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LXMOIGOIS
Autor

Grundlegende Opferwendungen im Schach

Figurenopfer, die man unbedingt kennen sollte

256 Seiten, kartoniert, Gambit, 1. Auflage 2005

12,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

Sacrifices are an essential part of chess. Those who never consider sacrificing will miss countless opportunities and find that promising positions repeatedly slip away. Players who do not appreciate their opponents' sacrificial possibilities will be unable to see danger signs, and find themselves on the wrong end of too many king-hunts.

In this unique book, popular author David LeMoir investigates in detail the most important Standard sacrificial ideas. Rather than merely cataloguing the various possibilities and providing examples, he discusses the possible follow-ups to the sacrifices, the defensive options against them, and the positional factors that might suggest whether the sacrifice will be sound or unsound. There are many important types of chess positions that can only be played well by those who understand the thematic sacrifices that are possible. The sacrificial ideas covered in this book lie at the heart of some very popular opening Systems, and indeed there are few games in which one or another of these sacrifices isn't relevant.

Opfer sind aus dem Schach nicht wegzudenken. Wer niemals ein Opfer erwägt, wird unzählige Gelegenheiten verpassen und viel versprechende Stellungen ein ums andere Mal nicht zum Sieg führen können. Wer die Opfermöglichkeiten seines Gegners nicht würdigt, wird die Gefahrenzeichen nicht erkennen und nur allzu oft eine Königsjagd über sich ergehen lassen müssen.

In diesem einzigartigen Buch untersucht der beliebte Autor David LeMoir tiefschürfend die wichtigsten Standardopferideen. Er zählt aber nicht nur die verschiedenen Möglichkeiten auf und führt Beispiele dafür an, sondern diskutiert auch die möglichen Fortsetzungen nach dem Opfer, die Möglichkeiten des Verteidigers und die positioneilen Faktoren, die Anhaltspunkte für die Korrektheit oder Inkorrektheit des Opfers liefern können. Viele wichtige Stellungstypen kann man nur dann gut behandeln, wenn man die möglichen thematischen Opfer versteht. Die in diesem Buch abgehandelten Opferideen sind für einige sehr populäre Eröffnungssysteme von entscheidender Bedeutung. In der Tat gibt es nur wenige Partien, in denen nicht das eine oder andere dieser Opfer relevant ist.

Weitere Informationen
Gewicht 460 g
Hersteller Gambit
Breite 17,1 cm
Höhe 25 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2005
Autor David LeMoir
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-10 1904600220
ISBN-13 9781904600220
Seiten 256
Einband kartoniert

004 Zeichenerklärung

005 Einführung

008 1 Abräumen des Damenflügels mit dem Springer:

Sxb5 im Sizilianer

018 2 Abräumen des Damenflügels mit dem Läufer:

Lxb5 im Sizilianer

034 3 Ein facettenreicher Springerausfall:

Springeropfer auf d5

055 4 Festhalten des Königs im Zentrum:

Läuferopfer auf e6

080 5 Treibjagd auf den König im Zentrum:

Springeropfer auf e6

094 6 Der andere Springerausfall im Sizilianer: Sf5

105 7 Öffnung der g-Linie gegen den rochierten König:

Das andere Springeropfer auf f5

119 8 Herausziehen des Königs ins Freie: Sxf7

139 9 Belästigen des Königs mit dem Läufer: Lxf7+

152 10 Einschlagen des Sargnagels: Springeropfer auf f6

168 11 Dolchstoß ins Herz der Rochadestellung: Sxg7

180 12 Öffnung der h-Linie: Springer- und Läuferopfer auf g5

196 13 Zerstörung der Rochadestellung: Lxh6

209 14 Das klassische Läuferopfer auf h7

229 15 Das doppelte Läuferopfer

237 16 Anleitung zum erfolgreichen Opfern von Figuren

240 17 Lösungen der Übungen

252 Partienverzeichnis

256 Eröffnungsverzeichnis

In einem Gespräch am Bücherstand am Rande der Bayerischen Schach­einzelmeisterschaft brachte ein Be­sucher es auf den Punkt: "Der Gam­bit-Verlag macht einfach gute Bü­cher". Kein Wunder, dass mittler­weile einige Gambit-Bücher wie das hier vorliegende ins Deutsche über­setzt wurden. Freilich, man soll ja nie pauschal urteilen, aber in der Tat verdienen die Schachbücher vom Gambitverlag in aller Regel doch zu Recht Lob. Das liegt, so denke ich, vor allem am häufig anzutreffenden Bemühen der Gambit-Autoren, aus­führlich und zugleich auch für den Hobbyschachspieler verständlich zu kommentieren, ohne jedoch auf die Darstellung der Komplexität und des Variantenreichtums des Schachspiels zu verzichten und in Banalitäten zu verfallen.

Das gilt sicher auch für David Le Moir, einem starken englischen Amateur, der unter anderem zwei­mal bei der westenglischen Meister­schaft siegte. Im Klappentext zum vorliegenden Buch wird der haupt­berufliche Unternehmensberater als Autor von Schachbüchern beschrie­ben, in denen wichtige praktische Themen im Klartext erläutert wer­den, eine durchaus zutreffende Be­schreibung, liest man Vorspann, Analysen und Nachspann der behan­delten Beispielpartien. Wie bei seinem zweiten von insge­samt bislang drei Schachbüchern, "How To Become a Deadly Tactician", beschäftigt sich LeMoir auch in "Essential Chess Sacrifices" - so der englische Orginaltitel (das englische Buch, herausgegeben 2003 enthält übrigens rund 30 Seiten weniger als die deutsche Ausgabe 2005) - mit dem Thema Schachtaktik. Diesmal geht es speziell um bestimmte typi­sche, immer wiederkehrende Stan­dardopfer einer Figur (Ausnahme: Läuferdoppelopfer auf h7 und g7), wie auch ein Blick auf das Inhalts­verzeichnis ausweist:

Einführung

1. Abräumen des Damenflügels mit dem Springer: Sxb5 im Sizilianer (S. 8)

2. Abräumen des Damenflügels mit dem Läufer: Lxb5 im Sizilianer (S. 18)

3. Ein facettenreicher Springeraus­fall: Springeropfer auf d5 (S. 34)

4. Festhalten des Königs im Zent­rum: Läuferopfer auf e6 (S. 55)

5. Treibjagd auf den König im Zentrum: Springeropfer auf e6 (S. 80)

6. Der andere Springerausfall im Sizilianer: Sf5 (S. 94)

7. Öffnung der g-Linie: Das andere Springeropfer auf f5 (S. 105)

8. Herausziehen des Königs ins Freie: Sxf7 (S. 119)

9. Belästigen des Königs mit dem Läufer: Lxf7+ (S. 139)

10. Einschlagen des Sargnagels: Springeropfer auf f6 (S. 152)

11. Dolchstoß ins Herz der Rochadestellung: Lxg7 (S. 168)

12. Öffnung der h-Linie: Springer- ­und Läuferopfer auf g5 (S. 180)

13. Zerstörung der Rochadestellung: Lxh6 (S. 196)

14. Das klassische Läuferopfer auf h7 (S. 209)

15. Das doppelte Läuferopfer (S. 229)

16. Anleitung zum erfolgreichen Op­fern von Figuren (S. 237)

17. Lösungen der Übungen (S. 240)

Verzeichnisse

Fünfzehn Standardopfertypen stehen also im Vordergrund, vorgestellt an­hand von insgesamt 210 meist voll­ständigen Partien, in denen noch­mals weitere Partien und diverse weitere Opfermotive als Untervari­anten enthalten sind. Solche Partien­pakete zu gewissen Themen sind heutzutage statt durch aufwendiges Karteisystem "a la Suetin" durch au­tomatisches Durchsuchen von diver­sen großen Datenbanken relativ leicht zu erhalten, die Auswahl der lehrreichsten Partien, ihre Systema­tisierung und Kommentierung bleibt dagegen eine aufwändige Arbeit und das Markenzeichen des Autors. Während der typische Opferzug selbst leicht zu klassifizieren ist, ist zudem eine Klassifizierung der Entstehungs- und Rahmenbedingungen eines Opfers weit schwieriger und angesichts der Stellungsvielfalt wohl nur eingeschränkt zu leisten. Den­noch unternimmt LeMoir eine wei­tere Einordnung der Opfer etwa nach zusätzlichen Motiven wie das Herausziehen des Königs, das Ein­dringen der Dame oder Einsperren einer Figur, weiter nach bestimmten Folgeschachzügen, oder beispiels­weise ob nach einem Springeropfer auf f5 oder f6 ein weißer Bauer von der g- oder e-Linie zurückschlagen kann und vieles mehr. Das ist vor al­lem für Trainingszwecke sehr nütz­lich. Es geht LeMoir aber dabei letztlich nicht um Vollständigkeit. Einfach eine weitgehend geordnete und auf Unterschiede hinweisende Darstellung zahlreicher, typischer Partien sollen dem Leser ein besse­res Stellungsgefühl für Opferwen­dungen ermöglichen, sei es als An­greifer oder als Verteidiger, denn keineswegs beschränkt sich LeMoir auf erfolgreiche Opfer. Auch die Be­dingungen für aussichtreiche Vertei­digung werden angesprochen. Die Partien sind übrigens bis zur kri­tischen Stellung unkommentiert ge­lassen, hier wären kurze Hinweise auf Fehler und Verbesserungsvor­schläge wünschenswert gewesen. Ab der kritischen Stellung mit dem Op­ferzug ist dann die Kommentierung dagegen in Text und Varianten sehr ausführlich und an Veranschauli­chung mit reichlich Diagrammen fehlt es nicht.

Ob das Buch gleich einzigartig ist, wie der Klappentext meint, sei dahingestellt. Gewiss liegt aber eine sehr ausführliche, strukturierte und leserfreundliche Darstellung eines praxisrelevanten Schachthemas vor, die wirklich empfohlen werden kann. Nebenbei: Obwohl die darge­stellten Opferideen sich auf viele Er­öffnungen verteilen, ist das Buch vor allem für Sizilianischfreunde ei­ne Bereicherung, sind doch dort die Opfer auf b5, d5, f5 oder e6 fast an der Tagesordnung.

Helmut Riedl, Rochade Europa 11/2005

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Erneut ist beim englischen Verlag Gambit Publications ein erfolgreiches Buch nun auch in einer deutschen Ausgabe erschienen. Es handelt sich um "Essential Chess Sacrifices" von David LeMoir, dessen Titel bzw. der Untertitel "Figurenopfer, die man un­bedingt kennen sollte" den Inhalt be­reits sehr gut zusammenfassen.

Denn in seinem umfangreichen Werk untersucht der Autor eine Fülle von Standardopfern, die in zahlrei­chen Eröffnungen von großer Bedeu­tung sind, so dass jeder Spieler die hier vorgestellten Opfer und Motive beherrschen sollte.

Doch LeMoir begnügt sich erfreuli­cherweise nicht damit, Beispiele die­ser Opferwendungen aneinander zu reihen. Er beschäftigt sich auch mit den Chancen und Risiken, die sie bieten, zeigt, worauf Angreifer und Verteidiger achten sollten, und wel­che Voraussetzungen für ein erfolg­reiches Opfer gegeben sein sollte.

Diese sehr gelungene Zusammen­stellung wichtiger und interessanter Opfermotive ist einer breiten Schicht von Spielern zu empfehlen, denn die­se Wendungen treten wie gesagt in etlichen Eröffnungen auf und spielen damit in vielen Partien eine Rolle. Auch die Aufbereitung dieser Motive ist überzeugend.

Die zahlreichen Beispiele und die nun auch in deutscher Sprache zu genießenden Erläuterungen runden das Werk ab.

Schach-Markt 4/2005

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Rezensionen der englischen Ausgabe "Essential Chess Sacrifices":

Wenig Glück hatte LeMoir mit seinem Erstlingswerk Wie man Glück hat im Schach (How to be Lucky in Chess), zumindest bei der deutschen Leserschaft -das Buch erhielt teilweise sehr schlechte Kritiken und wurde auch kaum verkauft. Mit dem nun vorliegenden Werk überrascht LeMoir indessen positiv!

Er bespricht der Reihe nach alle klassischen Opfertypen wie L:h7+, L:h6, L:f7+, Sf6+, S:f7, S:e6, L:e6, Sf5 und die sizilianischen Figurenopfer auf b5. Wie schon diese Übersicht zeigt, ist das Buch relativ Sizilianischlastig (ca. 50 Prozent des Materials), aber auch Caro-Kann, Französisch, das Angenommene Damengambit und die Offenen Spiele sind gut vertreten. Eine der Stärken des Buches ist, dass es aufzeigt, wie ähnlich die Wendungen oftmals trotz verschiedener Zentrumsstruktur (z. B. Sizilianisch Najdorf-Variante bzw. Slawisch Meraner Variante bei S:e6) sind.

Lobenswert ist LeMoirs ständiges Streben nach Systematisierung sowie sein Bemühen, verlässliche Kriterien für die Einschätzung der Lage nach "unklaren" Opferwendungen zu finden. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das sizilianische Figurenopfer auf b5, das forciert zu einem Endspiel mit drei Bauern gegen eine Figur führt, z. B. 1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 c:d4 4. D:d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6 7. Df3 Sbd7 8. 0-0-0 Dc7 9. Dg3 b5 10. L:b5 a:b5 11. Sd:b5 Db8 12. S:d6+ L:d6 13. D:d6 D:d6 14.T:d6. Der Autor schürft hier ausgesprochen tief, um Regeln für eine allgemeine Einschätzung zu gewinnen und Motive für beide Seiten aufzuzeigen - bis hin zu versteckten Gegenspielmöglichkeiten des Schwarzen am Königsflügel. Dank des ausgesprochen systematischen Ansatzes ist das Buch auch für Trainer sehr empfehlenswert.

LeMoirs Recherche fußt auf den fortgeschrittenen Suchfunktionen der Datenbanken; die "klassische" Literatur (Vukovic, Spielmann usw.) kam ein wenig kurz - bereits in der Schweizerischen Schachzeitung von 1911 fand ich einen Artikel von Erwin Voellmy zum Läuferopfer auf h7, der sich in puncto Didaktik nicht hinter modernen Beiträgen zu verstecken braucht.

Ich denke, mit Essential Sacrifices für die typischen Opfer sind die Angriffsspieler bis auf weiteres gut bedient.

Harald Keilhack, Schach 01/2004

David LeMoir, ein erfolgreicher Wirtschaftsberater, war zweimal Westenglischer Meister und im Jahr 2000 Champion von Norfolk. Dem Schach-Publikum wurde er überdies als Autor zweier Bücher bekannt, die das Zusammenspiel von Taktik und Psychologie auf den 64 Feldern äußerst unterhaltsam und lehrreich beleuchteten: "How to be lucky in Chess" und "How to become a deadly Chess Tactician". In seinem neuesten Werk über die wesentlichen Schach-Opfer kommt er hochwissenschaftlich daher und listet alle gängigen Standard-Figurenopfer auf, die der Praktiker kennen sollte (mit Ausnahme von ...T:c3 im Sizilianer, aber dabei handelt es sich ja lediglich um ein Qualitätsopfer). LeMoir hat nach umfangreicher Datenbank-Recherche 240 vollständige Partien und 54 Partiefragmente aus der Meisterpraxis der vergangenen 110 Jahre ausgewählt, analysiert und als Beispiele für die jeweilige Thematik aufbereitet, 28 davon als Übungen für den Leser im Anschluss an jedes der insgesamt 15 Kapitel (und mit ausführlichen Lösungsangaben im Anhang, S. 212-220). Die ersten sechs Abschnitte des Buches befassen sich ausschließlich mit "sizilianischen Opfern", exklusiv dem Weißspielervorbehalten: S:b5, L:b5, Sd5, L:e6, S:e6 und Sf5 (S. 7-93). Sodann folgen das andere Sf5-Opfer, wo nicht der e4-Bauer, sondern der g4-Bauer zurückschlägt mit Öffnung der g-Linie in Richtung der schwarzen Rochadestellung, sowie die diversen Einschläge S:f7, L:f7+, Sf6+ und S:g7 (Kapitel 7 bis 11, S. 94-158), welche spiegelbildlich auch der Schwarzspieler ausführen kann (dies gilt auch für das Folgende). Die restlichen Kapitel 12 bis 15 beinhalten die "passiven" Sg5/Lg5-Opfer (in der Hoffnung auf ...h6:g5, um dann mittels h4:g5 die h-Linie zur Attacke auf den schwarzen Monarchen zu öffnen), den zerstörerischen Hieb L:h6 sowie die Klassiker L:h7+ und das doppelte Läuferopfer, "erfunden" vom deutschen Weltmeister Dr. Emanuel Lasker (S.159-209). In dem kurzen Schlusskapitel "Wie man erfolgreiche Figuren-Opfer spielt" (S. 210f) fasst der Autor die allgemeinen Prinzipien zusammen: Exponieren des gegnerischen Königs, keine Eile beim Zurückgewinnen des geopferten Materials, Heranführen von Ressourcen zum Angriff, psychologische Schockwirkung auf den Verteidiger. Das Buch bietet einen ausgezeichneten Überblick der gängigen Figurenopfer und vermag durch seine vielen Beispiele dem Leser ein Gefühl dafür zu verschaffen, ob eine Stellung reif erscheint für einen Einschlag und wie es nach demselben mit dem Angriff weitergehen soll. Englischkenntnisse erscheinen dabei zum Verständnis des

Inhalts durchaus wünschenswert.

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa Der Autor erläutert in seiner Arbeit typische Figurenopfer, z, B, Springer­und Läuferopfer auf b5, d5, e6, f7, f5 usw. Das Buch enthält viele interessante Beispiele und 28 Übungen. Wenn Sie Ihre taktischen Fähigkeiten üben möchten, so bekommen Sie mit die­sem Buch das richtige Handwerkzeug zur Hand.

Jerzy Konikowski, Fernschach International 2004/01

Sind bei Chandler und Nunn Musterer­kennungen aus Diagrammpositionen ange­sagt, so widmet sich David LeMoir dem Ein­satz von Taktiken innerhalb von Angriffs­plänen. Da eignen sich ganze Partien besser und LeMoir findet - wie schon in seinem Buch "Wie man Glück im Schach hat" (siehe SM64, Nr. 2/2004, S. 45) - eine brauchbare Systematik zu Themati­ken, die vor allem den gewieften Vereins- und Open-Spieler interes­sieren. Es geht um die ewig gleiche Suche: Wie kann eine Angriffs­führung - eingeleitet von einem Figurenopfer-konsequent vollendet werden? Die Unterteilung in Pläne am Damen- und Königsflügel sowie im Zentrum ist sinnvoll, um die von Leichtfigurenopfern initiierten Alles-oder-nichts-Zugfolgen zu cha­rakterisieren. Herausgekommen ist eine kompakte Schau des Läufers auf b5, e6, f7, h6, h7 usw. bzw. des Springers auf b5, d5, f5, e6, f7, g7 usw. Sicher haben viele Spieler Bedarf, -erstmals oder wieder einmal - die Prinzipi­en für Aktionen auf "einschlagsträchtigen" Feldern zu durch­denken. Die Partienauswahl balanciert gut zwischen viel pu­blizierten und we­niger bekannten, zwischen aktuel­len und klassi­schen Begegnun­gen. Das Wort hat gegenüber den Zügen die Ober­hand, weshalb passables Schul­englisch notwen­dig ist. Wer aber Taktikfeinheiten auf dem Level bis DWZ 2100 auslotet, wird bestimmt mal ein internationales Turnier spielen, wo er sich in der weltweiten Schachsprache verständigen will. Anregend sind zudem die vielen sinnreichen Über­schriften und ehrlich die Abschnitte, in denen gezeigt wird, wie ein Angriff auch verpuffen kann. Mit 224 Seiten und kleinem, aber lesbarem Druck er­wirbt man ein Werk, auf welches das Prädikat "seinen Preis wert" geklebt werden sollte. Hier zum Abschluss in eigener Übersetzung eine lehrreiche Partie. Es ist eines der weniger aus­führlichen Beispiele. Trotzdem zeigt es anschaulich, warum die Erfolgs­spur nicht erreicht wurde. Machen Sie es nach dem Studium besser!

Sizilianisch B85

B. Ivanovic - A. Sokolov

Novi Sad 1984

1. e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sc6 5. Sc3 a6 6. Le2 d6 7. Le3 Sf6 8. 0-0 Le7 9. Kh1 0-0 10. f4 Ld7 11. De1 b5 12. a3 Sxd4 13. Lxd4 Lc6 14. Td1 Sxe4 15. Ld3 Sxc3 Weiß hat einen Bauern gegeben und hofft, mit einem Doppelläuferopfer entwe­der Dauerschach zu erzwingen, oder mit Dame und zwei Bauern gegen zwei Läufer und einen Turm eine Position zu erreichen, in der die Dame ein lästiges Regiment füh­ren kann. Die entscheidende Stellung kommt nach Zug 21. 16. Dxc3 Tc8 17. Lxh7+ Kxh7 18. Dh3+ Kg8 19. Lxg7 Kxg7 20. Txd6 Th8 Sowohl 20... Lxd6 und 20... Dxd6 erlauben mit 21. Dg4+ ein Dauer­schach. 21. Txd8 Lxd8

Dies war - aus Sicht des Spielers, der das Doppelläuferopfer durchführte -eine ungewöhnliche Art der Eroberung der Dame. Dennoch ist die Material­verteilung nicht unüblich: Weiß hat die Dame und zwei Bauern im Äquivalent für einen Turm und zwei Leichtfiguren (wobei zwei Läufer häufig vorkom­men). Diese Stellung verdeutlicht, was falsch laufen kann, wenn die Dame nicht sofort die Möglichkeit hat, weiter anzugreifen. Die einzige nicht ver­teidigte Figur im schwarzen Lager ist der Turm auf c8, doch dies kann leicht behoben werden. Schwarz besitzt wäh­renddessen offene Diagonalen und Li­nien, auf denen dem weißen König an vielen Stellen Gefahren drohen. Weiß ver­sucht, die Entkleidung des schwarzen Kö­nigs weiterzuführen, aber die Gegen­drohungen von Schwarz sind zu stark. 22. De3 Th6 23. Kg1 Ld5 24. Tf2 Tc4 25. f5 Te4 26. Dg3+ Tg6! 27. Dc3+ Hier führt 27. fxg6 Te1+ 28. Tf1 Lb6+ für Weiß geradewegs ins Desaster, so dass er gezwun­gen ist, in ein hoffungsloses Endspiel mit Turm gegen zwei Läufer einzulenken. 27. ...Lf6 28. Dd2 Td4 29. fxg6 Txd2 30. Txd2 Lxb2 31. gxf7 Lxa3 32. h4 Lc5+ 33. Kh2 a5 34. g4 a4 35. g5 a3 36. Td1 Kxf7 37. h5 a2 38. c3 Ld6+ 39. Kh3 Le5 40. g6+ Kg7 41. Tfl Kh6 0:1

Harald Fietz, Schachmagazin 64 06/2004

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David LeMoir, ein erfolgreicher Wirt­schaftsberater, war zweimal Westengli­scher Meister und im Jahr 2000 Cham­pion von Norfolk. Dem Schach-Publi­kum wurde er zudem als Autor zweier Bücher bekannt, die das Zusammen­spiel von Taktik und Psychologie auf den 64 Feldern äußerst unterhaltsam und lehrreich beleuchteten: "How to be lucky in Chess" und How to become a deadly Chess Tactician"; In seinem neuen Werk, (das aus dem Jahr 2003 stammt, hier liegt nun die deutsche Übersetzung vor) kommt er hochwissenschaftlich daher und listet alle Standard-Figurenopfer auf, die der Praktiker kennen sollte (mit Ausnahme von TxSc3 im Sizilianer, aber dabei handelt es sich ja lediglich um ein Qualitätsopfer). LeMoir hat nach um­fangreicher Datenbank-Recherche 240 vollständige Partien und 54 Partiefrag­mente aus der Meisterpraxis der ver­gangenen 110 Jahre ausgewählt, analy­siert und als Beispiele für die jeweilige Thematik aufbereitet, 28 davon als Übungen für den Leser im Anschluss an jedes der 15 Kapitel (und mit aus­führlichen Lösungsaufgaben im An­hang, S. 240-251). Die ersten 6 Ab­schnitte des Buches befassen sich aus­schließlich mit "sizilianischen Op­fern", exklusiv dem Weißspieler vor­behalten: S:b5, L:b5, Sd5, L:e6, S:e6 und Sf5 (S. 8-104). Sodann fol­gen andere Sf5-0pfer, wo nicht der e-Bauer sondern der g-Bauer zurück­schlägt mit Öffnung der g-Linie in Richtung der schwarzen Rochade-Stel­lung, sowie die diversen Einschläge S}:f7, L:f7+, Sf6+ und S:g7 (Kapi­tel 7 bis 11, S. 105-179), welche spiegelbildlich auch der Schwarzspieler ausführen kann (dies gilt sinngemäß auch für das Folgende). Die restlichen Kapitel 12 bis 15 bein­halten die "passiven Sg5/Lg5-Opfer (in der Hoffnung auf h:g5, um dann mittels h:g5 die Attacke auf den schwarzen König zu öffnen), den zer­störerischen Hieb L:h6 sowie die Klassiker L:h7+ und das doppelte Läuferopfer, "erfunden" vom deut­schen Weltmeister Dr. Emanuel Lasker (S. 180-236).

In dem kurzen Schlusskapitel "Anlei­tung zum erfolgreichen Opfern von Fi­guren" (S. 237-239) fasst der Autor die allgemeinen Prinzipien zusammen: Exponieren des gegnerischen Monarchen, keine Eile beim Zurückgewinnen des geopferten Materials, Heranfüh­rung von Ressourcen zum Angriff, psychologische Schockwirkung auf den Verteidiger.

Das Buch bietet einen ausgezeichneten Überblick der gängigen Figurenopfer und vermag durch seine vielen Bei­spiele dem Leser ein Gefühl dafür zu verschaffen, ob eine Stellung reif er­scheint für einen Einschlag und wie es nach demselben weitergehen soll mit dem Angriff.

Dr. W. Schweizer, Rochade Europa 08/2005