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LXFISMDP

Meine 60 denkwürdigen Partien

315 Seiten, gebunden - mit Schutzumschlag, Rattmann, 2008, original erschienen 1969

27,90 €
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Final vergriffen
Nach seinem Rücktritt vom Interzonenturnier in Sousse 1967 hatte Fischer sich vom Weltmeisterschaftszyklus selbst ausgeschlossen und nahm bis zum Jahre 1970 nur an zwei Turnieren teil: Netanya und Vincovci. In diese Zeit relativer schachlicher Enthaltsamkeit fällt auch die Erstveröffentlichung von Meine 60 Denkwürdigen Partien.
Bereits in der ersten Partie gegen Sherwin aus dem Jahre 1957 demonstriert der damals gerade einmal 14jährige Fischer, der sich ein Jahr später für das Kandidatenturnier in Juqualifizieren wird, seine virtuose Technik, die, wie Evans in der Einführung zu dieser Partie schreibt, sein Markenzeichen werden wird. Meine 60 Denkwürdigen Partien ist auch die Geschichte vom Aufstieg dieses hochbegabten Jungen in die absolute Weltspitze.
Fischer hat nun aber nicht einfach seine »besten« Partien für diese Sammlung ausgeählt, sondern diejenigen, die für ihn von besonderer Bedeutung waren. Alle großen Spieseiner Epoche sind vertreten, selbst die Niederlagen gegen Spassky, Tal und Geller sind nicht ausgespart. Und obwohl die Kommentare Jahre nach den Partien abgefaßt wurspürt man immer noch die starken Emotionen, die sich bei Fischer einstellten, wenn er sich an bestimmte Momente erinnerte.
»Ich wußte, daß ich eine Figur verlieren würde, konnte es aber einfach nicht glauben. Ich mußte noch einen weiteren Zug machen, um zu sehen, ob dem wirklich so wäre!«
lautet seine Schlußanmerkung zur Niederlage gegen Spassky, die er zum Anlaß nimmt, eine Widerlegung des Königsgambits zu publizieren. Und einen Zug aus seinem ersten Sieg gegen Tal kommentiert er wie folgt:
»Aber ich wollte den Bauern. Bei nur zwei Remisen gegen Tal aus sechs Versuchen hatte ich keine Lust zu spekulieren.«
Schließlich nimmt er ein sündhaftes Remis gegen Botvinnik zum Anlaß für seitenlange Analysen eines komplexen Turmendspiels, in die Botvinniks Analysen mit eingeflochten sind, und man hat den Eindruck, als wolle er die Partie nun gleichsam als Analyseduell fort
Im Jahre 1970 verzichtet Pal Benkö zugunsten von Fischer auf seinen Platz im Interin Palma de Mallorca. Der Rest ist Geschichte.

Ein sensationelles Schachbuch. Die Partien wurden von Fischer selbst kommentiert. Ein hervorragendes Lehrbuch, das in keiner Schachbibliothek fehlen sollte.
Weitere Informationen
EAN 9783880860445
Gewicht 650 g
Hersteller Rattmann
Breite 18 cm
Höhe 23 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2008
Autor Bobby Fischer
Sprache Deutsch
ISBN-13 9783880860445
Jahr der Originalausgabe 1969
Seiten 315
Einband gebunden - mit Schutzumschlag
VII Vorwort des Herausgebers
XV Vorwort des Autors
001 1. Fischer - Sherwin (USA), New Jersey Open 1957
Zu wenig und zu spät
005 2. Fischer - Larsen (Dänemark), Portoroz 1958
Drachentöter
010 3. Petrosian (UdSSR) - Fischer, Portoroz 1958
Umklammerung des Bären
017 4. Pilnik (Argentinien) - Fischer, Mär del Plata 1959
Takt und Taktik
022 5. Fischer - Rossetto (Argentinien), Mär del Plata 1959
Die unerfreuliche Pflicht
026 6. Fischer - Shocron (Argentinien), Mär del Plata 1959
Ein kleines Versehen
031 7. Olafsson (Island) - Fischer, Zürich 1959
Hochmut kommt vor dem Fall
036 8. Fischer - Keres (UdSSR), Zürich 1959
Fleisch und Kartoffeln
042 9. Walther (Schweiz) - Fischer, Zürich 1959
Zwischen Lipp' und Kelchesrand
046 10. Fischer - Unzicker (BRD), Zürich 1959
Die Kuh wird gemolken
051 11. Fischer - Benkö (USA), Kandidatenturnier 1959
Ungehörte Melodien

054 12. Gligoric (Jugoslawien) - Fischer, Kandidatenturnier 1959
Hineinrochiert
062 13. Fischer - Gligoric (Jugoslawien), Kandidatenturnier 1959
Etwas Neues
066 14. Keres (UdSSR) - Fischer, Kandidatenturnier 1959
Zu viele Köche
071 15. Smyslov (UdSSR) - Fischer, Kandidatenturnier 1959
Ein Riesending
075 16. Fischer - Petrosian (UdSSR), Kandidatenturnier 1959
Vier Damen
084 17. Fischer - Tal (UdSSR), Kandidatenturnier 1959
Knapp dran vorbei
090 18. Spassky (UdSSR) - Fischer, Mär del Plata 1960
Alter Wein in neuen Schläuchen
094 19. Gudmundsson (Island) - Fischer, Reykjavik 1960
Eine lange Heimreise
098 20. Fischer - Euwe (Holland), Olympiade Leipzig 1960
Theoretische Balgerei
101 21. Letelier (Chile) - Fischer, Olympiade Leipzig 1960
Eine Dame für den König
104 22. Szabo (Ungarn) - Fischer, Olympiade Leipzig 1960
Falsche Abschätzung
107 23. Fischer - Tal (UdSSR), Olympiade Leipzig 1960
Alle Griffe erlaubt
111 24. Fischer - Darga (BRD), West Berlin 1960
Ärger provozieren
116 25. Lombardy (USA)- Fischer, USA-Meisterschaft 1960-61
Als der Maroczy nichts half
120 26. Fischer - Reshevsky (USA), 2. Matchpartie 1961
Die Zeit wird es lehren
125 27. Reshevsky (USA) - Fischer, 5. Matchpartie 1961
Reines Feuerwerk
131 28. Reshevsky (USA) - Fischer, 11. Matchpartie 1961
Ein sündhaftes Remis
137 29.
Fischer - Geller (UdSSR),E\ed 1961
Von der eigenen Bombe gesprengt
141 30. Gligoric (Jugoslawien) - Fischer, Bled 1961
Eine lyrische Vorstellung
144 31. Fischer - Petrosian (UdSSR), Bled 1961
Die aufrichtigste Form der Schmeichelei
148 32. Fischer - Tal (UdSSR), Bled 1961
Der moralische Sieger
152 33. Fischer - Trifunovic (Jugoslawien), Bled 1961
Der Remismeister
157 34. Bertok (Jugoslawien) -- Fischer, Stockholm 1962
Hängende Bauern hängen nicht
161 35. Fischer - Bolbochan (Argentinien), Stockholm 1962
Eine glänzende Kadenz
165 36. Fischer - Kortchnoi (UdSSR), Stockholm 1962
Gaston und Alphonse
172 37. Keres (UdSSR) - Fischer, Curac.ao 1962
Nur ein Remis
180 38. Keres (UdSSR) - Fischer, Curacao 1962
Detektivgeschichte
186 39. Botvmnik (UdSSR) - Fischer, Olympiade Varna 1962
Die Konfrontation
200 40. Fischer - Najdorf (Argentinien), Olympiade Varna 1962
Die Najdorf-Variante
205 41. Fischer - Robatsch (Österreich), Olympiade Varna 1962
Eine glänzende Miniatur
209 42. Unzicker (BRD) - Fischer, Olympiade Varna 1962
Improvisation
212 43. Fischer - Reshevsky (USA), USA-Meisterschaft 1962-63
Das fehlende Glied in der Kette
218 44. Fischer - Fine (USA), New York 1963: Freie Partie
Schockbehandlung
221 45. Fischer - Bisguier (USA), Offene Meisterschaft von New York 1963
Gespenster
227 46. Fischer - Benkö (USA), USA-Meisterschaft 1963-64
Leichter Sieg
231 47. Fischer - Bisguier (USA), USA-Meisterschaft 1963-64
Ein böser Zauber?
236 48. R. Byrne (USA) - Fischer, USA-Meisterschaft 1963-64
Der Schönheitspreis
241 49. Fischer - Steinmeyer (USA), USA-Meisterschaft 1963-64
Eine komplexe Falle
244 50. Fischer - Gelle (USA), Simultantournee 1964
Tour de force
248 51. Fischer - Smyslov (UdSSR), Havanna (Capablanca-Memorial) 1965
Druckspiel
254 52.
Fischer - Rossolimo (USA), USA-Meisterschaft 1965-66
Versteckspiel
258 53. Portisch (Ungarn) - Fischer, Santa Monica 1966
Schwarze Magie
263 54. Fischer - Najdorf (Argentinien), Santa Monica 1966
Najdorfs Nacht ohne Najdorf
270 55. Fischer - Bednarski (Polen), Olympiade Havanna 1966
Der Preis des Leichtsinns
275 56. Fischer - Gligoric (Jugoslawien), Olympiade Havanna 1966
Die Fischer-Fortsetzung
282 57. Larsen (Dänemark) - Fischer, Monaco 1967
Abwechslung
288 58. Fischer - Geller (UdSSR), Skopje 1967
Unvollendetes Meisterwerk
296 59. Kholmov (UdSSR) - Fischer, Skopje 1967
Ein Läufer auf Abwegen
301 60. Fischer - Stein (UdSSR), Sousse 1967
Wenn Meister sich treffen

311 Bobby Fischers Turniere und Wettkämpfe
315 Eröffnungsübersicht
315 Namensverzeichnis
Bis vor kurzem war das nicht ganz leicht, eine Ausgabe dieses Klassikers zu bekommen. Dabei hatte eine Fischer-Renaissance eingesetzt: erst der WM-Rückkampf in Serbien, dann die ganzen Gerüchte und Mysterien um Aufenthalte in Budapest und so weiter, dann diese peinlichen Interviews und dann monatelang die mediale Belagerung zu seinen Schwierigkeiten mit den japanischen Behörden und mit diesen hässlichen Bildern mit dem Bart und den roten Augenrändern.
Fischer, das sind vor allem die Partien, und etwas von der Klarheit und der Größe am Brett erfahren möchte, der muss in die "60 denkwürdigen Partien" reinschauen, Kasparows Fischer-Band seiner Weltmeister-Reihe lesen oder zu Andrew Soltis' hübschen Partiensammlung "Bobby Fischer rediscovered" greifen.
Die vorliegende Neuausgabe der "60 memorable games" ist eine absolute Schönheit. Matthias Vettel hat sich viel Arbeit gemacht und das Ergebnis ist ansehnlich. Es macht Spaß, die Ausgabe in die Hand zu nehmen. Leider hält man sich in der Übersetzung so sehr an das Original, dass es zu bösen Anglizismen kommt: "Dieser Zug ist ein Schuss" darf da einfach nicht stehen, und schon gar nicht mehrmals und in Variationen. Soviel Demut gegenüber dem Original ist schlecht. Nicht nur weil es in diesem Fall ganz einfach falsch übersetzt ist, sondern weil der Grundton Fischers eher lapidar und im Brooklyn-Style im Zweifelsfalle bodenständig, aber auf keinen Fall gestelzt ist. Dieser Zug ist ein Hammer, ein Knaller, eine Keule, was auch immer. Nur kein Schuss. Das mag eine Petitesse sein, doch geben gerade solche Kleinigkeiten den Grundton wieder. Vettel selbst hat den Text zwei Lektoren zu lesen gegeben. Für fünf Sterne muss das in der nächsten Auflage stimmen.

Fernando Offermann, Berliner Schachverband
www.berlinerschachverband.de

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24.12.04:
unveränderter Nachdruck der Auflage 2002.
siehe auch Artikelnummer LXHUEMZFP
(Hübner, R: Materialien zu Fischers Partien)

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit legt der Dreier-Verlag einen absoluten Klassiker der Schachliteratur in Neuauflage vor: „My 60 Memorable Games" des legendären US - amerikanischen Ex - Weltmeisters Bobby Fischer. Nachdem es bei der früheren Auflage des Buches im Batsford-Verlag einige Irritationen gegeben hatte, erfuhr nunmehr das Werk eine verbesserte Übersetzung ins Deutsche durch Matthias Vettel (Heppenheim). Er hat auch in der Form von zahlreichen Fußnoten weitere Anmerkungen zu den Partien hinzugefügt und sich dabei z. T. der Analysen von GM Sergej Galdunts bedient. Außerdem hat er viele zusätzliche Stellungsdiagramme eingefügt und das ganze Material in eine Datenbank eingegeben, um etwaige Fehler aufzuspüren und zu berichtigen. So präsentiert sich das Werk Fischers in neuem Glanz, ohne dass an der ursprünglichen Substanz etwas verändert wurde. Bobby Fischer hat sein Buch in den Jahren 1968/69 geschrieben. Er kommentiert und analysiert darin 60 eigene Partien aus dem Zeitraum von 1957 bis 1967, wobei er auch drei Niederlagen in seine Sammlung aufgenommen hat. In seinen Kommentaren schwingen noch die Emotionen nach, welche ihn in entscheidenden Momenten des jeweiligen Partieverlaufes bewegt hatten.
Zu jeder Partie hat GM Larry Evans eine kurze Einleitung geschrieben. Hier nun drei Sturmsiege Fischers, im Buch natürlich mit ausführlichen Analysen versehen (jede Partie beansprucht im Durchschnitt etwa fünf Buchseiten):
1) Letelier - Fischer, Schacholympiade Leipzig 1960; Königsindisch: 1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 0-0 5. e5 Se8 6. f4 d6 7. Le3 c5! 8. d:c5 Sc6 9. c:d6 e:d6 10. Se4 Lf5! 11. Sg3? Le6 12. Sf3 Dc7 13. Db1 d:e5 14. f5 e4! 15. f:e6 e:f3 16. g:f3 f5! 17. f4 Sf6 18. Le2 Tfe8 19. Kf2 T:e6 20. Tel Tae8 21. Lf3 T:e3! 22. T:e3 T:e3 23. Ke3: Df4+!! 0 : 1 (S. 101-103).
2) Fischer - Robatsch, Schacholympia-de Varna 1962; Skandinavisch: 1. e4 d5 2. e:d5 D:d5 3. Sc3 Dd8 4. d4 g6!? 5. Lf4! Lg7 6. Dd2! Sf6 7. 0-0-0 c6 8. Lh6 0-0? 9. h4 Da5 10. h5! g:h5 11. Ld3 Sbd7 12. Sge2 Td8 13. g4! Sf8 14. g:h5 Se6 15. Tdg1 Kh8 16. L:g7+ S:g7 17. Dh6 Tg8 18. Tg5 Dd8 19. Thg1 Sf5 20. L:f5 1:0 (S. 205-208).
3) Fischer - Fine, Freie Partie New York 1963; Evans - Gambit: 1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 4. b4!? L:b4 5. c3 La5 6. d4 e:d4 7. 0-0 d:c3 8. Db3 De7 9. Sc3: Sf6? 10. Sd5! S:d5 11. e:d5 Se5 12. S:e5 D:e5 13. Lb2 Dg5 14. h4! D:h4 15. L:g7 Tg8 16. Tfe1+ Kd8 17. Dg3! 1:0 (S. 218-220).
Im Anhang finden sich eine Übersicht von Fischers überragenden Turnier- und Wettkampferfolgen (er hat von 47 Turnieren nicht weniger als 25 (!) ge-wonnen, gestaltete acht von neun Wettkämpfen siegreich, erreichte in 593 Turnierpartien das gigantische Score von 71,2 Prozent, und hatte in den 1970er - Jahren die höchste Elozahl 2780 aufzuweisen), eine Eröffnungsübersicht (seine Favoriten waren bekanntlich Sizilianisch, Spanisch und Königsindisch), und ein Namensverzeichnis der Gegner (Fischer hat je vier Partien gegen Gligoric, Keres und Reshevsky, je drei gegen Tal und Petrosjan in seine Sammlung aufgenommen) (S. 311-315).
Der prächtige Band mit Hardcover und Fadenheftung - der also quasi in Form und Inhalt über jede Kritik erhaben scheint - eignet sich vorzüglich, sowohl zum Nachspielen der Perlen Fischer'scher Schachkunst als auch zum Verschenken. Wer sein Exemplar dieses Stückes Schachgeschichte vom Autor persönlich signieren lassen will, muss allerdings um die halbe Welt nach Japan reisen: Dort soll er sich nämlich gegenwärtig aufhalten...
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 12/2002.

Mit "Meine 60 denkwürdigen Partien" kehrt ein Klassiker der Schachgeschichte in einer schönen Neuauflage zurück. Nachdem dieses Buch jahrelang vergriffen war hat man es nun komplett überarbeitet: Der englische Originaltext wurde nochmals übersetzt und korrigiert, und auch der Satz und die Diagramme wurden erneuert. Damit darf sich auch eine neue Generation von Schachspielern auf das Studium dieses Klassikers freuen, der von Fischer in seiner schachlichen Ruhephase nach seinem Ausstieg beim Interzonenturnier in Sousse 1967 verfasst wurde. Darin analysiert Fischer sehr ausführlich 60 Partien seiner Schachkarriere, die für ihn die größte Bedeutung hatten, wobei alle großen Spieler dieser Epoche vertreten sind.
Das Buch erscheint in einer gebundenen Ausgabe mit Fadenheftung und Rundrücken, hat 340 Seiten und wird 27,90 Euro kosten.

aus: Schachmarkt 01/2003
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Pünktlich zur Vorweihnachtszeit legt der Dreier-Verlag einen absoluten Klassiker der Schachliteratur in Neuauflage vor: „My 60 Memorable Games" des legendären US - amerikanischen Ex-Weltmeisters Bobby Fischer. Nachdem es bei der früheren Auflage des Buches im Batsford-Verlag einige Irritationen gegeben hatte, erfuhr nunmehr das Werk eine verbesserte Übersetzung ins Deutsche durch Matthias Vettel (Heppenheim). Er hat auch in der Form von zahlreichen Fußnoten weitere Anmerkungen zu den Partien hinzugefügt und sich dabei z.T. der Analysen von GM Sergej Galdunts bedient. Außerdem hat er viele zusätzliche Stellungsdiagramme eingefügt und das ganze Material in eine Datenbank eingegeben, um etwaige Fehler aufzuspüren und zu berichtigen. So präsentiert sich das Werk Fischers in neuem Glanz, ohne dass an der ursprünglichen Substanz etwas verändert wurde. Bobby Fischer hat sein Buch in den Jahren 1968/69 geschrieben. Er kommentiert und analysiert darin 60 eigene Partien aus dem Zeitraum von 1957 bis 1967, wobei er auch drei Niederlagen in seine Sammlung aufgenommen hat. In seinen Kommentaren schwingen noch die Emotionen nach, welche ihn in entscheidenden Momenten des jeweiligen Partie Verlaufes bewegt hatten.
Zu jeder Partie hat GM Larry Evans eine kurze Einleitung geschrieben. Hier nun drei Sturmsiege Fischers, im Buch natürlich mit ausführlichen Analysen versehen (jede Partie beansprucht im Durchschnitt etwa fünf Buchseiten):
1) Letelier - Fischer, Schacholympiade Leipzig 1960; Königsindisch: 1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 0-0 5. e5 Se8 6. f4 d6 7. Le3 c5! 8. d:c5 Sc6 9. c:d6 e:d6 10. Se4 Lf5! 11. Sg3? Le6 12. Sf3 Dc7 13. Dbl d:e5 14. f5 e4! 15. f:e6 e:f3 16. g:f3 f5! 17. f4 Sf6 18. Le2 Tfe8 19. Kf2 Te6 20. Te1 Tae8 21. Lf3 T:e3! 22. Te3: T:e3 23. Ke3 D:f4+!! 0:1 (S. 101-103).
2) Fischer - Robatsch, Schacholympiade Varna 1962; Skandinavisch: 1. e4 d5 2. e:d5 D:d5 3. Sc3 Dd8 4. d4 g6!? 5. Lf4! Lg7 6. Dd2! Sf6 7. 0-0-0 c6 8. Lh6 0-0? 9. h4 Da5 10. h5! g:h5 11. Ld3 Sbd7 12. Sge2 Td8 13.g4! Sf8 14. g:h5 Se6 15. Tdgl Kh8 16. L:g7 S:g7 17. Dh6 Tg8 18. Tg5 Dd8 19. Thgl Sf5 20. L:f5 1: 0
(S. 205-208).
3) Fischer - Fine, Freie Partie New York 1963; Evans-Gambit: 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 4. b4!? L:b4 5. c3 La5 6. d4 e:d4 7. 0-0 d:c3 8. Db3 De7 9. S:c3 Sf6? 10. Sd5! S:d5 11. e:d5 Se5 12. S:e5 D:e5 13. Lb2 Dg5 14. h4! D:h4 15. L:g7 Tg8 16. Tfel+ Kd8 17. Dg3! 1:0 (S. 218-220).
Im Anhang finden sich eine Übersicht von Fischers überragenden Turnier- und Wettkampferfolgen (er hat von 47 Turnieren nicht weniger als 25 (!) gewonnen, gestaltete acht von neun Wettkämpfen siegreich, erreichte in 593 Turnierpartien das gigantische Score von 71,2 Prozent, und hatte in den 1970er-Jahren die höchste Elozahl 2780 aufzuweisen), eine Eröffnungsübersicht (seine Favoriten waren bekanntlich Sizilianisch, Spanisch und Königsindisch), und ein Namensverzeichnis der Gegner (Fischer hat je vier Partien gegen Gligoric, Keres und Reshevsky, je drei gegen Tal und Petrosjan in seine Sammlung aufgenommen) (S. 311-315).
Der prächtige Band mit Hardcover und Fadenheftung - der also quasi in Form und Inhalt über jede Kritik erhaben scheint - eignet sich vorzüglich, sowohl zum Nachspielen der Perlen Fischer'scher Schachkunst als auch zum Verschenken. Wer sein Exemplar dieses Stückes Schachgeschichte vom Autor persönlich sig- nieren lassen will, muss allerdings um die halbe Welt nach Japan reisen: Dort soll er sich nämlich gegenwärtig aufhalten...

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 12/2002
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Eine der herausragenden Neuerscheinungen der letzten Zeit ist der Klassiker "Meine 60 denkwürdigen Partien" von Bobby Fischer. Für diese Ausgabe wurde das Buch völlig neu überarbeitet.
So wurde z.B. das ganze Buch in eine Datenbank eingegeben, um ungültige Züge zu vermeiden, außerdem wurde die Übersetzung überprüft und an vielen Stellen geändert. Der Leser wird sich sicher auch über die zahlreichen zusätzlichen Diagramme sowie einige neue Fußnoten mit ergänzenden oder korrigierenden Anmerkungen freuen.
Bobby Fischer hat dieses Buch in seiner schachlichen Ruhephase nach seinem Ausstieg (in Führung liegend!) beim Interzonenturnier 1967 in Sousse verfasst, bevor er 1970 zurückkehrte und einen einmaligen Sturmlauf auf den Weltmeistertitel startete, der einzigartig in der Geschichte des Schachs ist, man denke nur an die beiden 6-0 Siege in den Kandidatenkämpfen gegen Taimanow und Larsen.
Daher enthält das Buch Partien aus dem Zeitraum von 1957, als Fischer gerade einmal 14 war, bis 1967. Fischer schreibt im Vorwort: "Alle 60 hier gebotenen Partien haben für mich etwas Unvergessliches und Erregendes - sogar die drei Niederlagen.
Ich habe mich bemüht, sowohl unvoreingenommen als auch präzise in meinen Erklärungen zu sein in der Hoffnung, dass sie Einsichten in das Schachspiel vermitteln mögen, die zu einem umfassenderen Verständnis und besseren Spiel führen."
Dafür hat er eine Sammlung von 60 beeindruckenden Partien zusammengestellt und mit der Klarheit und Leidenschaft kommentiert, die auch sein Schach auszeichnete.
So beweist er seine enorme kämpferische Einstellung, als er gegen Walther völlig überspielt wird und aus einer total verlorenen Stellung dennoch wie durch ein Wunder ein Remis holt.
Er zeigt eine komplizierte Partie gegen Petrosjan, in der vier Damen auf dem Brett wüten, eine eindrucksvolle Partie gegen Euwe, die ein Alptraum für jeden Schachtrainer sein dürfte, der seinen Zöglingen die Vorteile einer gesunden Bauernstrukrur beibringen will, außerdem eine beeindruckende Verteidigungsleistung von Keres sowie den berühmten Geistesblitz 19.Tf6 gegen Benkö.
In der Partie gegen Byrne gelang ihm eine wunderschöne Kombination, über die der Verlierer sagte:
"Und während ich dasaß und grübelte, was Fischer dazu bewogen haben mochte, eine solche Variante zu wählen, denn sie war für Schwarz doch so offenkundig verloren, kam plötzlich 18...Sxg2. Dieser blendende Zug war der Schocker ... Die entscheidende Kombination ist von solcher Tiefe, dass selbst in dem Moment, als ich aufgab, die beiden Großmeister, die das Spiel für die Zuschauer in einem separaten Raum kommentierten, dachten, ich hätte gewonnen!".
Die Kommentierung ist wie gesagt lehrreich und dabei doch immer auch anregend und unterhaltsam, man spürt Fischers Begeisterung deutlich.
Man kann diesen Klassiker sicherlich jedem Schachfreund ohne jede Einschränkung empfehlen, denn "Meine 60 denkwürdigen Partien" ist eigentlich Pflicht für jede vernünftige Sammlung von Schachbüchern. Mit der vorliegenden Ausgabe erhält man dieses Buch in einer hervorragenden Papier- und Druckqualität mit einem schönen Festeinband.

Schachmarkt 02/2003
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Viele Jahre nach dem Erscheinen des Originals sowie der deutschen Übersetzung, folgt nun eine bearbeitete Neuauflage. Die meisten Leser werden erst bei dem Wort „bearbeitet" aufhorchen, denn eine frühere Auflage dieses Klassikers haben wohl die meisten Spieler in ihrem Bücherschrank. Wie stark ist nun die neueste Auflage bearbeitet? Legt man die alte und die neue deutsche Ausgabe nebeneinander, sieht man Goldprägung auf grünem Leinen neben einem schlichten Hartpappe-Cover; es kommen nostalgische Gefühle hoch. Schlägt man das Buch dann auf, entdeckt man neben dem, gegenüber dem Original doch erheblich besseren Satz, zahlreiche kleinere Verbesserungen. Neben einigen, bei einem flüchtigen Blick nicht auffälligen Aufwertungen, wie dem Ausmerzen von Notationsfehlern (das ganze Buch wurde in eine elektronische Datenbank eingegeben) sowie einer Textglättung (etliche Passagen wurden neu übersetzt), sind vor allem zahlreiche Fußnoten hinzugekommen, für die zum einen der Bearbeiter der Neuauflage, Matthias Vettel, zum anderen der Internationale Meister Sergey Galdunts verantwortlich zeichnet. Blättern wir bis zur Partie Nr. 35 (Fischer-Bolbochan) und kommen zu der folgenden Stellung, nach dem 25. Zug von Weiß. Hierzu steht in der alten Auflage:

(DIAGRAMM)

25. ...Dd7? 26. Tc7 und gewinnt. Oder 25. ...Td7? 26. Sf6+! Lf6: (26. ...gf6: 27. gf6: Kh8 28. fe7: gewinnt) 27. gf6: g6 28. Dg5+ Kh8 29. Dh6 Tg8 30. Tc8! erzwingt Matt.
Neue Auflage: Auf 25. ...Dd7? gewinnt 26. Tc7. Oder 25. ...Td7? 26. Sf6+! Lxf6 (26. .. .gxf6 27. gxf6 Kh8 28. fxe7 gewinnt) 27. gxf6 g6 28. Dg5+ Kh8 29. Dh6 Tg8 30. Tc8! erzwingt Matt.
Also identische Varianten, bei der alten Auflage noch in der heute ungebräuchlichen Notation („:" fürs Schlagen, heute ist „x" als Schlagzeichen weltweit üblich), aber das ist natürlich kein Fehler. Schauen wir uns die Analysestellung nach dem 27. Zug von Schwarz an:
Fischer führt 28. Dg5 ohne Kommentar an. Dr. Hübner geht darauf nicht ein. In der neuen Auflage erhielt der Zug eine Fußnote, die zwar keine Autorenangabe trägt (Galdunts, Vettel oder ein Schachprogramm?), aber richtig stellt, dass Fischers Vorschlag 28. Dg5 falsch ist (wegen .. .Df2) und korrekt den Gewinnzug 28. Df4 angibt.
Dieses Beispiel steht für viele. Viele kleinere Korrekturen, viele kleine Richtigstellungen, insgesamt gut gewählt und an passenden Stellen angebracht. Alles in allem sind die „Renovierungsarbeiten" nicht auffällig, sie werten aber Fischers berühmtes Buch doch deutlich auf. Eine eindeutige Kaufempfehlung kann ausgesprochen werden, für Computerbesitzer gerne im Doppelpack mit Hübners CD.

Schachmagazin 64 10/2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Schachmagazin 64"
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Es scheint hier unangebracht, viele Worte über den Autor zu verlieren oder gar den eigentlichen Inhalt des Buches - Fischer bespricht seine besten Partien -einer Kritik zu unterziehen. Vielmehr möchte ich mich auf die bibliografischen Dinge konzentrieren. Kurz zusammengefasst, 60 Fischer-Partien von 1957 bis 1967, also noch vor Fischers Sturm auf die WM-Krone 1970-72. Darunter auch ein paar Remis- und Verlustpartien. Die Kommentare sind durchaus verbal orientiert, Zahl und Tiefe der Varianten sind -gemessen am Standard heutiger Weltklasseanalysen - absolut überschaubar. Was aber nicht heißt, dass Fischers Analysen verkürzt wären, es spricht vielmehr für die Klarheit seines Stils. Die launischen Einführungstexte und möglicherweise auch die verbale Ausformulierung der Varianten stammen vom amerikanischen Großmeister Larry Evans. Zu dieser Ausgabe. Matthias Vettel, ein starker Turnierspieler, zeichnet für die Neubearbeitung verantwortlich. Er verdient für seine penible Arbeit fast ausschließlich Lob. Allfällig war im Vergleich zur alten, von Georg Pollak bearbeiteten Ausgabe im Wildhagen-Verlag, die Korrektur der Notationsfehler sowie die Umstellung vom Schreibmaschinensatz auf ein modernen Ansprüchen genügendes Layout. Vettel hat freilich viel mehr getan. Die Übersetzung wurde komplett überarbeitet, und beim Parallellesen bin ich erstaunt, wie viele mitunter sogar sinnverfälschende Ungenauigkeiten aus der Pollak-Ausgabe geändert werden mussten. Ein Dank an den Verlag, der mir zu Vergleichszwecken die längst vergriffene und von Sammlern heiß begehrte Originalausgabe (Simon & Schuster 1969) zur Verfügung gestellt hat. Die Neuübersetzung ist nicht nur präziser, sondern in den meisten Fällen auch eleganter. Das Layout - klassisch bis (im positiven Sinne!) altmodisch zu nennen - ist gelungen, auch hier kein Vergleich zur Vorausgabe. Technisch saubere Diagramme in angemessener Anzahl. Festeinband, die Umschlaggestaltung mit den ganz klein gedruckten Notationen aller 60 Partien ist allerdings Geschmackssache. Ganz gemäß der klassischen Aufmachung wurde die alte Rechtschreibung verwendet. Zur Diskussion stellen möchte ich die teilweise recht umfassenden Fußnoten. Ich selbst erntete einmal Kritik, als ich bei der Herausgabe der Partiesammlung des Fernschach-Weltmeisters Sanakojew ein paar solche hinzufügte. ,,In die Arbeit solcher Größen darf ein Redakteur nicht eingreifen", hieß es sinngemäß. Gilt dies auch, wenn z. B. die Verwendung moderner Hilfsmittel wie einer Fünfsteine-Endspieldatenbank (vgl. S. 197) die Einschätzung einer Schachlegende widerlegt? Die vorliegende Ausgabe enthält wichtige analytische Korrekturen aus den Publikationen von Boleslawski, Hübner, Botwinnik, Kasparow und anderen. Dazu Analysen von Vettel und IM Galdunts, die teilweise bis zu einer halben Seite lang sind und keineswegs nur auf „Computereingebungen" beruhen. Damit scheint mir allerdings eine Grenze erreicht.

Schach 07/2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Schach"
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Die Schachzentrale Rattmann hat einen großen Klassiker der Schachlineu herausgebracht. Fischers „Meine 60 denkwürdigen Partien" hawir Ihnen zuletzt in Ausgabe 2/2003 anlässlich einer umfassend überarbeiteten Neuauflage ausführlich vorgestellt.
Daher wollen wir uns an dieser Stelle etwas kürzer fassen und Fibeeindruckendes Werk, das noch nichts an Bedeutung verloren hat und noch immer eines der lehrspannendsten und lebenSchachbücher ist, jedem Schachfreund uneingeschränkt empDie hervorragende Druck- und Papierqualität rundet diesen Klassiker würdig ab.

Schachmarkt 02/2005