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LODAVTDR
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The Dynamic Reti

144 Seiten, kartoniert, Everyman, 1. Auflage 2004

17,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
The Reti Opening has been a popular choice at all levels of chess for many years and is a favourite among hypermodern players who like to control the centre with pieces. Yet there remains a dearth of published material on this subject ... until now. In The Dynamic Reti, Grandmaster Nigel Davies redresses the balance and advocates a repertoire for White based on this refined opening. Davies outlines the typical ideas and tactics for both White and Black, and studies both the fashionable main lines and the tricky sidelines. If you already play the Reti or are looking for a sophisticated new opening weapon, then this is essential reading.

*A dynamic repertoire for White
*Full explanation of the most important thematic ideas
*Ideal for club and tournament players

Nigel Davies is both an experienced Grandmaster and chess trainer. A former British Open Quickplay Champion, Davies is the author of several successful chess books and is highly experienced in chess publishing. Previous works for Everyman include Alekhine's Defence and The Grünfeld Defence.
Weitere Informationen
EAN 9781857443523
Gewicht 250 g
Hersteller Everyman
Breite 15,2 cm
Höhe 23,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor Nigel Davies
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 1857443527
ISBN-13 9781857443523
Seiten 144
Einband kartoniert
004 Bibliography
005 Introduction
007 1 Closed Reti (1 Nf3 d5 2 c4 e6 3 g3 Nf6 4 Bg2 Be7)
023 2 Open Reti (1 Nf3 d5 2 c4 e6 3 g3 Nf6 4 Bg2 dxc4 or 3...dxc4)
033 3 Reti Slav (1 Nf3 d5 2 c4 c6)
050 4 Reti Benoni (1 Nf3 d5 2 c4 d4)
063 5 Reti Accepted (1 Nf3 d5 2 c4 dxc4)
071 6 Symmetrical English: 2...Nc6 or 2...g6 (1 Nf3 c5 2 c4 Nc6 or 2...g6)
086 7 Symmetrical English: 2...Nf6 (1 Nf3 c5 2 c4 Nf6)
101 8 Reti King's Indian (1 Nf3 Nf6 2 c4 g6 3 b4)
115 9 Reti Dutch (1 Nf3 f5)
127 10 Others (1 Nf3 g6 or 1...d6 or 1...Nc6)

143 Index of Complete Games
Ein typisches Repertoire-Buch für Weiß, bei dem gegen alle schwarzen Systeme in der Regel nur eine Empfehlung gegeben wird. Die einzelnen Systeme und Kapitel sind allerdings ziemlich klar voneinander abgegrenzt, sodass es nicht notwendig ist, das ganze Repertoire en bloc zu übernehmen, sondern man kann sich durchaus einzelne Sachen herauspicken. Dabei ist fast genau das halbe Buch (70 Seiten) den „echten" Reti-Varianten gewidmet; die zweite Hälfte umfasst Systeme, die in andere Eröffnungen hineinreichen, insbesondere Englisch (1.Sf3 c5 2.c4 Sc6/g6 3.d4 bzw. 1.Sf3 c5 2.c4 Sf6 3.g3), Königsindisch, Holländisch und Verschiedenes. Dabei kommt auch manches vor, was man in einem Reti-Buch an sich nicht unbedingt erwarten würde wie Pirc oder Maroczy-Sizilianisch - ein recht breites Spektrum also.
Man sollte aus dem Begriff „Dynamic" nicht schließen, dass das Repertoire insgesamt übermäßig scharf wäre; es scheint mir eher gemischt, zwar gibt es in der Tat die eine oder andere Gambit-Idee (z.B. gegen 1.Sf3 d5 2, c4 e6 3.g3 Sf6 4.Lg2 dxc4 5.Dc2!? und analog gegen 2...c6, was oft auf ein Bauernopfer hinausläuft), aber auch konventionelle Spielweisen, etwa in der Hauptvariante 1.Sf3 d5 2.c4 e6 3.g3 Sf6 4.Lg2 Le7 5.0-0 0-0 6.b3 (allerdings nicht die so oft als Reti-typisch geltenden schwerblütigen Manöver wie Tc1-c2, Da1 etc.!) oder nach 1.Sf3 d5 2.c4 d4, wo statt der „echten" Reti-Züge 3.b4 oder 3.e3 einfach 3.g3 empfohlen wird. Dazu kommen einige nicht direkt scharfe, aber zumindest seltene und originelle Sachen wie 1.Sf3 d5 2.c4 dxc4 3.e4!? oder 3.b4 gegen Königsindisch.
Was den Wert der Empfehlungen betrifft, kam ich beim Vergleich mit anderen Büchern zu keinem ganz einheitlichen Urteil; vieles scheint in der Tat Hand und Fuß zu haben (z.B. weiß ich aus eigener Schwarz-Praxis, dass der in obiger Hauptvariante empfohlene Aufbau in der Tat gerade von sehr starken Spielern oft mit Weiß angewandt wird), aber hie und da findet man auch ohne Mühe anderswo Verbesserungsvorschläge (sogar in der guten alten ECO), die bei Davies fehlen, und schließlich bringt er manchmal die gleichen Varianten wie andere, bewertet aber verschieden. Durch entsprechende Eigenarbeit ergänzt, sollte es insgesamt durchaus ein wichtiger Beitrag zur Reti-Theorie sein, zumal die Literatur darüber ja nicht besonders reichhaltig ist.

FM Gerd Treppner - Rochade 8/2004

Von Nigel Davies haben wir Ihnen schon seine Eröffnungsbücher über die Aljechin Verteidigung und die Grünfeld-Verteidigung vorgestellt. Diesmal widmet er sich der Reti Eröffnung. Es handelt sich hierbei um ein Repertoirebuch aus der Sicht von Weiß.
Ungewöhnlicherweise beginnen wir unsere Besprechung mit Varianten, die nicht im Buch stehen. Nach den Zügen 1. Sf3 d5 2. c4 c6 3. g3 Sf6 4. Lg2 Lf5 5. b3 e6 6. 0-0 Sbd7 7. Lb2 entsteht das Lasker-System. Zieht Schwarz den Läufer nicht nach f5 sondern nach g4 haben wir das Capablanca-System auf dem Brett.
Beide Systeme machen einen großen Teil der Theorie zur Reti-Eröffnung aus, werden im Buch aber überhaupt nicht erwähnt, weil Davies nach 4. ... Lf5 im 5. Zug cxd5, nach 4. ... Lg4 aber 5. Se5 empfiehlt.
Von einem frühzeitigen b3 um den Bauern c4 zu decken hält Davies auch nicht viel. Konsequenterweise schlägt Davies vor, den Bauern zu opfern und behandelt ausführlich die entsprechenden Gambit-Varianten.
Damit haben wir vielleicht die Intention des Autors schon zu einem großen Teil vermittelt. Wir wollen aber doch eine kurze Inhaltsangabe versuchen.
Davies beginnt grundsätzlich mit 1. Sf3. Im ersten Kapitel untersucht er die Stellung nach 1. ... d5 2. c4 e6 3. g3 Sf6 4. Lg2 Le7 ("Closed Reti"), im zweiten Kapitel 4. ... dxc4 ("Open Reti"). Das dritte Kapitel nennt er "Reti Slav": 1. Sf3 d5 2. c4 c6. Von einer Deckung des c4-Bauern sieht er ab, zieht also 3. g3. Er behandelt nun sowohl die Annahme als auch die Ablehnung des Gambits in der oben bereits erwähnten Art und Weise.
Im vierten Kapitel geht es um 1. Sf3 d5 2. c4 d4 ("Reti Benoni"), im fünften um 1. Sf3 d5 2. c4 dxc4 ("Reti Accepted"). Hier schlägt er übrigens 3. e4 vor und umgeht so die kürzlich in der Zeitschrift New in Chess besprochene komplizierte Fortsetzung 3. Sa3 e5.
Die Kapitel sechs und sieben beinhalten Überschneidungen mit der Englischen Eröffnung. Kapitel acht ist der Zugfolge 1. Sf3 Sf6 2. c4 g6 3. b4 gewidmet. Hier findet man natürlich auch die berühmte Partie Reti - Capablanca, New York 1924. In Kapitel neun bespricht Davies 1. Sf3 f5 und im letzten Kapitel fasst er 1. ... g6, 1. ... d6 und 1. ... Sc6 zusammen.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Einleitung, es folgen ausführlich kommentierte Partien und am Ende steht jeweils eine Zusammenfassung. Das Buch enthält insgesamt 65 Partien und ist für Vereinsspieler geeignet, falls sie die Vorlieben des Verfassers teilen.

Schachmarkt 04/2004


Einsteigen, umsteigen, Zeit sparen, flexibel sein - alles Attribute, die Nigel Davis für seinen Zuschnitt eines Reti-Repertoires für den Weißspieler in Anspruch nimmt. Und wahrlich, welcher strategisch ausgerichtete Spieler im Bereich zwischen DWZ 1500 bis 2000 kommt nicht ins Grübeln, ob nicht eine solche Eröffnungswaffe für sein Level zweckdienlich sein könnte.
Ruhig und solide durch die erste Partiephase kommen, im Mittel- oder zur Not im Endspiel kann man es immer noch richten. Bent Larsen, einer der großen Anhänger von Flankeneröffnungen wie dem Reti-System, merkte einmal an: „Sie führen nicht oft zu Vereinfachungen, wenn der Angriff pariert wird, hat man für gewöhnlich die Möglichkeit, an anderer Stelle etwas anzuzetteln."
Und in diesem Glauben stand er während seiner Glanzzeit in den 60er bis 80er Jahren nicht alleine: Leonid Stein, Viktor Kortschnoi, Wassili Smyslow, Lew Polugajewski, Ulf Andersson, Zoltan Ribli, Oleg Romanischin, Michail Suba, Tony Miles, Jonathan Speelman und Rafael Waganjan bürgen als eifrige Verfechter für Qualität und Erfolg. Was hilft das dem Amateur?
Zunächst sollte er von seinem Stil her ein aktiver Positionsspieler sein, der Hauptvarianten und Vereinfachungen gerne umgeht, und dazu neigt, am Damenflügel vorzupreschen, während der König mit der kurzen Rochade in Sicherheit bleibt (Ausnahmen - wie die abenteuerliche, unten gezeigte Partie - nicht ausgeschlossen!). Er muss bereit sein, sich mit ungefähr zehn schwarzen Aufbautypen vertraut zu machen. Er sollte eher Ideen als Zugfolgen lernen wollen und er müsste schon einen Sommer für kontinuierliche Vorbereitung aufwenden. Dann kann die nächste Saison mit neuem Elan kommen ... Und bis dahin sollte er dem Etappenplan für Einsteiger von Davis folgen, den dieser schon in anderen Eröffnungsbüchern propagierte.

Für die 65 Reti-Modellpartien scheint er wie geschaffen:

- Man gewöhnt sich an die Eröffnung, indem man die Stammpartien in schnellem Tempo durchsieht (Analysen, Anmerkungen und zusätzliche Partien sollten noch ignoriert werden).
- Man experimentiert mit Reti in Schnellpartien oder auf Internetspielplattformen.
- Man schaut sich die Abspiele aus der eigenen Praxis an und vergleicht diese mit den Varianten im Buch.
- Man wiederholt die Schritte zwei und drei über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen.
- Man studiert die Varianten im Buch genauer und notiert alles von Interesse. Idealerweise werden diese Punkte mit Freunden diskutiert.
- Man wendet die neue Eröffnung in Turnierpartien an, aber zunächst nicht in jeder Weißbegegnung.
- Man analysiert seine Turnierpartien und identifiziert wichtige Wendepunkte und Möglichkeiten zur Verbesserung.

Allerdings muss man sich klar darüber sein, dass es reichlich Aufbauideen gibt. Doch Davis hilft, da er die Reti-Aufbauten in Anlehnung an andere Eröffnungen skizziert (u. a. Slawisches Damengambit, Benoni mit vertauschten Farben, königsindischer oder holländischer Typus, Symmetrische Englische Eröffnung). Außerdem gilt es zu unterscheiden, ob Schwarz eher eine geschlossene oder eine offene Bauernstruktur anstrebt (z. B. nach 1. Sf3 d4 2. c4 e6 3. g3 Sf6 4. Lg2 auf c4 nimmt oder mit 4... Le7 fort
Reti kennzeichnet zudem, dass Weiß ziemlich genau wissen - mit wachsender Routine intuitiv fühlen - muss, wann welche Figuren wohin ziehen. Schwarz kann bei erstem Zögern häufig ausgleichen. So muss Weiß nach 1. Sf3 d5 2. c4 e6 3. g3 dxc4 beispielsweise 4. Lg2 spielen, statt mit 4. Da4+ Sd7 5. Dxc4 c5 6. Lg2 Sfg6 gleiches Spiel zuzulassen. Mit vielen solcher Tipps erleichtert Davis in den ersten 12 bis 15 Zügen gerade dem Neuling den Einstieg. Mancher psychologische Hinweis verrät auch, wo plötzliches Einlenken in Hauptvarianten (z. B. der Katalanischen Eröffnung) gleichwertig Überraschungen birgt.
In den einleitenden Kapiteln hält sich der Waliser mit eigenen Empfehlungen nicht zurück und so werden auch spielstärkere Reti-Fans an vielen Stellen vom ausgewogenen Abgleich bedeutender Partien der letzten drei Jahrzehnte profitieren. In erster Linie trifft Davis jedoch den Ton für das Schachvolk. Aber sind wir ehrlich: 98% aller deutschen Schachspieler müssen sich nicht oft mit Titelträgern herumschlagen und profitieren nur bedingt von verästelten Analysen der Supergroßmeister. Davis bietet auf 144 Seiten natürlich kein vollständiges Kompendium, aber er resümiert das Wesentliche. Wie kapriolenreich Spezialisten ihre Eröffnung bisweilen behandeln, legt die folgende, auszugsweise zitierte Partie offen.

Reti-Eröffnung A 11, O. Romanischin - M. Suba, Moskau 1986

1. c4 Sf6 2. g3 c6 3. Lg2 d5 4. Sf3 Lg4 5. Se5
Der einzige Weg, um nach Vorteil zu streben. Nach 5. cxd5 Lxf3 6. Lxf3 cxd5 baut Schwarz eine absolut solide Stellung mit e6, Sc6, Le7 und 0-0 auf.
5. ...Lh5 6. cxd5
Davis weist darauf hin, dass Weiß nehmen muss, bevor e6 kommt und dieser Bauer auf d5 nehmen kann.
6. ...cxd5 7. Sc3 e6 8. Da4+
Weniger gut ist 8.g4 Ld6 9.Da4+ Kf8 10.gxh5 Lxe5 11.Db4+ De7 mit ungefährem Gleichgewicht.
8. ...Sbd7 9. g4 Lg6 10. h4 Lc2 11. Sxf7! 11. ...Lxa4
Nach 11. ...Kxf7 12. Dxc2 Sxg4 13. Sxd5! exd5 14. Lxd5+ geht der Punkt an Weiß.
12. Sxd8 Kxd8
Nach 12. ...Txd8 13. Sxa4 Sxg4 14. Lh3 h5 15. f3 sackt Weiß den e6-Bauern ein.
13. Sxa4 Sxg4 14. Lh3 Sdf6 15. d4 Tc8 16. Sc5 Lxc5 17. dxc5 Se5 18. Tg1 g6 19. Lf4 Sed7 20. Lxe6 Txc5 21. Le3 Tc6 22. Lh3 Te8 23. Td1 Tc2 24. Td2 Tc1+ 25. Td1 Tc2 26. h5 Txb2 27. hxg6 hxg6 28. Txg6 Txa2 29. Kf1 Th8 30. Lg2 Ke7 31. Lxd5 Sxd5 32. Txd5 Th7
33.
Lg5+ Kf7 34. Tgd6 Ke8? Richtig war34....Sf8.
35. Te6+ Kf8 36. Lh6+ Txh6 37. Txh6 Sb6 38. Tc5 Kg7 39. Td6 Kf8 40. Tc7 Ke8 41. Txb7 Sc4 42. Th6 1:0

Und wer sich gut erinnert, dem fällt ein, dass selbst der große Garry Kasparow anno 1987 in einer Alles-oder-Nichts-Situation mit 1. Sf3 begann, als er die 24. WM-Partie geAnatoli Karpow gewinnen musste, um den Titel zu verteidigen! Wer sollte jetzt nicht überzeugt sein?

Harald Fietz - Schach Magazin 64 16/2004
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