Robert Hübner im Tiausdrückt - ein Meister bei der Erklärung der Motive und Strukkritischer Stellungen ist. TimAnmerkungen sind recht wortso dass dem Leser das Nachder Manöver und forcierAbwicklungen erleichtert wird. Textanmerkungen und Varianten stebei ihm in einem ausgewogenen Verhältnis. Auch wenn heute Partiefür jedermann greifbar sind, und zu den im Buch aufgePartien auch fast durchim Informator vorhanden sind, ist es nach wie vor etwas Besondedie Kommentare von Jan Timzu lesen. Mag sein Aufwand geringer gewesen sein als zu Zeiten, als er die Kommentare für Het groot Analysebook erstellte, sein Stil ist unverändert faszinierend.
Einige Kritikpunkte am Buch sind dennoch anzuführen, die Schuld daür liegt jedoch nicht bei Jan Timman.
In formaler Hinsicht ist zu bemänAuf S. 43 sind in der linken Spalte die Zeichenabstände derart drastisch verringert worden, dass es dem Betrachter sofort auffällt. Wasind die Lektoren René Olthof und Ewoud van Hecke nicht darauf aufmerksam geworden? Verringerte Zeichenabstände sind auch noch an anderen Stellen des Buches anzu
Für die Übersetzung aus dem Engliins Deutsche zeichnet der schachjournalistisch unter anderem für das Schachmagazin 64 tätige HaFietz verantwortlich. Der Rezensent möchte sich mit seiner Einätzung nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da er nicht über die englische Vorlage verfügt, aber einiNachlässigkeiten stechen dem Betrachter förmlich ins Auge. Der im Deutschen etwas holprige UnterDer praktische Führer zum erEinsatz des Läuferpaars & starker Springer erscheint im Buch so breit, dass das D am Anfang auf der Seite kaum noch erkennbar ist. Hätte man hier keine griffigere Formulierung finden können, die denden Kern der Suche trifft? Blättert man weiter ins Inhaltsverin dem die einzelnen Parmit Spielern und Seitenzahlen aufgelistet sind, muss man leider konstatieren, dass die Übersetzung der Spielernamen uneinheitlich vorwurde. Ist zunächst mit Karpow, Kasparow, Sokolow und Jussupow noch alles in Ordnung, findet man aber dann Azmaiparaschwili (statt Asmaiparaschwili) und noch schlimmer Avrukh (statt Awruch). Auf der zweiten Seite des Inwird es noch bunter: Tiviakov (statt Tiwjakow), Topalov (statt Topalow), Shirov (statt Schirow) und Psakhis (statt Psachis) sorgen für einige Minusund werfen die Frage auf, wo das Lektorat seine Augen hatte, wenn der Übersetzer schon nicht die richtige Schreibweise beherrscht. Die Schreibweisen werden dann auch in den Kommentaren zu den jePartien so beibehalten. Auf den Seiten 52 und 53 wird in den Kommentaren zur Partie Anand - Kamsky, Sanghi Nagar 1994, eine Schwarzpartie von Anatoli Karpow gegen Jordi Magem, Madrid 1992, angegeben. Dabei wird Magem auf S. 52 zunächst als „Magan" bezeichbevor dann auf S. 53 die richtiSchreibweise des Namens folgt. Des Weiteren wirkt die Übersetzung an einer Reihe von Stellen wenig ged.h. der Übersetzer verwenzuweilen kein gutes Deutsch. Dies wird beispielsweise anhand folPassage (S, 163) deutlich: „Und er entschloss (sic!) sich nicht für 1.d4, sondern für l.Sf3, den faZug seines Rivalen Kramnik." Üblich ist die Verwenvon „entschloss sich zu ..." oder „entschied sich für ...". Ein weiteres Beispiel auf S. 184 zur ParShort - Polgar, Budapest 2003: „Solche (sic!) eine „Tisch-Analyse" kann eine sehr gute Vorbereitung sein. In der Partie verteidigte sich Judit ziemlich gut gegen eine weiße Ungenauigkeit (sic!), ... " Oder auf S. 241 zur Partie Ponomarjow - Vallejo, Bled 2002: „Durch systematiManövrieren gelang es ihm, der Begegnung (sic!) seinen Willen aufzuzwingen." Schließlich auf S. 33 zu Kasparow - Karpow, Lenin1986, 22. WM-Partie: „Relativ betrachtet ist es jedoch die beste schwarze Option, denn nach jedem anderen Zug würde Weiß einfach über seinen Königsflügel angetram(sic!) kommen." Es ließen sich weitere Beispiele finden. Ebenfalls unangenehm fallen an einigen StelFlüchtigkeitsfehler und die Vervon alter und neuer Rechtschreibung auf.
Fazit
Timmans Buch ist eine eindrucksSammlung von Partien zum Duell Springer gegen Läufer sowie des Läuferpaars gegen Springerpaar und gegen Springer und Läufer. Die Analysen und Textkommentare von Jan Timman sind instruktiv. Der Remöchte nicht dem hinteren Klappentext folgen und das Buch auch „begeisterten Anfängern" empdoch vom Vereins- bis zum Topspieler können viele Schachfreunde von „Die Kraft der Leichtfiprofitieren, wenn sie bereit sind, etwas mehr Zeit in das Studieiner Partie zu investieren, denn Timmans Kommentare erstrecken sich jeweils über mehrere Seiten. Im Falle der Partie Anand - Tiwjakow, Wijk aan Zee 1996, sind es bei12,5 Seiten, wobei die Partie aber auch 100 Züge dauert... Wie viel man mitnimmt, hängt letztvon jedem selbst ab. Etwas spartanisch wirkt nur das Inhaltsverin dem lediglich die Nader Spieler und die Seitenzahvorkommen, die Ortsangaben aber fehlen. Die Partiefragmente aus Kapitel 2 werden im Inhaltsvernicht aufgelistet, weitere Register sind nicht vorhanden. Dies trübt allerdings den guten Eindruck, den dieses Buch hinterlässt, kaum. Jan Timman hat seiner Liste herausVeröffentlichungen einen weiteren Titel hinzugefügt.
Dr. Sören Bär, Rochade Europa 1/2007

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Im Schach Markt Nr. 4/2004 haben wir Ihnen 'Power Chess with Pieces' von Jan Timman vorgestellt. Das äußerst erfolgreiche Buch wurde nun von Harald Fietz unter dem Titel 'Die Kraft der Leichtfiguren' ins Deutsche übersetzt. Inhaltliche Veränderungen wurden nicht vorgenommen.
Jan Timman beleuchtet Stärken und Schwächen von Leichtfiguren in Mitund Endspielen. Das Buch enthält 28 vollständige Partien aus den Jah1983 - 2003, gespielt auf den wichtigsten Turnieren von Meistern wie Kasparow, Kramnik, Anand, Iwantschuk, Leko, Karpow und andeIm Abschnitt über Endspiele finwir auch zahlreiche Beispiele aus früherer Zeit.
Im ersten Kapitel sehen wir jeweils einen dominanten Springer, der sich dem gegnerischen Läufer als überlegen erweist. Das zweite Kapitel bietet die gleiche Rollenverteilung, nun aber im Endspiel.
Den Stärken des Läuferpaares ist das dritte Kapitel gewidmet. In den beiden letzten Abschnitten geht es um das Springerpaar sowie das Zusamvon Läufer und Springer.
Trotz dieser speziellen Einteilung handelt es sich doch um ein allgemeiLehrbuch des Schachspiels, insdes Mittelspiels. Die Anasind tief und ausführlich, aber sie ermüden den Leser nicht.
Timman findet stets die richtige Mischung aus Varianten und Text und macht dadurch das Buch lehrund unterhaltsam. Die Verständlichkeit der Anmerkungen ist so gut gelungen, dass ein breiter Leserkreis angesprochen wird: Wir können dieses ausgezeichnete Werk allen fortgeschrittenen Schachfreunsehr empfehlen.
Schach Markt 4/2006
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