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Wunderjunge

190 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2004

19,80 €
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Final vergriffen
At the age of thirteen years, four months and twenty-six days, Magnus Carlsen became the youngest chess grandmaster in the world. The scene of this stunning record: Dubai. The date: April 26, 2004. Predictably, the international press raved about the Norwegian prodigy. The Washington Post even dubbed him 'the Mozart of chess'.
Magnus Mania had reached a first peak a few weeks earlier, when in Reykjavik he beat former world champion Anatoly Karpov and next held none other than Garry Kasparov to a draw. Having lost a further game with the world's number one, thirteen-year-old Magnus commented without a trace of irony, 'I played like a child'.
Wonderboy is the fairy-tale-like story of Magnus Carlsen's rise and the story-teller could not have been better qualified. For the past four years Simen Agdestein has trained Magnus, repeatedly pinching himself in amazement at his pupil's lightprogress.
Im Alter von 13 Jahren, 4 Monaten und 26 Tagen wurde MagCarlsen der jüngste Schachgroßmeister der Welt. Die Szefür diesen sagenhaften Rekord: Dubai. Das Datum: 26. April 2004. Nach dieser Meisterleistung entfachte die interPresse einen Begeisterungssturm. Die Washington Post verlieh dem norwegischen Wunderkind sogar den Titel „Mozart des Schachs".
Die Magnus-Manie erreichte schon eiWochen zuvor einen ersten Höheals er in Reykjavik den früheren Weltmeister Anatoli Karpow schlug und keinem Geringeren als Garri Kasparow ein Unentschieden abtrotzte. Nachdem er eine weitere Partie gegen die Nummer eins der Schachwelt verlor, kommentierte der 13-jährige Magnus ohne eine Spur von Ironie: „Ich spielte wie ein Kind."
Wunderjunge entfaltet den kometenhaften Aufstieg des MagCarlsen in einer märchengleichen Geschichte und der Erzähler könnte dafür nicht besser geeignet sein. In den vervier Jahren trainierte Simen Agdestein Magnus - oft packte ihn schiere Begeisterung über das spielerisch-leichte Vorwärtsdrängen seines Schülers.
Weitere Informationen
EAN 9789056911348
Gewicht 410 g
Hersteller New in Chess
Breite 16,8 cm
Höhe 23,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor Simen Agdestein
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 9056911341
ISBN-13 9789056911348
Seiten 190
Einband kartoniert
007 Vorwort
009 1 Ein gescheiter Junge
015 2 Ein erfolgreicher Student
027 3 Erste Erfolge im Ausland
039 4 Anstieg des Schachfiebers
065 5 Jagd nach dem Titel des Internationalen Meisters
080 6 Internationaler Meister
104 7 Auf Tour im Mini-Van
135 8 Großmeister!
177 9 Weltmeisterschaft
188 Wichtigste Turnierergebnisse
189 Glossar
Wenig Kontroverses enthüllt dagegen das Buch Wunderjunge von Simen Agdestein, dem Trainer des 13-jährigen Norwegers Magnus Carlsen, derzeit jüngster Großmeister der Welt. Agdestein rekapituliert den rasanten Aufstieg Carlsens, präsentiert zahlreiche spektakuläre Partien und erzählt aufschlussAnekdoten über Magnus' Training, die Förderung, die er durch seine Familie erhält, seine Schachleidenschaft, die ihn auch nach anstrengenden Turnierpartien oft noch bis in die Nacht Blitzpartien im Internet spielen lässt und sein erstaunliches Gedächtnis -„mit fünf Jahren kannte er die Gebiete, Bevölkerungszahlen, Fahnen und Hauptstädte aller Länder auf diesem Globus" (S.59). Aber warum Carlsen so gut spielt, erklärt all das nicht. Magnus bleibt eben ein Wunder
Vergleicht man die lange Lebensgeschichte Kortschnois mit der kurzen Carlsens fällt auf, wie viel günstiger die Umstände sind, unter denen Carlsen Schach gelernt hat. Auch scheint das Schach für ihn bislang vor allem Spiel zu sein. Und man fragt sich, ob er diese Unschuld behalten kann, sollte er eines Tages in die Intrigen des Spitzenschachs hineingezogen werden.

Zeitschrift Karl 01/2005
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Der Aufsteiger des Jahres 2004 war der kürzlich 14 Jahre „alt" gewordene Norweger Magnus Carlsen. Man denke nur an seinen glanzvollen Sieg in der C-Gruppe des Corus-Turniers oder an das knappe Aus gegen Kasparow beim Schnellturnier in ReykjaIm Moment steht er bei Elo 2581. Reichlich früh kommt nun seine erste Biographie auf den Markt. Der Autor, Großmeister Simen Agdestein, der Ander achtziger Jahre selbst Anlaß zu den schönHoffnungen gab, erwischt bei seinem ersten Buch einen schlechten Start. In der ersten kommenPartie, Flotten-Carlsen (Gausdal 2000), überer nach 1. e4 c5 2. c3 d5 3. e:d5 D:d5 4. Sf3 Sf6 5. Le2 g6 6. c4 Dd8 7. Sc3 Lg7 8. h3 0-0 9. d3 Sc6 10. Le3 b6 11. 0-0 Lb7 12. a3 Sd4 13. L:d4 c:d4 14. Sa2 Sh5 15. Dd2 e5 16. Tfe1 Sf4 17. Ld1 Lh6 18. Kh2 S:g2 19. D:h6 S:e1 (20. S:e1?, und 0-1, 51) den einfachen Gewinnzug 20. Sg5. Mehr als einmal erwähnt der Autor, daß er das Buch in kürzester Zeit schreiben mußte, nachdem Carlsen viel schneller als „vorgesehen" Großmeister wurde. Im Vergleich zu anderen hier vorgestellten Werken, die jahrelang gereift sind, hatte Agdestein also von vornherein schlechtere Karten. Die Buchprosa ähnelt denn auch mehr einem Tagedenn einer reflektierenden Betrachtung. Turwechseln sich ab mit Reiseberichten, und zumindest für meinen Geschmack wird der Leser mit viel zu vielen nebensächlichen, auch touristischen Details ermüdet. Bemerkenswert fand ich dagegen Agdesteins kritische Äußerungen zur sensationslüPresse. Eine Vermarktung des Starkults (z. B. durch Simultanvorstellungen und/oder Fernsehaufsei nicht im Sinne von Carlsens Eltern, die lieber auf die schachliche und persönliche Entwickachten. Doch ist nicht das Buch selbst mit all den platten Lobeshymnen ein Stück Starkult? Schachstilistische Untersuchungen bleiben ebenso an der Oberfläche wie die Untersuchung des „Denkdes jungen Genies. Offenkundig verfügt Carlsen über ein außergewöhnliches Gedächtnis -doch kann das schon alles sein? Andere Jungstars verfügen ebenso über phänomenale Eröffnungsund herausragende taktische Fähigkeiten, und dennoch ist ihnen Magnus überlegen. Wieso? Die Antwort bleibt das Buch schuldig. Was bleibt, ist ein Einblick in das Familienleben der Carlsens sowie in das norwegische Schach und eine Reihe an den Bedürfnissen bestenfalls durchschnittSpieler orientierte Partiekommentare.

Schach 01/2005
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Im Alter von gerade einmal 13 Jahren, 4 Monaten und 26 Tagen wurde Magnus Carlsen im April der jüngste Großmeister aller Zeiten.
Bei New In Chess ist hierzu im Oktober ein Buch erschienen, in dem Carlsens Trainer Simen Agdestein über seine vierjährige Arbeit mit MaCarlsen berichtet.
Er verfolgt darin chronologisch den rasanten Aufstieg von Anfänger bis zum Großmeister, führt viele interesPartien seines Schützlings vor, geht auf die Entwicklung von Stärken und schwächen ein und lockert das alles noch mit Bildern auf.
Diese niederländische Fassung wurvon der Kritik sehr gut aufgenomund nun dürfen wir uns bereits über eine ebenfalls bei New In Chess erschienene deutsche Version freuen.
"Wunderjunge - Wie Magnus Carlder jüngste Schachgroßmeister aller Zeiten wurde" hat 192 Seiten, ein großes Format, einen schönen Einband und eine ausgezeichnete Druck- und Papierqualität. Dies alles rundet den sehr lesenswerten Insidervon Carlsons Trainer Adgestein würdig ab.

Schachmarkt 01/2005
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Kurz vor Jahresende brachte der holländische New In Chess - Verlag (NIC) mit diesem Buch die Biographie eines 13jährigen heraus! Auf der Rückseite des Buches schreibt der Verlag u.a. selbst:
"Wunderjunge entfaltet den kometenhaften Aufstieg des Magnus Carlsen in einer märchengleichen Geschichte und der Erzähler könnte dafür nicht besser geeignet sein. In den vergangenen vier Jahren trainierte Simen Agdestein Magnus - oft packte ihn schiere Begeisterung über das spielerisch-leichte Vorwärtsdrängen seines Schülers.
Den 1967 geborenen Simen Agdestein zeichnet selbst ein Doppeltalent aus. Im Schach gewann er nicht nur sechsmal die Landesmeisterschaft Norwegens, sondern er galt zudem als ein begnadeter Fußballer. Er spielte beim Osloer Verein Lyn FC und trug achtmal das Trikot der norwegischen Fußballnationalmannschaft. Heute unterrichtet Agdestein am NTG, dem norwegischen College für Topathleten.
Während Sie die phantastische Reise des Jungen aus dem Norden verfolgen, steht Ihnen Agdestein als Führer zur Seite: er berichtet über den Alltag der Carlsen-Familie und vermittelt mit verständlichen und lehrreichen Kommentare Einblicke in die Geheimnisse von Magnus' Spiel. Der Wunderjunge wird Eltern faszinieren und begabten Kindern helfen, ihr volles Potential zu erkennen - doch jeder Schachspieler nimmt aus diesem inspirierenden Buch etwas mit."
Ein bisschen musste ich doch lächeln - klingt irgendwie nach der "Unendlichen Geschichte" - ob der Minivan der Carlsens die Rolle des freundlichen Drachen übernehmen wird? Hyundai H100 wäre zwar ein komischer Name für einen Drachen, aber ... Nun, Spaß beiseite, auch wenn eine Biographie eines 13jährigen Jungen ungewöhnlich ist und der Text der Holländer an blumige amerikanische Werbeslogans erinnert, ist es in der Tat eine phantastische Geschichte und das Buch ist gewiss für viele Leser sehr interessant.
Agdestein schildert chronologisch in neun Kapiteln den Werdegang Magnus' von Kindheit an. Magnus wuchs behütet in seiner Familie mit drei Schwestern (zwei jünger, eine älter) auf. Sport, besonders Fußball und Bergtouren, sind seine Hobbys, schon als kleines Kind zeigt er sich sehr konzentriert beim kreativen Spiel mit Legosteinen. Dieses Interesse überträgt er Jahre später auf das Schachspiel, mit dem er sich stundenlang beschäftigen kann. Dies scheint ein Kriterium für frühes Schachtalent zu sein, denn ähnliches wird über viele spätere Weltklassespieler berichtet, u.a. auch von Bobby Fischer. Dabei entspricht Magnus' Entwicklung keineswegs der klassischen Wunderkindstory. Vom Schach lernen durch Zuschauen wie Capablanca oder Kasparow kann gar nicht die Rede sein.
Mit 5 Jahren lernt er die Grundzüge von Vater Henrik, einem erfahrenen Klubspieler mit einer norwegischen Wertungszahl von 1800. Anfangs zeigte sich kein besonderes Schachtalent; mit 8 Jahren fiel Magnus sogar noch aufs Schäfermatt herein, aber mit 8 Jahren, 7 Monaten begann im Juli 1999 in Gausdal bei der norwegischen Meisterschaft U10 mit Magnus erstem Turnier seine Schachkarriere. Mit 6,5 aus 11 war das Ergebnis nicht schlecht, aber auch nicht aufsehenerregend, aber von nun an ging es mit Riesenschritten bergauf.
Mit ca. 9 Jahren trifft Magnus erstmals seinen Trainer Agdestein, der sehr früh das große Talent des Kleinen entdeckt und ihn einige Monate später in seine Trainingsgruppe aufnimmt. Dort ist zunächst Torbjorn Ringdal Hansen sein Trainer, der an der Sportschule "NTG" seinen Zivildienst ableistet. Hier gibt Agdestein unumwunden zu, dass es kein Geheimnis des Spitzentrainings in seiner Schachgruppe gibt:
"Aber was geschah wirklich auf diesen Sitzungen mit Torbjorn? Sie müssen irgendwie das Richtige gemacht haben. In einem Jahr stieg seine Wertungszahl raketenartig um über 1000 Punkte von 904 auf 1907 in die Höhe ... seine beiden Trainingskumpels verzeichneten ganz normale Fortschritte, so dass hier eindeutig Magnus' Talent ins Spiel kommt. .... Es gab kein Programm mit einem systematischen Trainingsplan. Ich erinnere mich gut, wie Torbjorn - kurz bevor seine Schüler eintrafen - in seinem Bücherregal rumwühlte, um nachzuschauen, was man denn diesmal machen könnte." (S.18)
Diese Ehrlichkeit zeichnet den Autor aus und lässt darauf schließen, dass auch alle anderen Aussagen reell sind. Während sich viele Trainer die Erfolge ihrer Schüler als Auszeichnung an die eigene Brust heften, gesteht Agdestein offen ein, dass der Großteil des Erfolgs dem Talent und dem eigenen Interesse seines Schülers entspringt und oft nur wenig und in Abständen trainiert wurde.
Dies sollte vor allem junge Spieler ermutigen, die keine optimale Förderung erhalten können und auf sich gestellt sind. Es scheint - Talent vorausgesetzt - auch ohne die Heerscharen Notebook bewaffneter Trainingsexperten zu gehen, die ihren Datenbänken immer neue Theoriezüge für den Eröffnungserfolg ihrer Schüler entlocken! Im Buch wird Magnus auch mit dem absolut jüngsten GM der Welt, Sergei Karjakin, verglichen. Kasparows ehemaliger Trainer Nikitin wird zitiert:
"Ihm sei nie ein 13-jähriger begegnet, der so gut spielte, ... Der einzige Vergleich ließe sich mit Kasparow, ... im gleichen Alter ziehen. 'Aber was ist mit Karjakin?', warf der Herausgeber von New in Chess verwundert ein. 'Nein, er trainiert nur viel. Aber das ist ein richtiges Talent.' (S.151)
Diesen Eindruck von Magnus wird auch der Leser erhalten. Zwar setzt sich die ganze Familie für Magnus Karriere ein. Im Jahr 2002 wird das Haus vermietet, das Auto verkauft und mit einem Mini-Van geht es auf Turnierreise durch ganz Europa, damit Magnus die nötige Turnierpraxis erwerben kann. Andererseits hat man Geduld, beteiligt sich nicht an der üblichen Jagd nach frühen Titeln und Erfolgen und Magnus wird nicht zur Schachmaschine gedrillt, sondern kann auch seine kindlich-jungenhafte Seite ausleben. Anders als so mancher "Schachroboter" weckt er so Sympathie und Anteilnahme beim Leser. Dem Autor muss man ein ganz großes Lob zollen für die ehrliche, selbstlose und einfühlsame Darstellung. Er hat diesen schwierigen Spagat ganz hervorragend gemeistert.
In den einzelnen Kapiteln werden die Teilerfolge der Karriere gut dargestellt. Der vorläufige Höhepunkt ist die Erringung des GM-Titels mit der 3. Norm im Turnier in Dubai April 2004. Das letzte Kapitel mit der K.o. - WM-Teilnahme in Libyen und dem Ausscheiden gegen Aronian im Tiebreak mutet mehr wie die Einleitung zu einem zukünftigen Buch an als der Abschluss des vorliegenden.
Die über Hundert Partien im Buch dokumentieren die Entwicklung des Wunderjungen sehr schön. Von anfänglichen Fehlern zu immer besseren Leistungen, wobei auch gelegentliche Rückschläge und Enttäuschungen nicht verschwiegen werden, erhält der Leser einen Eindruck von der Entwicklung eines echten Schachwunderkindes. Sicher sind für den Leser auch die Partien von Magnus gegen die deutschen Talente Falko Bindrich und Elisabeth Pähtz von Interesse, zumal diese anders als Magnus langfristig intensiv trainiert wurden. Soviel sei schon verraten: Er gewann beide Partien! Der Leser mag erstaunt sein, dass ein 13jähriger schon Hundert Partien vorzuweisen hat. In Wirklichkeit sind es aber noch viel mehr. Nach Angabe von Agdestein hat Magnus bereits 300 internationale Partien gespielt, während im Buch besonders zu Anfang auch zahlreiche Partien aus regionalen und nationalen Wettkämpfen gebracht werden. Ein schachlicher Höhepunkt ist sicher die Partie gegen den jungen Holländer Sipke Ernst mit einem schön Mattschluss.
Man kann nur den Text lesen und die Partien auslassen oder nur die taktischen Stellungen anschauen und hat trotzdem eine gute Vorstellung von den Geschehnissen. Das ist erfreulich anders als z.B. bei Büchern über die Polgars, wo meist kurze Texte mit geringem Informationsgehalt nur das Vorgeplänkel zu Partiensammlungen sind. Das einzige vergleichbare Buch, das mir zu "Wunderjunge" einfällt, ist "Development of a Grandmaster" von Bill & Michael Adams, in dem in ähnlicher Form von Vater Adams die Entwicklung des Weltklassespielers Michael Adams vom Erlernen der Grundregeln bis zum GM-Titel mit 17 Jahren beschrieben wird. Mit insgesamt 12 Photoseiten lässt "Wunderjunge" den Leser auch optisch an der Wunderstory teilhaben. Das hervorragende Titelphoto ist eine Werbung für das Schachspiel.
Ein wenig Kritik sei aber dennoch geäußert. Vom sprachlichen her zeigt der Text einige Schwächen. Ob der Titel "Wunderjunge" nun eine Übersetzungsschwäche ist oder ein unüblicher Ausdruck, der Aufmerksamkeit erregen soll, bleibt dahingestellt. Ein Blick in ein dickes Deutsches Wörterbuch zeigt, dass der Begriff darin nicht vorkommt. Wunderkind oder Wunderknabe wäre wohl normal gewesen.
Im Text hat man den Eindruck, dass nach der Übersetzung der Text nicht mehr redigiert oder zumindest ausreichend Korrektur gelesen wurde. Eine Reihe von kleinen Fehlern oder grammatikalischen oder stilistischen Schwächen hätte man andernfalls sicher ausgebügelt. Dies kann kaum dem Übersetzer angelastet werden, der zudem den ursprünglich vom norwegischen ins englische übersetzten Text aus dem englischen übersetzt hat, was seine Aufgabe erschwert. Es ist schwer, fast unmöglich, den eigenen Text wirklich zu korrigieren, da muss einfach noch jemand ran! Ein erfahrener Lektor hätte den Text vielleicht auch noch etwas straffen können. Der Verlag hat damit die Chance verpasst, aus einem sehr guten Buch ein exzellentes zu machen und das ist wirklich sehr schade. Ein bisschen inkonsequent ist zudem, für Laien ein Glossar mit Schachtermini wie "Blitz", "Schnellschach", "GM" usw. anzuhängen, bei vielen Partien aber nur ein Diagramm zu bringen, was es Laienschachspielern fast unmöglich macht, die längeren Partien ohne Probleme nachzuspielen. Dies bessert sich allerdings in der zweiten Buchhälfte, wo viele Partie zwei Diagramme erhalten haben und auch der oft etwas karge Kommentar ausführlicher wird. In dieser Hinsicht wären vielleicht etwas weniger, aber dafür ausführlicher kommentierte Partien besser gewesen.
Als Gesamturteil kann man aber sagen, dass NIC mit diesem Buch ein großer Wurf gelungen ist. Die Insiderstory über ein aktuelles Schachwunderkind ist - anders als die verstaubten Biographien längst vergangener Meister - das, was Kinder und Jugendliche von heute wirklich interessieren kann, womit sie sich identifizieren und dem sie nacheifern können. So ist das Buch als Preis oder Geschenk für junge Schachspieler ganz ausgezeichnet geeignet und hat gute Chancen, nicht im Kinderzimmer zu verstauben wie so manches andere Schachbuch.
Allen Erwachsenen, die sich mit Kinder- und Jugendschach beschäftigen, ist die Lektüre dieses Buches unbedingt zu empfehlen. Sie wird einige verbreitete falsche Ansichten zu Schachtalent und Training korrigieren oder zumindest relativieren helfen! Durch den umfangreichen Text ist das Buch auch für Eltern oder Schachfans interessant, die selbst nur Hobbyspieler sind.
Mit 19,80 € ist das Buch - gemessen am Standard anderer Schachbücher - im Preis-Leistungsverhältnis als angemessen bis eher günstig zu bezeichnen.
Wenn es in der ROCHADE einen Wettbewerb "Buch des Jahres" gäbe, würde ich "Wunderjunge" dafür nominieren.

Heinz Brunthaler, Rochade Europa 01/2005
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