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LXBELSOCI

Secrets of Chess Intuition

176 Seiten, kartoniert, Gambit

17,95 €
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Final vergriffen
Intuition is central to all chess decision-making, and an understanding of its role is vital in improving one's game. Players who try to calculate everything to a finish often lose themselves in a maze of variations, while those who use intuition to the full will save both time and energy for the key moments of the game.

This book, the first devoted to the role of intuition in chess, explains how to allow your intuition to reach its full potential and provides guidance on distinguishing between positions in which one should rely heavily on intuition and those where one ought to be more analytical.

The two authors, both top-level authors and players, have drawn examples from modern practice and from the classics, with especial emphasis on players whose intuition have been legendary, such as Mikhail Tal. The authors devote particular attention to the role of intuition in sacrifices, whether for attacking, defensive or positional purposes.
Weitere Informationen
EAN 9781901983524
Gewicht 250 g
Hersteller Gambit
Breite 14,5 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Autor Alexander BeljawskiAdrian Michaltschischin
Sprache Englisch
ISBN-10 1901983528
ISBN-13 9781901983524
Seiten 176
Einband kartoniert
Diagramme 220
Contents

004 Symbols
005 Foreword
006 Introduction

010 1 The Intuition of Mikhail Tal
022 2 Simple Intuitive Decisions
029 3 Combinative Intuitive Decisions
047 4 Intuitive Positional Decisions: Introduction
049 5 Exchange Sacrifices
066 6 Piece Sacrifices for Two Pawns
070 7 Queen Sacrifices
074 8 Pawn Sacrifices
086 9 Exchanging as an Intuitive Decision
094 10 Which Rook?
100 11 Mysterious Quiet Moves
103 12 Improving the Worst-Placed Piece
108 13 Analysis, Intuition and Mistakes in Judgement
119 14 Intuition and Risk
124 15 Intuition in the Endgame
134 16 Psychological Factors
149 17 Intuition in the Opening
155 18 Suetin on Intuition
167 19 Test Your Intuition
171 Solutions

174 Index of Players
176 Index of Openings
Eine genaue und tiefe Varianist eine sehr wichtige Fähigkeit bei den starken SchachDas unterscheidet sie von den schwächeren Spielern. Aber nicht alle Varianten lassen sich während der Partie genau berechnen. Beim Treffen von Entscheidungen spielt die Intuition eine sehr große Rolle. Dieses Buch ist das erste, das sich mit diesem Problem auseinandersetzt. Die Autoversuchen in ihrem Werk zu zeiwie die Spieler ein volles Potenzial dank ihrer Intuition erreikönnen.

Jerzy Konikowski, Fernschach International 5/6 2005
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Das in der Überschrift genannte Autorenduo hat wie so viele andere Großmeister ehemals sowjetischer Provenienz im letzten Jahrzehnt seinen Zug gen Westen angetreten: Ursprünglich in ukrainischen Gefilden beheimatet sind die beiden Schachgrößen mittlerweile in Slowenien gelandet und dort bis auf weiteres auch sesshaft geworden. Ihre jüngste in England erschienene Co-Produktion wendet sich an ein internationales Leserpublikum u.a. mit der Frage, wie man seine Schach-Intuition bzw. sein schachliches Unterbewusstsein stimulieren könne.

Zwar haben sich bereits vereinzelt namhafte Persönlichkeiten mit dem Schach der intuitiven Art in Theorie oder Praxis beschäftigt, eine eigenständige Monografie zu diesem Thema fehlte jedoch bis dato, sodass unser vorliegendes Buch eine nicht unbeträchtliche Lücke in der Schachliteratur schließt.

Zunächst einmal drängt sich dem Leser die Frage auf, was intuitives Schach überhaupt bedeutet. Es ist, um eine Quintessenz der unserem Buch vorgeschalteten Einleitung zu versuchen, die Entscheidung für einen Zug, der sich in einer bestimmten Stellung aufdrängt, dessen Wahl man aber mehr erfühlen als erklären kann. Typische Vertreter des intuitiven Schachs sind laut Aussagen der beiden Autoren Spieler wie Tal, Spasski, Capablanca oder Petrosjan gewesen.

Die Tatsache, dass Schachweltmeister mit solch unterschiedlichem Stil wie gerade Michail Tal und Tigran Petrosjan als Prototypen genannt werden, beweist bereits, dass intuitives Schach sowohl von Angriffskünstlern wie auch von Meistern der Defensive gespielt wurde. Allen sei - den Verfassern zufolge - gemeinsam, dass Zugfolgen nicht en detail berechnet wurden wie es Fischer oder Kasparow taten bzw. tun, sondern dass sie ihrem Unterbewusstsein gehorchend bestimmte Entscheidungen ohne weiteres Hinterfragen trafen.

Natürlich wird der kundige Thebaner nun einwenden, dass der kombinationsträchtige Stil eines Michail Tal selbstverständlich auf konkreter Berechnung basieren musste, sollte selbiger Erfolg haben. Diesen scheinbaren Widerspruch lösen die Verfasser insofern auf, als Tal seine Opfer vielfach rein spekulativ (eben „intuitiv") angebracht und sich erst im Nachhinein an die konkrete Variantenberechnung begeben habe.

Insofern erscheint es nur konsequent, dass die Autoren mehrere Typen intuitiven Schachs unterscheiden, nämlich kombinatorische, positionelle und psychologische Entscheidungen. Diese Fälle werden in unserem Buch in zunächst 18 Kapiteln, angefangen bei der „Intuition des Michail Tal" vorgestellt und zwar anhand der Erläuterung einschlägiger Diagrammstellungen aus der Praxis führender Meisterspieler aus Gegenwart und Vergangenheit. Im letzten Kapitel, der Nr. 19, darf der Leser testen, ob und inwieweit sich seine eigene Intuition nach der Lektüre des Buches entwickelt hat.

Und hier stellt sich zwangsläufig die Frage, ob man Intuition erlernen kann. Zwar behaupten die Autoren bzw. der herausgebende Verlag auf der Rückseite des Covers, dass unser Buch erkläre, wie die eigene Intuition (die des Lesers notabene) ihr volles Potenzial erreichen könne, doch scheint dieser Anspruch entschieden zu hoch gegriffen: Es ist geradezu ein Widerspruch in sich, intuitives Schach plausibel erklären zu wollen, da es in diesem Falle eben nicht mehr eine Sache des Unterbewusstseins, sondern des Verstandes wäre. Fakt ist vielmehr, dass unser Buch eine breite Palette unterschiedlichster intuitiver Entscheidungen am Schachbrett bietet, aufbereitet und geordnet nach diversen kombinatorischen, positionellen oder psychologischen Motiven - und das ist schon eine ganze Menge. Zu intuitivem Schach jedenfalls gelangen Sie nach Auffassung des Unterzeichners allein durch die Praxis, vor allem wenn Sie sich auf einem Level bewegen, das Sie als Meister unseres Spiels ausweist.

Rochade Europa 6/2002, E. Carl
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Intuition spielt eine zentrale Rolle im Schach. Sei es bei der Berechnung von Varianten, die man irgendwann abbrechen und die Schlussstellung abschätzen muss, sei es bei der ersten Auswahl geeigneter Kandidatenzüge. Intuition ist also wichtig, doch wie kann man sie verbessern?

Wir wollen nun einen Überblick geben, wie man sich im Buch dieses ein wenig schwammig wirkenden Themas annimmt. Das Ziel der beiden ukrainischen Autoren GM Beliavsky und Mikhalchishin ist es, dem Leser zu helfen, die eigene Intuition zu entwickeln und zu verbessern, und zu vermitteln, in welchen Situationen die Intuition oder die konkrete Berechnung eine wichtigere Rolle spielen sollten.

In der Einführung lernen wir zunächst einige verschiedene Ansätze kennen, den Begriff Intuition zu erklären und zu definieren. Danach folgen 19 Kapitel zu allen möglichen Aspekten der Intuition im Schach, eine Kurzfassung der wichtigsten Themen dabei:

1) stellt die "Intuition Tals" vor, zeigt dessen Einstellung zu diesem Thema und führt einige anschauliche Beispiele aus seinen Partien vor, anschließend werden einige prominente "Nachfolger" seiner intuitiven Spielweise vorgestellt.
2) behandelt kurz "einfache intuitive Entscheidungen", die gewöhnlich auf materiellen Erwägungen beruhen.
3) beschäftigt sich ausführlich mit "kombinatorischen intuitiven Entscheidungen" und dem Angriff auf den König.
4) führt kurz in die "intuitiven positionellen Entscheidungen" ein, die anschließend in einzelnen Kapiteln besprochen werden.
5) zeigt das "Qualitätsopfer" in verschiedenen Situationen: Zur Errichtung einer Blockade, zur Einschränkung des Gegners, um Kontrolle über eine bestimmte Felderfarbe zu erlangen, um eine zentrale Bauernkette zu erhalten oder natürlich das berühmte typisch sizilianische Qualitätsopfer auf c3.
6) geht kurz auf das vor allem in geschlossenen Stellungen erwägenswerte Opfer einer Leichtfigur gegen zwei Zentrumsbauern ein, um dann mit den eigenen Bauern das Zentrum zu besetzen und die gegnerischen Figuren einzuengen.
7) zeigt einige Beispiele von "Damenopfer".
8) beschäftigt sich etwas länger mit "Bauernopfer". Einige Themen: Angriff auf einer bestimmten Felderfarbe, Erringung eines "ewigen" Feldes, Aktivierung der Figuren.
9-12) sind recht kurz, ihre Themen: Hinweise, wie man erkennt, ob ein Abtausch gut oder schlecht ist; "welcher Turm" soll auf ein bestimmtes Feld und wie placiert man die Türme in Hinsicht auf den weiteren Verlauf; Prophylaxe durch "mysteriöse ruhige Züge" und die "Verbesserung der am schlechtesten stehenden Figur".
13) "Analyse, Intuition und Fehler in der Beurteilung" ist wieder etwas länger und zeigt die Vor- und Nachteile der Intuition gegenüber der Berechnung und ihre Beziehung zueinander.
14) beschäftigt sich knapp mit "Intuition und Risiko".
15) zeigt die Rolle der Intuition im Endspiel beim Einsatz verschiedener Opfer und zur Vermeidung von Fehlern.
16) geht ausführlich auf "psychologische Faktoren" ein, beispielsweise bei der Eröffnungswahl, bei Entscheidungen, die mit der Spielweise des Gegners zusammenhängen, sowie natürlich den Bluff.
17) behandelt kurz die "Intuition in der Eröffnung".
18) ist eine längere Zusammenfassung des ganzen Bereichs "Intuition" vom bekannten Autor Alexei Suetin.
19) bietet als Abschluss 22 Übungsaufgaben, in denen Sie Ihre Intuition testen können.

Die Kapitel beginnen stets mit einer mehr oder weniger ausführlichen Einführung und zeigen dann anschauliche Beispiele aus der Praxis. Da diese Beispiele vermutlich der beste Weg sind, die Intuition zu trainieren, ist es erfreulich, dass davon insgesamt über 260 in das Buch aufgenommen wurden, wobei viele aus der jüngeren Turnierpraxis stammen.

Neben dem gelungenen Inhalt des Buches, das sich eines selten behandelten Themas überzeugend annimmt, stimmt auch der äußere Eindruck von "Secrets of Chess Intuition", weshalb wir das Buch jedem ambitionierten Spieler empfehlen können, gute Englischkenntnisse vorausgesetzt.

Schach-Markt 4/2002
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Die Intuition im Schach hat etwas Geheimnisvolles, schwer Fassbares. Ich jedenfalls bin immer wieder voller Bewunderung, möglicherweise wäre auch neidisch der richtige Ausdruck, wenn ich Partien von Großmeistern sehe und feststellen muss, dass dort die Figuren immer richtig zu stehen scheinen, wenn's los geht. In meinen Partien ist das eher selten der Fall. Um so spielen zu können, muss man ein Gefühl dafür haben - oder einfach wissen - wo die Figuren hingehören. Und das nennt man Intuition. Secrets of Chess Intuition beschäftigt sich mit diesem Wissen um das richtige Feld für eine Figur, den richtigen Abtausch oder die richtige Bauernformation.

Um es gleich vorwegzunehmen: Das Buch ist keine leichte schachliche Kost. Es ist keine Bettlektüre oder das richtige für eine kleine Schachstunde nach einem langen Arbeitstag. Wer aus diesem Buch wirklich Nutzen ziehen will, der muss bereit sein und die Zeit haben, intensiv damit zu arbeiten.

In der Einleitung erläutern Beljawski und Michalschitschin an Hand von Zitaten zahlreicher Schachspieler den Begriff der Intuition genauer. Sie machen deutlich, dass Intuition - zumindest im Schach - vor allem auf der Verwertung von Erfahrungen beruht. Intuition bedeutet die Verwendung des latent vorhandenen Wissens, das durch eigene oder fremde Partien aufgebaut wurde.
Nach dieser kurzen und lesenswerten Einleitung wartet auf den Leser eine erstaunliche Menge an Material. Auf 170 Seiten bringen die beiden Autoren ca. 220 Beispiele unter. Eines haben alle Beispiele gemeinsam: Der Lösungszug macht auf den ersten Blick ein materielles oder positionelles Zugeständnis, erweist sich jedoch später, jenseits des Rechenhorizonts, als richtig. Das Material gliedert sich in verschiedene Kapitel, denen eine allgemeine, wenn auch manchmal sehr kurze, Einführung in das Thema vorangestellt ist. Dann folgen die Beispiele, die in aller Regel nur mit Hilfe eines Brettes zu bearbeiten sind.

Die Materialfülle ist angesichts des Umstands, dass die Autoren Erfahrung für die Grundlage jeder Intuition halten, konsequent. Sie ist zugleich auch die Schwäche des Buchs. Zwar verspricht das Vorwort, das Material mit erläuternden Varianten und / oder Kommentaren zu versehen, aber davon ist später kaum etwas zu merken. So ist der entscheidende Schlüsselzug, der nachher gewinnt, manchmal nur schwer nachvollziehbar. Auch werden selten Alternativen genannt.

Zwar sind die Beispiele gut gewählt, aber der Leser bleibt stark gefordert, wenn er das Ziel des Buches, das Verständnis für die kritischen Entscheidungen, erreichen möchte. Bei dem gewählten Thema reichen einfache Beispiele mit klaren Lösungen offenkundig nicht und so braucht man eigentlich Erläuterungen. Deshalb wäre es meiner Ansicht nach besser gewesen, auf einige Beispiele oder Kapitel zu verzichten, um das restliche Material ausführlicher präsentieren zu können. Gerade in Hinblick auf die Erweiterung des Erfahrungsschatzes. Ist der Leser willens und in der Lage, eventuelle Fragen selbst zu beantworten, wird er von dem interessanten und reichhaltigen Material sicherlich profitieren. Anderenfalls wird das Buch mehr Fragen aufwerfen als beantworten und nur wenig zur Stärkung des Schachgefühls beitragen.

Alles in allem hinterlässt das Buch einen zwiespältigen Eindruck. Zwar ist es durchaus geeignet, dem Leser zu helfen, sein Schachgefühl weiter zu entwickeln. Andererseits haben die Autoren darauf verzichtet, aus ihrer guten und interessanten Materialsammlung wesentlich mehr zu machen als eben nur eine Materialsammlung.

Karl 2/2002
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Das aus der Ukraine stammende, jetzt für Slowenien spielende Großmeisterduo geht in diesem Buch der interessanten Frage nach, welche Stellungsprobleme der konkreten Berechnung bedürfen und wo man intuitiv entscheiden darf. In der Mehrzahl der Übungsaufgaben geht es dabei um Opfer - mal auf Position, mal für Angriffschancen.
Die Beispiele sind gut ausgewählt, vielfach allerdings bekannt, und auch bei der Kommentierung haben sich die Autoren kein Bein ausgerissen. Besonders viele Beispiele sind aus den diversen Büchern Suetins bekannt, der übrigens auch als Co-Autor genannt wird. Man findet aber auch genug frisches Material aus den letzten fünf Jahren.
Die ohnehin nicht zahlreichen längeren Textteile wirken altbacken. Im Großen und Ganzen werden die Erkenntnisse aus der Suetin / Krogius/Kotow-Ära wiedergekäut. Gerade der Gambit Verlag hat jüngst mit Büchern zur Mittelspiel - Theorie und - Praxis neue Maßstäbe gesetzt, die hier nicht gehalten werden können. Allenfalls mag die Materialsammlung zu verschiedenen Opfertypen von Interesse sein. Zur relevanten Fragestellung, nämlich wie weit man rechnen soll / muss bzw. an welcher Stelle man getrost die Vorausberechnung abbrechen darf, empfehle ich Nunn: Schachgeheimnisse oder Dworetski: Angriff und Verteidigung, beides bei Olms erschienen.

Harald Keilhack, Schach 09/2002
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Die Intuition im Schach ist noch nicht völlig erforscht und hat daher etwas Geheimnisvolles. Mit diesem Problem beschäftigen sich die beiden ukrainischen GM Beljawski und Michaltschischin. Die Autoren versuchen den Lesern zu helfen, wie man die eigene Intuition entwickeln und verbessern könnte. Es ist z.B. wichtig bei der Berechnung der Varianten, wo man in einem kritischen Moment die Berechnung abrechen kann und die Stellung intuitiv abschätzen soll. Der Inhalt des Buches ist reichlich an Themen, z.B. „Intuition Tals", „Verschiedene Form der Intuition", „Intuition und Risiko" usw. Es gibt im Buch viele interessante Beispiele aus der Turnierpraxis, mit deren Hilfe können Sie Ihre Intuition trainieren. Zum Schluss bieten die Verfasser 22 Aufgaben, in denen kann der Leser seine Intuition testen. Das Buch ist für die ehrgeizigen Spieler bestimmt und zu empfehlen.

Jerzy Konikowski, Fernschach International 07/2002
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Intuition - ein auch und gerade im Schachbereich gerne verwendetes Wort. Dennoch gibt es meines Wissens kaum Bücher, die sich ausschließlich mit diesem Thema befassen, vielleicht weil der Begriff sich nicht genau oder nur schwer definieren lässt. Eine Rolle in der Schachliteratur hat der Begriff gleichwohl schon lange gespielt, sei es in schachpsychologischen Werken oder in bekannten Lehrbüchern wie denen von Kotow (z.B. ein Kapitel über intuitive Opfer im Lehrbuch der Schachtaktik, Band 2, Sportverlag Berlin 1972, S. 255-296) oder regelmäßig, wenn auch oft eher in verschiedene Lehrstoffe eingearbeitet, von Suetin, etwa in Werken wie „Schachstrategie für Fortgeschrittene" (Sportverlag Berlin 1983, v.a. Band 2, Von der Intuition zum ultradynamischen Stil, S. 86 ff), „Schachlehrbuch für Fortgeschrittene" (Sportverlag Berlin, verschiedene Auflagen) oder „Schachtraining", Berlin 1988 (z.B. Kapitel „Risiko und Intuition", S. 26 ff). Nun hat sich das schon eingespielte Autorenteam Beliavsky / Mikhalchisin an die Aufgabe gemacht, diesem Aspekt des Schachspiels ein ganzes Buch zu widmen. Beide Großmeister sind gewiss kompetent dafür, zumal ohne intuitive Fähigkeiten große Schacherfolge wohl nur schwer zu erzielen sind. Der ehemalige Jugendweltmeister (1973) Beliavsky zählt ohnehin zu den recht kreativen Spielern und gehört nun schon weit über 20 Jahren zur Weltklasse, kämpfte z.B. 1983 mit Kasparow im Kandidatenrumier um die Weltmeisterschaftskrone und galt in diesem Zyklus hinter Kortschnoi als gefährlichster Gegner Kasparows, dem er allerdings mit 6:3 unterlag.
Auch heute ist Beliavsky (Foto - Quelle: SM 64) noch erfolgreich, ich denk z.B. an den Sieg beim Vidmar-Memc rial in Portoroz 2001 vor Gelfand öde an den knapp verpassten Finaleinzu kürzlich beim Schnellschach-Granc Prix in Moskau 2002.
Adrian Mikhalchisin (Foto - Quelle: ChessBase) ist in Deutschland z.B. von seinem Sieg im Dortmunder Turnier „Damen fordern Herren" aus dem Jahre 2001 her bekannt, wo er vor den Großmeistern Arshak Petrosjan und Igor Glek gewinnen konnte. Doch nun zum Buch selbst. Kann man überhaupt Intuition lernen? Gewiss gibt es auch im Schachbereich Vorgaben und Grenzen durch das „ererbte Talent", die durch noch so viel Übung nicht wettgemacht werden können. Aber schulen kann man dennoch vieles, so einerseits den Blick fürs Notwendige und Stellungsgemäße, anderseits aber auch die Kreativität, die keineswegs völlig unabhängig vom Wissen, von der Kenntnis vieler Vorbilder ist. Und so hat das Autorenteam „much food for thought" zusammengestellt, insgesamt um die 250 Partien und Partiestellungen mit wirklich vielen interessanten und überraschenden Momenten, die teils aus der Literatur schon gut bekannt, teils neu sind, da auch reichlich Partienmaterial aus den Jahren 1998-2000 eingearbeitet ist. Das Schmökern in den angebotenen Einfallen, Kombinationen und Fehlern macht schon Spaß, allerdings fällt die Kommentierung so manches Mal zu knapp aus. Vielleicht soll das so sein, um die Wendepunkte deutlicher zu akzentuieren, aber vor allem für schwächere Spieler bleiben doch viele Fragen offen. Mir fiel z.B. die Partie Korcnoj Petrosjan, Aljechin-Memorial Moskau 1971 auf, die Petrosjans feines frühzeitiges Gespür für sich anbahnende Gefahren oder Entwicklungen an
Schachbrett aufzeigen soll. Nach 1. c4 c6 2. d4 d5 3. Sf3 Sf6 4. Sc3 e6 5. Db3 Le7 6. Lg5 Sbd7 7. e3 0-0 8. Ld3 b6 9. 0-0 Lb7 10. Tf1d1 entsteht die behandelte Stellung mit dem Augenmerk auf den überraschenden prophylaktischen Zug 10. ...Kh8!?: Zunächst den Fortgang der Partie und der Kommentare: „Es wurde seinerzei gewitzelt, dass der König sich anschickt, ein Loch auf dem Königsflügel zu graben, aber ein interessantes Manöver wird vorbereitet." 11. Tad (11. e4 ist verfrüht wegen 11. de4: 12. Se4: Se4: 13. Le7: De7: 14. Le4: Sf6 und 15. ...c5) Se8! 12. Lxe7 De7: 13. cxd exd5 14. Da4?! (14. e4 ist stärker trotz der Tatsache, dass Weiß sich einei isolierten Bauern einhandelt.) Sd6 15 Da3 Tae8 16. Te1 f5 17. Se5?! (Eine riskante Entscheidung, obwoh Schwarz Ideen wie ...a5 nebst ...g5 mi Beginn eines Königsangriffs zur Verfügung hat.) 17. ...Sxe5 18. dxeS Dxe5 19. Dxa7 d4! (Diesen Zug hatte Korcnoj wohl übersehen) 20. f4 Df6 21. Sd1 Dd8 22. Te2 c5 23. exd4 c4! (Taktisch war Petrosjan einfach großartig!) 24. Txe8 Txe8 25. Lf1 Te1 26. Da3 Se4 27. d5 Sd2 28. Kf2 T:f1 29. Ke2 Lxd5 30. De3 c3 0:1 Prinzipiell ist an der Kommentierung nichts auszusetzen, aber sie ist doch für den Laien sehr knapp gehalten. So wird der Sinn des Zuges 10. ...Kh8!?' letztlich nicht recht erklärt. Erst durch den Partiefortgang wird klar, dass Schwarz so auch f5 ermöglicht um den König vor einem störender Schach auf der Diagonale a2-g8 schützt, aber ist das für alle Varianten zwangsläufig? Und: Beliavsky / Mikhalchisin geben für Weiß nur die Verbesserung 14. e4 an, während früher Suetin und Gheorghiu die Variante mi 14. ...de4: 15. Le4: Sd6 16. Te1 und kleinem weißen Vorteil fortführen. Das ist nicht ganz unwichtig, um zu sehen dass so erstens wiederum Schwarz prinzipiell f5 (anders als etwa nach 15. ...Sg8f6) zur Verfügung hat und zweitens allerdings auch die Problematik der Stellung der schwarzen Dame klar wird. Die prophylaktische aber keineswegs nur rein passive Idee Petrosjans mit Vor- und Nachteilen wird hier jedenfalls nicht besonders gut herausgearbeitet. Freilich gilt das nicht für alle Stellungen, es gibt auch etliche ausführlich kommentierte Stellen, aber eben für Anfänger oder schwächere Spieler scheint das Buch insgesamt weniger geeignet zu sein. Gegliedert ist das Buch übrigens wie folgt: Nach einem einleitenden Kapitel über den genialen Exweltmeister Mikhail Tal und einem weiteren über einfache intuitive Entscheidungen, teil das Autorenteam das Material in drei Typen von intuitiven Entscheidungen ein, kombinative, positionelle und psychologische. Im einzelnen finden typische Themen wie Bauernopfer, Qualitätsopfer, Damenopfer, Verbesserung der schlecht platziertesten Figur, Intultion und Risiko, die Einschätzung vor Angriffschancen, mysteriöse ruhige Züge, Intuition und Irrtum und dergleichen ihren Platz. Das Buch schließet ein Kapitel über Suetin und diverse Testbeispiele ab.
Insgesamt ein interessantes Buch zu einem interessanten Thema mit vielen studierenswerten Beispielen, die allerdings doch wiederholt eine ausführlichere Kommentierung verdient hätten.

Helmut Riedl, Rochade Europa 10/2002.
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