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Noch mehr Power für Fritz. Das Powerbook 2010 enthält über 27 Millionen Eröffnungsstellungen aus den 1,6 Millionen besten Turnierpartien. Zu jeder Stellung sind alle Züge gespeichert, die an dieser Stelle gespielt wurden mit Erfolgsquote und Elo-Schnitt der Spieler. Das Fritz Powerbook 2010 repräsentiert damit den derzeitigen Stand der Eröffnungstheorie auf einer DVD-ROM! Und Ihr Fritz wird damit zum absoluten Theorie-Kenner, der Ihnen zu jeder Eröffnungsstellung Auskunft gibt. Entdecken Sie die erfolgversprechendsten Varianten und üben Sie die Eröffnungen im Spiel gegen Fritz. Und das Sahnehäubchen auf der DVD: 1 Million Partien, die Basis des Powerbooks 2010 und zusätzlich enthält die DVD ein kleines aber feines Spezialbuch aus den stärksten Großmeisterpartien (ELO >= 2550) der letzten hundert Jahre (1,8 Mio Stellungen).
FRITZ POWERBOOK 2010
- Die aktuelle Eröffnungstheorie mit 1 Million Partien
- über 27 Millionen Eröffnungsstellungen
- zu jeder Stellung alle Züge mit Erfolgsquote und Elo-Schnitt der Spieler
- DVD-ROM
Systemvoraussetzungen:
- Pentium PC
- 32 MB RAM
- Windows Vista, WindowsXP, Windows 7 ®
- Fritz12
- DVD-Laufwerk
Details
Sprache | Deutsch, Englisch |
---|---|
Hersteller | ChessBase |
Medium | DVD |
Gewicht | 100 g |
Funktionen | Bibliothek erweiterbar, ECO-Anzeige, Eröffnungsname, Stellungswiedererkennung, Zugumstellungen |
Kopierschutz | Unbegrenzte Installationen |
Voraussetzung: CPU | min. Pentium |
Platzbedarf Festplatte | 580 MByte |
Anzahl Partien | 1 Mio. |
Importformate | CBH, TXT |
Ein ehrfürchtiger Blick streift über die neu bei mir eingetroffenen ChessBase-DVDs. Wie viele Stunden hat das Menschentum damit verbracht, sich Schachzüge auszudenken? Die ganze individuelle Fantasie, der Scharfsinn, die Logik tausendervon Schachspielern steckt in diesen beiden Werken. Können wir überhaupt versuchen uns in den Geist eines anderen Menschen zu versetzen? Wir verstehen vielleicht einen erfolgten Zug, aber können wir uns auch den Weg vorstellen, der dem vorausgeht?
Vergleicht man Mensch mit Computer, entspricht der Körper der Hardware, das Leben der Elektrizität und der Geist der Software. Doch wie betrachte ich eine Datenbank? Wie können Daten helfen, ein Vorhaben umzusetzen? Es kommt mir ein Zitat von Konfuzius in den Sinn "Der Weg ist das Ziel". Ein Ziel ist jedoch nur eine Illusion, denn kein erreichtes Ziel birgt am Ende eine fortwährend anhaltende Befriedigung. Oftmals stellt es sich als inkorrekt heraus. Auf dem Weg jedoch empfinden wir eine uns glücklich machende Illusion.
Versuchen wir erst gar nicht die Frage zu beantworten, wie viele Illusionen in 4.5 Millionen Partien stecken oder den Geist der Menschen oder einer Software logisch zu hinterfragen! Es führt eher zur Erkenntnis, die beiden ChessBase DVDs niemals adäquat nutzen zu können.
Was ist das Fritz-PowerBook eigentlich?
Seit 1998 bietet ChessBase mit dem Fritz PowerBook eine Erweiterung zum Spielprogramm Fritz an. Mit dem PowerBook erhalten Sie den "derzeitigen Stand" der Eröffnungstheorie. Eröffnungsbücher können unter Fritz und ChessBase angezeigt, bearbeitet, und erstellt werden.
Wenn es möglich ist unter der Chess-Base Software selbst Eröffnungsbücher zu erstellen, wozu wird dann ein PowerBook benötigt? Erst recht, wenn riesige Datensammlungen wie die Mega Database zur Verfügung stehen, aus denen Bücher generiert werden könnten.
Aus der vor Selbstbewusstsein strotzenden ChessBase-Werbung geht hervor, dass es sich bei den ausgewählten 1.6 Millionen Partien um die "besten Turnierpartien" handelt. Die DVD enthält die Datenbank zum Eröffnungsbuch als genanntes "Sahnehäubchen".
Die Qualität des Partiematerials der Datenbank ist in der Tat beeindruckend. Man zahlt für eine exzellente Auswahl:
1. Keine Blitzpartien oder Partien auf Schachservern
2. Gute Mischung zwischen älteren und neuen Partien (beachte Hinweis unter "Bewertung")
Partien vor 1950 = 25.833 / 1,6%
Partien zwischen 1950 - 1989: 16,6%
Partien ab 1990: 81,8%
Allerdings entpuppt sich das angepriesene Sahnehäubchen leider als eine nicht vollendete Arbeitsdatenbank. Die Datenbank beinhaltet 1.617.362 Partien, 11.261 Partien mehr als beim PowerBook eingeflossen sind? Passt das? Schauen wir uns die Datenbank genauer an!
1. 10.506 Partien ohne Züge (aus Partien ohne Zugfolgen wird ein Buch erstellt?)
2. 357 Stellungen (Partiefragmente ?)
3. 966 Dubletten (mit der Standard Einstellung der Dublettensuche von ChessBase)
Seit 2006 liegt dem PowerBook auch ein zweites Eröffnungsbuch bei - das sogenannte "StrongBook", erstellt aus Großmeisterpartien. Auch die darauf basierende Datenbank liegt der DVD bei.
Bewertungen / Kritik / Anregungen 1. Die DVD kommt lieblos daher. Gerade zu einem Trainingswerkzeug kann begleitendes Arbeitmaterial erwartet werden. Ein gedrucktes Handbuch mit Hilfen, Kniffs und ergänzenden Hinweisen zur Erstellung von Eröffnungsbüchern fehlt. Die ganze Buchthematik wird meines Erachtens nach stiefmütterlich behandelt. Etwas unverständlich, denn ChessBase bietet die interessantesten Buchfunktionen mir bekannter Benutzeroberflächen an. Die Produktserie selbst ist nun schon über 10 Jahre alt, und nach wie vor ist der Lieferumfang unbefriedigend, das Potenzial wird nicht ausgeschöpft.
2. Die beiliegende Datenbank wurde nicht sorgfältig genug überprüft. Auch hierfür gibt es Abzug. Anstatt der "derzeitige Stand" der Eröffnungstheorie, sollte der "aktuelle Stand" widergespiegelt werden. Das ist ein Unterschied! Historische
Partien sollten nicht in dieses Trainingswerkzeug eingehen. Wer sich auf den unumstritten interessanten Wegen "unserer" Altmeister bewegen möchte, kann sich leicht ein Eröffnungsbuch aus diesen Partien selbst generieren. Idealerweise bietet es ChessBase als weiteres Schmankerl auf der PowerBook DVD an.
Dennoch, mit dem sehr hochwertigen, ausselektierten Partienmaterial kann sich jeder Anwender ergänzend weitere Spezialbücher für Trainingszwecke erstellen. Die Anzahl wertvoller Partien steigt kontinuierlich an. Updates sind gerechtfertigt. Letztendlich halte ich das PowerBook nach wie vor für ein notwendiges und interessantes Produkt. Das Konzept betrachte ich als überarbeitungsbedürftig.
Mit freundlicher Genehmigung
Frank Quisinsky, Schachwelt 3/2010