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Artikelnummer
LOBOSSOS2
Autor

Schach ohne Scheuklappen

Band 2

144 Seiten, kartoniert, New in Chess, 1. Auflage 2005

Aus der Reihe »Schach ohne Scheuklappen«

18,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
SCHACH E. NIGGEMANN is celebrating its 20th anniversary these days. On this occasion we want to thank you with some special offers.
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SCHACH OHNE SCHEUKLAPPEN enthält bestens spielbare, ungewöhnliche Eröffnungsideen. SOS bedeutet frühes Abweichen von gängigen Varianten in Hauptsystemen. Dies geschieht für gewöhnlich vor dem sechsten Zug. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß genau Ihre Variante auf das Brett kommt! Es gibt keine Notwendigkeit, große Mengen sich stetig aufblähenden Theoriewissens einzutrichtern, denn hier können Sie sofort die Früchte Ihrer minimale Zeitinvestition ernten. Zudem bereitet das Erlernen und Spielen jede Menge Vergnügen!
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IM Jeroen Bosch brachte für Sie 17 SOS-Beiträge zusammen, wobei er profilierte Schreiber auswählte. SOS wurde immer auf Großmeisterniveau getestet, so daß zutrifft, was der Schachautor Jeremy Silman anmerkt: "Für jede Variante gibt es eine taktische und / oder strategische Rechtfertigung."
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SOS erscheint zweimal im Jahr und bietet mit jeder Ausgabe die Chance, 250 Euro zu verdienen! Der SOS-Wettbewerb würdigt die beste Partie mit einer SOS-Idee aus diesem Band. Den vorherigen SOS-Wettbewerb gewann Magnus Carlsen, das Wunderkind aus Norwegen, der im Alter von 13 Jahren mit einer SOS Großmeister Sergei Dolmatow in nur 19 Zügen bezwang. So effektiv kann SCHACH OHNE SCHEUKLAPPEN sein!
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Wenn Sie der Hauptvarianten überdrüssig sind, und wenn Sie nach einfachen, aber wirkungsvollen Waffen suchen, um Ihren Gegner zu verblüffen, dann werden Sie sich in der Welt von SOS wie zuhause fühlen.
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Redaktion:
Jeroen Bosch
Mit Beiträgen von:
Ian Rogers
Sergei Movsesjan
Jonathan Rowson
Michal Krasenkow
Dimitri Reinderman
Alexander Beljawski
Mihai Grünberg
Maxim Notkin
Glenn Flear
Dorian Rogozenko
Jeroen Bosch
Weitere Informationen
EAN 9789056911331
Gewicht 350 g
Hersteller New in Chess
Breite 14,8 cm
Höhe 21 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2005
Autor Jeroen Bosch
Reihe Schach ohne Scheuklappen
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 9056911333
ISBN-13 9789056911331
Seiten 144
Einband kartoniert
009 1 Jeroen Bosch Das SOS-Logbuch
017 2 lan Rogers Fischers Plan verfeinern
023 3 Alexander Beljawski Die Benoni-Mauer zerstören
028 4 Maxim Notkin Als ich jung war
038 5 Jeroen Bosch Morosewitschs Lieblingsvariante
045 6 Michal Krasenkow Der Holländer im Engländer?
052 7 Dorian Rogozenko Den Experten folgen
063 8 Jeroen Bosch Auf der Stelle treten
073 9 Sergei Movsesjan Spielen wie ein Anfänger
078 10 Dimitri Reinderman Die Haberditz-Variante
083 11 Jeroen Bosch Dem Budapester die Stirn bieten
091 12 Igor Glek Gambits in der Glek-Variante
101 13 Jeroen Bosch Van Geet schlagen
107 14 Dorian Rogozenko Eine lettische Spezialität im Drachen
114 15 Mihai Grünberg Es ist besser, mit Weiß zu spielen
118 16 Glenn Flear Das trickreiche spanische Fianchetto
131 17 Jonathan Rowson Der verbesserte Nadanjan
Trifft man heute auf einen ungewöhnliEröffnungszug, so tickt es zunächst in den Gehirnwindungen: Was ist denn das? Neuerung? Patzerzug? Widerlegung? Bluff oder nur ein selten gespielter Zug? Meist folgt auf ein vages Herantasten der Versuch, eine strukturierte Orientierung einzuleiten. Welche Wirkung birgt der wenig bekannte Zug, haben wir Muster, um ihn zu vergleiund einzuordnen, auf welches taktische und strategische Terrain führt er uns, liegt uns diese Spielanlage usw. Kurzum: Der übRhythmus der Eröffnungsphase muss neu definiert werden - eine zeit- und denkinArbeit, die wir uns mit guter Vorbeeigentlich ersparen wollten. Und pagibt es in der schönen, neuen Wissensgesellschaft nicht weniger solcher unliebsamen Überraschungen, sondern ganz das Gegenteil ist der Fall - und sie erfassen sogar höchste Schachsphären.
Seit 1998 macht es sich der niederländiIM Jeroen Bosch zur Aufgabe, in jeder Nummer der englischsprachigen Zeitschrift „New in Chess" eine vermeintlich abseiEröffnungsvariante unter die Lupe zu nehmen; seit 2003 gibt es seine Artikel soBeiträge anderer renommierter Eröffund Turnierpraktiker in englischer und deutscher Sprache als halbährlichen Reader. Nach einem Auftaktband mit 17 Übersichten aus der Feder von Bosch folgt jeder neue Band dem Muster, dass es 16 Einführungen gibt und vorab das sogenannte SOS-Logbuch, in dem resümiert wird, was im letzten Halbjahr mit den vormals angeZügen im Tumieralltag passierte.
Angefangen hat Bosch vor acht Jahren mit dem allgemeinen Eröffnungsprinzipien widersprechenden Springerzug 5. Sa4, den Viktor Kortschnoi in Dresden 1998 nach grünfeldindischem Beginn mit 1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5 4. cxd5 Sxd5 gegen Emil Sutovsky anwendete. Dieser von dem arIM Ashot Nadanjan herrührende Zug ist charakteristisch für Züge in Eröffdie Bosch mit dem Prädi„SOS" („Secrets of Opening Surprise"; dt. „Schach ohne Scheuklappen") versieht: Ungewöhnlich, aber spielbar. Dabei gibt es, wie Herausgeber Bosch betont, eine „dünne Linie" zu zweifelhaften, leicht widerlegbaEröffnungssystemen: „Es kommt auf den eigenen Standpunkt an. Ich bin sicher, dass Kasparow - den ich als die höchste Auät in Eröffnungsfragen anerkenne - eine Reihe von SOS-Ideen als dubios bezeichnen würde. Dennoch unterziehe ich alle Ideen einer gründlichen Prüfung. Mein erstes, groKriterium ist dabei stets, dass die Sache zumindest von einem Großmeister bereits gespielt wurde. Ich würde z. B. die Variante 1. e4 c5 2. c3 Da5, die ich in Band 1 unterals dubios erachten, aber man muss nur schauen, wer alles die Variante spielte - u. a. Tarrasch, Romanschin, Kupreitschik, Movsesian, Ljubojevic, Bezold und Miezis! So stelle ich meine eigene Überzeugung hinten an, und ehrlich gesagt, habe ich noch nichts Konkretes gegen den Damenausfall nach a5 gefunden."
Die Einschätzung, dass man sich trotz der ungewöhnlichen Ideen nicht unbedingt auf Glatteis bewegt, trifft auf viele der in81 Varianten aus den ersten fünf Bänden der Serie zu. „Natürlich hatte ich zunächst den Vereinsspieler und den Open-Amateur als Zielgruppe, aber dann erhielt ich viele Rückmeldungen von Titelträgern. Und inzwischen merke ich häufig, dass es nach der Veröffentlichung einer Idee einen sprunghaften Anstieg in der Popularität gibt - sogar bis zum Großmeisterniveau", führt der Niederländer weiter aus und fügt hinzu, dass sich die Ideenvielfalt nicht unbedingt für einen bestimmten Spielertyp eignet: „Im Prinzip richten sich SOS-Ideen an Spieler, die keinen großen Zeitaufwand für das Eröffnungsstudium betreiben wollen. Der Gehängt auch davon ab, wie man SOS einsetzen will: Ist es nur eine Ergänzung des normalen Repertoires, sozusagen als Überraschung für den richtigen Gegner zur richtigen Zeit, oder baut man sich ein mit SOS bestücktes Repertoire. Letzterer Punkt war ursprünglich nicht die Idee, aber dies ist inzwischen vollkommen möglich. Ich übersogar, ob ich künftig Anregungen für ein vollständig SOS-basiertes Repertoire gewerde. Man muss aber berücksichtigen, dass die SOS-Ideen sehr unterschiedliches Gepräge habe, daher kann man nicht sagen, dass sie eher auf taktisch bzw. strategisch orientierte Spieler zugeschnitten sind. Übersind nicht alle SOS-Ideen riskant, und obwohl es einige Zeit beansprucht, etwas Neues zu lernen, bedarf es nicht übermäßiZeitinvestition -jedenfalls lange nicht so viel, wie man braucht, um sich regelmäßig mit den Entwicklungen in seinen Hauptsyaktuell zu halten."
Nachdem die Serie beim fünften Band anist, kann Bosch eine ganze Armada renommierter Autoren ins Feld führen, wobei die Beiträge in Länge, Analysetiefe und Texterklärungen recht unterschiedlich sind. Ausführliches Aufdröseln von Ideen mit Worliegt besondere Michael Gurevich und Dorian Rogozenko am Herzen, die zumeist eher strategisch ausgerichtete SOS-Systeme unter die Lupe nehmen. Beiträge im Informasind selten; überwiegend gelingt eine ausgewogene Wort-Varianten-Balance und bekannte Spitzenspieler sind zahlreich dabei: Jonathan Rowson, Michal Krasenkow, lan Rogers, Alexander Beljawski, Adrian Michalschischin, David Navara, Oleg Romanischin, Hikaru Nakamura, Sergei Tiwjakow, Igor Glek, Lubomir Kavalek usw. Scheinbar jeder hat die eine oder andere „theoretische Leiche im Analysekeller".
Beim Durchforsten der ersten fünf SOS-Bände stechen prinzipielle SOS-Merkmale hervor:
1. Unorthodoxe Züge
Einige SOS-Eröffnungen fußen darauf, dass Figuren nicht auf üblichen Feldern landen und somit im Spielaufbau andere Zwecke verfolgen. Hierzu zählen Läuferüge, die zunächst blockieren (z. B. 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6 4. Lb5 Ld6, mit der Idee 0-0, Te8, Lf8 - alternativ Lb4 - und d5, was schon Ivan Sokolov und Viktor Kortschnoi anwendeten), oder ein Fianchetto-Läufer, der nach h6 statt nach g7 gestellt wird.
Frühe Damenzüge gehören ebenso dazu (z. B. im erwähnten Sizilianer 1. e4 c5 2. c3 Da5 oder 2. Dd3 gegen Holländisch oder im Franzosen nach 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 dxe4 4. Sxe4 Dd5, einer Idee des Russen Boris Katalymow). Unorthodox ist auch, dass Springer über Randstationen ins Zentrum streben (z. B. Vadim Swjaginzews Sizilianisch-Aufbau mit 2. Sa3 oder in der Réti-Eröffnung nach 1. Sf3 d5 2. c4 dxc4 3. Sa3). Vorrangig dienen solche Züge dazu, den Gegner auf unvertrautes Terrain zu locken, andererseits auch um Stellungen mit Initiative und bisweilen Taktikfallen zu erhalten. Generell sind solche Systeme eher geeignet für Spieler, die einen Spielaufbau abseits ausgetretener Pfade wählen und Zeit in eigene Eröffnungsforschung investieren wollen.
2. Strategie markiert neue Spielanlagen
Entgegen der verbreiteten Ansicht, SOS würde nur auf billige Überraschung setzen und die Substanz der Ideen „verbrennt" schnell, findet man durchweg Abspiele, die keineswegs auf eine frühe Entscheidung aus sind, sondern einfach mit ungewöhnlichen Interaktionen der Figuren und Bauernforstrategische (Teil-) Ziele verfolgen. Dies kann einzelne Elemente umfassen (z. B. den h-Bauern-Vormarsch gegen die Fianchetto-Variante der Wiener Partie mit 1. e4 e5 2. Sc3 Sc6 3. g3 h5 oder das Aufder Benoni-Mauer mit 5. f4 nach 1. d4 c5 2. d5 e5 3. e4 d6 4. Sc3 Le7) oder ungewöhnliche Figurenwege (z. B. die soindischen Systeme mit 1. d4 g6 2. c4 Lg7 3. Sc3 d6 4. e4 e5 5. Sf3 Sd7 6. Le2 c6 7. 0-0 Sh6 oder gegen indisches Fian1. d4 g6 2. c4 Lg7 3. Sc3 d6 4. Sf3 Sd7 5. g3 e5 6. Lg2 Se7, wo beide Male der Königsspringer andere Aktionsfelder anstrebt). Solche Systeme passen vor allem zu Spielern, die mit ungewöhnlichen ZugVoraussetzungen für ein Mittelspiel nach ihnen angenehmen Strukturen schafwollen.
3. Alte Ideen werden hinterfragt und renoviert
Allzeit gibt es unter Turnierspielern einen gewissen Prozentsatz, der bei den Klassikern nach Material zum Auffrischen wühlt - eine Tendenz die häufig mit der Wiederbelebung „romantischer" Varianeinhergeht. Bobby Fischers oder Garry Kasparows Neigungen werden oft zitiert, aber es schlummern weitere ungeborgene „Altlasten", wobei die Palette vom 19. Jahr(z. B. Isidor Gunsbergs Vorliebe für 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6 4. a3), den Anfang des 20. Jahrhunderts populären Gambit-Turnieren (z. B. 1. e4 e5 2. f4 exf4 3. Sf3 f5) bis zu Experimenten in der Hochdes Sowjetschachs reicht (z. B. Alvis Witolinschs positionelles Gambit nach 1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc4 Lb4 4. e3 0-0 5. Se2 b5 aus dem 1980er Jahren). Die SOS-Beiträge stellen manches zur Disposition, bei dem das finale Urteil noch nicht gesprochen ist. In dieser Hinsicht ist ganz klar der experiund zugleich risikobereite Spielertyp herausgefordert.
4. Parallelen werden ausgelotet
Ein beliebte Methode, Varianten neuen Impetus zu verleihen, besteht im Ausborgen von Ideen. Aus dieser Warte sind die SOS-Veröffentlichungen eine wahre Fundgrube (z. B. ähnelt 1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5 4. h4 aus der Grünfeld-Indischen Verteidiwo irgendwann auf d5 getauscht wird, einer Variante der Englischen Verteidigung nach 1. c4 Sf6 2. Sc3 d5 3. cxd5 Sxd5 4. Sf3 g6 5. h4 oder man überträgt nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6 4. g3 d5 5. exd5 Sd4 die üblichen weißen Ideen des Belgrader Gambits auf die schwarze Seite). Insofern sind viele SOS-Systeme „Lernstuben" für Zugumstellungen und trickreiche Manöver, ein Können, welches fast immer den Profivom Amateur unterscheidet.
In der Summe sind SOS-Systeme als kreativ zu bezeichnen, wobei dieser Begriff ziemlich viele Schattierungen ausweist, wie der bekannte ukrainische Openspezialist Wiascheslaw Eingom in seinem neuen, im Herbst 2006 erschienenen Buch „CreatiOpening Preparation" dazulegen weiß. Merkwürdigerweise verweist Eingorn nicht explizit auf die selbst in Großmeisterkreisen immer beliebter werdenden SOS-Spielweisen, obwohl auch er zu den Wegbereitern geört (z. B. mit dem Zug 3. .. .h6 auf die franösischen Hauptsysteme nach 3. Sc3 und 3. Sd2). Ähnlich wie die SOS-Reader bietet Eingorn eine Sammlung an Deutungen unÜberschriften wie „Experimente in der Eröffnung", „Das Gleichgewicht stören", „Strategische Planung", „Eröffnungsstruktu„Moderne Eröffnungswege". Das Werk zeigt neue Trends der Eröffnungsbehandlung (z.B. g4-Keil in verschiedenen Eröffnunmoderne Interpretationen von Sprinam Rande, Eröffnungen, die schnell ins Endspiel streben u. v. m.). Er greift also SOS-vergleichbare Themen auf, bietet aber keine Handlungsanleitungen, wie man mit den verschiedenen Erkenntnissen ein Eröffnungsrepertoire zimmert. Insofern wird vom Leser ein Spiellevel vorausgesetzt, der über das eigene Arsenal reflektiert und mit Anregungen weiterkommt. SOS-Redakteur Bosch denkt - wie er oben ausführte - daran, seiner Serie ein zusätzliches Profil zu geben, um allein auf SOS-Basis seine gesamte Eröffnungspalette zu begründen.
Heutzutage kann niemand mehr SOS nonchalant unbeachtet lassen, weiß Eingorn festzustellen: „ .. .ob man es mag oder nicht, man muss diese 'freidenkerischen' Expeemst nehmen und auf Augenhöhe mit anderen, mehr respektierten Fortsetzunanalysieren." (S. 8). Diese Haltung setzt natürlich auch die SOS-Fans unter erhöhte Aufmerksamkeit, denn in weniger ausanaSystemen lauern selbstverständKonter. Die schottische Nebenvariante mit 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 exd4 4. Sxd4 Lc5 5. Le3 Df6 6. Sb5 wurde nach der Jahrvon einigen Spitzenspielern reaktiviert (z. B. Ruslan Ponomarjow, aber vor allem GM-Angriffsexperten wie Igor-Alexandre Nataf und Robert Zelcic sowie im Frauenbereich die Kosintseva-Schwestern). Die Idee des sogenannten Blumenfeld-Angriffs stammt von dem auch für seischachpsychologischen Beiträge bekannrussischen Schachtheoretiker Benjamin Blumenfeld aus einer Partie, die er während seiner Studienzeit 1903 in Berlin spielte. Die Zugfolge provoziert strukturelle Defizite für Entwicklungsvorsprung - ein damals wie heute gültiges Thema. Schwarz steht vor der prinzipiellen Frage, nach 6. ...Lxe3 7. fxe3 Dh4+ 8. g3 mit seiner Dame ebenfalls mit 8. .. .De4 das Heil im Angriff zu suchen oder mit 8... .Dd8 die Angelegenheit auszusitzen.
Riskantes Spiel ist oft ein Merkmal unter jungen Spielern - auch in Eröffnungen. Dass trotz des häufigen Klagens über ausanalyEröffnungen keineswegs ein Remistod droht, betont Eingorn; „Zahlreiche Arten von Eröffnungsvarianten sind dauerhaft Geeines gründlichen AusleseprozesEs genießen jene besondere Popularität, in welchen Spieler es schaffen, neue und interessante Zugfolgen einzubringen, oder mit Hilfe guter Heimvorbereitung erfolgexistierende Systeme zu erweitern. Der Überraschungseffekt in der Eröffnung ist von herausragender Bedeutung, solankompetente, analytische Arbeit dahinter steckt. " (S. 124) Einem solchen Vorbereifrönt einer der aussichtsreichsten Anwärter auf einen künftigen Top-Ten-Platz. Magnus Carlsen durchforstet viele SOS-Felwie Bosch, der in den Niederlanden auch als Jugendcoach aktiv ist, nach einer Begegnung mit dem Norweger zusammenfasst: „Allgemein gilt, dass man als junger Spieler so viele Stellungstypen wie möglich zu spielen erlernen sollte (dies wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger). Es ist wichtig, dass Jugendliche ihr Repertoire in Intervallen ändern (was nicht missverstanden werden soll, alles über Bord zu werfen). Ich würde niemals empfehlen, ausschließSOS-Varianten anzuwenden, aber gewiss ist es förderlich, dies bisweilen zu tun, denn es stimudie Kreativität. Ich erinnere mich an eine Unterhaltung mit Magnus Carlsen und seinem VaIch war sichtlich erstaunt, wie viel Zeit Magnus dem Studium und der Anwendung von SOS-Varianten gewidmet hatte. Und natürlich spielte er diese absolut faszinierende Partie gegen Dolmatow, was ein glänzendes Beidafür ist, wie man zur richtigen Zeit den richtigen Gegner behandeln kann - aber natürlich verfügt er über dieses außerordentTalent. Doch er hat viele Ideen in petto, z. B. die Variante 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6 4. a3 g6 5. Sxe5!?, die ich in Band 1 präVor diesem Hintergrund sollte gerade (Jugend-) Trainern angeraten werden, ihren Schützlingen ab einem gewissen Leieinen geweiteten Blick auf die erste Partiephase angedeihen zu lassen.

Harald Fietz, Schach Magazin 64 1(2007)

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Wie bereits in der letzten Ausgabe im Rahmen von „Schach ohne Scheuklappen Vol. 1" angekündigt liegt nun bereits der zweite SOS-Band in einer englischen und einer fast gleichzeitig erschienenen deutAusgabe vor.
Daher können wir Ihnen diesmal gleich die deutsche Version vorstelwomit wir uns schon der erneut sehr anregenden und interessanten Auswahl von Eröffnungsideen zuwollen.
Zunächst einmal stellt Jeroen Bosch in einer kleinen Einführung einige praktische Anwendungen seiVorschläge aus dem ersten Buch in der Großmeisterpraxis vor und kürt Magnus Carlsens beeindruckenSieg gegen Dolmatow (Moskau 2004) zur besten neuen SOS-Partie.
Danach folgen die insgesamt 16 Varianten, die von Autoren wie z.B. Bosch, Rogers, Beliavsky, Krasenkow, Rogozenko, Glek, Rowson oder Movsesian untersucht werden.
Hier eine Übersicht:
1.e4 c6 2.Sf3 d5 3.exd5 cxd5 4.Se5
1.d4 c5 2.d5 e5 3.e4 d6 4.Sc3 Le7 5.f4
1.e4 e5 2.Sc3 Sc6 3.g3 h5
1.d4 d5 2.c4 e5 3.dxe5 d4 4.Sf3 Sc6 5.g3 Sge7
1.Sf3 c5 2.c4 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 f5
1.d4 Sf6 2.Sc3 d5 3.Lg5 Sbd7 4.Dd3
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 (bzw. 3.Sd2) h6
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.h3
1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5 6.Sdb5 h6
1.d4 Sf6 2 c4 e5 3.dxe5 Sg4 4.e3 Sxe5 5.Sh3
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6 4.g3 Sxe4 und 4...d5
1.Sc3 d5 2.e4 dxe4 3.Sxe4 Sc6 und anderes wie z.B. 3...Dd5
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 g6 6.Lg5 & 7.Lb5
1.Sf3 d5 2.c4 d4 3.c5
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 g6
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.Sf3 Lg7 6.Sa4
Alle Varianten werden wie bereits im ersten Band schön und gut verständlich erklärt, wobei die Autonatürlich auch die Eigenheiten bzw. die Vor- und Nachteile zu den üblicheren Varianten ansprechen. Ergänzt wird das theoretische Materidurch anschauliche Partien, so dass es den Lesern wieder leicht fallen wird, die hier vorgeschlagenen Variauch selbst erfolgreich anzu
Wir freuen uns schon jetzt auf noch hoffentlich viele weitere SOS-Bände, der Schach-Markt wird Sie natürlich auf dem Laufenden halten.

Schachmark 02/2005
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Nach dem Erfolg des ersten Bandes von „SOS-Secrets of Opening Surprises" hat der holländische New In Chess Verlag eizweiten Band mit Eröffnungsüberraschungen herausgegeben. Der starke Internationale Meister und Toptrainer Jeroen Bosch hat als Herausgeber neeinigen eigenen Beiträgen eine stattliche Anzahl renommierter Großmit wirklich erstaunlichen und
überraschenden Beiträgen für dieses beachtliche Buch gewinnen können. Vermutlich ist die Liste der behandelEröffnungen/Varianten für den Ledieser Rezension von besonderem Interesse, weil er so feststellen kann, ob etwas davon für sein Eröffnungsrepertoire in Betracht kommt. Also hier zunächst die thematische Übersicht: Jeroen Bosch: Das SOS-Logbuch Es handelt sich dabei um eine Überder in der internationalen Meisangewendeten SOS-Varian(aus Band 1 bzw. den Veröffentliim NIC Magazin) darunter als Highlight die Partie von Wunderjunge Magnus Carlsen - Dolmatov (1.Sf3 f5 2.d3 „verbessertes Lissizyn-Gambit"), in der der freche Kleine den starGM und ehemaligen Jugendweltin 20 Zügen vom Platz schub
Nun geht es mit den neuen Überraweiter:
2. Ian Rogers: Fischers Plan verfeinert. Caro-Kann Abtauschvariante mit 4.Se5
3. Alexander Beljawski: Die Benoni-Mauer zerstören. Aljechins Zug 5.f4
4. Maxim Notkin: Als ich jung war. 3...h5 gegen die Wiener Partie
5. Jeroen Bosch: Morosewitschs Lieblingsvariante. Albins Gegengambit mit 5...Sge7
6. Michael Krasenkow: Der Hollänim Engländer? Kombinieren von ...c5 mit ...f5
7. Dorian Rogozenko: Den Experten folgen. 4.Dd3 im Richter Weressow
8. Jeroen Bosch: Auf der Stelle treten. 3...h6 in der Französischen Verteidi
9. Sergei Movsesjan: Spielen wie ein Anfänger. 6.h3 gegen klassisches Sizilianisch
10. Dimitri Reinderman: Die Haberditz-Variante. 6...h6 im Sweschnikow
11. Jeroen Bosch: Dem Budapester die Stirn bieten. Spielen Sie 5.Sh3!?
12. Igor Glek: Gambits in der Glek-Variante. Ist dies ein Belgrader Gam
13. Jeroen Bosch: Van Geet schlagen. 1.Sc3 d5 2.e4 dxe4 3.Sxe4 Sc6
14. Dorian Rogozenko: Eine lettische Spezialität im Drachen. Läuferagmit 6.Lg5 und 7. Lb5
15. Mihai Grünberg: Es ist besser, mit Weiß zu spielen. 1.Sf3 d5 2.c4 d4 3.c5!?
16. Glenn Flear: Das trickreiche spaFianchetto. 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 g6!?
17. Jonathan Rowson: Der verbesserte Nadanjan. 6.Sa4 im Grünfeld-Indisch
Wer nicht gerade seine Partien ausßlich mit 1.a3 (1...a6) oder dgl. eröffnet, dürfte in dieser Aufstellung mit hoher Wahrscheinlichkeit schon ein Thema gefunden haben, das ihn neugierig gemacht hat.
Die hohe Qualität der Autoren, die durchweg alle selber schon Bücher verfasst haben und von hoher Schachkomsind, gewährleistet zudem, dass man sich nicht mit mehr oder weniger obskuren Auslassungen herumquälen muss, sondern konkret (und auch auf hohem Niveau) anwendbare Variantenäge erhält. Dies wird auch durch eine Reihe von in den Beiträgen verwendeten Partien oder Partiezitaten von starken Großmeistern bis hin zu Weltklassespielern unterstrichen. Die Einführung zu den jeweiligen Kaist kurz, aber instruktiv gehalten. Natürlich sprechen die Autoren keine Spieler an, die diese jeweiligen Eröffnoch gar nicht kennen oder die nur fortgeschrittene Anfänger sind. Gewisse Kenntnisse und Erfahrungen
mit diesen Eröffnungstypen werden selbstverständlich vorausgesetzt. Man muss aber kein Experte sein, um die oft schon nach erstaunlich wenigen Zügen ansetzenden Spezialvarianten verstehen und einmal mal ausprobiezu können.
Für die meisten Gegner dürften die SOS-Systeme ein böser Schock sein. Ich erinnere mich noch daran, wie mir der leider mittlerweile verstorbene IM Arthur Hennings in einem Schnellturgegen meine Wiener Partie 3...h5 (in SOS Kapitel 4) vorsetzte und ich erst mal mit der Frage klarkommen musste, ob der Altmeister mich ver... albern wollte oder es ernst meinte. Würde ich selber noch aktiv spielen, käme für mich in jedem Fall Kapitel 8 ins Trainingsprogramm, Französisch mit (gegen 3.Sc3 oder Sd2) 3...h6. Dies dürfte eine ganze Menge schwieTheorie vermeiden. Die Einleizu diesem Abschnitt von Jeroen Bosch ist besonders ausführlich und interessant und die beiden aktuellen Referenzpartien von (als Schwarzer) GM V. Eingorn runden den positiven Eindruck ab.
Sehr interessant scheint mir das Buch für das Training junger Spieler zu sein, die damit sowohl eigene Ideen abseits der ausgetretenen Pfade entwiund ausprobieren können (kreaSpiel statt rezeptivem Auswenund gleichzeitig ihren älteund oft erfahreneren Gegnern eine böse Überraschung vorsetzen können. Einziges Manko ist leider wie so oft, dass das Layout etwas lese- und stusein könnte. Eine stärUntergliederung in Absätze bei den Untervarianten würde das Nachder Varianten/ Züge sichtlich erleichtern. Der Preis von 17,95 € mag vielleicht dem ein oder anderen Schachfreund ethoch für das A5-formatige Buch vorkommen. Man sollte jedoch die hoKosten für den Verlag durch die 12 verschiedenen (sehr guten!) Autobedenken und vor allem sehen, dass der interessante und intelligente Inhalt des Buches diesen Preis in jeFalle rechtfertig. Somit möchte ich das Preis-Leistungsverhältnis als angemessen bis gut bezeichnen. Fazit: SOS hat jedem etwas Intereszu bieten und ist ein funkelnStern am Himmel der grauen Theorie. Auch Spieler, die sich nicht in die komplexe Eröffnungstheorie vergraben möchten, werden dieses Buch schätzen und zu eigenen Experiund Ideen angeregt werden. Bereits schwächere bis mittlere Klubmit lediglich basischen Eröffkönnen aus dem Buch Nutzen ziehen. Wenn es einen Wettbewerb „ROCHADE-Schachbuch des Jahres" gäbe, würde ich dieses Buch für die Katego„Eröffnung" und „Originelle Schachliteratur" nominieren.

Heinz Brunthaler, Rochade Europa 04/2005

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