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LOGUTBF
Autor

Budapest Fajarowitz

287 Seiten, kartoniert, Batsford Chess, 1. Auflage 2004

24,95 €
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Final vergriffen
The Fajarowitz variation of the Budapest Gambit is one of Black's most exciting options against 1 d4. Established 'theory' has maintained a dim view of this line, which nevertheless has been a favourite of club players. With a slightly better theoretical reputation its popularity would explode.
In this groundbreaking work, Gutman rehabilitates this ancient gambit with his usual creative and original analysis. A cult book in the making, it is a must for all club and tournament players.
A former second of Viktor Korchnoi, author Lev Gutman is an outstanding expert on opening theory. He is also an International Grandmaster.
Weitere Informationen
EAN 0713487089
Gewicht 370 g
Hersteller Batsford Chess
Breite 13,7 cm
Höhe 21,6 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2004
Autor Lev Gutman
Sprache Englisch
Auflage 1
ISBN-10 0713487089
Seiten 287
Einband kartoniert
004 Introduction
008 Part 1 Less Popular Variations
030 Part 2 Steiner Variation 4.QC2
076 Part 3 4.Nd2
152 Part 4 4.Nf3
210 Part 5 4.a3
285 Index of Variations
287 Bibliography
Vergleichende Rezension (Müller/Voigt, Danish Dynamite und Gutman, Budapest Fajarowicz)

Perfektionismus ist eine der sieben Todsünden des Schachspielers - wie wir seit Rowsons brillantem Werk wissen. Letztlich trifft das auch auf Autoren zu. Man möchte den letzten Winkel einer Eröffnung, gleichsam jede jemals gespielte Partie analysieren - und der Effekt ist ganz anders als erwünscht. Beide Bücher haben vieles gemeinsam: deutsche Großmeister publizieren über eher seltene Gambits in englischer Sprache. Beide haben intensiv die Vorgängerliteratur studiert, einschließlich Artikeln aus Zeitschriften und Internet. Gerade bei der englischen Konfektionsware (Everyman, Gambit) ist ein solcher Aufwand unüblich. Beide zitieren fleißig Vorgängerautoren, beide bemühen sich auch besonders um das historische Partiematerial, beide legen ungewöhnlich viele eigene Analysen vor. Beide sind renommierte Autoren, hatten in der Vergangenheit aber wohl bessere Lektoren hinter sich. Um es vorweg zu nehmen: bei beiden ist das Resultat trotz des erklecklichen Aufwands und der unbestrittenen Kompetenz der Autoren wenig befriedigend. Müller/Voigt widmen sich dem Göring-Gambit und Verwandtem: 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 c:d4 4. c3 sowie 1. e4 e5 2. d4 e:d4 3. c3 samt allerlei Variationen. Die Analysen sind wirklich umfassend - aber ist es wirklich notwendig, Sachen wie 1. e4 e5 2. d4 e:d4 3. Sf3 c5?! 4. Lc4 De7? zu untersuchen?! Im Ausnahmefall - als abschreckendes Lehrbeispiel - ja, aber sicher nicht am Stück! Originalanalysen sind Pflicht in einem guten Buch - in kritisch-komplexen Abspielen, wo die ganze Spielweise gerechtfertigt sein will. Aber doch nicht bei jedem „Mist", der irgendwo, irgendwann mal gespielt wurde! Falls der Leser zufällig mal dasselbe aufs Brett kriegt, kann er es mit seinen eigenen Rechenknechten erledigen. Schädlich ist hier der Einfluss der immer größer werdenden Datenbanken, mit Partien en masse von zweifelhafter Qualität. Besonders Gutman zitiert viel zu oft obskure Internetblitz- und Computerpartien. Zurück zu Müller/Voigt: Gliederungen wie „II, B2b2223321212" (S. 102) mögen einer puristischen Logik entspringen, machen das Buch aber fast unlesbar. Hier wäre der Herausgeber gefordert gewesen, mittels Layouttricks die Unübersichtlichkeit abzumildern - mit zusätzlichen Orientierungshilfen wie größer gedrucktem Haupttext, Einzügen, Fettdruck, Einbetten kleinerer Nebenvarianten (statt jedes Mal eine neue Verzweigung zu eröffnen) usw. Das schlichte Konvertieren der ChessBase-Dateien ist zu wenig - schließlich ist am Bildschirm auf Knopfdruck die Stellung aufgebaut, im Buch nicht! Man weiß kaum einmal, in welcher Haupt-, Neben- oder Untervariante man sich gerade befindet. Dasselbe gilt für Gutmans Fajarowicz-Gambit 1. d4 Sf6 2. c4 e5 3. d:e5 Se4!?. Dort werden zwar Gliederungsmonster vermieden, die Lösung ist freilich genauso unbefriedigend: Textblöcke über eine Spalte und mehr, ohne Absätze, ohne Fettdruck oder andere Orientierungshilfen lassen das Auge hilflos bei der Abfolge von Haupt- und Nebenlinien.
Weit aufschlussreicher als das stumpfe Abarbeiten von Varianten ist eine Vergleichsanalyse....
Quervergleiche oder auch die Frage „welche kleinen Details bei ähnlich aussehenden Varianten bewirken welche Änderungen in Spielverlauf und Bewertung" werden leider von der Mehrzahl der Autoren vernachlässigt, die allerbesten ausgenommen. Sowohl bei Müller/Voigt als auch bei Gutman sind gut 90 Prozent des Buches mit Partiezitaten, Analysen und Kommentarfloskeln gefüllt.
Fazit: Die beiden sehr wohl engagierten Arbeiten werden für Freaks, die auf die Verkündigung der Wahrheit in dieser oder jener Untervariante gewartet haben (und evtl. auch für Fernschachspieler), der Himmel sein - für alle anderen geht die Laisser-faire-Politik der Herausgeber zu Lasten des Lesers.

Harald Keilhack
Schach 06/2004