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Chess System Tal

25,31 €
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Hersteller Oxford Softworks
Medium CD
Importformate CBF, EPD, PGN
Exportformate PGN
Anzahl Partien 106.287
Autor Chris Wittington
Voraussetzung: CPU ab 386
Platzbedarf Festplatte 4 MByte
Betriebssystem DOS, Windows 3.11, Windows 95
Sprache Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Kopierschutz Unbegrenzte Installationen
Soundkartenunterstützung Ja
Funktionen 3D-Brett, Analysedatenbank, Autoplayer, Berechnungen konfigurierbar, Bibliothek erweiterbar, ECO-Anzeige, Eingabehilfe, Elo-Bewertung, Eröffnungsname, Kommentare, Layout veränderbar, Lehrfunktion, Lernfähigkeit, Online-Hilfe, Spielstil konfigurierbar, Suche nach Stammdaten, Suche nach Stellungen, Varianten, Zugumstellungen
Druck Analyse in Datei, Diagramm in Grafik, Partie in Datei
Brettanschlüsse Mephisto, RS232
Elo (Hardware) 2290 (P90)

Mit dem Chess System Tal kam im November 1997 das Programm mit der wohl längsten Entwicklungszeit aller Schachprogramme auf den Markt. War der Vorgänger, das Complete Chess System, bei seinem Erscheinen 1992 noch in die zweite Kategorie von Schachprogrammen einzuordnen, soll sich das mit der nun erschienenen Version mit dem schönen Beinamen "Tal" ändern.

Die Installation läßt einem die Wahl zwischen einer Minimal-Installation (4 MB) und einer Maximal-Installation (26 MB). Für die Benutzung des riesigen Eröffnungsbuches (Über 500 MB!) muß jedoch die Original-CD eingelegt sein. Begrüßenswert ist allerdings, daß ansonsten kein physischer Kopierschutz existiert. Das Programm selbst präsentiert sich als üppig ausgestattetes DOS-Programm, wobei ein Betrieb unter Windows 3.1 bzw. Windows 95 jedoch ebenfalls problemlos möglich ist. Dies vielleicht sogar sogar noch ein wenig besser, als bei anderen DOS-Schachprogrammen, weil die Hashtables maximal 12 MB betragen. Bei der heute üblichen Speicherbestückung mit 32 MB Hauptspeicher oder mehr, kommt es daher kaum noch zu den gefürchteten Auslagerungen der Hashtables auf die Festplatte.

Das Chess System Tal bietet vier verschiedene Ansichten der Schachoberfläche, sowie ein gesondertes Datenbankfenster. Dabei kann jede Ansicht mit acht verschiedenen Designs (von Roboter bis Holz) für Menübalken, Hintergrund und Farben versehen werden. Das freie Einstellen der Farben ist allerdings nicht vorgesehen. Ansonsten ist die Ausstattung mehr als ausreichend: Es gibt ein sehr gelungenes 3D-Brett, eine Möglichkeit blind zu spielen, einen Schachlehrer, der einen vor einfachen Figureneinstellern warnt und auf Wunsch sämtliche Zugmöglichkeiten einer Figur anzeigt, eine Eingabehilfe, ähnlich Heumas von ChessBase oder PAM von Tasc und eine Elobewertungsmöglichkeit des Spielers. Bei letzterer Funktion ist sehr angenehm, daß für beliebig viele Gegner eigene Ergebnis-Protokolle (sogenannte Profile) gespeichert werden. Reizvoll ist auch die Möglichkeit Schach in einem Netzwerk zu spielen.

Ferner gibt es eine Möglichkeit, Züge aus der Zugliste zu streichen und auf diese Weise die Anzahl der zu untersuchenden Stellungen zu begrenzen. Außerdem hat das Programm die aktuell gängigen Schachcomputertest (BS2830, BT2630, Yazgac etc.) mit auf den Weg bekommen und kann diese automatisch abarbeiten. Auf diese Weise können schnell eventuelle Verbesserungen neuer Versionen ertestet werden oder der menschliche Spieler kann sich auf die gleiche Weise durch das Programm einschätzen lassen! Bei insgesamt ca. 6000 Stellungen dürfte dabei auch nicht so schnell eine Gewöhnung eintreten! Hervorragend gelöst ist auch die Möglichkeit aus bestehenden Datenbanken Eröffnungsbibliotheken zu generieren. Angenehm zu wissen, daß das Chess System Tal hierfür sowohl PGN, als auch CBF-Dateien verwenden kann. PGN kann darüber hinaus auch exportiert werden. Eine Bearbeitung der Eröffnungsbibliothek ist sehr leicht durch Anklicken der Züge in der Zugliste möglich. Danach erscheint ein Fenster, in dem die Ausspielwahrscheinlichkeiten angezeigt werden. Diese können dann einfach geändert werden. Auf die gleiche Weise kann der Spieler auch ersehen, wie sich die Bewertung eines Zuges in der Zugliste zusammensetzt.

Angenehm vermerkt werden kann auch, daß das Programm mit dem Mephistobrett, dem Chess 232-Brett und dem Autoplayer zusammen arbeitet. Eine Anbindung an das Tasc-Brett wurde zwar versprochen, jedoch nicht verwirklicht.

Natürlich ist dort, wo viel Licht ist, auch viel Schatten: So fehlt etwa eine automatische Partieanalyse und der Export von Stellungen in das EPD-Format. Dafür kann das Programm mit sehr guten Datenbankfunktionen glänzen. Es ist sowohl eine Suche nach beliebigen Kopfdaten, als auch nach Stellungen möglich. Selbstverständlich sind auch Varianten in Partien für das Chess System Tal kein Hindernis. Vermissen tut der erfahrene Spieler lediglich eine Zuordnung unter die gängigen Eröffnungscodes. Ein weiteres Highlight stellt noch das unbedingt lesenswerte Online-Glossar von Thorsten Czub, dem deutschen Berater, dar! In diesem werden unter anderem der Autor des Programmes Chris Whittington und der Namensgeber Michael Tal ausführlich vorgestellt. Nicht in der Anleitung dokumentiert ist übrigens die Funktion, wie man vom Programm erstellte Analysen in eine Datei schreibt. Hierzu ist es nötig, das Programm mit dem Parameter /sendinfo, vollständig also als < c:\Chesstal\chess.exe /sendinfo > aufzurufen.

Meßlatte für den Erfolg eines Schachprogrammes am Markt ist aber sicherlich immer noch die Spielstärke. Hier soll das Whittington-Programm mit dem berühmten Namen nunmehr ebenfalls zur prominenten Konkurrenz aufgeschlossen haben. Für eine Einschätzung in der schwedischen Eloliste ist es zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Kataloges noch zu früh. Es darf jedoch gemutmaßt werden, daß eine Spielstärke von 2400 Elo auf einem Pentium 90 nicht ganz erreicht werden wird. Zum Ausgleich bietet "Tal" die mit weitem Abstand schönsten Partien! Das Programm besitzt nämlich einen neuartigen Algorithmus, der es dem Programm ermöglicht, langfristige Angriffe zu planen und durchzuführen. Dabei scheut das Programm auch keinerlei Opfer! Das erstaunlichste ist aber, daß diese Opferangriffe nicht nur einigermaßen zuverlässig gefunden, sondern auch konkret vom Programm angestrebt werden! So kommt es in nahezu jeder zweiten Partie zu geradezu haarsträubenden Verwicklungen, die unglaublich spannende Partien zur Folge haben! Da praktisch sämtliche Suchtechniken, die Hash Tables und der Spielstil weitreichend konfigurierbar sind, bleibt das Spiel gegen "Tal" auch auf lange Zeit hinaus abwechslungsreich.

Für Freunde des guten, alten Kaffeehausschach ist das Chess System Tal daher nicht nur angesichts des günstigen Preises von lediglich 79,- DM Anfang 1998 auf jeden Fall eine lohnende Investition!

Test: CSS 1/98