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LOGOLUTS

Understanding the Sicilian

Derzeit nicht lieferbar-Nachdruck geplant

240 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2017

20,50 €
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Final vergriffen
Mikhail Golubev has played the Sicilian as Black and White for the whole of his chess career, specializing in the sharpest and most aggressive systems. Here he presents the whole undiluted truth - as best he sees it - about this most popular and cut-throat of openings.

The quality of the games is striking. Even the list of opponents in junior tournaments features Kramnik and Shirov, while more recent opponents include Ponomariov and Svidler. Ivanchuk’s extraordinary ideas crop up repeatedly. But we also see Golubev facing more ‘normal’ opposition, where as the higher-rated player the top priority was to create winning opportunities.

There is much to learn from Golubev’s honest ‘warts and all’ presentation. We see the process of discovery and experimentation, and develop a feel for the spirit of the Sicilian. There is a wealth of original analysis (all scrupulously computer-checked), novelties and strategic guidance. For Dragon, Sozin/Najdorf and Velimirović players in particular, this book is an absolute must-read, but Anti-Sicilian and Taimanov players are among those who must also watch out. All Sicilian lines are covered, with the exception of those that have never occurred in the more than 440 Sicilian games from Golubev’s professional career.

Mikhail Golubev is a grandmaster from Odessa, Ukraine. He is a noted expert in several opening systems, including the King’s Indian and the Dragon. His previous book for Gambit, Understanding the King’s Indian, has been praised for the quantity and quality of its original analysis, and for Golubev’s objectivity in identifying the critical lines.
Weitere Informationen
EAN 9781911465102
Gewicht 440 g
Hersteller Gambit
Breite 17,2 cm
Höhe 24,8 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Michail Golubew
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 978-1911465102
Seiten 240
Einband kartoniert
004 Symbols
005 Introduction
008 1. e4 c5 Miscellaneous
014 Closed Sicilian: 2. Nc3
020 Alapin System: 2. c3
030 2. Nf3 Miscellaneous
034 2. Nf3 e6 Miscellaneous
038 Kan System
044 Taimanov System
059 2...Nc6 3. Nc3 e5
065 Rossolimo Variation: 2...Nc6 3 Bb5
073 Sveshnikov System
077 Accelerated Dragon
082 2. Nf3 d6 Miscellaneous
091 2. Nf3 d6 3. Bb5+
099 Dragon System: Miscellaneous
105 Classical Dragon: 6 Be2
113 Dragon Yugoslav Attack: 7...a6
117 Dragon Yugoslav Attack: 9 g4
122 Dragon Yugoslav Attack: 9 0-0-0 Nxd4
124 Dragon Yugoslav Attack: 9 0-0-0 d5
128 Dragon Yugoslav Attack: 9...d5 10 Qe1
132 Dragon Yugoslav Attack: 9...d5 10 exd5
136 Dragon Yugoslav Attack: 12...e5 13 Bc5
142 Dragon Yugoslav Attack: Bc4 Miscellaneous
150 Dragon Yugoslav Attack: ...Bd7 and ...Qa5
156 Dragon Yugoslav Attack: Soltis Variation
161 Dragon Yugoslav Attack: 10 0-0-0
168 Sozin Attack: Miscellaneous
176 Scheveningen: 6 Bc4 Be7
179 Fischer Attack: Early ...Be7
187 Fischer Attack: 7 Bb3 Nbd7
196 Fischer Attack: 7 Bb3 b5
213 Fischer Attack: 7 Bb3 Nc6
227 Velimirovic Attack
236 Index of Variations
In den 90ern war Mikhail Golubev ein aktiver Schachprofi, der den 2600 sehr nahe kam. Anfangs des Jahrhunderts sah man ihn in Deutschland für die Stuttgarter Schachfreunde in der Bundesliga aufschlagen. Später trat er als eifriger Mitarbeiter des täglichen Internetbulletins ChessToday in Erscheinung und verlegte sich vermehrt auf journalistische Tätigkeiten. In Golubevs Partien zeigte sich deutlich sein Hang zum Opferspiel, regelmäßig bekam er verrückte, unberechenbare Stellungen
aufs Brett. Seine Spielweise war farbenprächtig, aber auch auf eine gewisse Weise „einseitig” und kostete viel Energie. Sein Wagemut wurde nicht immer belohnt. Den Weg in die Weltspitze konnte er mit diesem Stil nicht ebnen, aber ich habe immer gerne und interessiert seine geistreichen Partien beäugt, als ich zu der Stuttgarter Zeit mit ihm in einer Mannschaft spielte.
Seine Lieblingseröffnung war von jeher Sizilianisch (sowie Königsindisch gegen geschlossene Eröffnungen), wo er seine kreativen Anlagen bestens ausnutzen konnte. Hunderte Schlachten hat er in dieser Eröffnung mit Weiß wie mit Schwarz geschlagen, in „seinen” Systemen dabei endlos viel Analysezeit investiert. In seinem neuesten Buch „Understanding the Sicilian” möchte er seine Erkenntnisse aus dreieinhalb Jahrzehnten Sizilianisch mit dem Leser teilen. Als Material benutzt er ausschließlich seine eigenen Partien. Insofern ist das Buch mehr eine Partiesammlung eigener sizilianischer Partien denn ein Eröffnungsbuch.
Manchmal schwelgt Golubev in der Vergangenheit, „seiner” Vergangenheit. Die meisten Partien sind aus den 90ern, einige noch aus den 2000ern, die „Jüngste” dabei von 2008. Seither hat der 47jährige Ukrainer, der sich auch politisch engagiert, kaum mehr gewertete Partien gespielt.
Im Buch werden so ziemlich alle sizilianischen Varianten thematisiert, etwa weiße Nebenvarianten wie 2.b4, das Morra-Gambit oder der geschlossene Sizilianer, den man nur noch sehr selten zu Gesicht bekommt. Insofern eignet es sich für den Aufbau eines Schwarzrepertoires. Aber die weiße Perspektive kommt dabei nicht zu kurz, man kann sich aus der Lektüre auch ein Weißrepertoire erstellen. Inhaltlich wie formal gibt es kleine Kritikpunkte: manchmal fängt unvermittelt ein neues Kapitel an, die Einleitungen zum neuen Thema sind öfters kurz gehalten und spiegeln nicht unbedingt den aktuellen Stand der Theorie wieder.
Der blonde Hüne aus Odessa hat einen eigenen Geschmack und bleibt seinen früher gespielten Systemen immer noch treu: Dreh- und Angelpunkt als Weißer ist dabei das Sosin-System bzw. der Fischer-Angriff, sprich Lc4 wenn irgendwie möglich im offenen Sizilianer. Das ist ein ziemlich aus der Mode gefallenes System, nach Fischer erreichte es nur noch einen vorübergehenden Höhepunkt im WM-Kampf 1993 zwischen Kasparow und Short, als der Engländer Lc4 zu seiner Hauptwaffe gegen Theoriemonster Kasparow erkor. Short erarbeitete sich damals einige Gewinnchancen und brachte seinen übermächtigen Gegner ins Schwitzen. Aber vielleicht auch, weil er ziemlich deutlich das Match verlor, wurden Shorts Angriffssysteme nie richtig populär.
Wenn in der Weltspitze Najdorf bekämpft wird, dann geschieht dies heutzutage mittels eines Aufbaus mit f3 oder gern mit 6.h3. Das Allerschärfste, 6.Lg5, ist jüngst wieder vermehrt im Fokus, aber auch positionelle Spielweisen wie Le2 und sogar exotische Sachen wie 6.a3!? oder 6.h4!? kriegt man in der Weltspitze vorgesetzt - nur Fischers 6.Lc4 führt ein Schattendasein. Theoretisch scheint dies dem Schwarzen keine Probleme zu bereiten.
Warum aber sollte man immer nur das spielen, was gerade die Weltelite im Köcher hat? Weil man sich mit seinen Helden identifizieren will? Vielleicht sollte man gerade deswegen auf ein System ausweichen, das gesund ist, dabei einige Giftspritzen aufweist und mit dem man die Schwarzspieler noch überraschen kann: mit Lc4!
Hier muss ich mich outen: ich selbst spiele auch seit 35 Jahren immer gern und meist mit Erfolg (!) den Fischer-Zug gegen diverse Sizilianisch-Systeme. Golubev und ich haben unabhängig voneinander in den frühen 80ern Fischers „60 denkwürdige Partien” verschlungen und käuen seither Lc4 wider…
Somit liefert mir das Buch wertvolles Insiderwissen und neue Anregungen. Vieles, muss man andrerseits einräumen, ist mir auch schon lange vertraut. Golubev hat seine Partien zwar mit neuester Software überarbeitet, doch die Ideen sind eben schon eine Weile bekannt und ein wenig ausgereizt. So hält Golubev etwa an der Variante 6.Lc4 e6 7.Lb3 Sbd7 8.f4 fest, die schon Fischer in den 60ern wählte, während er neue Impulse, wie sie etwa 8.Lg5 liefern könnte, außen vor lässt. Da fehlt ihm in seinem Ansatz durchaus Flexibilität.
Ähnlich verhält es sich mit seinem Schwarzrepertoire: Golubevs Liebling ist eines der kompliziertesten und theoretisch „verdächtigsten” Systeme des Sizilianers: der Drachen!
Gut ein Drittel des Buches widmet sich somit dem Drachen in all seinen Schattierungen und Untersystemen. Das ist freilich für eine theoretisch fundierte Darstellung immer noch ein bescheidener Umfang. Es geht mehr um die praktische Seite, den logischen Lauf von Golubevs Partien. Da kann und will die Tiefe der Analysen nicht mithalten mit beispielhaft dem mehrbändigen Drachenwerk von Gawain Jones von 2015, und das ist auch korrekt so.
Es geht mehr um allgemeine Einschätzungen, um Beurteilungen, Entscheidungsfindung und Verständnis. Durch den persönlichen Anstrich fällt es dem normalen Vereinsspieler indes leichter, sich ins Thema einzuarbeiten, während ein enzyklopädisches Repertoire-Werk wie bei Jones eher etwas für ambitionierte Halbprofis mit Titelambitionen ist.
Wer am Drachen interessiert ist, wird anhand von Golubevs Erläuterungen ein Gespür für dieses riskante Eröffnungssystem bekommen. Und für alle Lc4-Liebhaber ist es gleichsam ein Muss! Zumal es zu diesem Thema kaum alternative Literatur gibt. Das meines Wissens letzte zusammenhängende Werk über Sosin-Fischer-Systeme stammt von 2001 - und ist von Golubev!
„Understanding the Sicilian” eignet sich für Romantiker, die unverdrossen an ihren Lieben festhalten, auch wenn sich die Zeit um sie herum weiterentwickelt. Dem Spieler, der sich einen allgemeinen Überblick über den Sizilianer verschaffen will, vermittelt das Buch einen fundierten Rundumblick. Es hat sicher auch seine Schwächen, vieles wird nur angerissen oder in den Partieanalysen am Rande erwähnt. Im Kapitel zum Sweschnikow gibt es nur zwei Partien. Golubev mied es, den Sweschnikow zuzulassen, und spielte deswegen nach 2. …Sc6 3.Sc3 (oder 3.Lb5), weshalb auch dem Rossolimo-System oder 3.Sc3 e5 Platz eingeräumt ist.
Gut möglich, dass zur Sweschnikow-Phobie die Partie Golubev - Kramnik, Juniorenteammeisterschaft UdSSR 1988, beigetragen hat. Der fast volljährige Golubev verlor damals, und wurde von seinen Teamkollegen stark kritisiert, weil er sich von einem 13jährigen vorführen ließ - „wir alle ahnten damals ja nicht, dass dies ein künftiger Weltmeister werden würde!”(Golubev, Übersetzung FZ)
IM Frank Zeller
Zeitschrift SCHACH 12/2017