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LOGEOFTLS

Fighting the London System

196 Seiten, kartoniert, Chess Stars, 1. Auflage 2017

19,95 €
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This book presents a Black repertoire against the opening hit of the year - the London System, which arises after 1.d4 d5 2.Bf4. The author also covers various move orders with 2.Nf3 or 1.d4 Nf6 2.Bf4 c5. Kiril Georgiev analyses several different set-ups for Black so the book would be of help to White players, too.
Grandmaster Kiril Georgiev has been the strongest Bulgarian player for many years. He was a Junior World Champion and a bronze medalist in Europe. He has played in 15 Olympiads and also coached Bulgarian national team. His peak rating was in the world's top ten. Kiril has been one of the best blitz players and took the bronze at the first World Blitz Championship in Saint John, having eliminated Kasparov. He wrote the books The Sharpest Sicilian and Squeezing the Gambits.
Weitere Informationen
EAN 9786197188158
Gewicht 270 g
Hersteller Chess Stars
Breite 14,5 cm
Höhe 21,5 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Kiril Georgiev
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9786197188158
Seiten 196
Einband kartoniert
004 Bibliography
005 Preface
007 Introduction
011 Chapter 1) 1.d4 d5 2.Bf4 Nf6 3.Nf3 g6
031 Chapter 2) The Barry Attack 2.Nf3 Nf6 3.Bf4 g6 4.Nc3
057 Chapter 3) 1.d4 d5 2.Bf4 Nf6 3.Nf3 g6 4.c4
075 Chapter 4) 1.d4 d5 2.Bf4 Nf6 3.e3 e6 with ...b6
099 Chapter 5) 1.d4 d5 2.Bf4 Nf6 3.e3 e6 with ...c5
145 Chapter 6) 1.d4 d5 2.Bf4 c5
171 Chapter 7) The Classical London System
181 Chapter 8) The Benoni Approach
194 Index of Variations
Es gibt inzwischen eine recht breite Auswahl für den Spieler, der etwas zum Londoner System sucht, um sich für dessen Einsatz in seinen eigenen Partien zu präparieren. Mit "Fighting the London System" ist nun gewissermaßen das Gegenstück hierzu erschienen. Kiril Georgiev, Großmeister aus Bulgarien, Autor und nicht zuletzt ein brillanter Blitzschachspieler zeichnet sich als Autor verantwortlich. Erschienen ist das Werk im bulgarischen Verlag Chess Stars in dessen besonderer Form von Repertoirebüchern. Diese hebt sich dadurch von anderen Büchern dieses Genres ab, indem es einem pfiffigen Aufbau folgt. Zuerst werden dem Leser in einem Abschnitt "Main Ideas" die grundlegenden Ideen einer Variante, Ideen zur Spielführung, konkrete Pläne etc. dargestellt. In dem sich anschließen Abschnitt "Step by Step", wörtlich übersetzt also "Schritt für Schritt" kommt es dann zur intensiven theoretischen Erörterung, zur Vorstellung des von Georgiev zusammengestellten Repertoires. Der abschließende Teil "Annotated Games" enthält kommentierte Beispielpartien. Diese bilden nicht nur eine Brücke zwischen Theorie und Praxis, sondern setzen sich auch noch mit Nebenwegen auseinander bzw. gehen auch noch auf weniger erfolgversprechende Pläne ein. Eine wertende Zusammenfassung zieht um die wichtigsten Linien eine letzte Klammer.

"Fighting the London System" reibt sich bisweilen deutlich an anderen Werken. So stellt es Gegenpositionen auf zu Aussagen u.a. von Nikola Sedlak ("Winning With the London System"), von Alfonso Romero Holmes und Oscar de Prado ("The Agile London System") und auch Boris Awruch in "The Grünfeld Defence Volume One".

Wenn ich oben von einem "Gegenstück" gesprochen habe, so begründet sich dies damit, dass Georgiev mit "Fighting the London System" die Schwarzspieler wappnen möchte, um auf die weiße Wahl des Londoner System qualifiziert zu reagieren. Und wenn ich vorstehend zudem darauf aufmerksam gemacht habe, dass Georgiev sich häufig an den Aussagen anderer Autoren reibt, so geht dies regelmäßig auf genau diese unterschiedlichen Ansätze zurück. Georgiev hadert zumeist damit, dass wichtige - oft die in seinen Augen naheliegendsten - Zugalternativen von Schwarz nicht behandelt werden. Seine weiteren Kritikpunkte betreffen zumeist ausgesprochene Bewertungen oder Begründungen für eine ausgedrückte Einschätzung der anderen Autoren.

Noch bevor ich auf die spezifischen Inhalte von "Fighting the London System" eingehe, erlaube ich mir ein kurzes Zwischenfazit. In meinen Augen ist diese Arbeit ein sehr wichtiger Baustein in der Diskussion des Londoner Systems. Das Werk ist für Schwarz und für Weiß wichtig; der Nachziehende erhält neue, teilweise bisher noch nicht literarisch vorgestellte Repertoirelinien, der Anziehende eine Abrundung seines theoretischen Wissens und einen Blick hinter den Vorhang vor der schwarzen Repertoireküche.

Georgiev hat sein Werk in acht Kapitel untergliedert. Diese sehen dem Inhaltsverzeichnis entsprechend - sinngemäß ins Deutsche übertragen - wie folgt aus:

Kapitel 1: 1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.Sf3 g6
Kapitel 2: Der Barry-Angriff 2.Sf3 Sf6 3.Lf4 g6 4.Sc3
Kapitel 3: 1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.Sf3 g6 4.c4
Kapitel 4: 1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.e3 e6 mit ...b6
Kapitel 5: 1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.e3 e6 mit ...c5
Kapitel 6: 1.d4 d5 2.Lf4 c5
Kapitel 7: Das klassische Londoner System
Kapitel 8: Der Benoni-Ansatz.

Das Kapitel 7 folgt der klassischen Zugfolge des Londoner Systems mit 1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.Lf4. Ansonsten legt er die beschleunigte Vorgehensweise mit 2.Lf4 zugrunde, bei der Weiß den Springer erst verzögert entwickelt. Georgiev begründet dies mit aktuellen Trends und der größeren Flexibilität, die Welß sich damit verschafft. Georgievs Favorit für ein Spielen auf Sieg gegen das Londoner System wird im 4. Kapitel behandelt. Schwarz verzichtet auf ein frühes ...c5 zugunsten einer Fianchettolösung am Damenflügel, womit er mehreren aktuellen weißen Möglichkeiten für ein aktives Vorgehen ausweicht.
Insgesamt lehnt sich Georgiev möglichst an Ideen aus Grünfeldindisch an. Dies erklärt seine Aussage, dass Schwarzspieler, die ohnehin bereits dieses System im Repertoire haben, sich schneller in seine Wege werden einfinden können. Bisweilen sind auch damenindische Ansätze zu erkennen.

Ein Zitat (in Übersetzung) wert ist mir die folgende Aussage Georgievs auf Seite 59 unter der Überschrift "Theoretical Status". Er schreibt: "Meine Hauptvarianten sind in den jüngsten Grünfeldindisch-Büchern praktisch unbehandelt geblieben. Der Überraschungseffekt dürfte für Schwarz sprechen."

Georgiev ist ein Meister des Erklärens und Begründens. Es bleibt kaum mal eine Einschätzung zur Lage auf dem Brett unbegründet, kaum eine Empfehlung zu einer bestimmten Variante bleibt die Begründung schuldig. Ein Werk wie "Fighting the London System" nimmt den Leser quasi Stück für Stück auf dem Weg in den Stoff an die Hand.

Ich habe oben hervorgehoben, dass Georgiev auch ein ausgezeichneter Blitzspieler war und ist. Er hat seine Erfahrung aus einer hohen Zahl praktischer Partien in "Fighting the London System" verarbeitet. Ich meine auch zu erkennen, dass diese Erfahrungen zu einem erheblichen Anteil ihre Keimzellen in Intuition hatten, die nicht zuletzt in Blitzpartien von ihm gefordert war. "Das wird gut sein" oder "das kann nicht schlecht sein" dürfte nicht selten der Hintergrund für seine Entscheidung am Brett gewesen sein, die dann später "technisch" unterfüttert wurde.

Der Leser mit Deutsch als Muttersprache sollte über Sprachkenntnisse auf Schulniveau verfügen, um bequem mit dem Buch arbeiten zu können. Im Original sind einige sprachliche Fehler bzw. "Sperrigkeiten" zu finden. Man braucht nur etwas Toleranz, um darüber hinwegsehen zu können. Für das Verständnis als Fremdsprachler ist meine Feststellung unbedeutend.

Fazit: "Fighting the London System" ist in meinen Augen eine beinahe unausweichliche Anschaffung für den Spieler mit Schwarz, der sich gegen das von Weiß gewählte Londoner System vorbereiten will, ohne die "pro System" verfügbare Literatur als einzige Quelle für sich zu akzeptieren. Gleiches gilt für die Weißspieler, die schon in der Vorbereitung erfahren wollen, was sie demnächst vermehrt am Brett von ihren Gegnern vorgesetzt erhalten werden.

Das Werk ist ein ausgezeichneter Vertreter der Serie von Repertoirebüchern von Chess Stars.
Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund




Man nehme eine aktuelle Trenderöffnung, an der sich viele Spieler in allen Spielstärken die Zähne ausbeißen, einen starken Schachgroßmeister, der diese Variante selbst mit beiden Farben spielt, die Feinheiten gut erklären und Ideen für Jedermann präsentieren kann, packe das Ergebnis in eine benutzerfreundliche Buchstruktur und fertig ist das gute Buch. In etwa so hat sich das der Chess Stars Verlag wohl bei "Fighting The London System" von GM Kiril Georgiev gedacht und ich kann ihnen nur beipflichten.
Das Londoner System ist seit Jahren ein Dorn im Auge vieler Schachspieler. Weiß spielt in verschiedenen Reihenfolgen die Schablone d4, Sf3, Lf4, e3 und c3 und rührt gleich in den ersten Zügen Beton an. Schwarz kann natürlich fast alles spielen, was er will, aber die Stellung wird sehr zäh und oftmals, wenn man sich innerlich gerade mit einem Remis angefreundet hat, zeigt Weiß sein wahres Gesicht und greift erfolgreich am König an oder quält einen einfach bis ins Endspiel mit kleinsten Vorteilen. Ich hatte früher immer die Hoffnung, dass man ab einer gewissen Spielstärke nicht mehr auf diesen Aufbau trifft und die schwächeren Gegner, die es gegen einen spielen, auch so irgendwie schlagen kann. In den letzten Jahren begann aber, unter der freundlichen Mithilfe von GM Gata Kamsky und dann später auch GM Alexander Grischuk oder natürlich Weltmeister Magnus Carlsen, eine neue Ära, in der man vor allem dem beschleunigten Londoner System nach 1.d4 d5 2.Lf4 oder gar 1.d4 Sf6 2.Lf4 in mehr und mehr hochklassigen Partien begegnete. Erst wurde es noch als Blitzwaffe belächelt, aber schließlich konnte man sich auch im Turnierschach nicht mehr davor retten. Es war wie ein Virus, der auch mich ansteckte. Ich gab ihm vor allem gegen stärkere Gegner eine Chance und verlor keine Partie damit. Da ich allerdings auch keine damit gewann, wurde ich dann doch wieder relativ schnell geheilt.
Der bulgarische Großmeister Kiril Georgiev hat ebenfalls einige Erfahrungen damit und das Londoner System schon häufiger mit Weiß angewandt. Nun möchte er mit seinem Buch Möglichkeiten zur Bekämpfung dieser einfachen Eröffnung aufzeigen. Die größte Schwierigkeit ist dabei, dass es dem Weißspieler häufig relativ egal ist, was Schwarz spielt und bei seiner Zugfolge bleibt, diese aber von Geschmack zu Geschmack verschieden sein kann. Die häufigste Grundstellung in dem Buch entsteht nach 1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 beziehungsweise 1.d4 Sf6 2.Lf4 d5, aber Weiß kann nach 1.d4 Sf6 natürlich auch auch erst mit 2.Sf3 flexibler spielen und erst nach e6 oder g6 3.Lf4 antworten. Auch diese Zugfolgen werden genau betrachtet, wobei in beiden Fällen danach erneut mit d5 Raum im Zentrum gewonnen wird. Wem das etwas zu fest ist, dem wird am Ende des Buches noch 1.d4 Sf6 2.Lf4 c5 nahegelegt. Nach 3.e3 Db6 4.Sc3 kann Schwarz dann entweder aggressiv mit Dxb2 zu Werke gehen, was aber schnell im Remis durch eine Zugwiederholung enden kann, oder mit 4. ...d6 flexibler spielen. Schwarz plant erst das Königsfianchetto mit g6 und Lg7 und später einen Retiaufbau im Nachzug mit Dc7 und dann a6, b6, Lb7. Schwarz steht hier recht solide und hält genug Figuren auf dem Brett, um Gewinnchancen zu generieren.
Im Hauptkomplex nach 1.d4 d5 2.Lf4 bietet der Autor gleich mehrere Ideen für Schwarz an. Neben der Hauptvariante nach c5 3.e3 Sc6 4.c3 Sf6 5.Sd2 e6 6.Sgf3 Ld6 7.Lg3 0-0 8.Ld3 b6, in der Weiß mit 9. e4 eine französischähnliche Stellung anstrebt, die nach Le7 10.e5 aber schon ganz gut analysiert ist, fand ich vor allem seinen theoriearmen Ansatz interessant. Wie schon bei früheren Publikationen versteht es der Autor vortrefflich, sich in die gängigen Schachspieler hineinzuversetzen, die nicht Unmengen an Theorie lernen wollen, sondern stattdessen Systeme mit einem klaren Plan bevorzugen. Als Beispiel dafür nehme ich seine Waffe aus Kapitel vier. Hier spielt Schwarz nach 1.d4 d5 2.Lf4 Sf6 3.e3 e6 4.Sd2 gleich Ld6 und nach 5.Lg3 0-0 6.Ld3 b6 7.Sgf3 Lb7 spielt Schwarz selbst auch eine Schablone. Weiß muss jetzt entscheiden, was er anstreben möchte. Da der Vorstoß e4 hier unterbunden wurde, wird häufig 8.Se5 gespielt, aber nach Se4 9.Dh5 Sd7 wird der weiße Angriff schnell entkräftet und Schwarz spielt gut mit. Wenn Weiß allerdings ruhiger spielt, kann Schwarz mit Se4 nebst f5 eine stabile Stellung im Zentrum und auch selbst Angriffchancen generieren. Diese Variante ist auch für Leute geeignet, die nach 1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 eher in damenindische Gefilde einmünden wollen, aber durch 3.Lf4 gestört werden. Natürlich werden auch Abweichungen, insbesondere der Jobavaangriff mit frühem Sc3, genau analysiert.
Im königsindischen Komplex werden nur Stellungen mit einem schwarzen Bauern auf d5 behandelt, diese sind aber für Schwarz auch recht angenehm. Eine interessante Idee, die ich so noch nicht kannte, wird im sogenannten Barry Angriff nach 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6 3.Sc3 d5 4.Lf4 Lg7 5.e3 0-0 6.Le2 präsentiert. Schwarz antwortet mit Lg4 und nach 7.Se5 Lxe2 8.Dxe2 Sbd7 9.h4 c5 10.0-0-0 Tc8 greift er konsequent an. Dazu kann er sogar nach zum Beispiel 11.f3 mit Sb6 12.g4 cxd4 13.exd4 Txc3 14.bxc3 Sa4 mit guter Kompensation eine Qualität opfern. Es gibt zu diesem Plan nur eine Realschachpartie, aber er sieht sehr dynamisch und wirkungsvoll aus.
Dank der Popularität der Londoner Abspiele gibt es in dem Buch viele sehr aktuelle Partien und interessante Ideen.
Die Struktur des Buches ist typisch für Chess Stars und in meinen Augen optimal. Jedes Kapitel besteht dabei aus 3 Teilen. Zuerst werden die typischen Ideen der jeweiligen Variante gezeigt, sodass man als Leser schon weiß, worum es geht und worauf vielleicht zu achten ist. Dann werden diese vertieft und schließlich mit Modellpartien abgerundet. So kann man die Varianten in der Praxis recht schnell schnell anwenden und muss nicht erst das ganze Buch durcharbeiten. Die Hauptideen und Modellpartien reichen oft schon aus.
Insgesamt ist dies wieder einmal ein Volltreffer aus dem Hause Chess Stars. Trotz seiner nur 196 Seiten steckt das Buch voller Ideen und gibt dem Schwarzspieler eine gute Anleitung zu Gegenspiel gegen das Londoner System und seine Verwandten. Man kann es damit nicht widerlegen, aber die Weißspieler gut fordern. Das Ganze ist dabei theoretisch nicht zu sehr aufgeladen und gut erklärt, sodass man es sich gut einprägen kann.
IM Dirk Schuh
September 2017