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LOUHLFRG

Französisch - richtig gespielt

Ein Leben lang Französisch

198 Seiten, kartoniert, Beyer, 4. Auflage 2018, Erstauflage 2004

Aus der Reihe »richtig gespielt«

19,80 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Also available in english language: „French Defense - properly played”
Item no. LOUHLFDPP
Die Französische Verteidigung (1.e4 e6), die erstmals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts merklich ins Blickfeld der Schachgemeinde geriet, zählt bis heute zu den wichtigsten und populärsten Eröffnungen im Schach. Der Autor des vorliegenden Buchs, der deutsche Großmeister Wolfgang Uhlmann, ist ein weltweit angesehener Französisch-Experte, der diese Eröffnung über seine gesamte Schachkarriere praktisch erprobt und ihre Theorie bereichert hat. Eine Auswahl von 76 überwiegend eigenen Partien dokumentiert die beachtlichen Erfolge, die er als Schwarzspieler mit seiner Lieblingseröffnung erzielt hat, häufig gegen stärkste Gegnerschaft. Dabei erhält der Leser mit den eröffnungstheoretischen Ausführungen, die in die Partiekommentare integriert sind, eine fundierte Anleitung zur Behandlung dieser Eröffnung. Es ist nicht Uhlmanns Anliegen, eine lückenlose Darstellung von Systemen und Varianten zu liefern, vielmehr stehen Stellungsbeurteilung und Planfindung im Vordergrund. Zugleich wird in dieser Zusammenstellung der Werdegang nachvollziehbar, den der Autor mit seinen bevorzugten Französisch-Varianten genommen hat.
Uhlmanns Werk liegt nun in der 4. aktualisierten und ergänzten Auflage vor. Insbesondere hat der Autor fünf neue Partien von anderen Französisch-Spezialisten aus jüngerer Zeit aufgenommen.
Der Dresdner IGM Wolfgang Uhlmann (geb. 1935) war von 1958 bis 1989 der stärkste Spieler der DDR und nahm an 11 Schacholympiaden teil (10-mal am Spitzenbrett). Zu seiner besten Zeit gehörte er zur erweiterten Weltspitze und feierte herausragende Erfolge in vielen nationalen und internationalen Turnieren. Nicht zuletzt war er auch als Bundesligaspieler aktiv und ist als Autor zahlreicher Veröffentlichungen hervorgetreten.
Weitere Informationen
EAN 9783959200592
Gewicht 290 g
Hersteller Beyer
Breite 15 cm
Höhe 21,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2018
Autor Wolfgang Uhlmann
Reihe richtig gespielt
Sprache Deutsch
Auflage 4
ISBN-13 978-3-95920-059-2
Jahr der Erstauflage 2004
Seiten 198
Einband kartoniert
007 Vorwort
007 Tarrasch-System
010 1 Bialas - Uhlmann Leipzig 1951
013 2 Govedarica - Uhlmann Vrbas 1977
015 3 Hamann - Uhlmann Halle 1963
017 4 Kostro - Uhlmann Zakopane 1974
019 5 Prandstetter - Uhlmann Decin 1977
022 6 Stoica -Uhlmann Bukarest 1979
024 7 Prandstetter -Uhlmann Trencianske Teplice 1979
026 8 Radulow -Uhlmann Albena 1983
029 9 Stein -Uhlmann Moskau 1971
031 10 Kuijf -Uhlmann Amsterdam 1990
033 11 Neukirch -Uhlmann Potsdam 1974
035 12 Womacka -Uhlmann Dresden 2001
036 13 Saren -Uhlmann Aarhus 1971
038 14 Kupreitschik -Uhlmann Fürstenwalde 1969
040 15 Geller -Uhlmann Amsterdam 1970
043 16 Mestel -Uhlmann Hastings 1973
046 17 Cholmow -Uhlmann Halle 1978
049 18 Suetin -Uhlmann Debrecen 1987
051 19 Karpow -Uhlmann Madrid 1973
053 20 Vogt -Uhlmann Potsdam 1974
056 21 Velimirovic -Uhlmann Vinkovci 1982
059 22 Ibrahimoglu -Uhlmann Siegen 1970
061 23 Nijboer -Uhlmann Amsterdam 1990
063 24 Tischbierek -Uhlmann Dresden 1984
066 25 Fridmann - Uhlmann Verden/Aller 2014

072 Nimzowitsch-System
073 26 Kramnik - Buhmann Dortmund 2016
076 27 Polgar - Kortschnoi Buenos Aires 2001
078 28 Fischer -Uhlmann Buenos Aires 1960
081 29 Fischer -Uhlmann Stockholm 1962
083 30 Smyslow -Uhlmann Havanna 1964
086 31 Liebert -Uhlmann Halle 1962
087 32 Bogdanovic -Uhlmann Sarajewo 1965
090 33 August -Uhlmann Erfurt 1976
092 34 Pelitow -Uhlmann Szombathely 1966
094 35 Becker -Uhlmann Halle 1982
097 36 Suetin -Uhlmann Berlin 1967
099 37 Hazai -Uhlmann Halle 1981
103 38 Ghinda - Uhlmann Zinnowitz 1976
107 39 T. Pähtz -Uhlmann Fürstenwalde 1981
108 40 Unzicker - Uhlmann Warna 1962
112 41 Sjasjutkina - E. Pähtz Zwaschki 2015
115 42 Enders -Uhlmann Erfurt 1985
117 43 Anand - Hansen, C. Mittelfahrt 2002
118 44 Bronstein -Uhlmann Tallinn 1977
120 45 Lanc -Uhlmann Bukarest 1979
122 46 Bogdanovic -Uhlmann Sarajewo 1963
124 47 Hartman -Uhlmann Budapest 1986
126 48 Psachis -Uhlmann Tallinn 1987
129 49 Hertneck -Uhlmann Dresden 1993
133 50 Horvath, Cs. -Uhlmann Debrecen 1988
135 51 Anand - Lputjan New Delhi 2001
137 52 Garcia-Martinez -Uhlmann Leipzig 1983
140 53 Kaklin -Uhlmann Budapest 1986
142 54 Hausner -Uhlmann Halle 1982
145 55 Hausmann - Uhlmann Weimar 1998
148 56 Schmittdiel -Uhlmann Bundesliga 1992
149 57 Eley - Uhlmann Hastings 1973

152 Die Einengungsvariante
153 58 Möhring -Uhlmann Halle 1982
156 59 Przewoznik - Uhlmann Zakopane 1980
158 60 Rosen -Uhlmann Dresden 2001
160 61 Enders - Uhlmann Eggesin 1978
162 62 Teske -Uhlmann Nordhausen 1986
165 63 Badestein - Uhlmann Berlin 1973

168 Königsindisches System
169 64 Sawon -Uhlmann Skopje 1968
171 65 Browne - Uhlmann Amsterdam 1972
173 66 Lau -Uhlmann Potsdam 1988
176 67 Enders -Uhlmann Jüterbog 1985

178 Abtauschvariante
179 68 Silva -Uhlmann Tel Aviv 1964
181 69 Velimirovic - Uhlmann Skopje 1976
183 70 Böhnisch -Uhlmann Leipzig 1989
185 71 Zude -Uhlmann Frankfurt 1990
187 72 Varga -Uhlmann Eger 1986

189 Sonstige Abspiele
189 73 Kovacs -Uhlmann Sarajevo 1969
191 74 Lendwai - Uhlmann Graz 1991
192 75 Santa Cruz -Uhlmann Havanna 1964
194 76 Eskandary -Uhlmann Dresden 2002
Rezensionen früherer Auflagen:

Es ist sicher eine Seltenheit, dass ein bereits vor 15 Jahren geschriebeEröffnungsbuch nun in neuer Auflage erscheint und hochaktuell ist. Gelungen ist dieses Kunststück dem deutschen Großmeister Wolfgang Uhlmann und dem Joachim Beyer Verlag.
Uhlmann hatte schon 1991 darauf verzichtet, enzyklopädische Vollständigkeit anzustreben. Er wollkein Nachschlagewerk sondern ein lebendiges Buch, in dem der Leser die Prinzipien der Französischen Vererklärt bekommt. Die ursprüngliche Ausgabe umfasste 60 Partien, in denen Uhlmann stets die schwarzen Steine führte.
Die Partiesammlung wurde inzwiauf 75 Partien erweitert, die Kommentare überarbeitet und die neuesten theoretischen Erkenntnisse berücksichtigt.
Da alle Partien von Uhlmann gewurden, findet man natürlich nur Varianten, die er selbst in seiner eigenen Praxis anwendet. Werfen wir deshalb einen kurzen Blick auf den Inhalt.
Im Tarrasch - System 3. Sd2 finden wir 4 mal 3. ... Sf6 und 22 mal 3. ... c5. Auf 3. Sc3 folgt ausschließlich 3. ... Lb4. Weitere Kapitel sind der Einengungsvariante 3. e5, dem Königsindischen System 2. d3 und der Abtauschvariante 3. exd5 gewidAm Ende werden seltene Abkurz gestreift: 2. De2, 2. b3 und 2. Se2.
Wer sich mit den Empfehlungen des Verfassers anfreunden kann, ist mit dem Buch sicher gut bedient.

Schach Markt 4/2006

______________________

Eine erweiterte Neuauflage des lange Zeit vergriffenen Klassikers von 1991. Gemessen am heutigen Standard wirkt die Glossierung elementar und variantenarm. Das soll keinerlei Wertung, vielmehr ein Wink in Richtung Zielgruppe sein. Mit einer bemerkenswerten Ausnahme: Die zwölf Seiten über das Abspiel 7. Dg4 0-0, das Uhlmann seit 1988 bevorzugt (zuvor 7... Dc7), sind ausgesprochen analytisch! „Konkurrenzdruck" durch das Buch von Kindermann/Dirr, das Uhlmann ausdrücklich würdigt!? Von dieser Repertoireänderung abgesehen, ist Uhlmanns Variantentreue schon sprichwörtlich, und so findet sich ausschließlich Material zu 3. Sd2 c5 4. e:d5 e:d5 und 3. Sc3 Lb4 (plus Nebenvarianten).
Fazit: Ein gutes Lehr- und Praxisbuch zum Franzosen, gut produziert und geschrieben, weniger theorielastig und eher für die mittlere Spielstärkegruppe geeignet.

Harald Keilhack
Schach 06/2004

Vergleichende Rezension zwischen Psakhis (French Defence (3 Bände)), Watson (Play the French 3rd Ed.) und Uhlmann (Französisch - richtig gespielt):

Es geht selten um Hochachtung, wenn man eine Person nur mit Nachnamen erwähnt. Aber wer über DIE Monroe oder DIE Callas spricht, der lässt unwillkürlich Bewunderung für künstlerisches Schaffen mitschwingen. Solcher Respekt gebührt Lev Psakhis, John Watson und Wolfgang Uhlmann, wenn es um die Französische Eröffnung geht. Ihre Referenzwerke aus den 90er Jahren haben sie jetzt in stark überarbeiteten Fassungen vorgelegt. Herausgekommen sind Bände, die nicht nur Material zusammentragen, strukturieren und irgendwo Bewertungen platzieren, sondern die hohen Wert auf Erläuterungen, persönliche Sichtweisen und - besonders im Fall von Watson - auch Einblicke in Austauschformen wichtiger Französisch-Theoretiker geben. Über wohl keine Eröffnung ist derzeit so viel geballte Kompetenz veröffentlicht. Und beide Farben werden in diesen „Eröffnungsbibeln" gut bedient: DER Psakhis bietet eine Gesamtschau, DER Watson ein klassisches Repertoirebuch aus schwarzer Warte und DER Uhlmann eine erweiterte und durchgesehene Revue der besten Leistungen in seinen Spezialvarianten. Es gibt triftige Gründe, warum diese Werke Kultstatus besitzen.
Ein guter Schachspieler zu sein, heißt noch lange nicht, ein gutes Eröffnungsbuch schreiben zu können. Kompetenz in diesem Genre bedeutet, den ausufernden Informationsquellen Zuschnitt zu geben und dem Wissbegierigen den Stellenwert von Varianten und Abspielen verständlich zu machen. Psakhis, Watson und Uhlmann gehen unterschiedliche Wege.
Der gebürtige Russe, der die Eröffnung mit beiden Farben spielt, bleibt seinem Konzept der Vollständigkeit treu. Doch was 1992 in „The Complete French" noch auf 272 Seiten gepackt wurde, verlangte bisher nach drei Bänden. 160 Seiten für seltene weiße Optionen im zweiten Zug bzw. 2. d3, die Abtausch- und die Vorstoß-Variante, 288 Seiten für alles rund um den Tarraschzug 3. Sd2, d. h. im Informator-Code C 03 bis C 09 und 256 Seiten für die Winawer-Variante (C 15 bis C 18). Ausstehend, aber noch nicht angekündigt, sind die Klassische Variante, die Rubinstein- und Steinitz-Variante und MacCutcheon (C 10 bis C 14). Gegenüber dem alten Werk verwendet Psakhis weiterhin keine Systematik mit Nummern-und Buchstabenschlüsseln. Bisweilen ist es schwierig, in die Stammpartie zurückzufinden, da seitenlang Abspiele eingestreut werden. Doch dafür entschädigt der israelische Großmeister bei den neuen Bänden mit mehr Texterklärungen und fällt erfreulicherweise viele subjektive und kritische Urteile. Man sollte daher - um den Rahmen der jeweiligen Untersuchung zu erfassen - die jeweilige Ausgabe zunächst „lesen" und mit einem Marker Hinweise auf Verschiebungen der theoretischen Bewertung und neue taktische und strategische Ausrichtungen hervorheben. Hier wird schnell klar, dass in der letzten Dekade „vernachlässigte" Züge in Mode kamen (z. B. 3. ...Le7 im Tarrasch-System, die Abtauschvariante, Neuland im komplexen Winawer-System). Über Winawer mit 7. Dg4 0-0 legten Stefan Kindermann und Ulrich Dirr 2001 einen bahnbrechenden Band beim Chessgate-Verlag vor (siehe SM64 Nr. 13/ 2001, S. 356/57), welchen Psakhis scheinbar nicht zur Kenntnis nahm. Überhaupt fehlt bei ihm eine Bibliographie und der frühere Trainer von Judith Polgar schöpft ziemlich autark aus seinem Erfahrungsschatz. Anders spitzt Watson seine Erklärungen und Schlussfolgerungen zu, denn er will der schwarzen Fangemeinde des Franzosen ein möglichst aggressives Profil anlegen. Da ist er mit Psakhis auf einer Wellenlänge, denn der merkt ebenfalls an, dass diese Eröffnung nur durch „Missinterpretation" als Verteidigung charakterisiert werden kann. Der Amerikaner bietet für das Gewinnstreben des Nachziehenden auf 272 Seiten gegen jede Haupt- und Nebenvariante zwei oder drei gleichwertige Wege. Dadurch sollen unterschiedliche Spielstile bedient werden und - falls irgendwo, irgendwann ein Varianten-GAU stattfindet - ein Notszenario verfügbar sein. Auch Watsons Buch wandelte sich - obwohl die zweite Auflage nur sieben Jahre zurückliegt - gewaltig. Wie er im Vorwort ausführt wurden in den letzten zehn Jahren immerhin 6,75% aller Partien mit 1. e4 e6 begonnen (im Fernschach sogar 8,2%). Watsons Konzentration auf andere Varianten ist bei nun 15 statt 12 Kapiteln gravierend: Aus einem Abschnitt über die Vorstoß variante wurden jetzt drei (28 Seiten vormals, 47 heute), als Mittel gegen den Tarrasch wurde zwar 3. ...c5 beibehalten, aber der gesamte, theorieintensive Bereich mit 3. ...Sf6 zugunsten des explosionsartig gestiegenen Interesses an Romanischins Patent mit 3. ...Le7 (nun auf 20 Seiten) aufgegeben. Beim Winawer-System resümierte er - vor allem in der Auseinandersetzung mit den Analysen von Kindermann und Dirr- viele Neudeutungen. Das Kapitel mit 6. ...Dc7 erfuhr durch die Mitarbeit des norwegischen FM Hans Olav Lahlum neue Impulse, da dieser auch wenig bekanntes Partienmaterial aus dem skandinavischen Umfeld sichtete, in dem diese Zugfolge eine gewisse Popularität erlangte. Schließlich gibt es zwei neue Kapitel über die Klassische Variante (mit 4. e5 und mit 4. Lg5), die in der zweiten Auflage noch völlig unberücksichtigt blieb.
Als Grandseigneur unter den Anwälten des Franzosen geht es Wolfgang Uhlmann nicht darum, einen Theoriewälzer oder ein Repertoirebuch vorzulegen. Der Dresdner setzt vielmehr auf die erkenntnisfördernde Wirkung seiner besten Partien aus über einem halben Jahrhundert Praxis. Ein Jahr vor seinem 70. Geburtstag erweiterte die deutsche Schachlegende die frühere Partiensammlung von 60 auf 75 Partien. Welchen internationalen Stellenwert die 1991 erschienene Werkschau besaß, zeigte die für deutsche Schachbücher seltene Übersetzung ins Englische. In die Neubearbeitung investierte der elffache DDR-Meister und elffache Olympiadeteilnehmer nach eigenen Angaben über ein Jahr Arbeit. Beim Anwachsen von 126 auf 194 Seiten ging es ihm aber nicht nur um eine Ergänzung mit Material aus den letzten zwölf Jahren, sondern auch neu eingefügte, ältere Partien erhalten neuen Glanz. „Französisch ist eine Sache des Vertrauens", bilanzierte der Veteran kürzlich bei einem Besuch der in Berlin ansässigen Lasker-Gesellschaft. Aus seiner Warte bedeutete dies immer die Fokussierung auf bestimmte Abspiele, in die man tiefer und tiefer eindringen soll. Beim Tarrasch-System stellt er seine Magenvariante 3. ...c5 mit 27 Partien ausführlich vor (gegen den heutigen Trend nahm er auf 4. exd5 stets mit dem e-Bauern statt der Dame wieder), während 3. ...Sf6 nur mit vier Spielen bis in die 70er Jahre vorkommt. Gegen den weißen Aufzug mit 3. Sc3 antwortete Uhlmann zeitlebens mit Nimzowitsch-System 3. ...Lb4. Insgesamt gibt es hierzu 30 Partien, wobei drei Begegnungen herausragen, weil Uhlmann hier auf Französisch-Experten traf, die diesmal auf der weißen Seite saßen. In die Partien mit Gerald Hertneck, Nigel Short und Vlastimil Hort flicht Uhlmann auf über 12 Seiten eine intensive Auseinandersetzung mit dem Theoriestand bis 2003 ein. Dieser gänzlich neue Teil greift - unter Kenntnisnahme der Kindermann-Dirr-Arbeit - den Winawer-Komplex mit 7. Dg4 0-0 8. Ld3 auf. Schließlich kommen die restlichen weißen Optionen unter die Lupe (Einengungsvariante mit 3. e5 sechsmal, System mit königsindischer Anlehnung viermal, Abtauschvariante fünfmal und sonstige Abspiele viermal).
Auch in ihrer Kommunikationsweise differieren die drei Autoren. Psakhis bürdete sich auf, über alle Varianten und Abspiele zu berichten. Notwendigerweise skizziert er auch weiße Erfolgswege. Angesichts dieser Abwägungen für beide Seiten wären Resümees nach jedem Kapitel hilfreich. Für einen Amateur ergeben sich nach den durchschnittlich 20- bis 30-seitigen Abschnitten so viele endlos aneinandergereihte Ansichten, dass eine solche Navigationshilfe mehr Orientierung böte. Ohne Zweifel dienen seine Bücher eher den erfahrenen Spielern ab DWZ 2000. Watson hat es da leichter, denn als Fürsprecher „seiner" Varianten bleiben ihm die Erfolgsgeschichten, wie sich die schwarzen Gewinnstrategien entwickeln können. Doch es ist keineswegs ein Rosinenpicken dessen, was Schwarz ohnehin nicht in Bedrängnis bringt. Watsons Argumente bilden sich durch sorgfältige Benennung und Auseinandersetzung mit vielen - auch weniger benannten - Quellen. Er scheut sich nicht, hinzuweisen, wo die Remisbreite eher hoch ist bzw. wo riskante, ungeprüfte Optionen liegen. Dieses Herunterbrechen des gesamten französischen Komplexes geht an manchen Stellen mit einer größeren Variantentiefe einher, einerseits durch mehr eigenständige Analysen, anderseits durch den Abgleich mit den Einschätzungen anderer Autoren. Uhlmann vermittelt seine lehrreichen Hinweise notwendigerweise punktuell als Teil der Partienkommentierung. Da er zudem als Zeitzeuge der Schachentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auftritt, bestechen seine Ausführungen nicht nur die prägnanten Resümees kritischer Stellen (z. B. wo das Figurenspiel gut oder schlecht war oder wo strategische Aspekte genutzt oder missachtet wurden), sondern verdeutlichen die Aufs und Abs der Abspiele. Das Nachvollziehen dieses ständigen Ringens vermittelt nicht nur, wo und wie schlummernde Potentiale der Französischen Verteidigung entdeckt wurden und sich Einschätzungen wandelten, sondern bietet vielfältige Einblicke in die Prinzipien des Mittelspiels und teilweise des Endspiels. Diese Blickwinkel sind gerade für Spielklassen zwischen DWZ 1600 bis 2200 genauso wichtig wie bloßes Eröffnungswissen.

Was für wen?
Unter dem Strich können sich Französisch-Interessierte jeder Farbe und Spielstärke derzeit nicht beklagen. Psakhis liefert - obwohl noch ein Band aussteht - insgesamt 644 eng bedruckte Seiten. Diese zu beackern, dürfte eher etwas für Meisteranwärter und Profis sein. Wer sich allerdings dem Franzosen (oder einer bestimmten Variante mit Weiß) verschrieben hat, wird mit viel Arbeit Nutzen ziehen. Für Spieler unterhalb DWZ 1800 empfiehlt sich, vorab mit einer Einführung Vertrauen zu schöpfen (z. B. von Byron Jacobs „Starting out: the French" Everyman 2002, siehe SM64, Nr. 4/2003, S. 106). Watson hat nicht ohne Grund eine weltweite Anhängerschaft; seine Stärke ist die Schwerpunktsetzung (obwohl gewiss mancher eingefleischte Französischspieler es bedauern mag, dass die 3...Sf6-Variante im Tarrasch unter den Tisch fiel). Beim selektierten Material besticht der Amerikaner durch seine Systematik und kann deshalb auch für Vereinsspieler ohne große Mühe in überschaubaren Zeitkontingenten durchgearbeitet werden. Wem Französisch als Weißspieler öfter begegnet, sollte ruhig ebenfalls mehr als einen Blick riskieren. Uhlmann schließlich dürfte von klein bis groß und von DWZ 1500 bis 2500 anregen. Hier lernt man - neben der Spielkultur rund um die Eröffnung - insbesondere etwas über genaues Variantenkalkulieren kennen.

Harald Fietz, Schachmagazin 12/2004


Für Anhänger der Französischen Verteidigung gibt es nach John Watsons hervorragendem Repertoire-Buch "Play the French -3rd Edition" (siehe letzte Ausgabe) nun ein weiteres Highlight. Einer der weltweit anerkanntesten Vorreiter dieser Verteidigung brachte 1991 das erfolgreiche Buch "Ein Leben lang Französisch -richtig gespielt" heraus.
Die Rede ist natürlich von Wolfgang Uhlmann, der in seiner viele Jahrzehnte währenden Karriere gegen zahlreiche Weltklassespieler die Fahnen der Französischen Verteidigung hoch hielt und ihr stets treu blieb. Wolfgang Uhlmann hat dieses Werk überarbeitet und erweitert, im Beyer-Verlag ist diese Neuauflage nun unter dem Namen "Französisch - richtig gespielt" erschienen.
Darin analysiert Uhlmann 75 Partien aus seinen über 50 Jahren Schachpraxis. Wenn sich ein derartiger Kenner zu einer Eröffnung äußert sind die Erwartungen natürlich groß, doch Uhlmann enttäuscht sie nicht. Sicher kommt ihm hier auch sein Spielstil entgegen, der diese Verteidigung in einem sehr kämpferischen und dennoch auch positioneil geprägten Licht erscheinen lässt.
Das Ganze ist natürlich sehr praxisbezogen, denn es dreht sich hier alles um die von Wolfgang Uhlmann selbst gespielten Varianten. Daher darf man bei diesem Buch auch keine vollständige Abdeckung der Theorie erwarten.
So steht im ersten Schwerpunkt über 3.Sd2 hauptsächlich 3...c5 auf dem Programm (22 Partien), während im zweiten großen Kapitel über 3.Sc3 ausschließlich 3...Lb4 vorkommt. In diesen 30 Partien werden übrigens in der Hauptvariante sowohl das ursprünglich so beliebte 7...Dc7 als auch das inzwischen angesagte 7...0-0 ausführlich gewürdigt.
In den restlichen Kapiteln stellt Uhlmann jeweils 4-6 Partien zu den Themen Vorstoßvariante, Königsindischer Angriff, Abtauschvariante und sonstige Systeme vor.
Bei seiner guten Kommentierung legt Uhlmann besonderen Wert auf den Übergang von Eröffnung ins Mittelspiel und die Vermittlung wichtiger Ideen und Motive, um dem Leser auch in anderen Abspielen viele nützliche Hinweise bei der Stellungsbeurteilung und der Suche nach einem guten Plan zu geben.
Dieses schöne und sehr lehrreiche Buch kann jedem Französisch-Interessierten uneingeschränkt empfohlen werden.

Schachmarkt 03/2004

Der heute 69-jährige Dresdner Wolfgang Uhlmann, jahrzehntelang unangefochtener Spitzenspieler der DDR, kann wohl zusammen mit seinem Vorbild, dem verstorbenen Ex-Weltmeister Michail Botwinnik und mit dem großen Veteranen GM Viktor Kortschnoi, als weltweit bedeutendster Kenner der Französischen Verteidigung 1.e4 e6 im 20. Jahrhundert gelten. Sein neues Französisch-Buch ergänzt in eröffnungstheoretischer Hinsicht sein 1991 erschienenes Werk „Ein Leben lang Französisch - richtig gespielt", welches schon lange vergriffen ist.
Uhlmann begründet im Vorwort (S. 7) seine Eröffnungsvorliebe damit, dass fast immer kampfbetonte Partien entstehen und oft „ein Spiel auf Leben und Tod" resultiert. In etwa 700 Partien hat der Autor Französisch gespielt und damit 60 % der möglichen Punkte erzielt (S. 8) - in Anbetracht der starken Gegnerschaft ein phantastisches Score!
75 dieser Partien kommentiert und analysiert er in seinem Buch, darunter 65 Schwarz-Siege (weshalb man es durchaus als Repertoire-Buch ansprechen kann), wobei er die entsprechenden eröffnungstheoretischen Ausführungen in die Partiebesprechungen einarbeitet.
Der Text ist wie folgt aufgebaut:
1) Das Tarrasch-System 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 hier erwähnt Uhlmann alle wichtigen Antwortzüge 3...Sf6 3...c5 und 3...d:e4 (letzteres wird heutzutage von vielen Weltklassespielen bevorzugt). Er führt 26 Partien auf (S. 9-69), darunter die folgende:
Geller - Uhlmann, Amsterdam 1970:
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 c5 4.e:d5 e:d5 5.Sf3 Sc6 6.Ld5 Ld6 7.0-0 c:d4 8.Sb3 Se7 9.Sb:d4 0-0 10.Lg5 f6!? 11.Le3! Se5! 12.Te1! a6 13.Lf1 Kh8 14.h3 Ld7 15.c3 Tac8 16.a4 Tfe8 17.S:e5 f:e5 18.Sf3 h6 19.a5 Tc6 20.Lb6 Db8 21.Tc1 Tfd8 22.c4 e4! 23.Sd2 T:b6! 24.a:b6 Lc5 25.Te2 T:f2!! E3 27.c:d5 e:f2+ 28.Kh1 Sf5! 29.Se4 L:b6 30.Df3 De5 31.Ld3 D:d5 32.Sc5 D:f3 33.g:f3 L:c5 34.T:c5 Se3! 35.Tc1 Kg8! 36.Kh2 Lb5! 37.Tc8+ Kf7 38.Kg3 L:d3 39.Tc7+ Kf6 40.K:f2 Sd1+ 41.Kg3 S:b2 42.T:b7 Sc4 43.h4 a5 44.Td7 Lc2 45.Tc7 Lb3 46.Kf4 a4 0:1 (Partie Nr. 16 auf S. 42 ff, mit Anmerkungen).
2) Das Nimzowitsch-System 1.e4 e6 2. d4 d5 3.Sc3 Lb4 mit der Hauptfortsetzung 4.e5 und den Nebenvarianten 4.Ld2 4.Ld3 4.a3, 4.Sge2 und 4.e:d5, wobei 30 Beispielpartien vorgeführt werden (S. 70-148). Der folgende Schwarzsieg gegen den legendären Bobby Fischer sticht da besonders hervor (eine von nur 69 Verlustpartien Fischers von ca. 600 von ihm gespielten):
Fischer - Uhlmann, Buenos Aires 1960:
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 Se7 5.a3 L:c3+ 6.b:c3 c5 7.a4 Sbc6 8.Sf3 Sa5 9.Dd2 Ld7 10.Ld3 c4 11.Le2 f6 12.a3 Sg6 13.0-0! 0-0-0 14.Ld6 Sce7 15.Sh4! Tde8 16.S:g6 h:g6 17.e:f6 g:f6 18.h3! Sf5 19.Lh2 g5 20.f4?! Sd6 21.Lf3?! g4!! 22.h:g4 f5! 23.g5 Te7 24.Lg3 Le8 25.De3 Se4! 26.L:e4 d:e4 27.Kf2 Teh7 28.Tfb1 Dd5! 29.Dc1? Th1! 30.D:h1? e3+!! 31.Kg1 T:h1+ 32.K:h1 e2! 33.Tb5 L:b5 34.a:b5 D:b5! 35.Te1 a5! 36.T:e2 a4 37.T:e6 a3 38.g6 Dd7! 39.Te5 b6! 40.Lh4 a2 41. Te1 Dg7 42.Ta1 D:g6 0:1 (Partie Nr. 27 auf S.71ff, dort mit Analysen).
3) Die Einengungs oder Vorstoßvariante 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 ist derzeit etwas aus der Mode gekommen und wird vom Autor mit sechs Partien gewürdigt. (S. 149-164).
4) Das Königsindische System 1.e4 e6 2.d3 mit Lg2-Fianchetto und anfänglich geschlossener Stellung wird ganz gerne angewandt, um die Französischspezialisten aus dem Konzept zu bringen. Der Verfasser demonstriert anhand von vier Partien, wie Schwarz sich verhalten soll (S. 165-175).
Zu diesem Thema eine feine Angriffsleistung Uhlmanns:
Enders - Uhlmann, Jüterbog 1985:
1.e4 e6 2.d3 d5 3.Sd2 Sf6 4.Sf3 b6 5.e5 Sfd7 6.g3 c5 7.c3 Sc6 8.d4 f6! 9.e:f6 D:f6 10.Lh3 c:d4 11.0-0 d:c3 12.b:c3 Sc5! 13.La3 Le7 14.c4 0-0 15.De2 d:c4! 16.Lg2 La6! 17.L:c5 L:c5 18.Se4 De7 19.Sfg5 Sd4 20.De4 Tae8 21.Tfd1 c3! 22.S:c3 T:f2!! 23.K:f2 Sc2+ 24.Kf3 Tf8+ 25.Ke4 Db7+ 26.Ke5 Dc7+ 27.Ke4 Tf5!! 28.Td5 e:d5+ 29.K:e5 g6+ 0:1 (Partie Nr. 66 auf S.173 ff., dort mit Kommentaren.
5) Die Abtauschvariante 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e:d5 e:d5 gilt zwar als remisträchtig, kann aber vom kundigen Thebaner dennoch zum Angriff genutzt werden (vor allem bei heterogenen Rochaden), wie Uhlmann anhand von fünf Schwarz-Siegen überzeugend nachweist (S. 176-186).
6) Auch vor den selten vorkommenden Abspielen 1.e4 e6 2.De2, 1.e4 e6 3.b3 und 1.e4 e6 2.Se2 braucht sich Schwarz nicht zu fürchten, wenn er seinen stellungsgemäßen Plan verfolgt: dies erläutert der Autor anhand von weiteren vier Partien (S.187-194).
Das Buch bietet auch rein äußerlich mit Festeinband, Fadenheftung und hochwertigem Papier sowie Typenbild eine hervorragende Aufmachung. Von gleicher Qualität zeugt der Inhalt - jeder Anhänger der Französischen Verteidigung kann sich den Uhlmann'schen Analysen und Stellungsbeurteilungen vorbehaltlos anvertrauen und seine gehaltvollen Partien mit Genuss und persönlichem Gewinn nachvollziehen.
Erratum: Auf dem Diagramm S. 32 rechts unten fehlt ein weißer Bauer auf b2.

Dr. W. Schweizer - Rochade 8/2004

Die Französische Verteidigung, die auf eine lange Tradition zurückblicken kann, ist auch in der modernen Schachtheorie zu den wichtigsten und populärsten Eröffnungen zu zählen. Ein weltweit anerkannter Experte für die Theorie und Praxis der Französischen Verteidigung ist
der deutsche Großmeister Wolfgang Uhlmann, der mit dieser Eröffnung gegen fast alle Spieler der Weltelite gespielt hat. In diesem Buch finden Sie 75 eigene Partien des Autors mit vielen zusätzlichen Partiebeispielen und lehrreichen Erläuterungen.

J. Konikowski, Fernschach International 03/2004
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