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Man spielt 20 Züge elegantes Positionschach - nur um dann alles durch einen dummen Rechenfehler wegzuwerfen. Zu einer guten Schachpartie gehört es eben auch, richtig kalkulieren zu können. Und Rechenvermögen ist bei Schachspielern nichts Angeborenes, sondern eine Kernfähigkeit, die man durch Übung verbessern kann. Auf dieser 10. Power-Play-DVD wird Ihnen Großmeister Daniel King helfen, die eigene Rechenfähigkeit richtig einzuschätzen, und Ihnen Tipps geben, wie Sie Ihre Denkprozesse am Schachbrett schulen können. Auf der ganzen DVD bieten Ihnen speziell ausgewählte Stellungen immer wieder Gelegenheit, Ihr Fachwissen zu testen. Die Power-Play- Serie eignet sich für jeden, der sein Schach verbessern will, bietet aber auch fix und fertige Lektionen und Übungen für Trainer.
Videospielzeit: 4 Stunden.
Der englische Großmeister Daniel King ist seit über 20 Jahren Profischachspieler und hat im Laufe seiner langen Karriere sein Heimatland in vielen Wettkämpfen vertreten, u.a. bei dem historischen Sieg der englischen Nationalmannschaft gegen die Sowjetunion 1990 in Rejkjavik. Daniel King ist Autor von über 15 Schachbüchern und hat als Schachtrainer viele junge Spitzenspieler betreut. Er ist bekannt als Kommentator vieler großer Schachereignisse im Fernsehen, Radio und Internet.
Details
Sprache | Deutsch, Englisch |
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Autor | King, Daniel |
Verlag | ChessBase |
Reihe | Power Play |
Auflage | 1. |
Medium | DVD |
Gewicht | 100 g |
Breite | 13,5 cm |
Höhe | 19 cm |
ISBN-13 | 9783866811195 |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Einband | DVD-Box |
"Richtig rechnen" heißt, eine gute Stellungsbewertung besitzen, über Methoden der Zugauswahl zu verfügen und Varianten konzentriert und in der passenden Tiefe zu berechnen. Anhand von fünf Teststellungen unterzieht sich King "dem lauten Rechnen", d. h. er kennt die Lösung nicht, hat ein Brett aufgebaut (bei seinen DVDs immer gefordert!), und es ist nicht gestattet, Figuren zu ziehen. Da sieht man also einen Großmeister Zugoptionen ausloten, manchmal sogar etwas übersehen und dies dann im Lösungsclip zu deuten. Selbst seine Tendenz, Varianten zu tief zu berechnen, kommt zur Sprache. 17 weitere Teststellungen und insgesamt 44 Videoclips in unterschiedlicher Länge bieten eine Bandbreite, die von der gesamten Partieanalyse über das Mittelspiel bis zu den Studien reicht. Letztere sind ultimative Prüfsteine, ob man mit seinen Schachdenkprozessen vorankommt. Das Terrain ist zwar mühsam zu bewältigen, aber mit King bleibt das Kernanliegen im Schach vergnüglich - für alle Spielstärken! In der Bilanz stehen dem Lernwilligen mit den DVDs spannende Ratgeber zur Seite, ein Gespräch auf einer Parkbank oder dem Seminarraum ersetzen sie jedoch nicht.
Mit freundlicher Genehmigung
Harald Fietz, Schach Magazin 64 10/2009
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Gerade hat Großmeister Daniel King seine DVD aus der Serie Powerplay Nr. 9 "Schwerfiguren gegen Leichtfiguren" veröffentlicht, da kommt auch schon sein neuestes Werk "Richtig Rechnen" heraus.
Auf dieser DVD bespricht er Wege und Möglichkeiten die eigenen Rechenfähigkeiten zu verbessern. Ein jeder hat das nicht nur einmal, sondern viele Male erlebt. Man spielt eine wundervolle positionelle Partie, die Stellung ist hervorragend und man sonnt sich in dem Gefühl, dass sich die Partie schon irgendwie von alleine gewinnt. Auf dem Weg zum Sieg vergisst man an einer bestimmten Stelle taktische Berechnungen durchzuführen und die ganze Partie geht durch einen vermeidbaren Fehler verloren.
Damit dies in Zukunft nicht mehr (so oft) passiert, zeigt Daniel King viele Beispiele auf der DVD, deren Bearbeitung und Lösung den Zuschauer für diese Unzulänglichkeiten sensibilisieren soll und dieses Unterfangen gelingt ihm gut. Wer nun glaubt, nach Durchsicht der DVD in Zukunft Fritz in Rechentiefe und Geschwindigkeit Konkurrenz machen zu können, wird aber enttäuscht. Durch diese DVD lernt man nicht welche Möglichkeiten es gibt tiefer und schneller zu rechnen, sondern der Fokus liegt ganz eindeutig auf dem Schwerpunkt wann man überhaupt rechnen sollte und wann nicht. Dieser Ansatz macht natürlich Sinn. Es ist wesentlich vernünftiger zu wissen, zu welchem Zeitpunkt man eine gegebene Stellung genauestens analysieren muss oder wann eine einfache Stellungsabschätzung ausreicht.
King versucht dem Zuschauer dafür ein Gefühl zu geben. Manchmal genügt halt ein kurzer Blick aufs Brett um festzustellen, dass hier überhaupt keine langen Berechnungen angestellt werden müssen, sondern eine einfache Bewertung ausreicht. Was soll man auch Zeit und Energie in Varianten stecken, die eh zu nichts führen. Dies ist das wichtigste Element, welches Daniel King versucht zu vermitteln. In welchen Stellungen reicht eine Einschätzung der Lage aus und wann muss definitiv alles durchgerechnet werden? Für Letzteres gibt er einige Hinweise:
- Bei Abwicklung ins Endspiel: Es müssen Berechnungen angestellt werden um z.B. zu verhindern, in einem verlorenen Bauernendspiel zu landen
- Beim Ende der Partie: Hat man eine gewonnene Stellung muss man immer für Taktiken aller Art gewappnet sein und ständig alle Möglichkeiten berücksichtigen, damit der Gegner sich nicht doch noch irgendwie rettet
- Bei hoher Figurenaktivität: Wenn das Brett förmlich brennt ist es natürlich notwendig ständig die Varianten zu überprüfen.
- Beim Königsangriff: Hier muss man - sei es im Angriff oder bei der Verteidigung - alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, da die Partie in den nächsten Zügen entschieden werden kann
Wenn es dann ans Rechnen geht, sollten die anstehenden Züge nach dem Ausschlussverfahren durchgegangen werden. Dabei läuft man nicht Gefahr, einen wesentlichen Zug nicht überprüft zu haben. Somit fallen dann immer mehr Möglichkeiten durchs Raster und man bleibt dann hoffentlich beim richtigen Lösungszug für die Stellung hängen.
Viele schöne Beispiele zeigt King auf der DVD. Dort werden am Anfang dem Zuschauer fünf Stellungen zum selbstständigen Lösen präsentiert. Anschließend kann man sehen, wie King diese Stellungen angeht und versucht, deren Lösung zu ergründen. Es ist interessant zu sehen, wie ein Großmeister sich mit gänzlich unbekannten Positionen beschäftigt und diese analysiert. Diese Untersuchungen macht er an einem richtigen Schachbrett und unterlegt seine Gedankengänge mit vielen Worten, sodass man vergleichen kann, was man selbst vorher über die Stellung gedacht hat. Anschließend präsentiert der Autor die Lösungen zu den Aufgaben.
Im weiteren Verlauf bespricht er Partiefragmente und verschieden Studien. Seiner Meinung nach sind Studien und Kombinationsaufgaben bestens dafür geeignet, die eigenen Fertigkeiten für Stellungsabschätzung und Berechnung zu erhöhen und dadurch auch die eigene Intuition zu entwickeln.
Abgerundet wird das Thema durch 17 Testpositionen, bei denen man feststellt, wie es um die eigenen Rechenfähigkeiten steht. Diese werden dann vom Autor natürlich wieder ausführlich durchgesprochen.
Im Ganzen wieder eine sehr kurzweilige und interessante Arbeit von Daniel King, die er sowohl in deutscher wie englischer Sprache abliefert. Einige Aspekte, die er anspricht kennt man natürlich schon, wer aber schon allein viel Freude am Lösen von Kombinationen und Studien hat, wird nicht enttäuscht. Zudem wird man in Zukunft der Tatsache mehr Beachtung schenken, dass es genau so wichtig ist, zu wissen wann man rechnet (Variantenanalyse unter Nutzung des Ausschlussverfahrens) und wann man besser die Stellung einfach nur abschätzt (Stellungsbewertung).
In insgesamt 45 Videoclips mit einer Laufzeit von 4 Stunden bekommt man wieder viele Tipps vom englischen Großmeister hierzu.
Empfehlenswert!
Mit freundlicher Genehmigung
Jürgen Jordan, Schach-Zeitung 7/2009