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LOMIKUMS

Understanding Maroczy Structures

296 Seiten, kartoniert, Thinkers Publishing, 1. Auflage 2019

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Using carefully selected examples, the authors want to make you familiar with the strategic ideas behind the famous Maroczy bind. These plans arising from both colors, are a must for your arsenal of chess knowledge and understanding.
Weitere Informationen
EAN 9789492510549
Gewicht 550 g
Hersteller Thinkers Publishing
Breite 17 cm
Höhe 23,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor Adrian MichaltschischinGeorg Mohr
Sprache Englisch
Auflage 1
Seiten 296
Einband kartoniert
004 Key to Symbols
006 Preface
009 PART I - Introduction to the Maroczy
011 Chapter 1 - What is the Maroczy Structure?
015 Chapter 2 - Typical Positions
021 Chapter 3 - History
031 PART II - Typical methods of play for White
033 Chapter 4 - Attack on the queenside
051 Chapter 5 - Attack on the kingside
063 Chapter 6 - A leap to d5
063 Chapter 7 - Withdrawing the knight from the centre
091 PART III - Typical methods of play for Black
111 Chapter 8 - The plan with …e6 and …d5
135 Chapter 9 - The plan with ...f7-f5
171 Chapter 10 - The plan with ...b7-b5
197 Chapter 11 - Dark-squared strategy
233 PART IV - Miscellaneous (some general methods)
235 Chapter12 - Unexpected move 5…Bh6
241 Chapter13 - Capturing …Bg7-xc3!
249 Chapter 14 - Play for the bishop pair
257 Chapter 15 - Playing without light-squared bishop
261 Chapter 16 - Classical tactical strike
267 PART V - World Champions and the Maroczy
291 Index of Games
"Understanding Maroczy Structures" ist 2019 im belgischen Verlag Thinkers Publishing erschienen. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames Werk der beiden Großmeister, erfahrenen Trainer und geschätzten Autoren Adrian B. Mikhalchishin und Georg Mohr. Es geht darin um die Behandlung von Stellungen, die von der Maroczy-Struktur geprägt sind, auf weißer oder schwarzer Seite. Diese ist dadurch gekennzeichnet (für Weiß, für Schwarz gilt dies spiegelverkehrt), dass auf c4 und auf e4 ein eigener Bauer steht, Schwarz über keinen c-Bauern mehr verfügt (regelmäßig nach Abtausch auf d4 über d2-d4 und cxd4), ein schwarzer Springer auf c6 und der Königsläufer fianchettiert auf g7 steht. Es gibt eine Reihe von Eröffnungen, die zu Maroczy-Strukturen führen können, so insbesondere die Englische Partie, die Königsindische Verteidigung und natürlich - nicht zuletzt - die Sizilianische Verteidigung.

Man hätte den Ansatz der Arbeit kaum besser beschreiben können, als dies im Vorwort tatsächlich passiert. Hier nehmen die Autoren Anleihe bei Aaron Nimzowitsch, von dem die Feststellung stammt, dass das Studium des Mittelspiels gleichbedeutend ist mit dem Studium typischer Stellungen. Sie erweitern diese Aussage, indem sie folgern, dass das Studium typischer Stellungen das Studium typischer Bauernstrukturen meint und dies das Studium der Strategie bedeutet.
"Understanding Maroczy-Structures" ist ein Lehr- und Studienbuch, konzentriert auf die bezeichnete Stellungsstruktur.

Das Werk ist sehr gut konzipiert, der Lehrstoff ist ebenso gut aufbereitet. Den Leser erwarten insgesamt fünf Abschnitte, auf die sich 16 Kapitel verteilen. Zunächst erfährt er, was er unter Maroczy-Strukturen zu verstehen hat, typische Stellungen hierzu und etwas zum geschichtlichen Ablauf. Dem schließt sich die Darstellung typischer Methoden für Weiß an, gefolgt von dem gleichen Besprechungsgegenstand für Schwarz. Teil 4 widmet sich mehreren, ausgewählten Methoden, gefolgt von einem der Vervollständigung dienenden letzten Abschnitt zur Frage, wie Weltmeister die Stellungen mit Maroczy-Strukturen behandelt haben.

Die Autoren erklären mustergültig. Im Vordergrund steht durchgehend die Erörterung, wie der richtige Plan in jeder Stellung aussieht. Dabei wird jeweils erläutert, warum ein Plan "richtig" ist und was einen anderen Plan als unzureichend "disqualifiziert". Hier darf man sich nicht vorstellen, dass die Autoren eine Komplettlösung für jedes behandelte Stellungsmuster anbieten. Oft ist es so, dass sie Teilpläne besprechen, die sich wiederkehrend in verschiedenartigen Stellungen anbieten. Die Erläuterungen sind bis auf die Zugebene heruntergebrochen, so dass auch der noch weniger erfahrene Leser den Autoren folgen kann.
Der Gegenstand der Behandlung wird zunächst jeweils allgemein beschrieben und erläutert. An Beispielen aus der Praxis werden in der Folge auch die Details behandelt. Dabei lernt der Leser an Partien, in denen dem Spieler aus der Meisterpraxis die richtigen strategischen Entscheidungen gelungen sind oder er auch sich bietende Chancen ausgelassen hat, aber ebenso aus Versäumnissen des Gegners.

Wer sind die potenziellen Adressaten des Werkes? Zu diesen zählt für mich bereits der regelfeste Anfänger, besonders auch vor dem Hintergrund, dass Mikhalchishin und Mohr dem Leser sehr viel allgemeines Mittelspielverständnis vermitteln können. Am Leistungsvermögen ausgerichtet sehe ich auch im erfahrenen Klub- und Turnierspieler einen dankbaren Interessenten, der sein Spezialwissen ausbauen kann. Maroczy-Strukturen wird er mit Weiß oder auch mit Schwarz qualifiziert spielen können, spätestens nach dem intensiven Studium des Werkes.
Wer Systeme spielt bzw. in seinen Systemen nicht vermeiden kann, die auf Maroczy-Strukturen bauen, sollte diese gut zu behandeln wissen. "Understanding Maroczy-Structures" hat das Potenzial, ein sehr gutes Rüstzeug zu verschaffen, besonders für die planvolle und natürlich korrekte Spielführung.
Der Fernschachspieler gehört nicht minder zur angesprochenen Spielerschaft. Aus eigener Erfahrung weiß ich von den Verlockungen, die von einer Engine errechnete Züge mit sich bringen. Gerade aber die Strategie zählt nicht zu deren Stärken in der Partie. Diese muss vom Spieler beigesteuert werden. Und selbst dann, wenn sich ein Spieler "nur" zwischen Zügen entscheidet, die von der Engine ähnlich bewertet werden, hilft ihm das Wissen um die richtige Strategie bei der Auswahl. Bei der Sichtung des jüngeren Materials aus der Fernschachpraxis zu einem eigenen Buch über die Königsindische Verteidigung sind mir viele Partien aufgefallen, in denen der "rote Faden" im Spiel fehlte. Die einzelnen Züge waren dem Anschein nach mit Engines ermittelt worden, ergaben in der Gesamtbetrachtung aber nur Stückwerk. Diesen offenkundigen Mangel kann "Understanding Maroczy-Structures" auch in Fernschachpartien zu überwinden helfen, unter anderem im angesprochenen Königsinder. Die von den Autoren vermittelten Erwägungen und strategischen Pläne sind, am Rande bemerkt, auch für andere königsindische Strukturen wertvoll.

Das Werk ist unterhaltsam geschrieben, so dass es auch Spaß macht, sich mit ihm zu befassen.

Lehr- und Studienbücher dieser Art und Qualität sind heutzutage nicht Standard. Für mich ist dieses Werk einer Auszeichnung würdig.

Bewusst nach dieser Wertschätzung möchte ich anmerken, dass die Autoren keine vom Leser zu lösenden Aufgaben eingearbeitet haben. Diese wären eine sinnvolle Ergänzung gewesen. Den sehr positiven Gesamteindruck soll dies aber nicht trüben.

Wie man schon leicht am Titel erkennen kann, ist die Buchsprache Englisch. Der deutschsprachige Leser mit Fremdsprachkenntnissen auf Schulniveau wird keine bemerkenswerten Schwierigkeiten beim Verständnis des Werkes haben."

Fazit: "Understanding Maroczy-Structures" ist ein ausgezeichnetes Buch zur Strategie im Schach. Es konzentriert sich auf Stellungen mit Maroczy-Strukturen, kann aber auch das allgemeine Spielverständnis des Lesers heben oder trainieren. Für mich ist das Werk eine der besten Neuerscheinungen dieses Genres in der jüngeren Vergangenheit. Dabei passt es in die Hand des regelfesten Anfängers wie auch in jene des erfahrenen Klub- und Turnierspielers. Dem Schachlehrer und Trainer kann es als Arbeitsmittel dienen.
Uwe Bekemann,
Deutscher Fernschachbund
Dezember 2019



In meiner Jugend war ich ein gefürchteter Drachenspieler, zumindest bildete ich mir das ein. Am Ende meiner Jugendzeit wurden die Gegner aber immer besser und die Ergebnisse schlechter. Nachdem ich irgendwann eine Partie beim Wertheraner Schloss Open verloren und mein Gegner, ein ausgewiesener Drachenexperte, wie ich später erfuhr, keine 3 Minuten Bedenkzeit benötigt hatte, um mich zu zerstören, verlor ich aber langsam den Glauben an diese Eröffnung und gab sie schließlich auf. Einige Jahre später überlegte ich aus Trainersicht, was ich meinen Schülern gegen 1.e4 empfehlen könnte und kam wieder auf den Drachen, aber diesmal in beschleunigter Form. Nach 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 umgeht man ein paar kritische Systeme des reinen Drachen und versprüht so ein wenig mehr Gift. Ich las mir etwas Fachwissen an und merkte, dass der komisch aussehende Zug 5.c4 kritisch sein sollte. Damit wird das Maroczysystem eingeleitet und der typische entlastende Zentrumsvorstoß d5 von Schwarz erst einmal für einige Zeit verhindert. Mir kam das erst komisch vor, sehen die schwarzen Felder im weißen Lager nach diesem Bauernzug doch recht schwächlich aus, aber mit der Zeit fand ich mehr und mehr tolle Partien in diesem System und nehme es heutzutage ernst.
Nun gibt es mit "Understanding Maroczy Structures" von den Großmeistern Adrian Mikhalchishin und Georg Mohr aus dem Thinkers Publishing Verlag endlich auch eine literarische Würdigung dieser Variante und die hat es in sich. Dabei ist die Maroczystruktur nicht nur für e4-Spieler interessant. Man kann nach 1.c4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.e4 oder 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 c5 7.0-0 cxd4 8.Sxd4 in sie hinein gelangen, auch mit Schwarz kann man sie nach 1.c4 c5 2.Sc3 Sf6 3.g3 d5 erreichen.
Die Autoren zeigen klar die Pläne für Weiß und Schwarz, begeben sich auf eine geschichtliche Reise zu den Anfängen der Variante und zeigen nebenbei, wieviele bekannte Schachspieler darauf zurückgegriffen haben. Dabei werden teils Partiefragmente und viele vollständige kommentierte Partien in einer gesunden Mischung aus alt und jung genutzt. Es geht aber nicht nur um typische Pläne und strategische Ideen, auch typische taktische Motive werden klar aufgezeigt. So weiß man sowohl mit Weiß als auch mit Schwarz, worauf man achten sollte. Für mich ebenfalls sehr wichtig sind die typischen Läuferpaarendspiele, die oft entstehen, wenn ein weißer Springer auf d5 auftaucht und Schwarz ihn mit seinem Läufer auf e6 beseitigt. Hier gibt es zwei äußerst instruktive Beispiele von Anatoly Karpov und Lev Polugaevsky zu bestaunen, in denen klar wird, wie man Schwarz überspielen kann. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass der schwarze Plan nach 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.c4 Sf6 6.Sc3 d6 7.Le2 Sxd4 8.Dxd4 Lg7 9.Le3 0-0 10.Dd2 a5 11.0-0 a4 nicht behandelt wird. Schwarz strebt einen Aufbau mit Da5, Le6 und Tfc8 an, der, wenn Weiß ungenau spielt, in meinen Augen recht bequemes Spiel verspricht. Ansonsten ist dieses Buch über die Maroczystruktur genau so wie ich mir das vorgestellt hatte.
Insgesamt kann ich dieses Buch jedem Schachspieler nur ans Herz legen. Selbst wenn man diese Variante nicht spielt, kann man einiges an strategischem Wissen daraus mitnehmen. Eine Spielstärke von 1500 DWZ sollte eigentlich bereits ausreichen, um es gut bearbeiten zu können.
IM Dirk Schuh
Juli 2019
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