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How to Build Your Chess Opening Repertoire

141 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2003

18,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
In this book, the first to focus on these issues, Steve Giddins provides common-sense guidance on one of the perennial problems facing chess-players. He tackles questions such as: whether to play main lines, offbeat openings or 'universal' systems; how to avoid being 'move-ordered'; how to use computers; if and when to depart from or change your repertoire. Giddins argues that from novice to grandmaster, a player's basic task when choosing a repertoire is the same: he needs to select openings that suit his playing style and that he can play with confidence. The repertoire should not require more memory work and study than he is capable of, or has time for. The book is rounded off with a look at the use of 'role models' and an investigation of the repertoires of leading players past and present.

For all chess-players who have progressed beyond beginner level need an opening repertoire, and this is the first book devoted to the methods by which they can develop and maintain one successfully.

For all club and tournament players who wish to improve their results.
Weitere Informationen
EAN 9781901983890
Gewicht 200 g
Hersteller Gambit
Breite 14,5 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2003
Autor Steve Giddins
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 1901983897
ISBN-13 9781901983890
Seiten 141
Einband kartoniert
Diagramme 175
004 Symbols
005 Introduction

008 1 The Keys to Successful Opening Play
020 2 Variety - the Spice of Life?
029 3 Stylistics
046 4 Main Roads or Side-Streets?
057 5 Move-Orders and Transpositions
073 6 Use and Abuse of Computers
084 7 Universalities
104 8 Infidelity and Divorce
118 9 Some Players' Repertoires Analysed

142 Index of Players
144 Index of Openings
As the title suggests, this book is aimed at players who have mastered the basics of chess and are seeking to establish an opening repertoire for themselves. Such a task is more difficult than it seems at first sight. There are many factors to be considered and many questions to be asked, but there are three factors above all that are of paramount importance whatever opening you choose - knowing the aims of the opening, knowing the value of move order, and understanding typical positions. These three key factors form the basis of Chapter One.

The author then goes on in subsequent chapters to consider other factors that must be taken into account. Do you stick to a narrow opening repertoire or seek out a more varied one? (Chapter Two). What is your style of play? (Chapter Three). Do you stick to main lines or go in for more obscure side lines? (Chapter Four). Later chapters examine such issues as the use and abuse of computers, move-orders and transpositions, faithfulness and divorce (in relation to one's repertoire, of course!). Finally, in Chapter Nine, the author analyses the opening repertoires of, amongst other, Fischer, Karpov, Kasparov and Kramnik.

When I think back to my early days, I chose my opening repertoire for far different reasons than those given here. I idolised Bobby Fischer and tried to imitate him, without any thought as to whether my style of play and his were compatible. I learned the hard way, and it was only after I had a good hard look at my games and analysed my results that I realised that 1 needed to modify my repertoire to suit my style of play. A book like this might have saved me a lot of heart-ache. I suspect that many of you who are reading these words might benefit from reading it too.

Alan Sutton, "En Passant"
Der Schock kam in Moskau. Es war 1992 - FM Steve Giddins, damals 31, lebte und arbeitete in Russland. Dort konsultierte er zum ersten Mal im Leben einen erfahrenen Schachtrainer. IM Igor Belov, das war der Lehrer, forderte den Autor auf, sein persönliches Eröffnungsrepertoire aufzuschreiben -und seine Antworten auf die wichtigsten schwarzen Verteidigungen gleich dazu. Giddins erinnert sich noch heute an die peinliche Szene: er konnte nichts aufschreiben - außer einer oder zwei Varianten fiel ihm nichts ein. Trainer Belov verdrehte die Augen...
Seither beschäftigt sich der Engländer Giddins mit dem Thema Eröffnungen. Das hier ist sein zweites Buch, 1998 erschienen seine 101 Chess Opening Traps.

Inhalt (Kapitelüberschriften)
- The Keys to Successful Opening Play
- Variety - the Spice of Life?
- Stylistics
- Main Roads or Side-Streets?
- Move-Orders and Transpositions
-
Use and Abuse of Computers
- Universalities
- Infidelity and Divorce
- Some Players' Repertoires Analysed

Giddins beginnt das kleines Kompendium mit einer Weisheit seines Landsmanns GM Sadler.
Danach muss, wer gut eröffnen will, dreierlei kennen:
1. Das Ziel der Eröffnung
2. Den Nutzen von Zugumstellungen
3. Die typischen Stellungen
Damit sind Giddins' Thesen auf den Punkt gebracht, das Buch erläutert sie an dessen eigenen Partien und prominenten GM-Beispielen. Wichtiger als das Auswendig-Lernen langer Varianten sei, das taktische und strategische „Thema" der gewählten Eröffnung zu verstehen. Das schafft der aufstrebende Spieler am einfachsten, wenn er etliche kommentierte GM-Partien mit dieser Eröffnung nachspielt und auch selbst analysiert. Ein Beispiel: Wer als Weißer das abgelehnte Damengambit anstrebt, sollte das Prinzip des Minoritätsangriffs verstanden haben. Der Buch verspricht im Titel, dem Leser beim Aufbau seines Eröffnungsrepertoires zu helfen.
Gleich vorweg: das schafft Giddins nur mit Einschränkung, er diskutiert das Thema mehr im Grundsätzlichen. Wer konkrete Empfehlungen erwartet, was er nun spielen soll, bleibt auf sich gestellt. Beruhigend zitiert der Autor, wie Kasparow seine Eröffnungen auswählt: „Ich denke, alle Eröffnungen sind 100%ig spielbar... alle normalen Eröffnungen, das ist der Punkt! Die Wahl ist mehr eine Frage der Laune und der Vorbereitung". Mehrfach zitiert Giddins auch John Nunn und dessen Schachgeheimnisse (Nunn ist der Chess Director des Verlages). Tatsächlich finde ich in Nunns Buch mehr Ratschläge als bei Giddins, wenn es um praktische Fragen zum Aufbau des eigenen Repertoires geht. Und Anmerkungen zur steten Flut an EÖ-Literatur, oder gar Kritisches zu den vielen Schnellschüssen, die da heißen „Winning with ..." oder „Easy guide to ...", verkneift sich Giddins ganz. Auch in dem Punkt geht Nunn mit seinem Buch mutig zur Sache. Steve Giddins kümmert sich mehr um allgemeine Überlegungen, vertritt dabei einen konservativen Ansatz: Besser eines der großen Systeme spielen als Exotisches, besser Spanisch als das Königsgambit. Man habe ja gesehen, wie schlecht es den beiden anerkannten KG-Kennern Fedorov und Gallagher ergangen sei gegen Top-GM. Giddins kommentiert dann das 23-zügige „brutal example" Fedorov -Schirow, Polanica Zdroj 2000. Hier möchte ich zaghaft einwenden, wir Amateure wären ganz froh, zu spielen wie Fedorov oder Gallagher -gelegentliche Kopfnüsse von Schirow & Co würden wir gern hinnehmen ... Aus Sicht des Amateurs haben Eröffnungen abseits vom „Main stream" durchaus ihre Vorteile, allein schon wegen ihres Überraschungseffektes. Dass manche Eröffnungen selten gespielt werden, dafür hätten die Top-GM gute Gründe: solche Systeme taugten nicht viel. Würde der aufstrebende junge Spieler sich auf Außenseiter-Eröffnungen einlassen, könne er zwar kurzfristig erfolgreich sein, müsse aber immer wieder „nachbessern", weil seine Gegnerschaft optimieren würde - oder eine Widerlegung vertreibt ihn ganz aus seinem Refugium. Dann könne er gleich eine „sound opening" lernen.
Und wie hält es der Leser mit Treue oder Scheidung? Gehen Sie schnell fremd, wenn die geliebte Verteidigung nicht will wie Sie? Das sei nämlich typisch für viele Amateure: Verlieren sie unerwartet ein paar Partien, wird der Eröffnung die Schuld gegeben. Meist hat aber der Spieler seine Eröffnung nur nicht wirklich verstanden - oder misshandelt.
Auch kleine Seitensprünge mag Giddins nicht: Müssen Spieler gegen deutlich Stärkere antreten, dann neigen viele zur Flucht in Nebenvarianten, weil sie die bessere Theoriekenntnis des Gegners fürchten. Weglaufen sei aber falsch; dann müsste man sich auf unbekanntem Gelände zurecht finden und würde noch schneller in Stellungen geraten, die nicht verstanden werden - im Gegensatz zum Kontrahenten
mit seinem größeren Wissen um Zugumstellungen und Mittelspiel-Strukturen. Treue zu den eigenen Eröffnungen sei das Gebot - und stete Arbeit daran, über Jahre hinweg. Nur zwei Gründe akzeptiert der Autor für eine „Scheidung":
1) Das Vertrauen in die Eröffnung ist zerstört. Die Folge: Bekommt der Leser im Partieverlauf eine nachteilige Stellung, dann gibt er (unbewusst) der Eröffnung die Schuld. Die Verteidigung leidet darunter, er resigniert vorschnell. Wenn es so weit ist, dann sollte der Leser wirklich wechseln.
2) Die Leib- und Magen-Variante wurde widerlegt.
Bei „seriösen" Eröffnungen ist das selten zu erwarten (Giddins erwähnt beiläufig die „Bayonet Variation" mit 9. b4, die Kasparow sein vormals geschätztes Königsindisch gegen Kramnik verleitet hat). Wenn so etwas passiert, dann modifiziert man sein Abspiel und kann sein Wissen um die richtige Behandlung der entstehenden Mittel-/Endspiele weiter verwerten. Im Kapitel Universalities diskutiert Giddins so genannte Universalsysteme; gemeint sind Eröffnungen, die mit Weiß und Schwarz gleichermaßen spielbar sind, und Verteidigungen „gegen alles". Das Kapitel ist sehr interessant, denn diese Überlegung hatte vermutlich jeder Leser irgendwann: Wenn es im Sizilianisch auf jedes Tempo ankommt, dann sollte Weiß selber Sizilianisch spielen (= Sizilianisch im Anzug). Mit dem Mehr-Tempo müsse Weiß dann Vorteil haben - oder? So einfach ist die Sache nicht. Der Autor zitiert GM Malaniuk: „That extra move's gonna hurt me". Analoges gilt für Schwarz mit Königsindisch und den gleichnamigen Angriff mit Weiß usw. Interessant sind auch Giddins' Überlegungen zu Zugumstellungen, um sozusagen via Hintertürchen doch noch die gewünschte Stellung aufs Brett zu bekommen - und auf dem Weg dorthin ein paar unangenehme Varianten zu vermeiden.
Zehn Seiten sind dem Thema Eröffnung und Computer gewidmet: gut als Trainingspartner, sehr gut für die Recherche, aber Vorsicht beim Bewerten von Varianten nach statistischen Kriterien: Die Datenbasis ist oft lausig klein, Schlüsse daraus sind nicht fundiert.
Am Ende jedes Kapitels fasst der Autor seine Thesen in knappen Sätzen zusammen („Conclusions"). Mehr Empfehlungen zu Training und Turnierpraxis wären wünschenswert. Auf den letzten 24 Seiten stellt Giddins das Eröffnungsrepertoire von acht Großmeistern vor (Fischer, Kasparow, Karpow, Kramnik, Adams, M. Gurevich, Sveshnikov und Hebden). Das Register im Anhang ist optimal: Ein zweiseitiger Spielerindex zeigt auf einen Blick, wer Weiß und wer Schwarz hatte. Der Eröffnungsindex nennt Eröffnungsnamen und ECO. Das schmale DIN-A5-Paperback ist gut gestaltet: klare Typografie, zweispaltige figurine Notation und meist zwei Diagramme auf jeder Seite. Das Papier könnte besser sein.
FAZIT: FM Steve Giddins stellt allgemeine Überlegungen an zum Aufbau eines Eröffnungsrepertoires. Was dabei prinzipiell beachtet werden soll, diskutiert er gut abwägend, wenn auch vieles aus anderen Quellen schon bekannt ist. Wie der Leser praktisch vorgehen sollte, ist weniger sein Thema. Giddins ermahnt: Weniger Zeit aufwenden für das Lernen von Varianten, mehr für das Verstehen der Eröffnung.

Dr. E. Rausch, Rochade Europa 05/2003


Beim Thema Eröffnungsrepertoire könnte man sich manchmal in die Zeiten der Schachromantik oder eines Dr. Tarrasch zurückwünschen, als die Auswahl an "korrekten" Eröffnungen und entsprechender Literatur noch sehr überschaubar war.
Beides hat sich natürlich grundlegend geändert, und so stellt sich für die meisten Schachspieler die Frage, wie man ein vernünftiges Repertoire erstellt, das zu einem passt, aussichtsreich und natürlich möglichst leicht zu lernen und zu pflegen ist.
Das dürften selbst für ein Überraschungsei zu viele Wünsche auf einmal sein, und deshalb beschäftigt sich Steve Giddins in seinem neuen Buch "How to Build Your Chess Opening Repertoire" mit der Suche nach einem guten Kompromiß.
Dabei schildert er sehr offen seine eigenen Erfahrungen und Fehler, in denen sich der Leser oft wiedererkennen wird, und stellt seine Erkenntnisse vor.
Einleitend geht es um den Schlüssel zu einem erfolgreichen Eröffnungsspiel, der aus drei Säulen besteht: Verständnis der Ziele der Eröffnung, Verstehen der Bedeutung der Zugfolge bei der Wahl angestrebter und zu vermeidender Varianten sowie die Beherrschung typischer Stellungen im Mittel- und Endspiel. Einige sehr anschauliche Beispiele zeigen, wie die Kenntnis solcher Motive zu Zügen führen kann, die sonst unverständlich bleiben.
Dann geht es um die Frage, ob man ein enges oder ein weit gefächertes Repertoire erstellen soll und welche Vor- und Nachteile beide Ansätze haben.
Natürlich spielt auch der eigene Stil eine wichtige Rolle. Wie man ihn erkennt und wie ein Endspielkünstler wie Ulf Andersson sein Repertoire aufbaut, um zu ruhigen Stellungen zu kommen, zeigt das dritte Kapitel.
Zu klären ist auch, ob man sich auf Hauptvarianten oder eher seltene Seitenpfade begeben soll, wenn man sein Repertoire zusammenstellt. Das vierte Kapitel bespricht jeweils Vor- und Nachteile und zeigt einige interessante Beispiele.
Anhand einer interessanten Betrachtung der WM-Kämpfe zwischen Karpow und Kasparow wird dann die Frage der Zugfolge und Zugumstellung erörtert. In weiteren Beispielen geht es um Modernes Benoni und Holländisch sowie der Zusammenstellung "kompatibler" Eröffnungen.
Um Vor- und Nachteile des Computers geht es im sechsten Kapitel. Die schnelle Verbreitung von Partien und damit die Gefahr, dass sich der Gegner besser vorbereiten kann, die oft geringe Aussagekraft von Statistiken, die aus Datenbanken erstellt wurden, die Frage nach Quantität und Qualität bei Datenbanken und das Training mit Schachprogrammen sind Beispiele für die hier besprochenen Themen.
Das Kapitel über universelle Repertoires erörtert zunächst einmal das Phänomen, dass Eröffnungen mit vertauschten Farben oftmals keinen Vorteil einbringen, obwohl man ja einen Zug mehr als sonst hat. Für Weiß bietet sich z.B. ein Repertoire mit 1.c4 und 2.g3 an, das natürlich fast immer spielbar ist. Neben einigen weiteren Beispielen geht Giddins aber auch auf das oft etwas unterschätzte 1.b4 ein und zeigt, wie erfolgreich Sokolsky mit seiner Eröffnung war. Für Schwarz werden vor allem die beiden Möglichkeiten um 1...Sc6 und den Komplex Königsindisch / Moderne Verteidigung / Pirc vorgestellt.
Das vorletzte Kapitel geht Gründen nach, vom gewohnten Repertoire abzuweichen. Übliche Beispiele sind die Angst vor der Vorbereitung des Gegners oder der Kampf gegen einen stärkeren Spieler, den man mit einer ungewohnten Eröffnung überraschen möchte. Drastische Beispiele zeigen hier deutlich, was der Autor von solchen "Gründen" hält. Andere Themen sind das Spiel auf ein Ergebnis, das man mit dem eigenen Repertoire für schwer erreichbar hält, oder die Änderung des Repertoires nach einigen Misserfolgen.
Abschließend skizziert Giddins das Eröffnungsrepertoire einiger herausragender Spieler mit Weiß und Schwarz. Es geht hier z.B. um Fischer, Kasparow, Karpow, Kramnik und Adams.

Schachmarkt 03/2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Schachmarkt"


Ein Buch, auf das man schon lange gewartet hat! Ein starker Turnierspieler (Fide-Meister) gibt all das wieder, was man normalerweise in jahrelanger, mitunter schmerzvoller Erfahrung selbst erleben muss: Die zunächst chaotische Mischung aus Wissen und Nichtwissen eines jungen Spielers formt sich allmählich zu einem Repertoire.
Giddins erörtert alle in diesem Zusammenhang wichtigen Fragen: Soll man Flexibilität anstreben oder immer das Gleiche spielen? Soll man sich auf Hauptoder Nebenvarianten spezialisieren? Wann ist der Zeitpunkt, sich von einer Eröffnung zu verabschieden? Soll man versuchen, seine bevorzugten Verteidigungssysteme auch „im Anzug" zu spielen? „Patenteröffnungen" (1. Sf3, 2. g3, 3. Lg2, 4. 0-0 oder 1. d4, 2. Sf3, 3. Lf4 „gegen alles") oder nicht? Nutzen und Grenzen des Einsatzes von Computern. Zu all diesen Fragen liefert Giddins eine ausgewogene Diskussion, und es spielt eine bestenfalls untergeordnete Rolle, dass der Rezensent hier und da persönlich andere Schlussfolgerungen ziehen würde. So rät Giddins etwa grundsätzlich von der Spezialisierung auf Außenseitervarianten und -eröffnungen ab. Er zeigt, wie Fjodorow mit seinem Königsgambit Probleme bekam, als er an der Tür der Top Ten anklopfte (im Amateurbereich kann man sich m. E. sehr wohl spezialisieren).
Unterschreiben würde ich dagegen die Ausführungen zu Zugumstellungen, z. B. über den „Handel mit Optionen" (man schließt eine bestimmte Variante aus, erlaubt dafür aber eine andere). Nicht unbedingt Geheimwissen, aber in der Literatur meines Wissens kaum einmal qualifiziert erläutert worden. Interessant die Betrachtungen zur Holländischen Verteidigung: Wenn Weiß „weiß", dass sein Gegner immer „Stonewall" spielt, kann er mit entsprechenden Zugfolgen die Optimalstellung erreichen. Ist Schwarz aber bereit, zwischen Stonewall und d6-Spielweisen zu variieren, hat Weiß es ungleich schwerer. Schließlich wird dem Leser der Sinn solcher Zugfolgen wie 1. d4 f5 2. g3 Sf6 3. Lg2 e6 4. c4 c6!? klar - wenn Weiß seine besten Optionen gegen den Stonewall bewahren möchte, kann Schwarz günstig zu einem Aufbau mit d6 überwechseln. Kritisch sehe ich den Umfang des Buches mit 144 eher schmalen Seiten. Es gibt zu jeder Frage nützliche Beispiele, es hätten aber gern noch mehr sein dürfen. Das letzte Kapitel diskutiert auf 24 Seiten eher oberflächlich das Repertoire von acht bekannten Spielern - eine einzige, aber detailliertere Studie wäre sinnvoller gewesen. Schließlich muss der Leser sein eigenes Eröffnungsrepertoire immer noch selbst aufbauen, das Buch gibt lediglich Denkanstöße, was dabei zu beachten ist. Das Thema ist damit jedoch für andere Autoren noch nicht „tot". Ich würde das Buch etwa im Spielstärkebereich von 1700-2100 empfehlen; oberhalb 2200 ist der Inhalt eigentlich Gemeinwissen - es musste aber trotzdem einmal niedergeschrieben werden!

Harald Keilhack, Schach 08/2003