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LOPINCD
Autor

Classical Dutch

160 Seiten, kartoniert, Everyman, 1. Auflage 2002

18,50 €
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The Classical Dutch is an ambitious and underrated defence to queen's pawn openings. With his first few moves Black creates an asymmetrical pawn structure which unbalances the position from a very early stage, allowing both white and black players to fight for the initiative. Now, for the first time in recent history, International Master Jan Pinski delves into the secrets of the Classical Dutch, studying both the positional motives and tactical nuances for both sides. Pinski deals with the theoretical main lines as well as the crafty side variations, updating the reader on all the new important wrinkles.
Weitere Informationen
Gewicht 300 g
Hersteller Everyman
Breite 11,6 cm
Höhe 17,4 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2002
Autor Jan Pinski
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 1857443071
ISBN-13 9781857443073
Seiten 160
Einband kartoniert
CONTENTS

007 Acknowledgements
009 Introduction

1 d4 f5 2 c4 e6 3 g3 Sf6 4 Lg2 Le7 5 Sf3 0-0 6 0-0 d6
015 1 Main line: 7 Sc3 a5 8 b3 De8
038 2 Main Line: 7 Sc3 a5 Eighth Move Alternatives
052 3 Main line: 7 Sc3 De8 and 7 Sc3 Se4
083 4 Main Line: White Plays b2-b4
100 5 Main Line: White Plays Sbd2

Other Systems
111 6 Systems with Dc2 and/or e3
130 7 Systems with Sh3
138 8 Second Move Alternatives

159 Index of Complete Games


INDEX OF COMPLETE GAMES

048 Anand-Lobron, Frankfurt 1997
069 Arnson-Korchnoi, Leningrad 1951
100 Averbakh-Boleslavsky, Zurich 1953
083 Baburin-Heidenfeld, Kilkenny 2000
097 Baburin-Pert, British League 1999
127 Botvinnik-Bronstein, Moscow 1951
064 Botvinnik-Kan, Moscow 1931
065 Botvinnik-Ryumin, Moscow 1936
088 Buckley.G-Pert.N, British Championship, Torquay 1998
101 Chuchelov-Krings, Eupen 1994
078 Czebe-Varga, Zalakaros 2001
086 Edvardsson-Grivas, Panormo 2001
104 Etiskases-Latsen, Marti/Plata 1958
022 Farago-Lucaroni, Marostica 1997
117 Filip-Estrada, Varna Olympiad 1962
017 Flohr-Kotov, USSR Championship 1949
060 Flohr-Sokolsky, Moscow 1954
044 Gallagher-Williams, Port Erin 2001
150 Gavrilov-Yagupov, Moscow 1992
093 Geller-Milic, Leningrad 1957
021 Golubovic-Moser, Obenvart 2001
121 Granados Gomez-Vega Holm, Barcelona 2000
138 Gulko-Gurevich, USSR 1985
030 Hlian-Poluljahov, Azov 1995
151 Hoi-Piskov, Copenhagen 1991
120 Holst-Jorgensen, Copenhagen 1991
116 Hulse-Oliveira, New York 1993
026 Itkis-Shtyrenkov, Alushta 2001
115 Ivanov-Glek, Tomsk 2001
038 Kalai-Polidiahov, Budapest 1992
130 Karpov-Short, Linares 1992
142 Kasparov-Illescas Cordoba, Dos Hermanas 1996
126 Kempinski-Gleizerov, Stockholm 2000
062 Keres-Simagin, Moscow 1951
027 Kiseleva-Zatonskih, Ukranian Girls Championship 1998
156 Kmoch-Alekhine, Semmering 1926
032 Kotov-Sokolsky, Moscow 1947
024 Krivoshey-Salai, Slovakian League 1997
087 Krush-Pert.N, Hastings 2001/02
018 Lalic-Pert.N, British Championship 1999
102 Latzel-Oestreich, Detmold 1958
074 Marin-Hamdouchi, Sitges 1994
019 Markowski-Girinath, Calcutta 2001
058 Nielsen-Boe, Nyborg 2001
035 Orlinkov-Kobalija, Moscow 1994
033 Paunovic-Naumkin, Namestovo 1987
039 Pavlovic-Naumkin, Wildbad 1991
095 Ponomarenko-Gavritenko, Tula 1998
080 Porat-Lys, Pizen 2001
092 Postl-Moser, Austrian League 2000
047 Rajkovic-Maric.R, Bad Wörishofen 1989
029 Rajkovic-Poluljahov, Namestovo 1993
079 Relange-Bricard, Besancon 1999
133 Reshevsky-Botvinnik, The Hague 1948
061 Reshevsky-Yee, Pasadena 1983
146 Salov-Malaniuk, USSR 1988
076 San Segundo-Vega Holm, Cola Galdana 1999
114 Seirawan-Short, Tilburg 1990
135 Sliwa-Tolush, Riga 1959
123 Sostaric-Volcansek, Maribor 1997
072 Szily-Farago, Budapest 1967
111 Titorenko-Stepovaia, Russian Women's Championship 1994
043 Tolstikh-Veresagin, Volgograd 1994
071 Tregubov-Kobalija, St. Petersburg 1994
152 Tregubov-Malaniuk, Linares 1996
108 Umanskaya-Stepovaia, Orel 1995
090 Vaganian-Andersson, Groningen 1969
046 Van Wely-Comas Fabrego, Pamplona 1998
053 Van Wely-Minasian, European Team Ch., Batumi 1999
106 Villa Izquierdo-Gonzalez Velez, Sant Boi 1996
057 Yermolinsky-Zelikind, Chicago 1997
015 Yusupov-Hickl, Cologne 1999
041 Zaitsev-Naumkin, Moscow 1989
068 Zinner-Flohr, Podebrady 1936
Mit diesem Buch wird wieder einmal ein weißer Fleck auf der theoretischen Landkarte aufgearbeitet: Ziemlich genau zwei Drittel des Buchs behandeln das System 1. d4 f5 2. c4 Sf6 3. g3 e6 4. Lg2 Le7 5. Sf3 0-0 6. 0-0 d6 7. Sc3, das vor allem auf höherer Ebene geradezu ausgestorben schien. In den letzten 40 Informatoren konnte ich nur 22 Partien mit diesem System (A 96-99) finden, die letzten anno 1999 (Nr. 76) - dagegen bringt Pinski allein aus dem Zeitraum 1999-2002 17 komplette Partien und ungefähr noch einmal so viel Partiefragmente in den Anmerkungen. Auch in einigen neueren Repertoire- Büchern für Weiß sieht es zu diesem Thema mau aus: Dunnington („Attacking with 1. d4", 2001) gibt dagegen die Alternativen 3. Sc3 e6 4. Dc2 (mit zwei kurzen Untervarianten ohne 4. Le7) und 4. f3 (mit einer Partie Kempinski - Gleizerow in einer Anmerkung, die Pinski völlig anders beurteilt). Burgess/Pedersen („Beating the Indian Defences", 1997) bieten sogar nur die (laut Pinski harmlose) Nebenvariante 4. Sf3 Le7 5. d5 an. Und was meine eigene Praxis betrifft: Die Partien, die ich mit Weiß dagegen spielen musste, sind an einer Hand abzuzählen (während z.B. der Stonewall eine nicht unbeträchtliche Zahl von Anhängern hat) und bei näherer Prüfung fand ich recht Unrühmliches heraus -in meinen aktuellen Aufzeichnungen hatte ich das System... schlichtweg vergessen!! Also, liebe Leser, wenn Sie anfangen dies zu spielen, treffen Sie vielleicht noch ein paar zerstreute Weißspieler mehr, denen es ähnlich geht...
Mangels eigener Erfahrung und ohne genügend Tests auf hoher Ebene will ich mit Werturteilen über den schachlichen Inhalt vorsichtig sein, aber ein paar Hinweise kann man den potenziellen Käufern geben. Es ist kein direktes Schwarz-Buch und enthält auch eine Anzahl für Weiß günstiger Varianten bzw. Musterpartien aus weißer Sicht. Es wird aber doch immer wieder deutlich, dass das Herz des Autors auf der schwarzen Seite schlägt, besonders im letzten Kapitel, wo er ein reines Schwarz-Repertoire gegen diverse weiße 2. Züge angibt. Somit kann man es als komplettes Angebot für Schwarz vom ersten Zug an nutzen, und es mag für den Praktiker auch erfreulich sein, dass sich wegen der großen Seltenheit des Systems das zu lernende Variantenmaterial in Grenzen hält. Natürlich kommt der über so lange Zeit schlechte Ruf des Systems nicht ganz von ungefähr und auch Pinski bestätigt, dass er die klassischen Stellungen mit einem schwachen schwarzen Bauern in der e-Linie (insbesondere die alte Hauptvariante 7.-De8 8.Te1 Dg6 9. e4 fxe4 10. Sxe4 Sxe4 11. Txe4, zu der es aus früheren Jahren eine ganze Menge Material gibt) aus schwarzer Sicht nicht für attraktiv hält. Eine neue Theorie scheint sich aber erst allmählich herauszubilden. Deswegen enthält das Buch auch eine ganze Anzahl eigener Analysen und ungeprüfter Empfehlungen des Autors - durchaus im Wechsel von klaren Aussagen und Situationen, wo er zugibt, sich selbst nicht völlig sicher zu sein. Er sieht aber auf jeden Fall in allen Varianten einen Weg zum Ausgleich für Schwarz, bzw. das Beste, was er Weiß hie und da zugesteht, ist jenes Mini-Plus, das etwa der Behauptung des Anzugsvorteils entspricht, aber am Brett noch alle Möglichkeiten offen lässt. Auf jeden Fall scheint mir das System weit eher geeignet für lebhaftes (Gegen-)Spiel mit einem gewissen Risiko als zu soliden Zwecken.

FM Gerd Treppner in Rochade Europa 11/2002


Manchmal sagen es Zahlen genauer als Worte. Boris Schipkov betitelte seine jüngste CD einfach A90-A99, d. h. Holländisch von Stonewall bis zum Iljin-Genewski-Aufbau (siehe Ausgabe 4/2003, Seiten 105/06). Der polnische IM Jan Pinski näherte sich einem ähnlichen Terrain und nannte es den klassischen Holländer. Eine zu Irritationen führende Bezeichnung, denn Schipkov bringt unter diesem Terminus vier Kapitel zum Stonewall, während Pinski nur den -vielleicht aus Marketingsgründen nicht so genannten- Iljin-Genewski-Aufbau verstanden wissen will. Doch lichtet sich erst einmal der Nebel babylonischer Sprachverwirrung, erkennt man eine feine Fleißarbeit des 24-Jährigen, der bislang im englischen Sprachraum nur als Koautor des dänischen IM Jacob Aagaard zur „Kalashnikov-Variante" auftrat (ebenfalls eine eigenwillige Stilblüte der Inselbewohner, womit Sizilianisch mit 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 e5 gemeint ist).
Der Mann aus Warschau beleuchtet A96 bis A99 zwar von der schwarzen Seite, doch seine Resümees bleiben stets ausgewogen.
So verteilt sich auch das Partienmaterial auf gleichgewichtig: Von 74 Referenzpartien gewinnt Weiß in 27 Begegnungen bzw. Schwarz in 31 und 16 Mal gibt es ein Unentschieden. Nur 14 Partien stammen aus dem Zeitraum 2000 bis 2002, was aber keine Kopfschmerzen bereitet. Die Varianten verstaubten bisher allesamt in den Notebooks der Spitzenspieler. Anfang der 90er Jahre versuchte sich einzig der damalige WM-Anwärter Nigel Short regelmäßig an dieser Variante. Auch heute sind treue Anhänger auffällig selten: Bei den Herren ist das der auf vielen Open präsente russische GM Igor Naumkin und bei den Damen die österreichische WGM Eva Moser. Früher, in den 50er Jahren, als viele Eröffnungssysteme unter dem Einfluss der sowjetischen Schachschule das Laufen lernten, fand man öfter klangvolle Namen: David Bronstein, Viktor Kortschnoi, Alexander Kotov, Bent Larsen u. a. waren Vorbilder. In Deutschland wagte in den 90er Jahren Eric Lobron einige Partien. Aber insgesamt gilt, die Titelträger greifen nur sporadisch dazu, während die Gewichtsklassen zwischen Elo 2000 bis 2400 eher Spezialisierung betreiben. Letzte ist für ambitionierte Amateure bestimmt keine schlechte Orientierung. Sie sind weitgehend frei von schachlichen Broterwerbszwängen und können sich leichter mit Pinskis Einstellung anfreunden. Freimütig
bekennt er, dass der Schwarzspieler mit Risiken rechnen muss: „Warum? Weil er den König attackiert. Das ist das Wesen des klassischen Holländers, und ich wäre nicht ehrlich, wenn ich Ihnen etwas anderes erzählen würde. Weiß hat kleine positionelle Vorteile, aber die Spiele sind unterhaltsam und Schwarz erhält oft gute Möglichkeiten, auf den König loszugehen. Wenn Sie sich also entscheiden, klassisches Holländisch zu spielen, dann sollten Sie die Idee eines perfekten Spiels aufgeben. Stattdessen frönen Sie einem schrecklichen Kampf. Sie werden mehr Spiele als im abgelehnten Damengambit verlieren, aber ich verspreche Ihnen, Sie werden auch mehr gewinnen und dabei reichlich Spaß haben! Keine Eröffnung garantiert Schwarz in allen kritischen Varianten gleiche Chancen. Das ist die Natur des Spiels. " (S. 93)
Pinski versucht entsprechend, „seinen Schwarzspieler" zu ermutigen. Acht Kapitel durchmessen vernachlässigtes, aber leicht anzueignendes Terrain. Vieles ist eigene Analyse und Warnungen und Empfehlungen zum Betreten von Neuland kommen gleichermaßen vor. Nach dem thematischen Aufbau mit 1. d4 f5 2. c4 e6 3. g3 Sf6 4. Lg2 Le7 5. Sf3 0-0 6. 0-0 d6 ist die Bauernstruktur gesteckt und die Absichten des Figurenzusammenspiels müssen offen gelegt werden. Noch sind die Bewertungen selten eindeutig, aber sie verweisen auf die Perspektiven unerforschter Spielräume:
I) 7. Sc3 a5 8. b3 De8 (23 Seiten, Urteil: „ungeordnet" - der Weißspieler wird sicher künftig Verbesserungen finden);
II) 7. Sc3 a5 8. andere Züge (14 Seiten -Urteil: „mehr ist künftig zu erwarten"- Schwarzspieler schaue genau hin);
III) 7. Sc3 mit 7.....De8 oder 7. ...Se4 (31 Seiten -Urteil: „riskant, aber nichts, was nicht behoben werden kann"- beide Seiten werden weitere Optionen ausloten);
IV) 7. b4 (17 Seiten -Urteil: „schwierig, aber der Ausgleich ist möglich"- Schwarz muss eben kreativ sein);
V) 9. Sbd2 (11 Seiten -Urteil: „Weiß beeindruckt nicht, d. h. Schwarz kommt bei richtigem Spiel zu Gegenchancen");
Und natürlich muss der Nachziehende auch ungewöhnliche Aufstellungen auf der Rechnung haben:
VI) 4. Dc2 oder 4. e3 (19 Seiten -Urteil: „vieles ist möglich"- Schwarz muss zudem auf ungewöhnliche Züge wie 4. f3!? vorbereitet sein);
VII) 4. Sh3 (8 Seiten -Urteil: „Weiß bekommt keinen Vorteil"- Schwarz muss den gewöhnlichen Aufzug mit g5 vermeiden und im Zentrum agieren);
VIII) Weiße Alternativen im zweiten Zug (20 Seiten -die Grundlagen für jeden Holländer aus schwarzer Sicht).
Die Übersicht zeigt, dass Schwarz vor allen darauf bauen muss, besser diese selten gespielten Systeme vorzubereiten, d. h. weiter in die Mittelspielstrukturen einzudringen und mit zunehmender Praxis aus einem größeren Erfahrungsschatz zu schöpfen. Einige Partien der österreichischen Frauenbundesligaspielerin Moser vom SC Dresden veranschaulichen die Aufs und Abs. Die Analysen von Pinski (als Zitate gekennzeichnet) sind mit neuen Partien ergänzt.

Holländisch A 99
B. Golubovic - E. Moser
Oberwart (Open) 2001
1. d4 f5 2. g3 Sf6 3. Lg2 e6 4. Sf3 Le7 5. c4 d6 6. Sc3 0-0 7. 0-0 De8 8. b3 a5 9. Lb2 Sa6 10. Te1 Dh5 11. e4 fxe4 12. Sxe4 Sxe4 13. Txe4
( DIAGRAMM )
Pinskis Einschätzung konzentriert sich auf das Wesentliche: „In diesem Abspiel hat Weiß aufgrund des schwachen Bauern e6 einen kleinen, aber sehr klaren Vorteil. Diese Überlegenheit mag nicht überwältigend sein, aber sie existiert praktisch auf ewig, so dass es schwer vorzustellen ist, wie Schwarz diese Schwäche loswerden kann."
13...Lf6 Eine Standardstellung: 13. ...Ld7 14. Te3 c6 15. Dd2 b6?? (Pinski empfiehlt 15. ...Sc7 ) 16. d5 e5 17. Sxe5 dxe5 18. Txe5 Df7 19. dxc6 Lb4 20. De3 Le6 21. Txe6 Lc5 22. Ld4, 1:0, Kachiani-Gersinska - Moser, Istanbul (Olympiade) 2000. 14. Dd2 Pinskis Urteil zur Begegnung Markos - Moser, Leipzig 2002 nach 14. h4 Ld7 15. Sg5 Dxd1+ 16. Txd1 Lxg5 17. hxg5 Tad8 18. Lc3 lautet: „Und vielleicht hat Weiß mehr als nur einen kleinen Vorteil. " Gegenspiel verschaffte sich Schwarz mit 14. Te3 Sb4 15. Lc3 Kh8 16. a3 Sc6 17. d5 Lxc3 18. Txc3 exd5 19. cxd5 Se7 20. Sd4 Lg4 21. f3 Lc8 22. Txc7 Sxd5 23. Tcc1 Se3 24. Dd3 Sxg2 25. Kxg2 Lh3+ 26. Kg1 Tae8 mit späterem Remis in Almasi - Moser, Budapest 2002. Dabei handelte es sich aber um Istvan, den Bruder des Spitzenspielers vom Bundesligisten SC Kreuzberg. Diese Partie ist nach Redaktionsschluss des Buches gespielt worden. Dort werden die Abspiele 14. De2 und 14. Te2 angeführt. 14...Ld7
( DIAGRAMM )
15. Tae1 Ein anderer weißer Versuch nach Abschluss von Pinskis Arbeit ist: 15. Se5 dxe5 16. dxe5 Lg5 17. Dxd7 Sc5 18. Dd4 Sxe4 19. Dxe4 Tad8 20. h4 Le7 21. Ld4 b6 22. Lh3 Txd4 23. Dxd4 Lc5 24. Lxe6+ Kh8 25. Dg4 Dxe5 26. Td1 Txf2 27. Kh1 h5 28. Dg6 De2 29. Td8+ Lf8 30. Txf8+ Txf8 31. Lh3 Tf2, 0:1, Rau - Moser, Augsburg 2002. Die Idee Se5 lohnt den Vergleich mit Zug 16 der Textpartie. 15...Tae8 16. Se5?? „Ein schrecklicher Fehler. Nach 16. T4e3! Lc6 17. a3, mit der Idee b3-b4 hat Weiß Vorteil". 16...dxe5 17. dxe5 Le7 18. Dxd7 Sc5 19. Dxc7 Sxe4 20. Lxe4?? „20. Txe4 Td8! (20. ...Dd1+ 21. Lf1 führt zu nichts.) 21. Lc3 Td1+ 22. Te1 Txe1+ 23. Lxe1 De2 24. Dxa5 b6 25. Dd2 Txf2 ergibt eine starke Stellung für Schwarz. Nun hat er einen, großen Trick."
( DIAGRAMM )
20. ...Lb4?! „Schwarz sollte 20...Txf2!! 21. Kxf2 Dxh2+ 22. Lg2 (22. Ke3 Lg5+ gewinnt.) 22...Tf8+ 23. Ke3 Dxg3+ spielen, und der weiße König kann nicht entkommen. Merken Sie sich diesen Standardtrick -er ist sehr nützlich. " 21. Tb1 „Weiß kann nicht entkommen. Nach 21. Tf1 De2
22. a3 Le7 gewinnt Weiß einen der Läufer." 21...Txf2! „Es ist nie zu spät." 22. Kxf2 Dxh2+ 23. Ke3 Dd2+ „Alle Weg führen nach Rom." 24. Kf3 Tf8+ 25. Kg4 De2+ 26. Kh3 Dxe4 27. Tg1 Df5+ 28. g4 Df3+ 29. Kh2 Ld2 0:1
Wer Wechselbäder mag, wird angesichts solcher Beispiele leicht verstehen, warum das Buch als gute Ergänzung zur Schipkov-CD lohnt:
> Von den 74 ausführlich kommentieren Partien sind nur zehn auf der CD ebenfalls mit Analysen vorhanden (inklusive der Klassiker von Botwinnik und Larsen).
> Erstaunlich ist, dass 18 Stammpartien aus dem Buch nicht im CD-Bestand von 14520 Partien auftauchen.
> Pinski liefert reichlich Analysen und Er-klärungen der Mittelspielstellungen, so dass en passant anschauliche, kritische Stellungen für Trainingszwecke offeriert werden.
> Die Visualisierung ist trefflich gelungen, denn jede Partie hat mindestens zwei Diagramme, oft sind es mehr. Die Partie van Wely - Minasian, Batumi 1999 (SM 64, Nr. 24/1999, S. 654) erhält sage und schreibe elf Diagramme.
Das Material eignet sich also, ein „Gefühl" für Motive und Nuancen zu bekommen. Pinski vermittelt das Credo, dass nur dem Mutigen die Welt gehört: „Sie brauchen einen Gegner und Turnierpraxis um zu erfahren, was wirklich vor sich geht." (S. 51) Mit diesem Band setzt sich die erfreuliche Tradition der Eröffnungsbücher fort, die den Leser nicht mit spärlichen Einführungen und Informatorsymbolen allein lassen. Gewinnen muss man aber alleine.

Harald Fietz, Schach-Magazin 64 05/2003