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LXDUCOUS

Opposition und Schwesterfelder

174 Seiten, gebunden, Tropen, 2001, original erschienen 1932

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Final vergriffen
Es hat uns gereizt, eine Frage zu erhellen, die seit 20 Jahren immer wieder in der Schachpresse Veranlassung zu hartnäckigen Artikeln gibt.
«Opposition oder Schwesterfelder».
Einfacher:
«Opposition und Schwesterfelder».
Denn nach der Lektüre einer Anzahl dieser terminologischen Auseinandersetzungen scheint es, daß die Unklarheit zum großen Teil einer schlechten typographischen Anordnung entspringt.
Wir haben es deshalb für unentbehrlich gehalten, eine das Übliche weit überschreitende Anzahl von Diagrammen zu zeigen, um das Verständnis für den Text zu erleichtern. Diese Darstellung wird dazu beitragen, dem Problem seinen pseudo-esoterischen Charakter zu nehmen, der die Ursache aller Streitigkeiten ist.
Als bibliographische Quellen, die wir benutzten, erwähnen wir vor allem «La Nouvelle Régence», Paris, 1860-1861 etc. und «La Strategie Raisonnée des Fins de Partie du Jeu d'Echecs» von Abbé Durand und Jean Préti, Paris, 1871.
Es ist bedauerlich, daß die Entdeckungen des Abbé Durand nur einer beschränkten Anzahl von Bewunderern bekannt sind; denn viele Punkte, die die Wissenschaft der Endspiele heute erobert hat, schulden ihre erste Formulierung diesem Pionier, der seit der Mitte des XIX. Jahrhunderts die Basis zu einer Geometrie der Opposition gelegt hat. Seine «Cases efficaces» (wirksame Fel-der) und seine «Cases limites» (Grenzfelder) sind der Ausgangspunkt unserer Gesamtklassifizierung.
Trotz mangelnder Genauigkeit in den Umständen, die gegen 1900 das Erscheinen der Stellung Lasker-Reichhelm begleitet haben, sind wir zum mindesten J. Berger verpflichtet, seit 1901 die theoretische Wichtigkeit dieser Stellung betont zu haben; auch später hat er sowohl in seinem Buch («Theorie und Praxis der Endspiele») als auch in zahlreichen Zeitschriften bis in die letzte Zeit hinein eine Polemik verfolgt, die noch nicht abgeschlossen ist.
Juni 1908 hielt im Akademischen Schachklub in München D. Przepiorka einen Vortrag über die «Mathematische Methode in der Praxis des Schachspiels». Um deren Anwendung in Endspielen zu zeigen, analysierte er im einzelnen die Stellung Lasker-Reichhelm. Nachdem er einmal auf die Idee der logischen Korrespondenz zwischen gewissen Feldern gekommen war, zog er die Schlußfolgerung, die Opposition als einen Sonderfall der Schwesterfelder anzusehen.
Etwa um die gleiche Zeit schließt sich Dr. S. Tarrasch den Ideen Przepiorkas an und behandelt die Frage in mehreren Vorträgen in Deutschland.
C. E. C. Tattersall in «A Thousand End Games» (Kollektion des «British Chess Magazine», 1910) druckt zum ersten Mal die Lösung der Stellungen Locock und Lasker-Reichhelm durch die Methode der gleichen Buchstabenbezeichnung.
Vergessen wir indessen nicht, daß das Manuskript des Civis Bononiae, 1454, das ein Amateur der ehemaligen U.A.A.R. in «l'Echiquier» vom Dezember 1928 erwähnt, das älteste uns bekannte Beispiel für eine Anwendung dieser Methode zu sein scheint: auf gewisse Felder sind Buchstaben gedruckt, und der lateinische Text bezeichnet unter Verwendung dieser Buchstaben die entscheidende Stellung der Könige.
J. Drtina (Casopis Ceskych Sach., 1907) und Fr. Dedrle gehen von den Prinzipien des Abbé Durand aus (wahrscheinlich ohne es zu wissen) und entdeckten neue geometrische Elemente im Problem der Opposition. Man wird z.B. die Wichtigkeit der «Hauptlinie» in unserem ersten Kapitel sehen.
Schließlich haben uns die Arbeiten des Ing. Rinaldo Bianchetti: «Contributo alla Teoria dei Finali di Soli Pedoni», Firenze, 1925, besonders ermutigt.
Zwei seiner Studien halfen uns dabei, die Existenz neuer Formen der heterodoxen Opposition zu entdecken.

Nicht nur mit seinen „Readymades" revolutionierte Marcel Duchamp die Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern auch als Schachspieler strebte er nach absoluter Perfektion und Klarheit der Form. Es ist allerdings wenig bekannt, daß er sein einziges Buch dem Schachspiel widmete, das er der Kunst als artverwandt empfand: „An der Oberfläche ähnelt eine Schachpartie stark einer Federzeichnung, mit dem Unterschied jedoch, daß der Schachspieler mit bereits bestehenden schwarzen und weißen Formen zeichnet, statt wie der Künstler diese Formen zu erfinden."
Seit den frühen 20er Jahren löste bei Duchamp das Interesse für das Schachspiel offensichtlich das für die Kunst ab, und kaum ein Interpret hat versäumt, auf die Bedeutung des Spiels für sein Werk hinzuweisen, für viele ist es sogar einer der Schlüssel zum Verständnis des künstlerischen Werkes von Duchamp.
Opposition und Schwesterfelder sind versöhnt enthält die Analysen Duchamps mit Vitali Haiberstadt zur Theorie seltener Bauernendspiele. Hierbei sind nur noch Könige und Bauern auf dem Brett verblieben, Gewinn oder Remis sind nur dann möglich, wenn die Könige in „virtuelle Opposition" treten, d.h. sich gegenüberstehen, was sich voraussehen und systematisieren läßt.
Die Bedeutung fernliegender Oppositionen wurde dementsprechend seit dem 19. Jahrhundert immer wieder untersucht, um eine mathematische Grundlage zu gewinnen, abei selbst im Zeitalter des Computers ist dies wegen der Komplexität des Verfahrens bisher nicht endgültig geglückt.
Manul Duchamp, geboren 1887 in der Normandie, gestorben 1968 in Neuilly. In den Jahren 1923-1935 gehörte er zu den hundert besten Schachspielern der Welt und war zeitweise einer der stärksten Spieler Frankreichs, das er auf verschiedenen Olympiaden als Nationalspieler vertrat.

„Duchamp würde uns wahrscheinlich auslachen, könnte er unsere hilflosen Versuche sehen, seine Partie nachzuspielen." Ronda R. Shearer
Weitere Informationen
EAN 3932170350
Gewicht 260 g
Hersteller Tropen
Breite 95 mm
Höhe 14,2 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2001
Autor Marcel DuchampVitali Halberstadt
Sprache Deutsch
ISBN-10 3932170350
Jahr der Originalausgabe 1932
Seiten 174
Einband gebunden
010 I «OPPOSITION» ODER ORTHODOXE OPPOSITION
032 II HETERODOXE OPPOSITION
034 Position C. D. Locock
067 Position Lasker-Reichhelm
094 Position R. Bianchetti (Gewinnvarainte)
128 Position R. Bianchetti (Remisvariante)
146 III ANALYSIERUNGSMETHODE IN HETERODOXEN STELLUNGEN
148 1. Studie V. Halberstadt
149 2. Studie V. Halberstadt
152 3. Studie V. Halberstadt
154 4. Studie V. Halberstadt
156 IV KLASSIFIZIERUNG DER HETERODOXEN OPPOSITION
157 Transparent C. D. Locock
158 Transparent R. Bianchetti (Gewinnvariante)
159 Transparent V. Halberstadt (1. Studie)
160 Transparent R. Bianchetti (Remisvariante)
161 Transparent V. Halberstadt (2. Studie)
162 Transparent Lasker-Reichhelm
163 Transparent V. Halberstadt (3. Studie)
164 Transparent V. Halberstadt (4. Studie)
166 V ÜBERTRAGUNG 0, 1, 2, 3 DAS DOPPELSCHARNIER
174 VI SCHLUSSFOLGERUNG