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LEMUEGDS

Grundlagen der Schachendspiele

464 Seiten, kartoniert, Gambit

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Final vergriffen
Diese meisterhafte einbändige Enzyklopädie, die von zwei deutschen Endspielspezialisten geschaffen wurde und alle bedeutenden Endspiele behandelt, stellt ein wichtiges Ereignis auf dem Gebiet der Veröffentlichung von Schachbüchern dar.
Dies ist die erste wirklich moderne einbändige Endspielenzyklopädie. Tablebases und Analysemodule, die Zugriff auf diese Tablebases haben, werden wirkungsvoll eingesetzt; wo frühere Autoren nur fundierte Vermutungen anstellen konnten, sind Müller und Lamprecht oft in der Lage, die definitive Wahrheit anzugeben, oder zumindest dieser viel näher zu kommen.
Neue Zeitkontrollen bedeuten, dass Turnierpartien in einer Sitzung zu Ende gespielt werden, daher ist es besonders wichtig, dass Schachspieler die grundlegenden Endspielprinzipien verstehen. Dieses Buch versorgt alle Spieler, die das Endspiel studieren wollen, mit umfassenden Informationen. Zusätzlich zu einer Fülle detaillierter Analysen, betonen die Autoren die praktische Seite des Endspiels, indem sie Faustregeln, Prinzipien und Denkmethoden erklären.
Grundlagen der der Schachendspiele ist nicht nur das ideale Nachschlagewerk, sondern auch ein lehrreiches Buch, das von Anfang bis Ende mit Freude und großem Nutzen gelesen werden kann.



Wohin man auch sieht, gibt es Bücher über Schacheröffnungen: „Gewinnen mit... ", „Wie schlägt man ... ", „Vollständige Übersicht über ... ". Ein Titel jagt den nächsten. Man gewinnt den Eindruck, dass sich die Eröffnungstheorie mit atemberaubender Geschwindigkeit weiterentwickelt und dass es bereits unheimlich viel Zeit kostet, nur Teile davon zu beherrschen. Im Gegensatz dazu entwickelt sich die Endspieltheorie viel langsamer, und einige Leser wundern sich vermutlich, was eine neue Endspielenzyklopädie zu bieten hat, das nicht bereits in den klassischen Werken von Fine, Awerbach und anderen zu finden ist. Um diese Frage zu beantworten, muss ich zunächst die drei Hauptkräfte anführen, welche die Endspieltheorie vorantreiben.
Die erste ist einfach der unvermeidbare Fortschritt im Laufe der Zeit, der in jedem Gebiet des menschlichen Wissens stattfindet, weil jede Generation auf dem Werk der vorhergehenden aufbaut. Die von Awerbach dargestellte Endspieltheorie war präziser als die von Fine, genauso wie die von Fine ein Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern war.
Die zweite ist natürlich die Benutzung von Computern. Die Erstellung der Datenbanken aller Endspiele mit 5 Steinen und vieler Endspiele mit 6 Steinen hat auf vielen Gebieten der Endspieltheorie jeden Zweifel beseitigt. Was man vorher nur vermuten konnte, kann nun präzise formuliert werden.
Schließlich gibt es Änderungen in der Art und Weise, in der Schach gespielt wird. Besonders die Einführung verkürzter Bedenkzeiten hat dazu geführt, dass die praktische Seite der Endspieltheorie stärker betont wird. Es reicht nicht mehr aus, nur zu wissen, dass die Stellung theoretisch remis ist. Man muss auch die genaue Remismethode kennen, um das Endspiel mit wenig Zeit auf der Uhr remis halten zu können. Daher liegt eine stärkere Betonung auf dem konkreten Wissen.
Als Beispiel für die Entwicklung der Endspieltheorie möchte ich folgende Regel aus Fines Basic Chess Endings (1941) über das Endspiel Dame+Bauer gegen Dame anführen: „Das Endspiel ist remis, außer wenn Weiß einen Läuferbauern oder einen vom König unterstützten Zentralbauern auf der siebten Reihe hat." Schon vor dem Aufkommen der Computer hatte Awerbach diese Aussage in Zweifel gezogen, indem er zeigte, dass es selbst dann gute Gewinnchancen gibt, wenn der König den Bauern nicht unterstützt. Er wies außerdem nach, dass es mit einem Springerbauern auf der siebten Reihe gute Gewinnchancen gibt, ja unter günstigen Umständen selbst mit einem Randbauern. Awerbach analysierte allerdings nur wenige Stellungen mit dem Bauern weiter hinten, so dass die Bewertung vieler Stellungen unklar blieb. Die Computer haben nun bewiesen, dass dieses Endspiel fast immer gewonnen ist, wenn der Angreifer einen Läufer- oder einen Zentralbauern hat, es sei denn, der verteidigende König kommt vor den Bauern oder hat gute Chancen, davor zu kommen (siehe Seite 333).
Ein weiteres Beispiel: Fine erwähnt drei Punkte, „die so fundamental sind, dass man sie immer parat haben muss". Der erste dieser Punkte ist, „dass man ohne Bauern mindestens einen Turm mehr haben muss, um das Matt erzwingen zu können". Er behauptete, dass die einzigen Ausnahmen zu dieser Regel die Endspiele mit zwei Türmen gegen zwei Leichtfiguren und mit vier Leichtfiguren gegen die Dame waren (er vergaß offenbar seine Behauptung, dass die Dame gegen Läufer und Springer „meistens" gewinnt). Wir kennen heutzutage jedoch viele weitere Ausnahmen, z. B. Dame gegen 2 Läufer, 2 Läufer gegen einen Springer, Turm+Läufer gegen 2 Springer, Turm+Läufer gegen Läufer+Springer mit ungleichfarbigen Läufern, Dame+Läufer gegen 2 Türme etc. (siehe die Seiten 415-422). Es gibt also so viele Ausnahmen, dass Fines „Regel" für unzureichend befunden werden kann. Es wird jedoch kaum eine einfache Möglichkeit geben, sie zu ersetzen, denn die Datenbanken haben viele Paradoxe aufgedeckt. So ist zum Beispiel das einzige bauernlose Endspiel mit einer gegen zwei Leichtfiguren, welches im Allgemeinen gewonnen ist, das mit 2 Läufern gegen einen Springer, was vielleicht wegen der Macht der Läufer auf dem fast leeren Brett natürlich erscheint. Aber wie soll dann die Tatsache erklärt werden, dass die einzige Kombination von zwei Leichtfiguren, die gegen die Dame in der Regel remis hält, aus 2 Springern besteht?
Karsten Müller und Frank Lamprecht haben diese neuen Trends in der Endspieltheorie in ihr Buch eingearbeitet. Sie haben ein sehr hohes Maß an Präzision in ihrer Darstellung der grundlegenden Endspiele erreicht, indem sie Computerdatenbanken eingesetzt haben. Bei komplexeren Endspielen haben sie allgemeine Regeln zwar nicht vernachlässigt, aber Ihr Hauptaugenmerk richtet sich auf die konkreten Analysen, die heutzutage sehr wichtig sind, um bestehen zu können. Den Leser erwartet eine sehr reichhaltige Auswahl hochkarätiger Analysen, so dass es Zeit für mich ist, das Wort an Karsten, Frank und ihre elektronischen Freunde zu übergeben ...

John Nunn im Vorwort


Die faszinierende Welt der Schachendspiele ist bereits in einer Reihe von umfassenden Werken untersucht worden: die fünfbändige Awerbach-Reihe, die fünfbändige Enzyklopädie der Schachendspiele, Cherons vierbändiges Werk, Batsford Chess Endings und Fines Basic Chess Endings, um nur einige zu nennen. Weiterhin gibt es viele Bücher, die sich mit verschiedenen Endspieltypen befassen. Unsere Idee war daher nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern das Beste aus der Vergangenheit mit den passendsten jüngsten Beispielen und neuer Forschung zu verbinden.
Wir haben beide langjährige Erfahrung als Schachtrainer, und wir können Ihnen versichern, dass sich Ihr Engagement in der Endspieltheorie bald auszahlen wird. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Erstens ist Endspieltheorie recht statisch, wenn man von einigen Entwicklungen in der Computertechnologie absieht, d. h. was Sie lernen, wird Ihnen während Ihrer ganzen Schachlaufbahn nutzen. Weiterhin ist die Anzahl der Stellungen, die man konkret kennen muss, relativ gering. In vielen Fällen reicht es bereits aus, die allgemeine Einschätzung (Gewinn, Remis, Verlust) zu wissen. Es ist viel wichtiger für das Verständnis, einige häufig vorkommenden Themen und Motive zu kennen, um im Endspieldschungel nicht die Orientierung zu verlieren. Diese Prinzipien werden Ihnen nicht nur helfen, Ihre Endspieltechnik zu verbessern, sie werden auch Ihre Entscheidungen und Ihre Strategie im Mittelspiel stark beeinflussen, besonders wenn es um Fragen der Bauernstruktur und guten oder schlechten Abtausch geht. Außerdem werden Sie Ihre Fähigkeit verbessern, Varianten zu berechnen, denn in vielen Endspielstellungen ist es vonnöten, viele Züge vorauszuberechnen. Dies ist wegen des reduzierten Materials allerdings etwas einfacher als in komplizierten Mittelspielstellungen.
Grundlagen der Schachendspiele ist in erster Linie als Lehrbuch konzipiert und in 12 Kapitel mit Aufgaben aufgeteilt. Wir beginnen mit den grundlegenden Mattführungen und fahren dann mit Kapiteln fort, in denen beide Seiten je höchstens eine Figur haben. Wir untersuchen natürlich auch die wichtigsten Endspiele mit mehr Figuren. Die Statistik (siehe Seite 12) war nur ein grober Leitfaden für den Raum, den das jeweilige Endspiel bekommen hat. Viel Raum haben wir beispielsweise den Turmendspielen gewidmet, weil sie so häufig in der Praxis vorkommen, und den Bauernendspielen, weil sie grundlegend für die komplizierteren Endspiele sind. Einige Endspiele mit mehr Figuren, wie Doppelturm- oder Damenendspiele, werden ebenfalls behandelt, und in Kapitel 11 geht es um allgemeine Endspielprinzipien, die anhand von Stellungen mit mehr Material untersucht werden. Am Ende jedes Kapitels oder Abschnitts befinden sich Regeln und Prinzipien für den jeweiligen Endspieltyp. Diese sollten Sie genau studieren - und schließlich auswendig können! Dort finden Sie auch eine Liste mit weiterführender Spezialliteratur zum jeweiligen Endspieltyp.
Einige Worte zum Arbeiten mit diesem Buch: Es ist sicherlich möglich, die Kapitel in einer anderen Reihenfolge zu studieren als sie von uns vorgegeben wurde, aber die zugrundeliegenden Endspiele sollten zuerst kommen, denn sonst könnten Ihnen wichtige Regeln und Definitionen entgehen. Versuchen Sie nicht, das Buch zu schnell zu lesen, denn viele Stellungen können Sie nicht nur durch einen kurzen Blick auf das Diagramm und den angegebenen Text verstehen. Sie werden den größten Nutzen haben, wenn Sie die Varianten auf dem Brett oder mit einem Computer nachspielen. Sie sollten außerdem versuchen, die Aufgaben selbst zu lösen. Lassen Sie sich bei Problemen nicht unterkriegen, selbst Meister können sie normalerweise nicht in Sekunden lösen!
Für die Kommentierung der Fünfsteiner und der Bauernendspiele haben wir die Nunn-Konvention (Seite 14) benutzt. Man beachte, dass wir die 50-Züge-Regel bei den Abschätzungen ignoriert haben. Aber wir haben daraufhingewiesen, wenn sie einen großen Einfluss auf das Spiel hat, wie z. B. im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm (ohne Bauern). Wir haben das ganze Buch hindurch die Sichtweise des Spielers angenommen, d. h. ein c-Bauer auf der siebten Reihe ist auf c7, wenn er weiß ist, und auf c2, wenn er schwarz ist.
Es war sicher nicht leicht, dieses Buch zu schreiben, aber glücklicherweise sahen wir uns dieser Aufgabe nicht allein gegenüber. Wir möchten uns bei Georg von Bülow, Martin Voigt, Christian Wilhelmi und Werner Müller für Ratschläge und Korrekturlesen bedanken und bei Rafael B. Andrist, Tim Bogan, Mark Dworetski, Thies Heinemann, Frerik Janz und Christopher Lutz für Hinweise auf einige Ungenauigkeiten in der 1. Ausgabe der englischen Ausgabe von Fundamental Chess Endings. Einiges Material aus Abschnitt A2d auf den Seiten 211-214 und Abschnitt A auf den Seiten 319-320 ist zuerst in leicht veränderter Form in der Endgame Corner-Kolumne auf der Chess Cafe Internetseite erschienen. Wir bedanken uns bei Hanon W. Russell für die Erlaubnis, dieses Material benutzen zu dürfen. Weiterhin möchten wir uns bei Edward Winter und John Emms bedanken. Ein besonderer Dank gebührt ChessBase (ohne die Endspieldatenbanken und die Rechenkraft der neuesten Programme wie Fritz 6 und Nimzo 8 hätten wir es sicher nicht gewagt, dieses Projekt zu beginnen!) und Gambit Publications für die Idee, dieses Buch zu schreiben, und die gute Kooperation. Besonders Graham Burgess und John Nunn haben hervorragende Arbeit geleistet, genau wie bei unserem ersten Buch Secrets of Pawn Endings.
Obwohl wir sorgfältig gearbeitet haben, haben sich sicher einige Fehler eingeschlichen, und wir möchten uns bereits im Voraus bei denen bedanken, die uns Korrekturen mitteilen.
Schließlich haben wir diesen Traum, dass Sie bald Ihrem Freund Ihr wunderschönes Damenopfer aus der ersten Runde zeigen, nur um sofort zu Ihrer fantastischen Endspielleistung überzugehen, mit der Sie Ihren starken Gegner aus einer ausgeglichenen Stellung einfach überspielt haben!

Karsten Müller, Frank Lamprecht, Hamburg, August 2001
Weitere Informationen
EAN 9781901983968
Gewicht 800 g
Hersteller Gambit
Breite 17,2 cm
Höhe 24,7 cm
Medium Buch
Autor Karsten MüllerFrank Lamprecht
Sprache Deutsch
ISBN-10 190198396X
ISBN-13 9781901983968
Seiten 464
Einband kartoniert
008 Vorwort von John Nunn
010 Einleitung
012 Statistik
014 Nunn-Konvention
015 Zeichen, Symbole und Abkürzungen

017 1 Die grundlegenden Mattführungen
017 1.1
König und Dame gegen König
017 1.2
König und Turm gegen König
018 1.3
König und zwei Läufer gegen König
019 1.4
König, Läufer und Springer gegen König
021 1.5
König und zwei Springer gegen König und Bauer

023 2
Bauernendspiele
023 2.1 König + Bauer(n) gegen König
030 2.2
Geringe Bauernzahl
030 A) Bauern auf derselben Linie
031 B) Bauern auf benachbarten Linien
032 C) Beide Seiten haben einen Freibauern
033 D) Geometrie des Schachbretts
034 E) König + zwei B auern gegen König + Bauer
037 F) Die Bährsche Regel
038 G) Festungen
040 2.3 Bauern auf einem Flügel
043 2.4
Freibauern
044 A) König gegen Freibauern
045 B) Gedeckter Freibauer gegen zwei Freibauern
046 C) Gedeckter Freibauer gegen Freibauer
047 D) Entfernter Freibauer
048 E) Bauerndurchbrüche
049 2.5 Bauern auf beiden Flügeln
055 2.6 Korrespondierende Felder

061 3 Springerendspiele
061 3.1 Springer gegen Bauern
061 A) Springer gegen Bauer
064 B) Springer gegen zwei oder drei Bauern
066 C) Springer und Bauer gegen König
068 D) Springer und Bauern gegen Bauern
068 D1) Keine Freibauern
070 D2) Beide Seiten haben Freibauern
071 D3) Beide Seiten haben mehrere Bauern
079 3.2 Springer gegen Springer
079 A) Springer + Bauer(n) gegen Springer
083 B) Springer + Bauern gegen Springer + Bauer(n)
083 B1) Bauern auf einem Flügel
086 B2) Bauernrennen
088 B3) Entfernter Freibauer
090 B4) Positionelle Vorteile

097 4 Läuferendspiele
097 4.1 Läufer gegen Bauern
097 A) Läufer gegen B auer(n)
100 B) Festungen
102 C) Falscher Randbauer
104 D) Bauern auf einem Flügel
107 E) Das Prinzip der einen Diagonale
107 F) Komplizierte Fälle
111 4.2 Läuferendspiele mit gleichfarbigen Läufern
112 A) Läufer + Bauer(n) gegen Läufer
114 B) Bauern auf einem Flügel
115 C) Bauern auf beiden Flügeln
119 D) Wichtige Motive und Ressourcen
123 4.3 Läuferendspiele mit ungleichfarbigen Läufern
123 A) Läufer + Bauern gegen Läufer
127 B) Festungen
128 C) Belagerungstechniken

138 5 Läufer gegen Springer
138 5.1 Die Läuferpartei ist im Vorteil
138 A) Läufer + Bauer(n) gegen Springer
141 B) Mehrbauer für die Läuferpartei
144 C) Festungen
146 D) Offene Stellungen
149 E) Raumvorteil / Aktiver König
150 5.2 Die Springerpartei ist im Vorteil
150 A) Springer + Bauer(n) gegen Läufer
153 B) Mehrbauer für die Springerpartei
156 C) Geschlossene Stellungen
163 5.3 Das Läuferpaar
163 A) Zwei Läufer gegen zwei Springer
166 B) Zwei Läufer gegen Läufer und Springer

168 6 Turmendspiele
168 6.1 Turm gegen Bauern
168 A) Turm gegen einen Bauern
171 B) Turm gegen zwei Bauern
171 B1) Verbundene Bauern
175 B2) Isolierte Bauern
176 C) Turm gegen drei Bauern
180 D) Turm und Bauern gegen Bauern
185 6.2 Turm gegen Turm
185 A) Turm und Bauer(n) gegen Turm
185 A1) Turm und Bauer gegen Turm
185 A1a) Grundlagen: Philidor-und Lucena-Stellung
190 A1b) Der verteidigende König ist entlang einer Linie abgesperrt
192 A1c) Der verteidigende König ist entlang einer Reihe abgesperrt
195 A1d) Randbauer
195 A1d1) König vor seinem Bauern
196 A1d2) Turm vor seinem B auern
198 A1d3) Andere Situationen
200 A2) Turm und zwei Bauern gegen Turm
200 A2a) Verbundene Bauern
206 A2b) Isolierte Bauern
209 A2c) Zwei Randbauern
211 A2d) Rand- und Läuferbauer
213 A2e) Doppelbauern
214 B) Bauern auf einem Flügel (keine Freibauern)
215 B1) Turm und Bauer gegen Turm und Bauer
216 B2) Turm und zwei Bauern gegen Turm und Bauer
221 B3) Turm und drei Bauern gegen Turm und zwei Bauern
222 B4) Turm und vier Bauern gegen Turm und drei Bauern
227 C) Bauernrennen
234 D) Eine Seite hat einen Freibauern
234 Dl) Randbauer
239 D2) Springerbauer
243 D3) Läufer-oder Zentralbauer
245 E) Bauern auf beiden Flügeln
245 E1) Positions vorteil
245 E1a) Entfernter Freibauer
246 E1b) Siebte Reihe
246 E1c) Aktiver König
248 E1d) Raum vorteil
250 E1e) Bessere Bauernstruktur
253 E2) Materialvorteil
257 F) Prinzipien der Turmendspiele
261 6.3 Doppelturmendspiele
262 A) Positionsvorteil / Siebter Himmel
263 B) Materialvorteil
265 C) Verteidigungsressourcen

269 7 Turm gegen Leichtfigur(en)
269 7.1 Turm gegen Springer
269 A) Turm (+ Bauern) gegen Springer
272 B) Springer + Bauern gegen Turm
273 C) Turm + Bauer gegen Springer + Bauer
273 C1) Bauern auf derselben Linie
275 C2) Bauern auf benachbarten Linien
276 C3) Freibauern
277 D) Mehrere Bauern auf einem Flügel
281 E) Bauern auf beiden Flügeln
283 7.2 Turm gegen Läufer
283 A) Turm (+ Bauern) gegen Läufer
286 B) Läufer + Bauern gegen Turm
288 C) Turm + Bauer gegen Läufer + Bauer
288 C1) Bauern auf derselben Linie
291 C2) Bauern auf benachbarten Linien
293 C3) Freibauern
295 D) Mehrere Bauern auf einem Flügel
301 E) Bauern auf beiden Flügeln
306 7.3 Läufer und Springer gegen Turm

309 8 Turm und Leichtfigur gegen Turm (und Leichtfigur)
309 8.1 Turm und Springer gegen Turm
313 8.2 Turm und Läufer gegen Turm
318 8.3 Turm und Leichtfigur gegen Türm und Leichtfigur
318 A) Turm und Springer gegen Turm und Springer
322 B) Gleichfarbige Läufer mit einem Turmpaar
322 C) Ungleichfarbige Läufer mit einem Turmpaar
323 D) Turm und Läufer gegen Turm und Springer

327 9 Damenendspiele
327 9.1
Dame gegen Bauer(n)
329 9.2 Dame gegen Dame
330 A) Dame gegen Dame (ohne B auern)
330 B) Dame + Bauer(n) gegen Dame
330 B1) Remiszonen
334 B2) Damentausch, Patt und Unterverwandlung
335 C) Dame+ Bauer(n) gegen Dame+ Bauer(n)
336 C1) Ewiges Schach
337 C2) Weit vorgerückter Freibauer/Aktiver König
338 C3) Mehrbauer
342 C4) Bauernrennen

344 10 Weitere Damenendspiele
344 10.1
Dame gegen eine Leichtfigur
345 10.2 Dame gegen Turm
345 A) Dame gegen Turm (ohne Bauern)
347 B) Dame gegen Turm + Bauer(n)
351 C) Dame + Bauer(n) gegen Turm + Bauer(n)
353 10.3 Dame gegen zwei Leichtfiguren
353 A) Dame gegen zwei Springer
353 B) Dame gegen Läufer und Springer
354 C) Dame gegen zwei Läufer
357 10.4 Dame gegen Turm und Leichtfigur
360 10.5
Dame gegen zwei Türme
361 10.6
Dame gegen drei Leichtfiguren
361 10.7
Dame und Leichtfigur gegen Dame
361 A) Dame und Springer gegen Dame
363 B) Dame und Läufer gegen Dame
363 10.8 Dame und Leichtfigur gegen Dame und Leichtfigur

367 11
Endspielstrategie
367 A) Übereile nichts
367 B) Freibauern müssen vorrücken
368 C) Aktivität des Königs
369 D) Lokale Überzahl
370 E) Das Prinzip zweier Schwächen
370 F) Kämpfe bis zum Ende
371 G) Raumvorteil
372 H) Allgemeine Endspielprinzipien

373 12 Weitere Aufgaben
380 Lösungen der Aufgaben
380 Kapitel 1
380 Kapitel 2
382 Kapitel 3
385 Kapitel 4
389 Kapitel 5
390 Kapitel 6
401 Kapitel 7
402 Kapitel 8
405 Kapitel 9
406 Kapitel 10
406 Kapitel 12
415 Tabelle der Ergebnisse der Computerdatenbanken für Endspiele ohne Bauern
423 Bibliographie

425 Indizes
425 Spielerindex
432 Index der Studienkomponisten
Rezensionen zur englischsprachigen Originalausgabe:
Karsten Müller und Frank Lamprecht haben sich schon mit ihrem Erstlingswerk „Secrets of Pawn Endings" höchstes Lob verdient. Warum ein neues Endspielbuch? Die Bedeutung des Endspiels ist unstrittig, jedoch ist es nicht jedermanns Sache, sich durch fünf Awerbach-Bücher zu wühlen oder Läuferendspielmonografien zu wälzen. Auf der anderen Seite mangelt es fast allen Endspiel-Lehrbüchern an Umfang, um alle Prinzipien anzuschneiden. FCE ist der gelungene Spagat zwischen Lehrbuch und umfassender Enzyklopädie, bei dem die Aufmachung besticht und wer blättert nicht lieber in Lesbarem, wenn schon Handlichkeit und Gestaltung zum Schmökern einladen?
Auf 416 Seiten, in 12 Kapitel unterteilt, werden dem Schmöker in vielen gut erklärten Beispielen die unterschiedlichen Endspiele nähergebracht. Am Ende der Kapitel finden sich die wichtigsten Prinzipien noch einmal als Faustregeln aufgeführt und es wird auf weitergehende Literatur verwiesen. Jedes Kapitel ist mit leichten bis sehr schwierigen Aufgaben angereichert, so dass FCE auch bestens zum Selbststudium und Training taugt. Abgerundet wird das Werk durch perfektionistische Analyse auf höchstem Niveau, so konnten einige alte Urteile über bekannte Stellungen umgestoßen werden. Dabei nutzten die Autoren auch die aktuellsten 5- und 6-Steiner-Datenbanken, und dass der Computer hilfreich zur Seite stand, versteht sich in der heutigen Zeit von selbst. Der Preis, der zwischen 60 und 65 DM liegen dürfte, ist gerechtfertigt, wenn man betrachtet, was man dafür bekommt. Für den schachlichen Gegenwert, den man erhält, müsste man sonst mindestens drei andere Bücher besorgen.
Fazit: FCE ist das Endspielbuch, das ich immer gesucht habe. Es ist für alle Spielstärken geeignet und könnte zum Standardwerk werden.

Martin Voigt, Schachmagazin 64, Ausgabe 23/2001


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Erst vor kurzem haben die beiden Hamburger GM Karsten Müller und IM Frank Lamprecht ein vielbeachtetes Endspiel-Buch in England herausgebracht (Secrets of Pawn Endings, Everyman, London 2000, Besprechung in RE 6/00, S. 79). Nun haben sie noch eins draufgesetzt und mit den „Fundamentalen Schach-Endspielen" ein umfassendes Werk geschaffen, welches sich mühelos in eine Reihe stellen lässt mit den klassischen Arbeiten von Cheron und Awerbach sowie mit der Endspiel-Enzyklopädie. Im Turnierschach gibt es heutzutage keine Hängepartien mehr, sodass es nicht mehr möglich ist, sich vor der Wiederaufnahme in Ruhe über das gerade auf dem Brett stehende Endspiel zu informieren; diese Arbeit muss vorher getan werden. Folglich sind die Fähigkeiten der guten Endspiel-Führung gefragter denn je (vor allem im Quickplay-Finish), und dieser Notwendigkeit trägt der neue „Wälzer" in umfassender Weise Rechnung, enthält er doch nicht weniger als 877 (!) Endspielpositionen, davon 177 in Form von Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades verpackt mit Lösungsbesprechungen im Schlussteil des Buches (S. 366-399). Gegenüber den früheren Standardwerken fällt auf, dass die Autoren die Anzahl der reinen Lehrbeispiele und der Endspielstudien zu Gunsten der Analyse von Material aus der Turnierpraxis (etwa im Verhältnis von eins zu zwei) begrenzt haben, was den Lehrwert nicht beeinträchtigt, den Praxisbezug aber merklich verbessert. Dabei wird auch wieder einmal deutlich, dass selbst Groß- und Weltmeister vor gravierenden Fehlern und falschen Stellungsbeurteilungen in trügerisch einfach aussehenden Endspielen keineswegs gefeit sind. Darüber hinaus werden natürlich die Ergebnisse der Computeranalysen verarbeitet; bekanntlich sind ja alle Endspiele mit bis zu fünf Steinen und schon einige mit sechs Steinen mit elektronischer Hilfe „gelöst". Die Fülle des Stoffes ist in zwölf Kapitel unterteilt:
1) Elementare Mattführungen (S. 16-20) mit acht Beispielen und zwei Übungen;
2) Bauernendspiele (S. 21-57) mit 87 Beispielen und zwölf Aufgaben;
3) Springerendspiele (S. 88-92) mit 70 Beispielen und 17 Aufgaben;
4) Läuferendspiele (S. 93-131) mit 82 Beispielen und 17 Aufgaben;
5) Läufer gegen Springer (S. 132-160) mit 51 Beispielen und fünf Übungen;
6) Turmendspiele (S. 161-255) mit 190 Beispielen und 54 Aufgaben, naturgemäß das größte Kapitel im Hinblick auf ihre praktische Bedeutung;
7) Turm gegen Leichtfigur(en) (S. 256-294) mit 81 Beispielen und acht Übungen;
8) Turm und Leichtfigur gegen Turm (und Leichfigur) (S. 295-312) mit 28 Beispielen und zwölf Übungen;
9) Damenendspiele (S. 313-329) mit 43 Beispielen und sechs Aufgaben;
10) Weitere Damenendspiele (z.B. Dame gegen Leichtfigur(en), gegen Turm, gegen zwei Türme u.a.) (S. 330-352) mit 50 Beispielen und vier Aufgaben;
11) Endspielstrategie (S. 353-358) mit zehn Beispielen, wo einige allgemeine Merksätze aufgeführt werden, z.B. keine Eile haben, Freibauern müssen laufen, Königsaktivität zählt, Prinzip der zwei Schwächen, Kämpfen bis zum Ende, Nutzen des Raumvorteils. - Wichtige spezielle Merkregeln und Lehrsätze werden selbstredend auch in den einzelnen Kapiteln gegeben.
12) 40 weitere Aufgaben „querbeet" (S. 359-365). Zusätzlich stellen die Verfasser eine Tabelle mit insgesamt 66(!) bauernlosen Endspielen vor, deren jeweiliges Ergebnis vom Computer errechnet wurde (S. 400-406), sowie eine Statistik über die Häufigkeit bestimmter Endspiele in 1,7 Millionen datenbankerfasster Turnierpartien (S. 11 f). Hier das zusammengefasste Ergebnis dieser Recherche, nach Häufigkeit geordnet;
1) Turm und Leichtfigur gegen Turm (und Leichtfigur): 18,32 Prozent.
2) Turmendspiele: 13,88%.
3) Läuferendspiele: 3,77%.
4) Läufer gegen Springer: 3,29%.
5) Bauernendspiele: 2,87 %.
6) Dame gegen Turm/Leichtfigur(en): 2,56 %.
7) Turm gegen Leichtfigur(en): 2,48%.
8) Springerendspiele: 2,48%.
9) Damenendspiele: 2,34%.
Das wahrhaft fundamentale Werk sollte in keinem Schach-Bücherschrank fehlen, wobei normale Schul-Englisch-Kenntnisse zum Verständnis vollständig ausreichen. Noch besser wäre es allerdings, wenn ein deutscher Verlag eine deutschsprachige Version herausbringen könnte. Dass in einem enzyklopädischen Lehr- und Handbuch auch Kuriosa nicht zu kurz kommen brauchen, sei an zwei Beispielen gezeigt, beide unter Beteiligung des sowjetischen GM Vladimir Simagin:

(Diagramm)

Es geschah: 1. ...e2??? 2. Dg1+! Kd2 3. Dc1+! Kd3 4. Dc3 matt!
Ein Jahr später machte es Simagin besser:

(Diagramm)

Es folgte 1. Kh3 Df1+ 2. Kg4??? f5+!! und 0:1 wegen 3. g:f6 e.p. Df5+! 4. Kh4 Dh5 matt.

Dr. W. Schweizer, Rochade EUROPA 12/01

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Nach dem Erscheinen ihres hoch gelobten Secrets of Pawn Endings (2000) legt das Autorenteam Müller/Lamprecht nun eine Enzyklopädie der Endspiele vor. Abweichend von den vergleichbaren älteren Werken von Cheron, Awerbach und dem Informator-Team wird hier die gesamte Materie in einem einzigen Band behandelt. Das zwingt zu einer klaren Gliederung der Inhalte und zur Konzentration auf das Wichtigste. Beides ist den Autoren sehr gut gelungen.
Im ersten Kapitel werden die elementaren Mattverfahren beginnend mit D+K gg. K abgehandelt. Das zweite Kapitel widmet sich den Bauernendspielen und ist damit eine komprimierte Aufbereitung der Pawn Endings. In den weiteren Kapiteln werden dann alle anderen wichtigen Endspiele betrachtet. Das Besondere dieses Endspielbuches liegt in der Form, in der das dargebotene Material aufbereitet ist. Am Ende der einzelnen Kapitel sind allgemeine Regeln und Prinzipien, die für den jeweiligen Endspieltyp charakteristisch sind, zusammengestellt. Ebenso gibt es Hinweise auf Referenzmaterial für den behan-delten Endspieltyp sowie passende Übungsaufgaben. Die Beispiele sind überwiegend der jüngeren Turnierpraxis entnommen. Daneben werden aber auch Endspielstellungen aus älteren Partien und klassische Studien verwendet.
Schon im Vorwort erfährt der Leser, dass die Chess Base-Datenbanken sowie die Schachprogramme Fritz6 und Nimzo8 wichtige Helfer bei der Bewertung vieler Endspiele waren. Im Bereich der Damenendspiele (D+B gg. D) wurden mit Computerhilfe neue Einschätzungen gefunden. Als Anhang findet man eine Tabelle, in der verschiedene Resultate von Untersuchungen bauernloser Endspiele mit bis zu sechs Steinen dargestellt werden (z. B. D+L, gg. T+T), die in der Mehrzahl allerdings wenig praktische Bedeutung haben.
Interessanter für den Praktiker ist Kapitel 11 über Endspielstrategie. Hier werden einige allgemeine Konzepte angegeben, die in vielen Endspieltypen Bedeutung haben (Königsaktivität, das Prinzip der zwei Schwächen, u.v.a.m.). Jedes der angeführten Konzepte wird anhand eines Beispiels erläutert. Fallen die saubere Gliederung des Buches, die ausführlichen Hinweise zu Referenzmaterial und die gut ausgewählten Beispiele in den Endspielkapiteln besonders positiv ins Auge, hätte man für das Strategiekapitel vielleicht noch bessere Beispiele zur Erläuterung der Konzepte finden können. Die Zielstellung der Autoren, das gesamte Material in einem Band unterzubringen, machte einen sehr sorgsamen Umgang mit dem Raum erforderlich, der den einzelnen Endspieltypen zugewiesen ist. Als Ansatz für eine angemessene Verteilung diente eine statistische Untersuchung über die Häufigkeit ver-schiedener Endspiele in der Praxis, die im Buch veröffentlicht wird. So wurde den mit großem Abstand am häufigsten anzutreffenden Turmendspielen auch der meiste Platz eingeräumt. Mitunter mussten ganz offensichtlich Kompromisse beim Umfang der Texte eingegangen werden. Als Beispiel dafür sei die folgende, berühmte Studie angefühlt, auf deren Aufnahme in das Buch die Autoren nicht verzichten mochten. Sie wird jedoch ausgesprochen knapp vorgestellt.

(Diagramm)

Die Studie, die als besonders schwierig eingestuft wird, erscheint im Aufgabenteil der Springerendspiele. Im Lösungsteil wird nach dem verblüffenden Schlüsselzug 1. Ka3!! nur die Verteidigung 1. ... Kc6 mit der Folge 2. Ka2 Kb6 (2. ... Kc5 3. Sd6! Sf6 Se4+!+-) 3. Sc7 Sf6 4. Sd5+!+- angegeben. Die Verteidigungsmöglichkeiten 1. ... Ka7 und 1. ... Ka5 werden ganz außer Acht gelassen. Cheron widmet der Erläuterung dieses Kleinods zwei ganze Seiten!
Ein Wort noch zu der Entscheidung, das Buch in englischer Sprache erscheinen zu lassen. Sie hängt mit den Kontakten, die die Autoren zu John Nunn bei der Herausgabe der Secrets of Pawn Endings geknüpft haben, zusammen. Ein deutscher Verleger wurde seinerzeit nicht gefunden. Durch die Verwendung der international gebräuchlichen Zeichen für die Beurteilung von Stellungen und Zügen dürfte das Buch aber auch für die meisten deutschsprachigen Leser gut zu verstehen sein, wenn sie Basiskenntnisse der englischen Sprache mitbringen.

[Besprechung von Klaus Darga/Waldenbuch]

Schach 02/2002

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Ein fundamentales Werk über Schachendspiele mit vielen lehrreichen Beispielen aus der Praxis und Studien. Meiner Meinung nach ist das Buch nur für erfahrene Spieler gut geeignet, denn es ist nicht möglich aus Materialgründen alle Endspiele ausführlich zu kommentieren.
Deshalb hatten die jungen und wenig erfahrenen Schachspieler offensichtlich große Probleme, alle Nuancen der gezeigten Endspiele zu verstehen. Andererseits reichen die normalen Schul-Englisch-Kenntnisse zum Verständnis vollkommen aus. Heutzutage lohnt es sich, die Endspiele gut zu kennen, denn es gibt keine Hängepartie mehr, und jede Partie wird bis zum Ende gespielt. Früher konnte man sich allerdings vor der Wiederaufnahme der Hängepartie über die auf dem Brett entstandenen Endspiele aus den Büchern informieren.
Jerzy Konikowski, Fernschach International 01/2002

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Der englische Verlag Gambit Publications hat erneut einen Preis für das Buch des Jahres in England gewonnen. Nach dem äußerst erfolgreichen "Secrets of Modem Chess Strategy", das auch in den USA einen Preis erhielt und inzwischen in deutscher, Sprache erschienen ist, wurde diesmal das Buch "Fundamental Chess Endings" der beiden deutschen Autoren Karsten Müller und Frank Lamprecht als "Buch des Jahres" des britischen Schachverbandes ausgezeichnet.

Schachmarkt 01/2003
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Schon mit »Secrets of Pawn Endings« legten GM Karsten Müller und IM Frank Lamprecht ein viel gelobtes Buch vor. Das 2001 erschienene »Fundamental Chess Endings« wurde in der Fachwelt ebenso positiv aufgenommen und bekam 2002 als erstes Endspielbuch überhaupt das Prädikat »Book of the Year« der British Chess Federation. Seit August 2003 liegt es unter dem Titel »Grundlagen der Schachendspiele. Eine neue einbändige Ausgabe einer Endspielenzyklopädie für das 21. Jahrhundert« nun in deutscher Übersetzung, die Müller selbst übernommen hat, vor.
Der Stoff ist in folgende Abschnitte gegliedert: Grundlegende Mattführungen, Bauern-, Springer-, Läuferendspiele, Läufer gegen Springer, Turmendspiele, Turm gegen Leichtfigur, Turm und Leichtfigur gegen Turm und Leichtfigur - dies wegen der großen statistischen Häufigkeit in Partien (s.u.)- Damenendspiele, Dame gegen andere Figuren. Ein weiteres Kapitel geht, auch anhand von Partie- und Stellungsbeispielen, auf allgemeine Endspielstrategien ein: Übereile nichts, Freibauern müssen vorrücken, Aktivität des Königs, Lokale Überzahl, Das Prinzip zweier Schwächen, Kämpfe bis zum Ende, Raumvorteil, Allgemeine Prinzipien. Im Gegensatz etwa zu früheren mehrbändigen Werken, die viele Studien (Cheron) oder recht viele Lehrbeispiele enthielten (Awerbach), konzentrieren sich Müller und Lamprecht deutlich mehr auf Positionen aus meist aktuellen Turnierpartien. Die Auswahl der Stellungen angesichts des zur Verfügung stehenden Platzes von 432 recht großformatigen Seiten, die abgeleiteten Folgerungen sowie die Kommentare, die ein ausgewogenes Verhältnis von verbalen Erklärungen und Varianten zeigen, sind m.E. durchweg gelungen und sehr praxisnah. Das Buch ist in erster Linie als Lehrbuch konzipiert und bietet durchgängig Analysen auf sehr hohem Niveau. Es wirkt durch und durch sehr modern. Auf Grund umfangreicher Datenbankanalysen werden die prozentualen Häufigkeiten verschiedener Endspieltypen in praktischen Partien benannt, ebenso die computerermittelten generellen Ergebnisse von bauernlosen 5-und 6-Steiner-Endspielen samt weiteren statistischen Angaben. Die Stellungsanalysen sind so weit als möglich durch Computeranalysen abgesichert. Dabei zeigen die Autoren (berechtigtes) Selbstbewusstsein, indem sie etwa die von John Nunn eingeführten Kommentierungsoptionen für Datenbankendspiele (z.B. »!« für den einzigen Zug in einer Stellung, der zum Gewinn oder Remis führt) auch in vielen Endspielen anwenden, die mehr als 5 Steine aufweisen, sowie generell im Kapitel über die Bauernendspiele. (Nicht nur aus diesem Grund lohnt daher ein kurzer Blick in den Abschnitt »Zeichen, Symbole und Abkürzungen«, S. 15f.).
Durch die didaktische Aufbereitung des Materials, ohne dass hierauf ein besonderer Schwerpunkt liegt, werden dem Leser immer wieder Verständnishilfen angeboten. Kapitelspezifisch werden wichtige Grundsätze zusammengefasst und es finden sich zahlreiche nach Schwierigkeitsgraden abgestufte Übungsaufgaben, die alleine eine Lektüre wert wären. Hilfreich sind auch die zu jedem größeren Abschnitt eingestreuten Angaben auf weiterführende Literatur. Dennoch richtet sich das Buch nicht an absolute Anfänger. Man sollte bereits über ein bisschen Erfahrung im Endspielbereich verfügen. Nun noch ein Stellungsbeispiel. Neben den kapitelspezifischen finden sich am Ende des Buches noch weitere 40 themenübergreifende Übungsaufgaben. Die folgende (Schwarz am Zug) ist mit Schwierigkeitsgrad 2 von 5 Stufen klassifiziert. 8/6kp/6p1/1B3p2/ 5P2/ 3K2P1/4n2P/8 w - - 0 1 Was soll Schwarz tun, um den Springer zu retten? Wenn man das Motiv Randbauer und falscher Läufer erkannt hat, dann ist der Weg zum Remis hingegen sehr elegant zu bewerkstelligen: 1...Sxf4+! (1...Sg1 sollte auch genügen, ist aber natürlich wesentlich schwerfälliger) 2. gxf4 g5! 3.fxg5 h6! 4.gxh6+ (4.h4 hxg5 5.hxg5 Kg6=) 4....Kxh6 und Weiß bleibt auf seinem falschen Bauern sitzen. Man muss den Autoren zugestehen, dass die Auswahl der Stellungen, Themen und Konzepte in Anbetracht des zur Verfügung stehenden Raumes nahezu optimal gelungen ist. Dennoch kann ich mir eine Anmerkung zu Titel und Untertitel nicht verkneifen. Zum einen sind die beiden Begriffe »Grundlagen« und »Enzyklopädie« (Letzteres im Sinne von »umfassende Darstellung eines gesamten Wissensgebietes«) schlicht nicht semantisch vereinbar. Zum anderen kann man zu Beginn des 21. Jahrhunderts die bekannte Endspieltheorie nicht mehr in einem Band darstellen, es sei denn, er hätte vielleicht 5000 Seiten. »Ausführliche Darstellung grundlegender und praktischer Endspiele« wäre sicherlich passgenauer (und ehrlicher) gewesen. Aber auch Schachbuchverlagen liegt der Absatz ihrer Produkte am Herzen ...
Fazit: Wer ein aktuelles, fundiertes und ambitioniertes Endspielbuch auf der Höhe der Zeit kaufen möchte und dafür ca. 30 €, was ich für absolut angemessen halte, auszugeben bereit ist, der kann mit diesem Band m.E. nichts falsch machen!

Helmut Conrady, Rochade Europa 10/2003

Diese meisterhafte einbändige Enzyklopädie ist eine Sammlung der bedeutensten Endspiele aller Art. Mit diesem Buch können Sie sich schnell in die Geheimnisse der letzten Phase der Partie einarbeiten. Sie lernen hier die Endspielprinzipien kennen und die Umsetzung dieses Wissens in die Praxis. Da es leider wenig wörtliche Kommentare gibt, empfehle ich diese Arbeit den mehr erfahrenen Spielern.
Die Autoren GM Karsten Müller und IM Frank Lamprecht sind bekannte deutsche Bundesligaspieler.

J. Konikowski, Fernschach International 6/2003


Die gemeinsame Verwendung der Begriffe "Grundlagen" und "Enzyklopädie" im Titel mag schon wie ein gewagter Spagat wirken. So haben Cheron (1960-70), Awerbach (1980-84) und der Jugoslawische Informator-Verlag (1985-93) bereits versucht, das damalige Endspielwissen zusammenzufassen. Resultat waren 4 bis 6 gewichtige Bände und seitdem hat sich gerade durch den Einsatz leistungsstarRechner einiges getan. Doch geht das Werk des HamburGroßmeisters Müller auch weit über die reinen "Grundlagen"-Werke von Schuster: "Endspiel im Schach" oder Teschner hinaus. Den elementaren Mattführungen folgen 12 Kapitel geordnet nach dem auf dem Brett verbliebenen Material. Diese bieten dem fortgeschritteSchachfreund neben einigen hundert hervorragend ausählter, praxisnaher Beispiele auch Übungen und einägsame Faustregeln. Deshalb ab mittleren Beständen gerne empfohlen. Die langjährige Ersetzbarkeit macht eine Sonüberlegenswert. (2)

Wolfgang Franz, ekz-Informationsdienst / Feb. 2004