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LOKOZTRRR

The Richter Rauzer Reborn

Kozul Variation - 2nd Revised Edition

398 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 2. Auflage 2019

31,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Four years have passed since the first edition of our Richter-Rauzer Reborn book and if we look at the recent past, we can see that this variation of the Sicilian has been gaining more and more popularity and is very often seen in tournament practice. The fact that this opening has become part of a standard repertoire against 1.e4 for many top players such as Rapport, Dubov, Li Chao, Korobov, Gupta, Vovk etc . speaks for itself about the quality and the fascination of the variation and also about the many possibilities it offers. It’s hard to pinpoint the real reasons for this popularity, but it’s likely that the answer lies in the complexity of the positions that arise on the board and the large number of new ideas, which we will talk about in this book.

Exactly that was a motive and an additional impulse for GM Alojzije Jankovic and myself to write this new material on the Richter-Rauzer as an update to our first book. The basic idea of the book is to give an overview of theoretical novelties and new ideas in the positions we have already dealt with, and also to give you some new lines and suggestions that may be particularly interesting to players who are in the process of creating a repertoire for Black. In particular, I would like to point out the fact that our variation could be seen in games of the world’s best players such as Fabiano Caruana and the World Champion himself, Magnus Carlsen, which makes us proud. It is a great recommendation and boost for this opening so in the book we have especially considered the games of the World Champion Carlsen and his 2018 challenger, Caruana.

In the main lines, the new position that we analyse is the one that arises when White instead of 12.Nxc6 plays 12.Nce2. It is in this line that we can see some new and very original ideas, for example when White plays 13.h4!?. Although in that line we are often mixing with already known positions, there are some positions when new posibilities and new plans are emerging. The same goes for 10.Nf3.

As for the known positions we have already analysed, we have tried to bring a complete overview of all the latest ideas and theoretical news from tournament practice. As might be expected, practical games have brought many new ideas and different ways of treating certain positions. It was certainly very interesting to see the Anand-Carlsen game in which the World Champion showed a completely new way of playing with Black! It should be said that some positions have endured the test of tournament combat, but there are also positions in which White players have found ways to increase the pressure, so then we needed to look for additional ideas and analyses as to how to react as Black.

Weitere Informationen
Gewicht 750 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor Zdenko KozulAlojzije Jankovic
Sprache Englisch
Auflage 2
ISBN-13 9789492510624
Seiten 398
Einband kartoniert

005 KEY TO SYMBOLS

007 FOREWORD

009 CHAPTER 1. THE KOZUL VARIATION WITH 9.f3

067 CHAPTER 2. THE KOZUL VARIATION — 10th MOVE SIDELINES

119 CHAPTER 3. THE KOZUL VARIATION WITH 10.Nxc6

163 CHAPTER 4. THE KOZUL VARIATION – 11th MOVE SIDELINES

187 CHAPTER 5. THE KOZUL VARIATION WITH 12.Nce2

209 CHAPTER 6. THE KOZUL VARIATION WITH 12.Nf5

229 CHAPTER 7. THE KOZUL VARIATION WITH 12.Nf3

251 CHAPTER 8. THE KOZUL VARIATION WITH 13.f5

297 CHAPTER 9. THE KOZUL VARIATION WITH 13.Qe1 & 15.--

321 CHAPTER 10. THE KOZUL VARIATION WITH 13.Qe1 & 15.Bd3

"The Richter-Rauzer Reborn - The Kozul Variation" verstehen die Autoren Zdenko Kozul und Alozije Jankovic, beide Großmeister aus Kroatien, als Update ihres 2014 erschienenen Buches "Richter Rauzer Reborn". Entsprechend wird es vom Verlag Thinkers Publishing als "2. überarbeitete Auflage“ geführt. Es lassen sich aber erhebliche Unterschiede zum Ursprungswerk feststellen, die es mich zumindest in Teilen als gerechtfertigt erscheinen lassen, von einer neuen Arbeit zu sprechen.

Der Richter-Rauser-Angriff, wie das System auf Deutsch korrekt bezeichnet wird, entsteht in der Sizilianischen Verteidigung über die Züge 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3. d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Lg5. Die als Kozul-Variante bekannte Spielweise führt über 6...e6 7.Dd2 a6 8.0-0-0 Ld7 9.f4 b5.

Wie die Autoren auf Seite 57 schreiben, lag die Grundidee für ihr Buch darin, den Klubspieler zum Richter-Rauser-Angriff zu bewegen, insbesondere wenn dieser gerade ein Repertoire gegen 1.e4 aufbaut. Indem sie Neuerungen zur Theorie und Turnierpartien untersuchen, um dann bestimmte Ideen, Vorschläge und Empfehlungen hervorzuheben und zu erklären, wollen sie das System weiter popularisieren.

Die Orientierung an der Praxis des Turnierspielers wird auch darin erkennbar, dass sie nach eigenen Worten oft Einschätzungen abgeben oder Empfehlungen aussprechen, die nicht dem Urteil der von ihnen verwendeten Engines entsprechen. Sie berufen sich auf ihre Jahre lange Erfahrung und die Turnierpraxis, die sie entsprechend höher bewerten als die vom Computer gelieferten Ergebnisse.

"The Richter-Rauzer Reborn - The Kozul Variation" ist kein herkömmliches Eröffnungsbuch, das den Leser mit einem vollständig abgerundeten Repertoire ausstattet. Die Autoren setzen Schwerpunkte, denen sie sich intensiv widmen. Sie bieten damit Teillösungen an, die sich in ein Komplettrepertoire einbinden bzw. einbetten lassen.

Die 10 Kapitel des Buches lassen sich inhaltlich wie folgt skizzieren:

Kap. 1: 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3. d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Lg5 e6 7.Dd2 a6 8.0-0-0 Ld7 9.f3 (Sxc6)

Kap. 2: 9...h6 als Alternative zum 9...b5 und weiße Abweichungen im 10. Zug.

Kap. 3: 10.Sxc6 Lxc6

Kap. 4: 11.Lxf6 gxf6, Seitenlinien im 11. Zug

Kap. 5: 11.Kb1 Db6 12.Sce2

Kap. 6: 12.Sf5

Kap. 7: 12.Sf3

Kap. 8: 12.Sxc6 Lxc6 13.f5

Kap. 9: 13.De1 Ta7 14.f5 Dc5 ohne 15.Ld3

Kap. 10: 15.Ld3.

Wer sich die "1. Ausgabe“ gekauft hat, wird schon anhand eines Vergleichs mit dem damaligen Inhaltsverzeichnis einen erheblichen Umfang der Änderungen bzw. Aktualisierungen erkennen. Dabei wird auch auffallen, dass die Autoren keine Übungen mehr anbieten, über die der Leser seinen Lernerfolg überprüfen bzw. an seinem Verständnis feilen kann.

In der Behandlung der Möglichkeit, dass Weiß mit 9.f3 abweicht, widmen sich die Autoren intensiv dem Versuch Magnus Carlsens in seiner Partie gegen Vishi Anand bei den Grenke Chess Classics 2018, mit 9 ... Sxd4 erfolgreich zu erwidern. Dies ist ein besonderes Beispiel für die Passagen im Buch, die sich an dem von den Autoren als Grundidee bezeichneten Aufgreifen von Neuerungen orientieren . Auf rund neun Seiten setzen sie sich mit den aus Carlsens Entscheidung ergebenden Konsequenzen auseinander, indem sie die Partie bis zum Remisschluss aufbereiten. Analysen, Partiefragmente sowie reichlich Einschätzungen und Erläuterungen ergänzen sich dabei zu einer runden Darstellung. Passagen wie diese erinnern mich etwas an die Reviews in den New In Chess-Jahrbüchern.

Wenn die Autoren ihr neues Werk als Update bezeichnen, so heißt dies nicht, dass wie im Fall der Partie Anand-Carlsen viel Material aus Partien eingearbeitet worden ist, die nach dem Erscheinen der 1. Auflage gespielt worden sind. Die Suche nach solch jungen Beispielen aus der Praxis führt im Ergebnis nur zu einer recht niedrigen Zahl. Das Update definiert sich eher darin, dass Alternativen neu aufgenommen worden sind, für deren Erörterung dann auch Partien beigezogen worden sind, die bereits 2014 vorlagen. Kozul und Jankovic stützen sich bemerkenswert auch auf Fernpartien, mehrere übrigens zwischen 2014 und 2019 gespielt.

Zur Variante 9.f4 b5 10.Lxf6 gxf6 11.Kb1 Db6 12.Sf5 (Kapitel 6) und nun 12 ... exf5 13.Sd5 hat mich exemplarisch interessiert, wie populär sie ist und was Schwarz erreichen kann. Sie ist mir deshalb ins Auge gestochen, weil die Autoren sich nun für 13 ... Da7 aussprechen und dieses Zurückweichen der Dame als typisch bezeichnen. Es fällt sofort auf, dass der schwarze König noch in der Mitte feststeckt und diese Situation nicht so ohne weiteres beseitigt werden kann. Die Alternative 13 ... Dc5 ist nach den Autoren für beide Seiten zu gefährlich, 13 ... Db7 erwies sich in der Praxis als für Weiß unkompliziert zu behandeln, auf 13 ... Dd8, das bei einer niedrigen Datenbasis die beste Performance abgibt, gehen sie intensiver in einem spezifischen Abschnitt ein.

Die Partiendatenbank gibt zu dieser Variante wenig her; zu 13 ... Da7, von den Autoren mit "!?“ kommentiert, habe ich nichts Verwertbares gefunden. Die intensive Analyse mit einem für das Fernschachspiel optimierten Stockfish-Derivat bestätigt, dass Schwarz zu guten Gegenchancen kommt. Wenn man den Ansatz der Autoren, insbesondere den Turnierspieler im Duell Auge in Auge zu unterstützen, hinzuzieht, ist das Angebot der Alternativen 13 ... Da7 (als experimenteller Versuch) und 13 ... Dd8 als gut bestätigter Versuch gelungen. Schwarz verfügt über gesunde Chancen mit einer gehörigen Portion an Überraschungspotenzial.

Ein Variantenverzeichnis für das vollständige Buch gibt es nicht. Allerdings werden die einzelnen Kapitel mit Variantenübersichten eingeleitet, die so zusammen mit dem Inhaltsverzeichnis einen ähnlichen Effekt erzielen.

Das vorliegende Werk ist sehr übersichtlich gestaltet. Die Varianten eines Kapitels sind durchnummeriert. Die Nummer wird durch einen Trennstrich gegenüber dem Text abgehoben, darunter werden die Initialzüge abgebildet. Im Vergleich zur 1. Auflage sehe ich das nunmehr umgesetzte Gliederungssystem als verständlicher an. Es gibt zahlreiche Diagramme, die sich nach Haupt- und Nebenvarianten in der Größe unterscheiden. Das Druckbild ist sehr sauber. Der Verlag hat feines mattes Papier verwendet. Der Umschlagkarton ist erfreulich dick und damit fest, so dass sich das Buch als strapazierfähig erweisen wird.

Fremdsprachkenntnisse auf Schulniveau reichen für ein recht unkompliziertes Verstehen aus.

Fazit: "The Richter-Rauzer Reborn - The Kozul Variation" ist der gelungene Versuch, Schwarz mit einem qualifizierten (Basis-)Repertoire auszustatten, das ihm gute Gegenchancen verspricht. Das Werk enthält viel Material, das noch nicht von Theorie und Praxis breitgetreten worden ist.

Die Autoren wollen insbesondere den Turnierspieler mit ihrer Arbeit erreichen. Nicht nur diesem aber kann die Anschaffung empfohlen werden. Ideen hält das Werk auch für den Fernschachspieler bereit.

Uwe Bekemann,

Deutscher Fernschachbund

Oktober 2020


Rezensionen der 1. Auflage:

Über den Europameister 2006 Zdenko Kozul sollte man nicht mehr viel sagen müssen. Sein Schüler Jankovic ist mittlerweile auch schon GM mit über 2550 Elo. Hier haben folglich zwei Spitzenspieler ein Buch über eine Spezialvariante geschrieben. Und was für eins! Es geht um die Sizilianisch-Variante 1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lg5 e6 7. Dd2 a6 8. 0-0-0 Ld7. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die beiden Großmeister sezieren diese Variante nach allen Regeln der Kunst, teilweise splitten sie eine Subvariante noch 4 Mal nach dem 25. Zug! Ein enormer Aufwand. Den Beiden ging es also um nichts Geringeres als um die Wahrheit höchstselbst. Daraus ergibt sich praktisch zwangsläufig, dass dieses Buch als Lehrbuch nur sehr bedingt geeignet ist, dafür aber umso mehr als Nachschlagewerk bzw. Lexikon für Richter Rauzer Spieler unverzichtbar werden dürfte. Hier steht schlicht drin, was man spielen und was man nicht spielen kann / sollte / darf. Es gibt auch regelmäßig kurze Erläuterungen, wohin das Spiel geht, die sind aber eben nur kurz und bringen daher den Amateur nicht immer weiter.

Fazit: Ein phänomenales Nachschlagewerk über eine einzige Variante. Für Hobbyspieler ist es zu viel Information. Wer aber ein photographisches Gedächtnis hat oder mit dieser Variante ein Rating von 2400 oder mehr erreichen will oder sehr akribische Arbeit zu leisten gewillt ist, bekommt mit diesem Buch, was er braucht. An Detailreichtum setzt dieses Nachschlagewerk Standards.

Dennis Calder

Fide Instructor

November 2014


"The Richter Rauzer Reborn" von Zdenko Kozul und Alojzije Jankovic, Thinkers Publishing 2014, ist ein Spezialwerk im Sektor der Eröffnungstheorie, das sich mit dem Richter-Rauser-Angriff in der Sizilianischen Verteidigung befasst. Dabei geht es nicht um dieses System als solches, sondern um die sogenannte Kozul-Variante, die mit der langen Zugfolge 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 d6 6.Lg5 e6 7.Dd2 a6 8.0-0-0 Ld7 auf dem Brett entsteht.

"Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker" - diesen Hinweis kennen wir zu Arzneimitteln hinlänglich, da er sich fortwährend wiederholt. Eher ungewöhnlich ist es aber, wenn sich das Bearbeitungsteam des Verlegers ähnlich zu Beginn eines Eröffnungsbuches äußert. Die Bearbeiter machen darauf aufmerksam, dass "The Richter Rauzer Reborn" ein kompliziertes Buch ist und der Leser die Variantenübersicht am Ende jedes Kapitels nutzen sollte, da er es brauchen werde. Sie eröffnen dem Leser zudem, dass sie beide Hände voll zu tun hatten, um das komplizierte Manuskript ihm überhaupt in einer verwendbaren Weise zur Verfügung stellen zu können.

Mit diesen einleitenden Sätzen möchte ich Sie nicht etwa verschrecken, sondern Ihnen Lust auf mehr zu diesem Buch machen, fokussiert auf die Prüfung, ob es für Sie ein Kaufkandidat sein kann. Eine solche ehrliche Klarstellung des Herausgebers finde ich persönlich gut. Sie zeigt mir, dass er bei allem Streben nach Absatz den Kunden, für den das Buch von Vorteil statt nur eine Überforderung sein kann, nicht vergessen hat.

In meinen Augen kann Ihre Prüfung des Wertes dieser Neuerscheinung für Sie persönlich dann zu einem positiven Urteil führen, wenn Sie ein bereits erheblich fortgeschrittener Spieler sind oder aber das Werk für das Fernschachspiel nutzen wollen. Für alle anderen Leserinnen und Leser gilt: "Zu Risiken und Nebenwirkungen ... ", na, Sie wissen schon!

Das Inhaltsverzeichnis sieht, soweit es sich auf die Darstellungen zur Theorie bezieht, wie folgt aus:

1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd4 4. Sd4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lg5 e6 7. Dd2 a6 8. 0-0-0 Ld7

Kap. 1: 9. f4 b5 10. a3 White first stops Black's 'b-pawn' advance

Kap. 2: 9. f4 b5 10. De3 White improves his queen to prepare early tactics

Kap. 3 9.f4 b5 10. Sxc6 Lxc6 11. Ld3 Swift development for White

Kap. 4: 9.f4 b5 10. Lxf6 gxf6 11. Sxc6 Lxc6 12. De1 Bringing Sd5 into the battle

Kap. 5: 9. f4 b5 10. Lxf6 gxf6 11. Kb1 Db6 12. Sf5 A piece sac

Kap. 6: 9. f4 b5 10. Lxf6 gxf6 11. Kb1 Db6 12. Sxc6 Lxc6 13. f5 A pawn push

Kap. 7: 9. f4 b5 10. Lxf6 gxf6 11. Kb1 Db6 12. Sxc6 Lxc6 13. De1 The main line

Kap. 8: 9.f3 White builds up with 9.f3

Kap. 9: 9. Sxc6 Lxc6 White plays without 9.f3 or f4

Kap. 10: Exercises: Test your knowledge

Kap. 11: Solutions to the Exercises.

Wie sich schon hieraus erkennen lässt, ist der Fächer der Betrachtungen sehr breit. Das umfangreichste und auch komplizierteste Kapitel ist dabei die Nummer 7. Die oben erwähnte Erklärung der Bearbeiter dürfte sich besonders auch auf dieses bezogen haben. Hier haben sie zu dem Mittel gegriffen, die jeweils erreichte Verzweigung im Spiel mit übergroßen Buchstaben kenntlich zu machen, die schlicht nicht zu übersehen sind. Findet der Leser hier beispielsweise die Folge AABC, dann zeigt ihm diese an, dass er sich in der Hauptvariante (A) bewegt und dort im Hauptabspiel (wiederum A). Dort hat er die in der Ordnung zweite Variante erreicht (B), hier dann die 3. Alternative (C). Das Ordnungsmerkmal im Material ist also von links nach rechts zu lesen und jeder Buchstabe zeigt über seine Stelle im Alphabet an, welchen "Rang" eine Zugfolge im Gesamtsystem hat.

Der Leser sollte zunächst, hier wie allgemein im Buch, die Variantenübersicht am Kapitelende aufrufen. So verschafft er sich bereits einen guten Überblick darüber, wohin die Reise jeweils gehen kann. Von hier aus kann er dann in die Varianten selbst eintauchen.

Es ist nicht so, dass die Autoren viel vor dem Hintergrund erklären, dem Leser Anleitung zur Behandlung der Eröffnung in der eigenen Partie zu geben. Sie stellen die Theorie dar und erklären bzw. begründen regelmäßig ihre Einschätzungen zur Stellung, geben ihrer Auffassung somit den nötigen Hintergrund. Diesen kann der Leser erfassen und nachvollziehen. Auch machen sie auf Besonderheiten aufmerksam. Nicht zuletzt Kozul, nach dem die Buchvariante sogar benannt ist, verfügt über ein außergewöhnliches Wissen und über eine immense Erfahrung zum System. Als Autor konnte er dies entsprechend im Werk unterbringen.

Eine Betrachtung aus der Warte des Fernschachspielers mit Schwarz beim Einsatz des Buches als Hilfsmittel im Zuge der eigenen Partie: Nach meinem Eindruck kann man in der Partie quasi x-beliebig in "Ecken" der Kozul-Variante gelangen, nicht zuletzt natürlich in Reaktion auf Entscheidungen des Gegners, ohne aus der Theorie zu geraten. Wie beim Wettrennen zwischen Hase und Igel - wenn der Spieler als Hase ankommt, war Kozul schon da. Und Kozul, unterstützt von seinem Ko-Autor Jankovic, hat für den Spieler alles aufgeschrieben, was er zur jeweiligen Sache weiß.

Der Spieler hat dabei mehr in der Hand, als er über die Auswertung seiner Partiendatenbank erreichen könnte, da er in "The Richter Rauzer Reborn" sofort auch die Bewertungen, Aussagen zu Hintergründen, Analysen etc. der Autoren erhält, damit von den Experten des Systems.

Im Klartext: In der Qualität seiner Eröffnungsbehandlung wird jeder Fernschachspieler schnell quasi zu einem "2500er". Der Nahschachspieler hat die begleitende Einsatzmöglichkeit für das Buch nicht. Für seine Partie braucht er und kann er auch realistischer Weise nur einsetzen bildlich ein Schaf, er bekommt aber eine komplette Herde. Ich befürchte, dass er als durchschnittlicher Spieler schnell überfordert sein wird, seine Linien zu suchen, sie zu verstehen und sich den Stoff in einem Mindestmaß einzuprägen. Deshalb habe ich bei der Frage nach dem Adressatenkreis des Werkes neben dem Fernschachspieler den weit fortgeschrittenen Spieler gesehen.

Den Theoriekapiteln folgen praktische Übungen für den Leser, für die er gleich im Anschluss die Lösungen findet.

Das in englischer Sprache geschriebene Werk ist für den Fremdsprachler erstaunlich gut zu lesen. Die Autoren und/oder alle an der Herausgabe beteiligten Personen haben es geschafft, weitgehend mit dem Grundwortschatz auszukommen und auf komplizierte Satzkonstruktionen zu verzichten.

Fazit: "The Richter Rauzer Reborn" ist ein Fundus an Zügen und Varianten und damit eine ausgezeichnete Quelle für den Spieler, der damit umgehen kann. So empfehle ich dem sehr weit fortgeschrittenen Spieler den Kauf wie auch dem Fernschachspieler, hier ohne eine Einschränkung nach der Spielstärke.

Uwe Bekemann

www.BdF-Fernschachbund.de

Oktober 2014


In diesem Buch geht es um die Variante 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Lg5 Ld7. Die beiden Autoren Zdenko Kozul und Alojzije Jankovic breiten auf über 300 Seiten ihr gewaltiges Theoriewerk vor des Lesers geneigtem Haupt aus und stellen ihm ein möglichst zukunftsfähiges Repertoire zur Seite. In den insgesamt 11 Kapitel analysieren die beiden Großmeister diese Eröffnung sehr tief, soll heißen, sehr oft kommt es um den 20.Zug herum zu weitverzweigten Variantenästen mit Untervarianten a la B 2.5. 20 ... Tg7. Hier darf man keine Plaudereien zu eröffnungstheoretischen Fragen erwarten, genauso wenig gibt es hier Stellungseinschätzungen mit ausführlichem Kommentar. Mehr setzten die Autoren auf zugegebenermaßen ziemlich exakten Computervarianten (ich nehme das einfach mal an weil ich durch eine stichprobenweise Überprüfung immer nur die Computervarianten im Buch sah) und kurze, prägnante Urteile a la Informator. Das muss natürlich nicht schlecht sein, man weiß, woran man hier ist: ein knackiges Arbeitsbuch für starke Spieler und Fernschachfreunde!

Martin Rieger

Oktober 2014

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