Währung
Sprache
Toggle Nav
Tel: (02501) 9288 320

Wir beraten Sie gern!

Wir sind für Sie da

Versandkostenfrei

Innerhalb Deutschlands ab 50 €

Mein Warenkorb Mein Warenkorb
Artikelnummer
LXDANRJFIWUG

Robert James Fischer

'Ich wollte unbedingt gewinnen'

136 Seiten, gebunden, Schneidewind, 1. Auflage 2007

12,90 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Vorwort des Autors
Die Schwierigkeit über Robert James Fischer zu schreiben, ergibt sich aus einer schier unüberschaubaren Informationsflut. Über ein und dasselbe Ereignis seines Lebens gibt es eine Vielzahl verschieDarstellungen. Welche aber ist wahr? In den Schriften des französischen Aufklärers, Voltaire, findet man folgenden bekannten Satz: „Die Lüge ist gegenüber der Wahrheit im Vorteil: Sie tritt in vielerlei Gestalt auf, die Wahrheit dagegen nur in einer."
Der Leser soll nach Möglichkeit die Wahrheit erfahren und die Würde des Menschen Robert J. Fischer muss gewahrt bleiben. Diesem Anliegen fühlt sich der Autor verpflichtet. Um jeglicher Enttäuschung vorzubeugen, das Niedergeschriebene ist vor allem ein Schachbuch. So werden Ansichten Fischers zu anderen Themen als die des Schachs nur dann genannt, wenn sie im Zusammenhang mit seiner Schachlaufbahn stehen.
Ich habe das Buch nicht für Schachhistoriker, sondern für die jüngeren Schachspieler und für Sportinteressierte geschrieben, die mit dem Mythos Bobby Fischer aufgewachsen sind, aber nicht recht wissen, warum über ihn so viel gesprochen und geschrieben wird. Bei ganz wenigen Zitaten Fischers, den meisten aber seiner Zeitgewurde auf eine sofortige Quellenangabe verzichtet. Diese findet man im Literaturverzeichnis.
Im Mai 2006 sorgte bei der Schachweltmeisterschaft der Frauen ein zierliches 12-jähriges Mädchen für Schlagzeilen. Hou Yifan aus China bezwang drei Top-Großmeisterinnen. Die kleine Figurenkünstlerin wurde nach ihrem sportlichen Vorbild befragt: „Mein Vorbild ist der Amerikaner Bobby Fischer."
Sehr viele selbsternannte Sportkenner im Lande der Dichter und Denker werden dies nicht verstehen...
Wolfgang Daniel, November 2006
Weitere Informationen
EAN 9783939040163
Gewicht 350 g
Hersteller Schneidewind
Breite 15,2 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2007
Autor Wolfgang Daniel
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-13 9783939040163
Seiten 136
Einband gebunden
005 Vorwort des Autors
006 Eltern und frühe Kindheit
007 Ein wenig Schachgeschichte
010 Bekanntschaft mit dem Schach
011 Beginn des systematischen Schachtrainings
016 Erste bedeutende Schachsiege
019 Der Durchbruch zum Schachmeister
020 Erringung des Großmeistertitels
025 Entschluss zum Berufsschachspieler
036 Forderung nach hohen Preisgeldern
039 Ende des kometenhaften Aufstiegs
041 Forderung an Qualifikationswettkämpfe im KO-System
042 Kampfansage an das Remis
051 Wettkampfpausen - der lange Weg zur Vervollkommnung
057 Der Griff nach der Schachkrone
066 Der Weltmeisterschaftskampf 1972
083 Fischers Bedingungen für die Titelverteidigung
087 Profiweltmeisterschaft und die Begrenzung des Einflusses der Sekundanten
091 Rückzug aus der Öffentlichkeit und die „Worldwide Church of God"
096 Die Titelverteidigung - Weltmeisterschaftsrevanchekampf 1992
108 Bobby Fischer auf der Flucht
112 Verhaftung - die Stunden seiner Freunde
116 Island - ein neues zu Hause
118 Schlussbetrachtung
119 1. Nachsatz
119 2. Nachsatz
120 3. Nachsatz
121 Literaturverzeichnis
124 Namenverzeichnis
130 Fotonachweis
132 Inhaltsübersicht
133 Ein Nachwort von Lothar Schmid
134 Dank
Wohl wenige Schachbiographien sind so eindrucksvoll wie die Bobby Fischers. Die Vita des Amerikaners zeigt das einsame Streben einer eigenwilligen Persönlichkeit, die es bis ganz nach oben bringt. Sie zeigt aber auch die Zerrissenheit, die in einem zurückgezogenen, von Paranoia bestimmten Leben seinen Ausdruck findet. Über keinen anderen Schachspieler ist so viel geschrieben worden wie über den 11. Weltmeister.
Im Schneidewind Verlag ist nun ein weiteres Buch mit dem etwas sperrigen Titel Robert James Fischer: „Ich wollte unbedingt gewinnen!” erschienen. Diese Publikation richtet sich nicht an Schachhistoriker, sondern explizit an jüngere Schachspieler und will erklären, woher die Begeisterung für den Mythos Fischer rührt. Etwas befremdend ist das im Vorwort geäußerte Anliegen des Autors Wolfgang Daniel, auf die Darstellung politischen Äußerungen Fischers zu verzichten. Er meint, seine Würde müsse gewahrt bleiben, übersieht aber, dass Fischer selbst mit seinen unsäglichen Äußerungen dazu beigetragen hat, selbige zu beschädigen. Die Publikation ist ein Spagat: Einerseits richtet sich der Autor an ein schachunkundiges Publikum, andererseits gibt er Detailinformationen, die über das Hobbyniveau hinausgehen. Leider mangelt es der Darstellung etwas an Stringenz. Der Lebensweg Fischers wird allzu oft verlassen. In Einschüben eilt Daniel gelegentlich mit großen Schritten durch die Schachgeschichte. Ausflüge bis in die heutige Zeit machen die Lektüre etwas holprig. Abschweifungen zu Bronsteins Meinung über den Großmeister-Titel oder ein Absatz zur Hirnforschung hemmen den Lesefluss. Exkursionen zur aktuellen Blitzweltmeisterschaft oder die Information, dass die Frau Petrosjans ein Kästchen mit Schachfiguren auf den Sarg ihres Gatten legte, wirken ebenso störend wie die Anekdoten zu Steinitz und Lasker. Auch scheint das Urteil des Autors manchmal seltsam, wenn er etwa das legendäre Blitzturnier von Heceg Novi 1970 als „ein Ereignis, was vielen unbekannt ist”, bezeichnet (S.58). Sprachlich ist Fischers Leben sicher schon besser erzählt worden, doch das tolle Bildmaterial und der für ein gebundenes Buch ungewöhnlich niedrige Preis machen die Publikation zu einer geeigneten Einstiegslektüre.

Mit freundlicher Genehmigung
Harry Schaack, KARL 2/2007
____________________

Die Legende lebt! Heute zwar zuückgezogen, quasi „auf dem Altenzusammen mit seiner japaniLebensgefährtin Miyoko Watei, in der isländischen Hauptstadt Reykjavik: Bobby Fischer, 64 Jahre alt, Schachweltmeister von 1972 bis 1975, Einzelgänger, Exzentriker, Antisemit, nimmermüder Streiter für eine angemessene Entlohung der Profispieler, einer der größten Meisauf 64 Feldern, bleibt im kollekGedächtnis präsent, obwohl (oder weil?) er seit nunmehr 15 Jahkeine ernsthafte Partie mehr gehat.
Nach wie vor erscheinen Bücher und Internet-Publikationen über den amerikanische Mythos. Die neueste Veröffentlichung von Wolfgang Dawendet sich vor allem an jüngeSchach-Interessierte, welche zwar den Namen Bobby Fischer noch kennen, über sein Leben jedoch wewissen, sowie an Sport-Anhänim weitesten Sinne. (Vorwort S. 5). Der Autor fühlt sich dabei der historischen Wahrheit verpflichtet (und nicht den vielen Spekulationen und Mutmaßungen, die auch heute noch herumgeistern), und hat auf knappem Raum eine hochinteressanBiographie des charismatischen US-Amerikaners geschrieben.
Daniel lässt alle relevanten Statioim Leben Fischers Revue pasBekanntschaft mit Schach -kometenhafter Aufstieg und GM-Titel mit 15 Jahren - Entschluss zum Profidasein - Kandidatenturniere -Wettkampfpausen - WM-Titel 1972 - Verzicht auf den WM-Kampf 1975 Rückzug aus der Öffentlichkeit für 20 Jahre - siegreiches Revanchegegen Spasski 1992 - Flucht vor den US-Behörden - Verhaftung in Japan 2004 - Ausreise nach Island im März 2005.
Angereichert wird die überaus leDarstellung durch eine Vielzeitgenössischer Fotos, durch sieben Fischer-Partien und ebenso viele Partiefragmente, sowie durch kleine Exkurse u.a. zu den Themen Schachgeschichte, WM-Historie, Entwicklung der Schachuhr und der Fischer-Uhr, Chess 960, modernes Schachtraining. Ferner finden sich etliche Zitate Fischers und solche von Zeit-Zeugen über Fischer, diverTurniertabellen sowie ein Nachdes Bamberger GM Lothar Schmid, der in beiden Fischer-Spasski-Duellen als Haupt-Schiedsfungiert hat (S. 133 f).
Insgesamt besticht das Büchlein durch seinen ungemein reichen Inund durch eine ansprechende äußere Aufmachung. Als „Appetitanreger"sollen hier noch zwei beDetails aus dem Band vorgestellt werden:
1) Im WM-Zyklus 1970-1972 verFischer nicht weniger als 20 (!!) konsekutive Brettsiege gegen stärkste Konkurrenz, eine bis heute nicht mehr erreichte absolute SpitDamals wurde der Be„Eine Krankheit namens Figeprägt, welche seine Gegner befallen zu haben schien. Woher diese (neben den vielen Sieauch rührte, beschrieb der inverstorbene russische GM Alexander Kotow:
„Die Tatsache eines starken Einflusder Persönlichkeit Fischers auf die Gegner ist unbestreitbar. Ich hain Vancouver das Spiel von Taimanow und Fischer aufmerksam be(Kotow meint das Kandi1971, welches Fischer mit 6:0 gewann - Anm. des Rezensenten). „Ich selbst bin in meiLeben ein unverbesserlicher schachlicher Draufgänger gewesen und habe mich vor niemanden geürchtet. Doch Ehrenwort, wenn ich gegen Fischer zu spielen hätte, wäre ich wahrscheinlich ebenfalls eingeüchtert. Dieses ständig drohend über dem Schachbrett lauernde Geeines Fanatikers, die brennenAugen, die Entrücktheit von der äußeren Welt! Diese langen Finger, die deine Bauern und Figuren vom Brett nehmen... Und die Gegner verdie Kontrolle über sich selbst.." (Zitat S. 63).
2) Natürlich war auch Fischer nicht unfehlbar. Dies beweist u.a. nachsteVerlustpartie des damals 17-jährigen gegen den (2006 verstorbe deutschen Vorkämpfer GM Wolfgang Unzicker:
Unzicker - Fischer, Buenos Aires 1960:1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 c:d4 4.S:d4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 e6 7.f4 Le7 8.Df3 Dc7 9.0-0-0 0-0 10.Ld3 Sc6 11.S:c6 b:c6 12.Dg3 h5? 13.e5! d:e5 14.f:e5 15.L:e7 D:e7 16.Se4 Dc7 17.h3 S:e5 18.Sf6+ Kh8 19.Dg5 S:d3+ 20.T:d3 g:f6 21.D:h5+ Kg7 22.Dg4+ 1:0 (S.30 f).

Mit freundlicher Genehmigung
Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 6/2007