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The Modern Vienna Game

428 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2015

23,95 €
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The Vienna set-up aims for very aggressive play, which often includes sacrifices, but White prefers to be on the safe side, without burning all the bridges and to try to justify his actions from the point of view of positional play as well. This is how this usually happens. At first, he deploys his minor pieces to active positions, then he advances the thematic move f4, castles (usually on the kingside) and begins an attack only after all this.
It may seem strange, but despite the fact that the move 2.Nc3 has been played for more than a hundred years, there has not been defined a clear-cut scheme for meeting this set-up. We had to make decisions how to play with White practically from the first several moves. Should he thrust immediately f4, or begin at first with d3? Should he advance his pawn to f5, or prefer a quick piece development? For example, after 2...Nf6 3.Bc4 Bc5, should White play at first d3, fortifying his e4-pawn? We have come to the conclusion that the move 4.f4!? is more precise. Still, after 4.f4 d6, there arises another question - 5.Nf3, or 5.d3? It often happens that there arise the same positions after these moves, but still, we had to analyse after which move White maintains a more convincing advantage if Black replies with the principled move 5...Ng4...
We should emphasize as a very positive moment that by choosing the Vienna Game, White follows his own line of playing. This does not happen after the move 2.Nf3 when Black can choose then between the numerous variations of the Ruy Lopez (or the rather solid Steinitz Defence Deferred, or the super-solid Berlin Wall, or the sharp Marshall Attack). In addition, Black can go for the seemingly peaceful Petroff Defence.
Weitere Informationen
EAN 9786197188028
Gewicht 490 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,4 cm
Höhe 21,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2015
Autor Roman OvetchkinSergei Soloviov
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-6197188028
Seiten 428
Einband kartoniert
Part 1. Black plays Nf6 & Nc6 - VIENNA HYBRID
1.e4 e5 2.Nc3 Nf6 3.Bc4 Nc6 4.d3 Bc5 5.f4

012 1) Rare Lines; 5...Bxg1 6.Rxg1; 5...d5 6.Nxd5; 5...exf4 6.Bxf4; 5...0-0 6.Nf3
028 2) 5...d6 6.Nf3 Rare Lines; 6...Ng4 7.Ng5; 6...Na5 7.Bb3; 6...Be6 7.Bb5
042 3) 5...d6 6.Nf3 0-0 7.f5
061 4) 5...d6 6.Nf3 exf4 7.Bxf4
072 5) 5...d6 6.Nf3 a6 7.Nd5
085 6) 5...d6 6.Nf3 Bg4 7.Na4 exf4 8.Nxc5; 7...Nd4 8.Nxc5; 7...Bxf3 8.Qxf3; 7...0-0 8.Nxc5
103 7) 5...d6 6.Nf3 Bg4 7.Na4 Bb6 8.Nxb6 axb6 9.0-0

1.e4 e5 2.Nc3 Nf6 3.Bc4 Nc6 4.d3 Bb4 5.Nge2 - Hromadka Variation

116 8) Rare Lines; 5...Na5 6.a3; 5...d6 6.0-0; 5...0-0 6.0-0
127 9) 5...d5 6.exd5 Nxd5 7.a3
140 10) 7.0-0

1.e4 e5 2.Nc3 Nf6 3.Bc4 Nc6 4.d3 Na5

156 11) 5.Nge2
178 12) 5.Bb3

1.e4 e5 2.Nc3 Nf6 3.Bc4 Nc6 4.d3 d6 5.f4

192 13) Rare Lines; 5...Be6 6.f5; 5...Na5 6.Bb3; 5...Bg4 6.Qd2; 5...exf4 6.Bxf4
208 14) 5...Be7 6.Nf3

Part 2. Black plays Nf6 (without Nc6) - STANLEY VARIATION
1.e4 e5 2.Nc3 Nf6 3.Bc4

240 15) 3...Bc5 4.f4 Rare; 4...Bxg1 5.Rxg1; 4...exf4 5.d4; 4...d5 5.exd5
264 16) 3...Bc5 4.f4 d6 5.Nf3
285 17) 3...Nxe4 4.Qh5
299 18) 3...d6 4.f4
311 19) 3...Be7 4.f4
328 20) 3...c6 4.d4
340 21) 3...Bb4 4.Nge2 Reversed Spanish

Part 3. Black plays Nc6 (without Nf6) - MAX LANGE DEFENCE

349 22) 3...Bc5 4.Qg4 Rare Lines; 4...Qf6 5.Nd5 Meitner-Mieses Gambit; 4...g6 5.Qf3
374 23) 3...d6 4.d3
384 24) 3...Na5 4.Bxf7+; 3...Nge7 4.Nf3; 3...g6 4.f4; 3...Bb4 4.Nd5; 3...f5 4.d3

Part 4. Rare Lines (without Nf6 & Nc6)

398 25) 2...d6 3.Bc4
410 26) 2...f5 3.exf5; 2...Bb4 3.Bc4; 2...c6 3.Bc4; 2...g6 3.Bc4; 2...Bc5 3.Bc4 Anderssen Defence
In "The Modern Vienna Game", auf Deutsch "Die Moderne Wiener Partie", jüngst erschienen im bulgarischen Verlag Chess Stars, behandeln die Autoren Roman Ovetchkin und Sergei Soloviov ein ganz spezifisches Eröffnungssystem, nicht also die Wiener Partie als solche. Sie streben für Weiß, aus dessen Blickrichtung dieses Repertoirebuch geschrieben ist, einen Aufbau an, der in seiner Grundstruktur folgendermaßen aussieht: Bauern auf e4, d3 und f4, Springer auf c3 und f3 sowie Läufer auf c4. So sieht die weiße Ausgangsstellung aus der Sicht der Autoren idealtypisch aus.

Ich fühlte mich beim Einarbeiten in das Werk ein wenig an den Aufbau "Londoner System" und die Darstellungen dazu in der Literatur erinnert, auch wenn wir uns natürlich thematisch in einem völlig anderen Bereich befinden. Weiß strebt ein System an, das einen durchaus universellen Charakter zeigt und in Abhängigkeit von den Reaktionen des Gegners zu reproduzierbaren und klassifizierbaren Entscheidungen und Methoden führt. Ich halte es deshalb für gerechtfertigt, hier von einem spezifischen Spielsystem zu sprechen, das dem Spieler eine breite Einsatzmöglichkeit erlaubt und ihm die Entwicklung von Spezialwissen ermöglicht.
Um zu meinem Vergleich mit dem Londoner System ein klärendes Bild zu geben: Die "Moderne Wiener Partie" und das "Londoner System" sind unterschiedliche Gipfel im großen Gebirge, so wie der Großglockner in Österreich und das Matterhorn in der Schweiz. Beide liegen in den Alpen, haben sonst aber nichts miteinander zu tun.

Bevor die Autoren in die Erörterung der einzelnen Varianten des Systems einsteigen, setzen sie sich mit der Frage nach der besten Zugreihenfolge des Anziehenden in Richtung des angestrebten Aufbaus auseinander, wobei sie teilweise eine Abkehr vom bisher üblichen Vorgehen vollziehen. Sie stellen die Vermutung an, dass trotz der langjährigen Praxis der Wiener Partie als solche bisher niemand intensiv geprüft hat, ob die gewöhnliche Reihenfolge im Sinne von Weiß verbesserbar ist. Die Bezeichnung ihres Systems als "Neue Wiener Partie" geht auch auf neue Wege in die Eröffnung zurück.

Wer den Bauernvorstoß f2-f4 als Element des weißen Aufbaus sieht, so wie man ihn herkömmlich in der Wiener Partei beispielsweise zum Steinitz-Gambit oder zum Pierce-Gambit kennt, wird mit entsprechender Erfahrung auf die Idee kommen, dass der im Buch vertretene Aufbau auch eine gewisse Nähe zum Königsgambit aufweisen kann. So ist es auch tatsächlich. In Teilen verliert er seine Eigenständigkeit, indem er in bekannte Gewässer des abgelehnten Königsgambits führt. Allerdings erklären die Autoren den dabei von Weiß beschrittenen Weg als besser für ihn, da er Schwarz Möglichkeiten zu einem vorteilhaften Abweichen verstellt. Die hierzu vorgetragenen Überlegungen der Autoren kann ich nachvollziehen.
Es gibt weitere Teile des Systems, die einen Hybridcharakter aufweisen, beispielsweise mit Blick auf das Vierspringerspiel.
So lässt sich also festhalten, dass die "Neue Wiener Partie" nebeneinander eigenständig, ein besonderer Übergang in anderweitig bekannte Regionen und ein Hybrid ist.

Weiter lässt sich erkennen, dass das System geeignet ist, sehr schnell Ungleichgewichte entstehen zu lassen, die unumkehrbar sind. Am Beispiel des 15. Kapitels: Hier kommt es zur Folge 1.e4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Lc4 Lc5 4.f4 und dann 4…Lxg1 5.Txg1. Weiß erhält das Läuferpaar gegen den Verlust seines Rechtes zur kurzen Rochade und gewisse Probleme bei der Bewältigung der Aufgabe einer harmonischen weiteren Entwicklung seiner Figuren.
Auf jeden Fall wird dem Leser sehr viel Neuland geboten, was schon an sich ein hoher Wert eines Eröffnungsbuches ist.

"The Modern Vienna Game" enthält zur Theorie vier übergeordnete Teile, auf die sich insgesamt 26 Kapitel aufteilen. Aus Platzgründen müssen die einzelnen Kapitel hier ungenannt bleiben, die genannten vier Teile aber sind wie folgt überschrieben:

Part 1. Black plays Nf6 & Nc6 - VIENNA HYBRID
Part 2. Black plays Nf6 (without Nc6) - STANLEY VARIATION
Part 3. Black plays Nc6 (without Nf6) - MAX LANGE DEFENCE
Part 4. Rare Lines (without Nf6 & Nc6).

Das Werk ist klassisch als Eröffnungsbuch aufgebaut, es organisiert sich somit über einen Variantenbaum. Vollständige Partien enthält es nicht, seine Inhalte sind also "Theorie pur". Allerdings ist die Praxis ganz bedeutend über Fragmente vertreten, die etliche Male auch aus dem Fernschach stammen. Sie haben nicht nur als Neben-, sondern auch als Hauptvarianten Eingang gefunden.

Der Stil der Autoren erweist sich als Mischung aus Erklärungen und Varianten. Die Stärke des Werkes liegt vor allem in der Breite und Tiefe des vorgestellten Materials, in der Berücksichtigung alternativer Zugfolgen, auch wenn die Autoren darauf achten, Erläuterungen, beschreibende Stellungsbeurteilungen und die Angabe von Gründen für Bewertungen nicht zu vernachlässigen. Varianten werden nicht selten auch in eine erhebliche Tiefe geführt. Ich sehe dies in einem Buch wie dem vorliegenden, in dem einem Spezialaufbau auf vielen Seiten Raum gewidmet wird, als Vorteil an, den beispielsweise der Fernschachspieler besonders zu schätzen wissen wird. Wer sich mit langen Zugketten nicht anfreunden mag, verliert hier durch deren Abbildung nichts, er kommt trotzdem gut mit dem Werk zurecht. Er kann die Zahl und Tiefe der Varianten als Nutzen anderer akzeptieren, der ihn nicht ärmer macht, als wenn die Varianten nicht abgebildet würden.

Die Buchsprache ist Englisch, die Anforderungen an die Fremdsprachkenntnisse des Lesers möchte ich als moderat bezeichnen.

Ein Variantenverzeichnis gibt es nicht, seine Funktion wird aber in etwa vom sehr ausführlichen und zugorientiert erstellten Inhaltsverzeichnis übernommen.

Fazit: "The Modern Vienna Game" ist ein interessantes Werk zu einem Spezialaufbau auf dem Feld der Wiener Partie, der in dieser Form als eigenständig angesehen werden kann und den Titelbestandteil "Neu" zu rechtfertigen weiß. Es enthält eine Fülle an Theorie, die dem Leser Spezialwissen verspricht. Um ausreichend verständig mit dem Buch arbeiten zu können, sollte sich dieser spielstärkemäßig mindestens irgendwo auf der Ebene des Klubspielers bewegen.
Besonders hervorzuheben ist, dass die im Werk vorgestellten Wege generell schnell zu Ungleichgewichten führen.
Für mich ist "The Modern Vienna Game" eine gute Kaufempfehlung.

Uwe Bekemann
www.BdF-Fernschachbund.de
März 2015