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Mikhail Tal´s Best Games 1 - 1949 - 1959

The Magic of Youth

448 Seiten, kartoniert, Quality, 1. Auflage 2014

22,50 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Mikhail Tal is one of the most celebrated chess players of all time. The eighth World Champion not only won the title at a record young age, but did so using a ferocious, high-risk attacking style. Tal's spectacular games, along with his charming personality and witty sense of humour, endeared him to the chess public like no other player.

Award-winning author Tibor Károlyi has written the definitive guide to Tal's sparkling career. Cutting-edge chess analysis is complemented by the engaging story of Tal's career and other life events. The book also contains numerous anecdotes from famous players who share their memories of Tal.

In this, the first of three volumes, Károlyi explores Tal's early life and career up to the end of 1959, including his victory in the formidable Candidates tournament where he earned the right to challenge Botvinnik for the world title.

International Master Tibor Károlyi was Hungarian Champion in 1984 and is renowned as both an author and a trainer. He won the Guardian Book of the Year prize in 2007.

Weitere Informationen
Gewicht 740 g
Hersteller Quality
Breite 16,9 cm
Höhe 23,9 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2014
Autor Tibor Károlyi
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1907982774
Seiten 448
Einband kartoniert

Neben der ChessBase DVD ist nun auch der erste Band von Tibor Károlyis monumentaler dreibändiger Tal-Monographie erschienen. Jeder Autor muss sich bei den mittlerweile zahlreichen Publikationen fragen lassen: Warum noch eine weitere? Der Autor meint, dass er eine objektive Dokumentation schreiben wollte, mit einer Sorgfalt, wie sie bislang nicht vorhanden ist. Dafür hat er viele Interviews mit Menschen geführt, die Tal kannten. Der erste Band beschäftigt sich mit Tals Aufstieg in die Weltspitze bis zu seinem Sieg im Kandidatenturnier in Jugoslawien.

Károlyi ist bereits mit einigen sehr sorgfältig recherchierten Werken in Erscheinung getreten. Der Autor, der seit Jahrzehnten als Trainer tätig ist, zeichnet mit seinem scharfen Blick chronologisch die schachlichen Fortschritte Tals auf. Gelegentlich ist er vielleicht etwas zu statistik­verliebt, auch wenn die Daten oft aufschluss­reich sind. Seine Analysen sind meist sehr ausführlich und er entdeckt auch in bekannten Partien immer wieder Neues. Aber er präsentiert auch eine Vielzahl weitgehend unbekannter Juwelen.

Tals Lebensweg ist von Beginn an steinig. Wegen Problemen bei der Schwangerschaft seiner Mutter kommt er mit nur drei Fingern an der rechten Hand zur Welt. Lebenslang wird er gesundheitliche Probleme haben. Tals Eltern sind Juden, die während der deutschen Annexion Lettlands im Zweiten Weltkrieg in den Ural evakuiert werden. Zurück in Riga kommt Tal erst mit elf Jahren in einen Schachklub. Seine ersten Partien zeigen einen talentierten Spieler, aber kein Wunderkind. Schwer verständlich ist, dass er bis zu seinem vierzehnten Lebensalter kaum schach­liche Fortschritte macht und ihm oft grobe taktische Fehler unterlaufen. Er stagniert und kann in diesem Alter einem Vergleich mit Bobby Fischer oder Boris Spasski nicht standhalten.

Erst mit fünfzehn Jahren steigt Tals Spielstärke langsam an, ohne allerdings schon den kometen­haften Aufstieg vorwegzunehmen, der in den nächsten Jahren folgen wird. Ab 1952 meint der Autor, erstmals Ansätze seines später typischen Stils erkennen zu können. In einigen Partien opfert Tal Material für Initiative, was sein späteres Markenzeichen wird.

Allgemein wird Tals Endspielvirtuosität von seiner taktischen Brillanz überschattet. Doch Károlyi kann frühe Beispiele beeindruckender Endspiele präsentieren. 1954 bezwingt Tal den großen Juri Awerbach und feiert seinen ersten Sieg gegen einen Großmeister. Bemerkenswert ist, dass er den "Endspiel-Guru“ in der letzten Partiephase niederringt.

Ab 1955, also erst mit 19 Jahren, beginnt ein steiler Aufstieg. Es ist eine regelrechte Leistungsexplosion zu erkennen. 1956 qualifiziert er sich erstmals für die Sowjetische Meisterschaft. Spektakuläre Partien, die er schon in seinem ultrariskanten Stil gewinnt, machen ihn schlagartig im ganzen Land bekannt. Er belegt bei seinem Debut einen hervorragenden 5.-7. Platz.

Warum plötzlich die Taktik in Tals Spiel eine so dominante Rolle einnimmt, bleibt ein Rätsel. Sicherlich hat sein Trainer Alexander Koblenz, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband, entscheidenden Anteil daran. Durch ihn hat sich vor allem Tals Eröffnungsbehandlung verbessert und eine Ausgewogenheit zwischen positionellem und taktischem Spiel eingestellt.

Schon ein Jahr später, 1957, düpiert er fast die gesamte Elite des Landes und wird mit zwanzig erstmals Sowjetischer Meister. Ein Kunststück, das ihm fünf weitere Male gelingt. Lediglich Botwinnik konnte ebenfalls sechs Titel holen. Tal ist wie aus dem Nichts innerhalb von zwei Jahren in der Weltspitze vorgestoßen.

Mag man Tals ersten Landesmeistertitel noch als Glück bezeichnen, verstummten die Kritiker, als er ein Jahr später erneut dominiert. Danach siegt er im Interzonenturnier, holt bei der Olympiade in München an Brett fünf 13,5/15 und gewinnt den Brettpreis. Bei seiner dritten Sowjetischen Meisterschaft 1959, wo Petrosjan in Tiflis Heimvorteil genießt, muss Tal diesmal den zweiten Platz mit Spasski teilen.

Das Buch schließt mit Tals überragendem Erfolg beim Kandidatenturnier in Jugoslawien 1959, das beste Turnierergebnis seiner Karriere, mit dem er sich an die Spitze der Weltrangliste katapultiert, obwohl er kurz vor dem Turnier wieder einmal erhebliche gesundheit­liche Probleme hat. Er siegt mit glänzenden 20/28, 1,5 Punkten vor dem "ewigen Zweiten“ Paul Keres. Ein Jahr später wird er mit 23 Jahren Weltmeister. Wer ahnte wohl in diesem Moment, dass dies bereits der Höhepunkt in der Karriere dieses Schachgenies gewesen ist?

Hary Schaack

Karl 2014/02


"The Magic of Youth" ist der erste Band einer Trilogie über das Leben und die Karriere von Michail Tal. Den Schwerpunkt aller Ausführungen bilden dessen Partien, weshalb die Serie den Titel "Mikhail Tal's Best Games" trägt. Der ungarische IM Tibor Károlyi hat das Werk geschrieben, erschienen ist es bei Quality Chess. Dieser Band 1 behandelt die Zeit von Tals Kindheitstagen bis zum Jahr 1959. Dem ersten Kapitel mit der Überschrift "Tal's Early Life" schließen sich 11 weitere an, die dann jeweils nur noch die Jahreszahl als Titel tragen. Als ich das Buch zum Zweck der Rezension erhielt, habe ich mir zunächst die Frage gestellt, was heute noch den Anlass geben kann, ein sich vor allem Michail Tals Partien zu widmendes Werk zu verfassen, dann auch noch als Trilogie. Natürlich hatte ich dabei auch den Gedanken im Hinterkopf, dass es allenfalls ganz wenige Partien Tals geben kann, die noch nicht veröffentlicht worden sind. Die meisten davon werden sogar nicht nur ein Mal publiziert worden sein. Károlyi hat gewusst, dass seiner Arbeit mit diesem Vorbehalt begegnet werden würde, er gibt deshalb früh eine Erklärung dazu ab. Sein Ziel war es, Tals Karriere und seine Partien mit einer Tiefe darzustellen, die nie zuvor erreicht worden ist. Hinzugezogen hat er zudem die Erinnerungen zahlreicher Personen, die Tal als Mensch oder als Gegner am Schachbrett begegnet sind. Er stellt weiterhin heraus, dass es zudem generell ein interessanter Ansatz ist, die Partien alter Meister mit modernen Engines zu überprüfen. Hier kommt es zu Ergebnissen, die es früher so nicht gegeben hat. Schon dieser erste Band der Trilogie zeigt, dass Károlyi eine sehr große Fleißarbeit verrichtet hat. Auf den mehr als 400 Buchseiten finden sich 69 Partien, die intensiv analysiert und kommentiert werden. Wie oben schon angedeutet, sind sie nach den Jahren geordnet, in denen sie gespielt worden sind. Von der frühesten Jugend abgesehen findet der Leser für jedes Jahr ein eigenes Kapitel vor. Dieses wird kurz eingeführt, bevor es an die Darstellung der einzelnen Partien geht. Eine Zusammenfassung am Kapitelende konzentriert sich auf statistische Daten. Mit Fortschritt der Karriere Tals wurden auch mehr Daten daraus dokumentiert, sodass die Statistik zunehmend an Qualität und Quantität gewinnt. Mein Vorschlag, wie sich der Leser am wirkungsvollsten mit den Partien beschäftigen kann, sieht so aus: Er sollte mal den Platz am Computer räumen und sich mal wieder realen und nicht nur virtuellen Brettern und Figuren widmen. Bretter und nicht Brett deshalb, weil die meines Erachtens beste Methode darin besteht, dass einem Brett die Hauptvariante vorbehalten bleibt und alle Varianten an einem zweiten Brett gespielt werden. So kann von Brett 1 ausgehend immer wieder eine neue Startstellung auf Brett 2 aufgebaut werden, dem Fortschritt der Partie folgend. Zahlreiche Diagramme im Buch unterstützen den Leser dabei. Sie helfen auch dann, wenn er sich nur mit einem Brett "bewaffnet" und sich an die konzentrierte Lektüre macht. Apropos bewaffnet: Tal ist bekannt und berühmt wegen seines viele Gegner geradezu zum Opfer machenden Angriffsspiels, sein Genius machte die Figuren zu wirkungsvollen Waffen. Wenn Tals Stil angesprochen wird, denkt der erfahrene Leser sofort an ein aggressives und opferbereites Spiel. Dass er aber auch verhalten und positionell sehr stark zu spielen in der Lage war, zeigt Károlyi exemplarisch auf. Es gibt zwei weitere Gedanken, die sich mit Michail Tal verbinden. So fällt einem sofort der Titel "Magier" ein, den ihm Spieler und Literatur verliehen haben, aber auch der Vorbehalt, dass seine bisweilen grandiosen Siege mit einem Überrumpeln des Gegners einhergegangen sind, die ihn die besten Verteidigungen nicht haben sehen lassen. So sei es eben zu etlichen Siegen nur deshalb gekommen, weil der Gegner wie ein Kaninchen vor der Schlange gesessen und fehlerhaft reagiert habe. Károlyi hat die Partien mit modernen Engines überprüft. So fand ich die Frage interessant, wie viele Partien in "The Magic of Youth" zu finden sind, in denen die Engines den jeweiligen Gegnern tatsächlich mehr oder weniger grobe Versäumnisse vorhalten. Zur Suche bin ich das ganze Buch durchgegangen. Auch wenn man a. bedenkt, dass Károlyi natürlich nur eine kleine Auswahl der Partien Tals behandelt, und b. diese in den frühen Jahren seiner Karriere gespielt worden sind, bin ich auf keine Bestätigung für den Vorbehalt gestoßen. Natürlich gibt es in allen Partien zweifelhafte wie auch fehlerhafte Züge, aber von beiden Seiten. Deutlichere gegnerische Fehler, die im Tennis als "unforced errors" bezeichnet werden würden, habe ich unter diesem Ansatz nicht erkannt. Solche Fehler waren dann jeweils eher die Konsequenz dessen, dass der Gegner unter Druck geraten war oder Tal ihm mindestens schon Stellungsmängel aufgezwungen hatte. Tal hat sich den Gegner - im übertragenen Sinne - oft schon so wie ein Boxer zurechtgestellt, um dann den Schlag setzen zu können. Es gibt zahlreiche Textpassagen, die Michail Tal als Spieler und auch als Mensch dem Leser näherbringen. Sie sind regelmäßig nicht allzu lang, in meinen Augen sind sie eher Ergänzung der Partieninhalte. Interessant sind sie allemal, und obwohl ich schon viel über Tal gelesen habe, war nicht wenig neu für mich. Dies passt überein mit dem Hinweis Károlyis, dass er von etlichen Personen eigene Erinnerungen erfragt hat, die somit oft noch nicht den persönlichen Bereich verlassen hatten und nicht publiziert worden waren. Statistik und mehrere Indices nehmen die letzten Buchseiten ein. Die Buchsprache ist Englisch, die Anforderungen an die entsprechenden Fremdsprachkenntnisse des Lesers sind moderat. Ausgerüstet mit Schulenglisch sollte ein "rundes" Arbeiten mit dem Werk möglich sein. Wer die deutschsprachigen Bücher "Schachzauberer Tal" aus dem Jahre 1961 von József Hajtun, um ein historisches Werk zu nennen, und "Zaubern wie Schachweltmeister Michail Tal" von Karsten Müller und Raymund Stolze aus dem Jahre 2010 kennt, wird diese Rezension mit einer eigenen Vorstellung von "The Magic of Youth" lesen. Dieses Werk aber ist - und dies nicht nur marginal - anders und nicht nur eine Ergänzung. Fazit: "The Magic of Youth" ist schon als einzelnes Buch eine bemerkenswerte Neuerscheinung, die vor allem durch qualifiziert analysierte und kommentierte Partien Michail Tals besticht. Es ist unterhaltsam und für denjenigen unter den Lesern, der konzentriert mit ihm arbeitet, auch sehr lehrreich. Für mehr als "nur" ein Schlaglicht auf einen Abschnitt aus Tals Karriere wird der Leser auch die beiden folgenden Bände benötigen. Die Buchsprache ist Englisch. "The Magic of Youth" ist als anspruchsvolle Sammlung von Partien Michail Tals, die um - bisher zum Teil noch unbekannte - biographische Elemente bereichert worden ist, eine Kaufempfehlung.


Uwe Bekemann, BdF

Juni 2014


Was sind nicht schon Bücher über Michail Tal geschrieben worden! Der leider viel zu früh verstorbene Weltmeister von 1960 begeisterte Zuschauer, Nachspielende und auch Lesende mit seiner funkensprühenden Genialität, seinem unbeherrschbarem Drang nach Initiative auf dem Schachbrett und seiner Menschlichkeit. Er war Volksnah und jegliche Form von Arroganz oder Unnahbarkeit war ihm völlig fremd. Ich hatte das große Glück diesen außergewöhnlichen Menschen einmal live zu erleben, wie er spielte und wie er anschließend im kleinen Kreis seine Partie analysierte. Es war faszinierend ihm zuzusehen: rasend schnell materialisierten sich seine Gedanken auf den 64 Feldern, flugs wurden Figuren umgruppiert um anschließend die gegnerische Königsstellung aufzureißen. Dabei hatte er noch Zeit, seinem Gegner (Wolfgang Unzicker) und den staunenden Kiebitzen einige Anekdoten zum Zug e2-e4 zu erzählen (in einer Partie gegen Karpov gelang ihm einmal das Kunststück, um den 100.Zug herum e2-e4 zu spielen!).

Auch sonst war Tal immer ein Vorbild für Anstand und fairen Sportsgeist. Nur sich selbst gegenüber vergaß er oft, Vernunft walten zu lassen aufgrund seiner schlechten Gesundheit.

Was aber bleibt von Michail Tal, der von Anatoli Karpov einmal als "vielleicht hellster Stern der Schachgeschichte“ bezeichnet wurde?

Seine Partien, seine Genialität und seine Inspiration für alle nachfolgenden Generationen von Schachliebhabern.

In dem vorliegenden Buch entfesselt der Autor Tibor Karolyi diesen Wirbelwind des Schach noch einmal. 69 Partien im Zeitraum 1949-59 werden vorgestellt, analysiert und besprochen.

Mir persönlich fehlte ein wenig die Hintergrundberichte, Anekdoten und Erzählungen über den Menschen Tal. Als kommentierte Partiesammlung sicher großartig, als dreiteilige schachliche Biographie etwas zu mager. Gute Alternative auch hier das Werk von Karsten Müller und Raymund Stolze "Zaubern wie Schachweltmeister Tal“.

Martin Rieger

www.Schach-Welt.de

Mai 2014

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