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The Club Player's Modern Guide to Gambits

Fighting Chess from the Get-go
Eigenschaften

256 Seiten, kartoniert, Russell Enterprises, 1. Auflage 2019

7,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
This is no ordinary opening book. This practical guide describes only such openings in which White or Black sacrifices material at an early stage of the game. They are called gambits (in Old Italian, gambetto means tripping).

The justification for such sacrifices can differ quite a lot. In most cases, the side that sacrifices material tends to get ahead of the opponent in development and/or opens lines to attack the enemy king. However, there are also gambits aimed at the occupation of the center (Blumenfeld Gambit), depriving the opponent of castling (Cochrane Gambit or Traxler Variation), weakening the opponent’s pawn structure (Anti-Moscow Variation), luring an opponent’s piece to an unfavorable position (sacrificing the b2-pawn), obtaining a certain positional compensation (Volga Gambit), etc.

Gambits are often associated with the romantic chess of the 19th century. Indeed, that was the heyday of such sharp openings as the King’s Gambit or Evans Gambit, but even nowadays, many games begin with one of the well-known or even innovative gambits. This should come as no surprise: gambits help to reveal the true essence of chess, ”the triumph of spirit over matter."

The concept of this book is to examine practical games and give theoretical insights in the notes rather than in stand-alone articles. Practice has shown this to be the most effective way of mastering new material. More often than not, recent games by the world’s top players have been chosen as an illustration, played in the last few years in particular. However, the most important classic games are mentioned as well. The present book analyzes almost 50 of the major gambit lines and systems. Almost 140 games are given in full, with many game fragments selected to illustrate the important deviations. And there is a special section about types of sacrificial themes, such as sacrificing the b2-pawn, sacrificing on f7, etc.

Readers who may wish to employ one of the examined gambit variations on a regular basis should, no doubt, study the specific books on that very opening, although in most cases the lines and ideas given are sufficient for a beginner or club player to include the system in his or her opening repertoire and give it a try.

Nikolai Kalinichenko is an ICCF (correspondence) grandmaster and renowned theoretician. For many years he has been working as a science editor with Fizkultura i Sport, the Soviet Union’s largest chess publishing house. He has published no less than 50 books on various chess aspects. His most acclaimed English-language titles include Vassily Ivanchuk: 100 Selected Games.
Weitere Informationen
EAN 9781941270769
Gewicht 340 g
Hersteller Russell Enterprises
Breite 15,1 cm
Höhe 22,8 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2019
Autor Nikolai Kalinitschenko
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-13 9781941270769
Seiten 256
Einband kartoniert
In seinem 2019 bei Russell Enterprises erschienen Werk „The Club Player’s Modern Guide to Gambits” befasst sich der russische Großmeister im Fernschach und sehr erfahrene Buchautor Nikolai Kalinitschenko mit zahlreichen Gambits. Zu diesen zählen sehr bekannte Systeme wie etwa das Königsgambit, das in mehreren Teilabschnitten behandelt wird, die sich einzelnen Spielweisen wie etwa dem Steinitz-Gambit, dem Kieseritzky-Gambit oder dem Polerio-Muzio-Gambit widmen, um nur drei Hochkaräter zu nennen. Daneben gibt es Opfervarianten, die weniger im Licht der Öffentlichkeit stehen, so wie beispielsweise das Cochrane-Gambit gegen die Russische Verteidigung oder das Isländische Gambit, auch als Palme-Gambit bekannt, im Skandinavier.

Sortiert hat Kalinitschenko seine Arbeit danach, ob die jeweilige Eröffnung, in der es zur Opfervariante kommt, zu den Offenen, Halboffenen oder Geschlossenen Spielen gehört, sowie danach, ob sie mit Weiß oder mit Schwarz angewandt werden können.
Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit insoweit universellen Manövern, dass sie als Bauernopfer auf b2 oder auf c4 in verschiedenen (Sub-)Systemen zum Repertoire zählen können, beispielsweile in der Caro-Kann-Verteidigung (Bauer b2) oder Slawisch (Bauer c4).

Es dürfte klar sein, dass so unterschiedliche Eröffnungen nicht umfassend auf rund 250 Seiten, über die das vorliegende Werk verfügt, untersucht und vorgestellt werden können. Darum geht es dem Autor auch nicht. Er will vielmehr die Systeme anhand ihrer Hauptideen und aktueller Wege vorstellen, so dass dem Leser eine Entscheidung erleichtert wird, sie ggf. in sein Repertoire aufzunehmen. Den Anfänger und den Klubspieler sieht er aber hinreichend gerüstet, auf der Basis seiner Arbeit behandelte Systeme einzusetzen. Diese Einschätzung teile ich nicht, zumindest nicht für alle Spielweisen. Für vertiefte Einblicke verweist Kalinitschenko zurecht auf Spezialliteratur.
Wer Gambits aus dem Buch bereits in sein Repertoire aufgenommen hat, bekommt mit „The Club Player’s Modern Guide to Gambits” ein konzentriertes Update in die Hand.

Nach einer kurzen theoretischen und zumeist um ein paar Informationen zum Gambit, zur Namensgebung, zu Protagonisten u.ä. erweiterten Einführung stellt Kalinitschenko die jeweilige Spielweise anhand von analysierten kommentierten Partien vor. Diese stammen nicht nur, aber überwiegend aus dem aktuellen Turniergeschehen. Auch die im Rahmen der Erörterungen verwendeten Partiefragmente sind zumeist in jüngerer Zeit ausgetragenen Duellen entnommen. Hier aber greift er auch gerne mal auf ältere bis historische Beispiele zurück.
Wer in der Erwartung, dass Kalinitschenko als Fernschach-GM intensiv auf Fernschachpartien zurückgegriffen hat, das Buch in die Hand nimmt, wird überrascht sein, denn es dominieren ganz eindeutig die Beispiele von der herkömmlichen Turnierbühne. Dies ist auch durchaus erklärlich, denn im Spitzenfernschach unserer Zeit kommen (echte) Gambits, also solche, in denen ein Spieler mindestens einen Bauern im reinen Opferstil investiert, nur noch in geringem Maße vor. Der Überraschungseffekt und ein Vorteil in der Theoriekenntnis kommen im Fernschach kaum mehr zum Tragen und das rechnergestützte Spielen hilft nicht zuletzt demjenigen, der gegen das Gambit des Gegners kämpft.

Hinsichtlich der Aktualität und dem vom Autor vermittelten roten Faden in seinem „Gambit-Führer” habe ich mir mehrere Gambits, zu denen ich eine eigene Bindung habe, genauer angeschaut.

Königsgambit:
Das Königsgambit nimmt rund 36 Seiten im Buch ein. Diese teilen sich auf sechs spezifisch zu behandelnde einzelne Gambits auf. Insgesamt vermittelt „The Club Player’s Modern Guide to Gambits” dem Leser einen guten Überblick über das, was sich unter dem Dach des Königsgambits verbirgt. Wer gegen ein Gambit zu spielen hat, kann die angebotenen Informationen handfester verwenden als der Gambitspieler selbst, der sich mit einer breiten Palette der gegnerischen Möglichkeiten arrangieren muss. Für die in Freundschaft gespielte Feierabendpartie kann das vorliegende Werk auf jeden Fall ausreichen. Gleiches gilt für die Klubpartie, wenn man aus der Reihe dieser Gambitspiele einfach mal etwas ausprobieren möchte und sich Mühe bei der Auswahl des Gegners gibt, den man zu überraschen versucht.

Cochrane-Gambit:
Kalinitschenko konzentriert sich nach 5.d4 auf die Erwiderung 5…c5, also auf die heutige Hauptvariante. Mit nur einer entsprechend begonnenen Partie kann er aber nur wenige Einblicke gewähren. Im Rahmen von „Illustrativ Games” geht er nicht minder intensiv auf 5…Le7 und 5…g6 ein. Hier hätte ich mir mehr Stoff zu 5…c5 gewünscht, wobei die (schwächeren) Alternativen hätten in die Kommentierung eingepflegt werden können.

Isländisches Gambit:
Hier wird Schwarz konzentriert gegen 3.c4 und 3.Lb5+ informiert. Gegen 3.d4 bekommt er einen Übergang zur Normalvariante angeboten, wenn er nicht mit 3…Lg4 (Portugiesische Variante) reagieren will.
Auf 3.Lb5+ bevorzugt Kalinitschenko 3…Sbd7, womit Schwarz auf Schärfe spielt. Für den weniger kampfeslustigen Leser zeigt er 3…Ld7 als Möglichkeit auf.
Insgesamt erhält der Leser einen guten Überblick; auf der Basis einer gut sortierten Partiendatenbank sollte er sich weiter rüsten können, um gut in die eigene Partie zu kommen, sofern er nicht weitere Literatur beiziehen möchte. Das Buch zeigt zudem gewisse Räume für flexible Reaktionen auf.

Slavisches Gambit:
Kalinitschenko konzentriert sich auf 4…dxe4 und nach 5.Sxe4 auf 5…Lb4+. Mit 5…c5 wird Weiß aber auch auf Kramniks Versuch Berlin 2018 hingewiesen, Caruana zu überraschen. Die auf die frühe Eröffnungsphase verdichteten Informationen sind ausreichend geeignet, um dem Leser einen Einblick in die grundlegenden Aspekte des Gambits zu geben. „The Club Player’s Modern Guide to Gambits” erfüllt somit seinen erstrangigen Zweck.

Auf Seite 73 ist mir ein Fehler im Druckbild aufgefallen, der mich veranlasst hat, bei der weiteren Arbeit mit dem Werk auf Wiederholungen zu achten. Dieser stellte sich dabei als ein Ausrutscher dar.

Die Buchsprache ist Englisch. Mit Fremdsprachkenntnissen auf Schulniveau wird der Leser keine Probleme im Verständnis haben.

Ein Partien- und ganz besonders ein Variantenverzeichnis hätten dieses gelungene Werk noch etwas verbessern können.

Fazit: „The Club Player’s Modern Guide to Gambits” ist der vom Autor beabsichtigte Führer durch ausgewählte Gambitspiele, wenn man den Schwerpunkt darauf legt, dem Leser eine Orientierung zu ermöglichen. Die damit erreichbare Übersicht über die wichtigsten Linien der ausgewählten Spielweisen versetzt ihn in die Lage, sich über eine Aufnahme ins eigene Repertoire zu entscheiden und sich mit einem roten Faden (weiter) zu präparieren. Dem Leser, der die eine oder andere der dargestellten Eröffnungen bereits einsetzt, vermittelt es die Chance auf eine Aktualisierung und auf neuen Ideen.
Für eine tiefere Einarbeitung in ein System sollte der Leser über die Anschaffung von Spezialliteratur nachdenken, wenn er nicht unter Nutzung des besprochenen Werkes mittels seiner Partiendatenbank zu einem Ausbau des Theoriestocks kommen kann oder will.

Uwe Bekemann
Deutscher Fernschachbund
September 2020
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