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LOLANIBMCO
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Ideas Behind Modern Chess Openings

176 Seiten, kartoniert, Batsford Chess, 1. Auflage 2002

15,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
A repertoire of easy-to-learn openings based on Garry Kasparov's favourite move 1.d4, which is a good way to play and win.
There's no need to spend hours worrying about the latest moves because all these openings are sound lines with a modern twist that make them ideal low-maintenance weapons. Each opening, including the London System and the Barry Attack, have simple principles that allow White to play just about the same moves against the Grunfeld, King's Indian Defence, and Nimzo-Indian Defence. There are also modern systems to repel the Dutch, Benoni and even off-beat lines such as the Englund Gambit.

A sensible approach to learning the basics of the opening without having to memorize countless variations, particularly useful for club players, the book covers:
· the tricks and traps in the opening for both sides
· the basic plan and strategy using entertaining games
· how to play the middlegame by following easy plans
Weitere Informationen
EAN 0713487127
Gewicht 250 g
Hersteller Batsford Chess
Breite 10,1 cm
Höhe 16 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2002
Autor Gary Lane
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 0713487127
Seiten 176
Einband kartoniert
005 Introduction
013 The London System
036 The Chigorin
048 The Dutch
073 The Benoni
090 The Pseudo-Benko
104 The Queen's Indian Formations
116 The Grünfeld Formations
123 The King's Indian Defence
136 The Barry Attack
150 The 150 Attack
159 Odd Openings
175 Index of Variations
Zuerst muss man wieder einmal einen vieldeutigen Titel enträtseln: Dahinter verbirgt sich nichts anderes als ein Schmalspur - Repertoire mit Weiß für Spieler, die wenig Zeit und / oder Lust haben, Theorie zu lernen. Dass dieses Repertoire ausgerechnet auf dem System 1. d4 / 2. Sf3 / 3. Lf4 beruht, das in der Turnierszene als „das" Symbol schlechthin für Spielverweigerung und Remisklammern bekannt ist, mag ambitionierteren Spielern einen Stich ins Herz versetzen (allerdings muss ich zugeben, dass ich selbst in Phasen, wo ich keine Zeit für Theorie hatte, öfter mal zu solchen Spielweisen Zuflucht genommen habe). Richtig ist jedenfalls, dass dieses System gegen einige sehr gebräuchliche schwarze Aufstellungen durchaus im offensiven Sinn angewandt werden kann (z.B. gegen Königsindisch oder die klassische Damengambit-Formation d5 / e6 / c5 mit Sf6, Le7 und 0-0). Diese ehrgeizigeren Ideen werden auch dargestellt und mit einer Anzahl neuer Partien erklärt; manche Empfehlungen sind interessant oder sogar originell (z.B. käme man in der Tschigorin - Variante 1. d4 d5 2. Sf3 Sc6 3. Lf4 Lg4 4. e3 e6 5. Sbd2 Ld6 6. c3 Sge7 7. Le2 0-0 wohl kaum spontan auf die Idee 8. h4 mit späterem h5 und Sh4; auch nach 1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. Lf4 c5 nebst Db6, eine aus schwarzer Sicht aktive Idee, werden einige scharfe und vom Schema abweichende Optionen für Weiß abgehandelt). Auch wird keineswegs immer das Grundsystem empfohlen, z. B. gegen Leningrad - Holländisch oder Benoni (in Form von 1. d4 Sf6 2. Sf3 c5) soll Weiß andere Rezepte wählen - was man auch als „Tipp" für Schwarzspieler verstehen mag, die nach Eröffnungen suchen, wogegen d4 / Sf3 / Lf4 nicht so gut ist...
Trotz einiger interessanter Ansätze glaube ich aber doch, dass man solch ein System nur durch eine ziemlich rosarote Brille als gefährliche Waffe betrachten kann. In der Tat wird in einer ganzen Anzahl von Varianten sogar schon Ausgleich eingeräumt, aber trotzdem scheint mir noch immer, dass Weiß zu gut wegkommt; was (seriöse) schwarze Gegenmittel angeht, ist das Buch alles andere als vollständig. z. B. gleich zu Beginn beim klassisch - orthodoxen schwarzen Aufbau wird mit der Zugfolge 1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. Lf4 e6 (bzw. c5) recht zielsicher zu den für Weiß interessanten Varianten hingeführt. Schon 2. ...Sf6 ist keineswegs Pflicht; z.B. 2. ...e6 (von Tarrasch- oder Stonewall - Spielern bevorzugt) bietet die Möglichkeit, 3. Lf4 mit 3. Ld6 nebst schnellstmöglichem e5 (nach Sd7, De7 etc.) zu beantworten, wobei das Hinauszögern von Sf6 durchaus positiv wirken kann. Und wenn schon 2. ...Sf6 3. Lf4, dann ist für meine Begriffe doch 3. ...Lf5 der natürlichste Zug der Welt, den ich aber im Buch nirgends finden kann. Dafür gibt es öfter mal Fallen, Fehler oder einfach schwache schwarze Verteidigung zu sehen.
Was die praktischen Bedürfnisse des Durchschnittsspielers angeht - auf diese Zielgruppe scheint das Buch eindeutig gerichtet - mag ein solches Repertoire ausreichend sein; wer sich daran hält, wird ohne viel Theoriewissen zweifellos im Normalfall die Eröffnung "überleben" und unterhalb des Meisterniveaus vielleicht sogar volle Punkte sammeln. Es mag durchaus sein, dass auf dieser Ebene viele Gegner naiv - schematisch spielen oder den immer wieder eingebauten kleinen Giftpfeilen zum Opfer fallen. Ebenso wird man ab und an den psychologischen Effekt nutzen können, dass ein stärkerer Gegner speziell durch die Lf4 - Varianten so "angeödet" oder provoziert wird, dass er überzieht bzw. den Gegner unterschätzt. Zu höheren Weihen im Schach wird man es damit insgesamt aber wohl kaum bringen (vereinzelte mir bekannte Ausnahmen bestätigen die Regel!).

FM Gerd Treppner in RE 02/2003.