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LXTRAERUEDS

Eine Reise über das Schachbrett

Kombinations-Lehrbuch

334 Seiten, gebunden, Kania, 2. Auflage 2003, Erstauflage 1997

19,80 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Final vergriffen
Systematisches Lehrbuch der Kombinationen
Systematisch geordnet unter 120 verschiedenartigen Motiven samt kommentiertem Themenbeispiel, begleitet der Autor den Leser auf einer Reise durch die Wunderwelt der Schachkombinationen. Erleben Sie die flimmernde Welt der Taktik und schärfen Sie Ihr kombinatorisches Sehvermögen anhand der 595 Aufgaben zum Selberlösen! Nette Rahmengeschichten sowie Karikaturen sorgen dabei für anregende wie gleichsam kurzweilige Unterhaltung.
Ein vergnügliches Lese- und Lehrbuch zum Thema der "Kombination" im Schach!


Mit 715 Kombinationsaufgaben, gegliedert nach 120 Motiven (wahllos herausgegriffen: Epaulettenmatt - Kreuzfesselung - Verbundene Freibauern - Wanderönig - Unterverwandlung - Sprengpunkt e6 - usw.) beKlaus Trautmann den Leser auf seiner wundersaReise durch die Welt der Kombinationen. Alle Motive werden mit einem ausführlich kommenThemenbeispiel vorgestellt, bevor anschließend jeweils 5 Übungsbeispiele zum Selberlösen folgen.
Nette Rahmengeschichten sowie Karikaturen von Frank Stiefel sorgen für die nötige Auflockerung, oder wie H. Metz es im BADISCHEN TAGBLATT ausdrück„Wie Altmeister Kurt Richter verpackt Trautmann die Kombinationen in manch interessante Geschichte."
„Bei 18 Haupt- und 120 Unterkapiteln ist tatsächlich eine systematisierte Zusammenstellung von Stellungsgelungen, die alle Gebiete der Schachtaktik erfaßt und in unterhaltsamer Weise beschreibt ... Trainer, Fachübungsleiter und Schachlehrer erhalten somit ein umfangreiches Lehrrepertoire, mit dem sie ohne große Mühe bestimmte Diagramme auswählen können und damit einen bereits didaktisch aufbereiteLehr- und Übungsstoff besitzen. Aber auch beim Selbsttraining und Reisen verhilft das eigenständige Lösen der zahlreichen Schachaufgaben, darunter wahren Perlen der Schachkunst, zu einer nutzbrinund dabei freudevollen geistigen Gymnastik." (Dr. Ernst Bönsch, Rochade 12/97)

Verlagsprogramm 2002
Weitere Informationen
EAN 3931192067
Gewicht 650 g
Hersteller Kania
Breite 11,4 cm
Höhe 16,1 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2003
Autor Klaus Trautmann
Sprache Deutsch
Auflage 2
ISBN-10 3931192067
Jahr der Erstauflage 1997
Seiten 334
Einband gebunden
004 Zeichenerklärung
007 Zum Geleit
007 Vorwort zur zweiten Auflage
008 Quellennachweis
009 Kapitel 1 Bausteine der Kombination
030 Kapitel 2 Die Charakterstärke der Figuren
048 Kapitel 3 Teamwork
067 Kapitel 4 Vom Fangen, Stehlen und Verstecken
078 Kapitel 5 Der Zug
096 Kapitel 6 Mattbilder
126 Kapitel 7 Extravaganzen
126 Kapitel 8 Verfahren und Methoden
150 Kapitel 9 Opferspiele
163 Kapitel 10 Den Marschallstab im Tornister
171 Kapitel 11 Der halbe Punkt
184 Kapitel 12 Besondere Kräfteverhältnisse
194 Kapitel 13 Gerade die Geraden
204 Kapitel 14 Kritische Felder und Punkte
222 Kapitel 15 Fehlerdiskussion
243 Kapitel 16 Imposante Techniken
258 Kapitel 17 Das Andere und das Besondere
286 Kapitel 18 Das Schlusskapitel
295 Lösungen der Aufgaben
333 Inhaltsverzeichnis
335 Stimmen zur ersten Auflage
Stimmen zur ersten Auflage
„Bei 18 Haupt- und 120 Unterkapiteln ist tatsächlich eine systematisierte Zusammenstellung von Stellungstypen gelungen, die alle Gebiete der Schachtaktik erfaßt und in unterhaltsamer Weise beschreibt...
Trainer, Fachübungsleiter und Schachlehrer erhalten somit ein umfangreiches Lehrrepertoire, mit dem sie ohne große Mühe bestimmte Diagramme auswählen können und damit einen bereits didaktisch aufbereiteten Lehr- und Übungsstoff besitzen. Aber auch beim Selbsttraining und Reisen verhilft das eigenständige Lösen der zahlreichen Schachaufgaben, darunter wahren Perlen der Schachkunst, zu einer nutzbringenden und dabei freudevollen geistigen Gymnastik."
(Dr. Ernst Bönsch, Rochade 12/97)

„Da es ja bereits eine ganze Reihe von Taktik- und Kombinationsbüchern gibt, stellt sich natürlich die Frage, welche Vorteile Trautmanns Buch gegenüber anderen Taktikbüchern hat. Und da fallen etliche Dinge auf: Erstens einmal bietet Trautmann mit insgesamt 715 Aufgaben tatsächlich eine Menge an Stoff. Dann ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet ... Dazu kommt noch die schöne und solide Aufmachung sowie die Auflockerung des Stoffes durch Karikaturen und die im Plauderton gehaltenen einführenden Abschnitte." (Johannes Fischer, KARL)

„Schachbücher, die sich nicht ausschließlich bierernst ihrem Thema widmen, sind leider Mangelware. Schachbücher, die sich trotz heiteren Geplauders auch noch seriös und systematisch einer Sache annehmen, sind bedauerlicherweise echte Raritäten ...

Die Reise über das Schachbrett streift so ziemlich jedes erdenkliche Randgebiet des Schachs, sogar das Schlagschach ist vertreten. In den Text eingebettet sind eine Fülle von Anekdoten und kleinen Geschichten rund ums Schach. Eine ganze Reihe von Karikaturen und ein stabiler, strapazierfähiger Umschlag tragen zum positiven Gesamteindruck des Buches bei." (Internetseite von „LuckyBaer" FM Bernd Rosen)

„One of the best combination books that I've seen, and very well researched." - „Eines der besten Kombinationsbücher, das ich je gesehen habe, und sehr gründlich recherchiert."
(John Watson, TWIC - The Week in Chess, Book Reviews #29)


Kommentar zur Neuauflage 2003
Kombinationsbücher haben Konjunktur, wie unzählige Neuerscheinungen englischer Verlage in den vergangenen Jahren zeigten. Nun bietet ein deutscher Klassiker mit einer kompletten Neuauflage Paroli. „Eine Reise über das Schachbrett" von Klaus Trautmann wurde nicht nur inhaltlich geliftet. Der Kania-Verlag von FM Harald Keilhack bietet für 19,80 Euro ein 334-Seiten-Hardcover (ISBN 3-931192-06-7) in neuem Layout, welches sich wegen der Fadenbindung prima auseinandergeklappt neben das Brett legen lässt. Ein nicht immer selbstverständlicher Luxus, den bestimmt viele Übungswillige zu schätzen wissen. „Kombinations-Lehrbuch" steht im Untertitel, doch akademisch trocken werden die 595 Aufgaben und 120 Beispiele nicht präsentiert. Vielmehr gelingt es dem Brandenburger Trautmann (Spieler mit DWZ 1945 vom SV Preußen Frankfurt/Oder) in 18 Kapiteln durch unterhaltsame Texte viele Kombinationscharakteristika einzugrenzen. Es geht sowohl um einzelne Themen (z. B. das typische h7-Opfer oder Doppelangriff) als auch um Themenkreise, die für eine erfolgreiche Exekution verstanden worden sein müssen (z. B. das Teamwork verschiedener Figuren oder das Abschneiden der Fluchtwege). Jedes der 120 Themen ist mit einer knappen, häufig sehr anschaulichen Definition versehen; Anekdoten aus der Schachgeschichte sind eingestreut. Ein Lehrbeispiel zeigt einen exemplarischen Spielverlauf und jeweils fünf Ausgaben bringen eine gute Dosierung für eine Trainingseinheit. Die Gewichtung zwischen älterem und aktuellem Material ist gelungen - wenig bekannte, aber prägnante Beispiele gibt es trotzdem reichlich. Ca. 100 Aufgaben wurden gegenüber derErstauflage 1997 ausgetauscht bzw. alle Aufgaben mit Computer nochmals überprüft. Karikaturen des Berliner Graphikers Frank Stiefel sorgen für Schmunzeln zwischendurch. Selbst wer häufig Kombinationsaufgaben löst, wird daher in dieser Fundgrube noch neue Betrachtungsweisen entdecken - gleich ob zum Schließen von Wissenslücken oder als Lektüre, um sich während eines Turniers auf Betriebstemperatur zu halten. Ambitionierten Clubspielern und Jugendlichen sei das Werk besonders empfohlen; es bietet mehr Ein- und Durchblicke als bloße Zugfolgen in kühler Informatormanier.

Harald Fietz, Schachmagazin 64 09/2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Schachmagazin 64"


Informationen zum Autor
Klaus Trautmann, Jahrgang 1935, ist schachlich für den SV Preußen Frankfurt (Oder) aktiv. Die erste Auflage seines Buches „Eine Reise über das Schachbrett" erschien 1997 und wurde von Kritik und Lesern sehr gut aufgenommen, sodass sie schnell vergriffen war. Im Schachverlag Kania wurde 1999 ein weiterer Titel von ihm veröffentlicht. Auch „Der letzte Fehler", eine humorvolle Sammlung 128 irrtümlich aufgegebener Schachpartien, wurde ein Erfolg.
Konzeption. Gliederung und Inhalte
Eine Reise über das Schachbrett versteht sich als unterhaltsames Lehrbuch der Schachkombinationen. Klaus Trautmann systematisiert eine Vielzahl sehr attraktiver Stellungsbilder nach Gebieten der Schachtaktik und bereitet sie didaktisch äußerst ansprechend auf. Jedem der achtzehn Kapitel des Buches sind mehrere Abschnitte zugeordnet, die das Thema des Kapitels untersetzen. Insgesamt finden sich 120 dieser Abschnitte im Band. Zu Beginn der einzelnen Kapitel führt Trautmann mit einer Seite Text launig und doch zielgerichtet in die Thematik ein. Die untergeordneten Abschnitte sind streng auf zwei Seiten begrenzt. Sie beinhalten jeweils ein bestimmtes taktisches Motiv - im ersten Kapitel Bausteine der Kombination sind dies beispielsweise Gabel, Fesselung, Ablenkung, Hinlenkung u.a. -oder in geringerem Maße auch Besonderheiten. Das Kapitel 17 heißt nicht umsonst Das Andere und das Besondere, hier wird Problematisches (Schachprobleme) ebenso präsentiert wie Fernschach und Computerschach. Auf der ersten Seite eines jeden Abschnitts charakterisiert Klaus Trautmann das jeweilige Motiv mit einer kurzen Einleitung, darauf folgt ein gut kommentiertes Beispiel. Es schließen sich fünf Übungsaufgaben an, auf die der Leser mit einem Satz und/oder einer Frage eingestimmt wird. Dieses Schema behält der Autor strikt bei. Neben den Diagrammen befindet sich ein kleines weißes oder schwarzes Dreieck, das besagt, welche Seite am Zug ist. Bis auf wenige Ausnahmen, in denen im Text noch ein Halbzug vorgegeben wird und der Leser dann für die andere Partei die Lösung finden soll, könnten die Aufgaben also auch ohne Hinweis bearbeitet werden. Die humorvolle Art der Darstellung erinnert an Schach lehrt Schach, die hohe Schule der Kombination, die in der Zeitschrift Schach von Albin Pötzsch betreut wird. Trautmann hat diese
Rubrik sicher über viele Jahre hinweg studiert, denn eine Reihe der im Buch geschickt platzierten Anekdoten stammen aus ihr. Albin Pötzsch ist auch Autor des weniger systematisch aufgebauten Buches Spaß am Kombinieren, das wie viele andere Klassiker aus dem Berliner Sportverlag, z.B. das legendäre Lehrbuch der Schachtaktik von Alexander Koblenz, im Literaturverzeichnis zu finden ist. In den Kapiteln werden folgende Schwerpunkte behandelt:
Kapitel 1: Bausteine der Kombination (S. 9-29)
Kapitel 2: Die Charakterstärke der Figuren (S. 30-47)
Kapitel 3: Teamwork (S. 48-66)
Kapitel 4: Vom Fangen, Stehlen und Verschenken (S. 67-77)
Kapitel 5: Der Zug (S. 78-93)
Kapitel 6: Mattbilder (S. 94-109)
Kapitel 7: Extravaganzen (S. 110-125)
Kapitel 8: Verfahren und Methoden (S. 126-149)
Kapitel 9: Opferspiele (S. 150-162)
Kapitel 10: Den Marschallstab im Tornister (S. 163-170)
Kapitel 11: Der halbe Punkt (S. 171-183)
Kapitel 12: Besondere Kräfteverhältnisse (S. 184-193)
Kapitel 13: Gerade die Geraden (S. 194-203)
Kapitel 14: Kritische Felder und Punkte (S. 204-221)
Kapitel 15: Fehlerdiskussion (S. 222-242)
Kapitel 16: Imposante Techniken (S. 243-257)
Kapitel 17: Das Andere und das Besondere (S. 258-285)
Kapitel 18: Schlusskapitel (S. 286-294).
Die Lösungen der Aufgaben können auf den Seiten 295-332 nachgeschlagen werden, auf den Seiten 333-334 folgt das Inhaltsverzeichnis. Der Quellennachweis (S. 8) befindet sich ebenso wie die Zeichenerklärung (S. 4) bereits am Anfang des Buches.
Das Niveau eines Schachspielers bemisst sich zu einem nicht unwesentlichen Teil dadurch, welche Anzahl unerwarteter - also für den Gegner überraschender - Entscheidungen er zu treffen in der Lage ist. Als Lehrbeispiel zum Abschnitt 5.2 Überraschende Züge im Kapitel 5: Der Zug führt Klaus Trautmann die überragende Partie von Garri Kasparow gegen Ilja Smirin bei der UdSSR-Meisterschaft 1988 in Moskau an.

Kasparow - Smirin
55. UdSSR-Meisterschaft Moskau 1988
Königsindisch (E97)
1.Sf3 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.d4 0-0 6.Le2 e5 7.0-0 Sc6 8.d5 Se7 9.Sd2 a5 10.a3 Sd7 11.Tb1 f5 12.b4 b6 13.f3 f4 14.Sa4 axb4 15. axb4 g5 16.c5 Sf6 17.cxd6 cxd6 18. b5 Ld7 19.Sc4 Sc8 20.La3 Se8 21.g4!+= Ein sehr starker Zug, denn wenn Schwarz nun überhaupt zu Gegenspiel am Königsflügel kommen will, muss er den Bauern sofort nehmen. 21...fxg3 21...h5 22.h3 hxg4 23. hxg4± 22.hxg3 g4! 23.Lc1! 23.fxg4 Txf1+ 24.Kxf1 (24.Lxf1 Sf6!=+) 24...Df6+ 25.Kg2 Dg6 26.Lf3 Sf6 23...gxf3 24.Lxf3 Sf6 24...Tb8 25. Lg4! Txf1+26.Kxf1 Df6+27.Kg1 Lxg4 28.Dxg4± 25.Lg5! Ta7! 26.Tf2! Tb7! 27.Tb3! Ta7 28.Tb1 Tb7 29.Tb3 Ta7 30.Tb4! Kh8?! 30...De8 31.Saxb6 Sxb6 32.Sxb6 Lxb5 33. Db1+= 31.Df1!± Lxb5 31...Tb7 32.Lh5! 32.Txb5 Txa4 33.Lg2! h6 34.Lh4 De8 35.Lxf6! Txf6 36.Txf6 Dxb5 37.Te6! 37. Tf8+ Lxf8 38.Dxf8+ Kh7= 37...Kg8 Der einzige Zug, denn 37... Txc4 funktioniert nicht: 38.Df7 Dc5+ 39.Kh2 Tc1 40.Te8+ Kh7 41.Tg8 Dg1+ 42.Kh3+-.

(DIAGRAMM)

An dieser Stelle steigt
Klaus Trautmann ein.
38.Lh3! Txc4 39.Txh6!!+- Lxh6
39...Dc5+ 40.Kh1 Tc1 41.Le6 matt. 40.Le6+ Kh8 41.Df6+ 41.Df6+ Kh7 (41...Lg7 42.Dh4+ Lh6 43.Dxh6 matt.) 42.Df7+ Lg7 43.Lf5+ Kh8 44.Dh5+ Kg8 45.Le6+ Kf8 46.Df7 matt. 1:0

Fazit: Trautmann wendet sich zwar in seiner Einleitung in erster Linie an den „Otto Normalverbraucher" unter den Schachliebhabern, nicht an den professionellen Turnierspieler, doch auf Grund seines systematischen Vorgehens, guter Recherchearbeit, der didaktisch gelungenen Aufbereitung und des humorvollen Stils ist dieses Buch für eine breite Zielgruppe interessant. Trainer können Beispiele, Aufgaben und Gliederung sehr gut zum Aufbau von Übungseinheiten nutzen. Die Reise über das Schachbrett eignet sich aber auch hervorragend zum autodidaktischen Taktiktraining, denn das Buch bietet sich zum Studium an, wenn man tatsächlich auf Reisen ist, weil für die Lektüre kein Schachbrett benötigt wird und keine Langeweile entsteht. Bücherfreunde werden auf jeden Fall auch das Layout, die Fadenbindung - wie beim Schachverlag Kania üblich - und die zahlreichen Karikaturen des bekannten Kania-Illustrators Frank Stiefel zu jedem Kapitel und auch auf dem Titel zu schätzen wissen. Dieses Buch kann man auf den Tisch legen oder in den Händen halten, ohne dass es zuklappt oder ein Glattstreichen der Seiten notwendig ist. Nicht zuletzt sorgen die zahlreichen Anekdoten, Geschichten und nicht ganz so ernst zu nehmende Abschnitte wie 4.5 Schlagschach (Räuberschach) oder 17.2 Die Spiegelpartie für den Lesegenuss und die Erheiterung weniger ambitionierter Schachliebhaber.

Sören Bär, Rochade Europa 06/2003
Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Rochade Europa"


Klaus Trautmann lädt uns in zweiter Auflage zu einem Ausflug „in die lebendige und schillernde Welt der weißen und schwarzen Schachfiguren" ein. Im Vergleich zur Erstveröffentlichung 1997 wurden die Rechtschreibung umgestellt und ca. 100 Aufgaben ausgetauscht.
Das Taktik-Lehrbuch gliedert sich in 18 Kapitel mit insgesamt 120 Abschnitten. Jeder Abschnitt ist einem Thema gewidmet und umfasst eine Doppelseite. Auf der linken Seite wird das Thema nebst einer Beispielaufgabe erläutert, auf der rechten folgen fünf Übungsaufgaben zum Lösen mit Einführungstexten. Ein gutes Konzept, insgesamt erhält der Leser so 595 Probiersteine. Bei diesem breiten Spektrum werden neben den typischen Kombinationsmitteln wie „Lenkungen", „Bahnungen", „Sperrungen" oder „Mattbilder" auch seltenere Gebiete wie „Schachhumor" abgedeckt. Etwas befremdlich allerdings, dass das Thema „Frauenschach" als Kuriosum zwischen „Spiegelpartie" und „Fernschachstories" firmiert. Der Schwierigkeitsgrad der gut zusammengestellten Beispiele ist recht anspruchsvoll, auch Spieler mit einer Wertungszahl von 2200 werden nicht alle Aufgaben vom Blatt lösen können. Nicht mithalten können allerdings die schriftstellerischen Fähigkeiten des Autors. Die Einleitungstexte wimmeln von nichtssagenden Füllwörtern und Platitüden wie: „Der Tausch der Steine gehört zum Bewegungsablauf der Partie. Er wird ununterbrochen ausgeführt oder erwogen." (S. 138)
Die Idee der strengen doppelseitigen Gliederung ist gut, solange es um konkrete kombinatorische Gebiete geht, in Kapitel 2 funktioniert sie jedoch nicht. Dort hat sich Trautmann das Ziel gesetzt, jede Figur mit ihren typischen Kombinationen vorzustellen. Das sieht dann so aus, dass wir die Gangart und Eigenheit einer Figur eine ganze Spalte lang in den blumigsten Worten geschildert bekommen. Wenn ich mir ein Kombinations-Lehrbuch kaufe, möchte ich jedoch Motive kennenlernen und Aufgaben lösen und nicht Sätze wie diese lesen: „Auch im kleinen Reiche des Schachs wurden die Türme an den Eckpunkten aufgebaut, wo sie gebieterisch wachen und geduldig auf höhere Aufgaben warten." (S. 36) Auch die Vortexte zu den Übungsaufgaben sind oft überflüssig. Sie wiederholen häufig mit Worten nur, was der Pfeil neben dem Diagramm ohnehin schon anzeigt, nämlich wer am Zug ist. Den Platz hätte man für ein, zwei Diagramme mehr besser nutzen können. Positiv hervorzuheben in diesem Zusammenhang jedoch das Preis-Leistungs Verhältnis, ein kurzer Vergleich mit den auf den vorangegangenen Seiten vorgestellten Büchern (Preis/Seiten/Einband) spricht eine deutliche Sprache.
Nicht ganz klar wird mir, an welche Zielgruppe sich das Werk wendet. Das Niveau der Texte auf der linken Seite passt nicht zum Niveau der Aufgaben auf der rechten. Die Verbindung von Lese- und Löse-Buch will nicht recht gelingen, vielleicht hätte sich der Autor für eine Richtung entscheiden sollen. Trotz der Überarbeitung enthält das Buch immer noch kleinere Fehler. So gelang Short sein phantastischer Königsmarsch nach h6 bei vollem Brett gegen Timman und nicht gegen Kamsky (Nr. 89). Fazit: Der flapsig-locker-blumig-überschwängliche Stil mag Geschmackssache sein. Was zählt, sind 595 thematisch sortierte Kombinationsaufgaben. Der schachliche Gehalt ist okay. Das Buch empfiehlt sich auch als Hilfsmittel für Trainer und Übungsleiter.

Sibylle Heyme, Schach 08/2003


In zweiter Auflage erscheint das 1997 zuerst veröffentlichte Kombinationslehrbuch von Klaus Trautmann, der zwischendurch auch noch mit 'Der letzte Fehler' (1999), einer unterhaltsamen Sammlung irrtümlich aufgegebener Schachpartien, einen großen Erfolg hatte.
Zum Inhalt und Aufbau. Die 18 Kapitel und 120 Abschnitte decken praktisch alle Aspekte des Kombinationsspiels ab. Die Gliederung erfolgt nach Themen wie Gabel, Fesselung, Hinlenkung, Demaskierung, Kreuzfesselung, Schnittpunktkombination usw., in anderen Abschnitten stehen Figurenduos wie Turmdoppel, Läuferpaar, das Läufer-/Springerduo usw. im Mittelpunkt. Einzelne Abschnitte sind typischen Brennpunkten wie e6, f2/f7, h2/h7 usw. gewidmet. Schließlich kommt auch Originelles und Kurioses nicht zu kurz, mit Themen wie Schlagschach, Spiegelpartien und Fernschachstorys.
Jeder Abschnitt beginnt mit einem ausführlich kommentierten Themenbeispiel, danach schließen sich (mit ein paar Ausnahmen) jeweils fünf Übungsbeispiele an. Auf diese Weise kommt man auf die stattliche Anzahl von 715 Stellungen, aufgeteilt in 120 Lehr- und 595 Übungsbeispiele.
Damit der Leser sich nicht gar so schwer tut, gibt's zwischen den Zeilen immer mal wieder einen kleinen Tipp.
Die Aufgaben sind mittelschwer, am effektvollsten dürften Leser mit einer DWZ von 1500 bis 2000 mit dem Buch arbeiten können, die Lösungen finden sich auf den letzten 35 Buchseiten.
Das Buch ist zum stets wundervoll animierten Selbststudium gedacht, doch dank der thematischen Zusammenstellung auch für Jugend- oder Vereinstraining interessant: Jeder Abschnitt bietet Stoff für eine kleine Unterrichtseinheit. Dank der Konzeption mit einer Doppelseite pro Abschnitt lässt es sich auch bequem vervielfältigen.
Viele Juwele finden sich unter den Beispielen, und für die Neuausgabe wurde das Buch noch deutlich modernisiert. Gut einhundert Aufgaben wurden ersetzt, und so finden sich Klassiker ebenso wie mitreißende Beispiele aus der jüngsten Turnierpraxis.
Doch auch dem belesensten Schachfreund dürfte nur ein Teil der Aufgaben bekannt sein, Trautmann präsentiert auch zahlreiche Funde z.B. aus der Praxis seiner großen Schar von Freunden und Bekannten. Kleinere Ungenauigkeiten wie z.B. Nebenlösungen, die sich in praktisch jedem Kombinationsbuch finden, wurden in Zusammenarbeit mit dem Bearbeiter, Harald Keilhack, praktisch ausgemerzt.
Nochmals spürbar verbessert wurde das Layout der Neuauflage. Einwandfreier Druck, klare Diagramme, ästhetische Raumaufteilung. Das allgegenwärtige humoristische Element wird durch 25 Karikaturen des bekannten Schachgrafikers Frank Stiefel unterstrichen.
Ein stabiler Festeinband sorgt dafür, dass sich das Buch jederzeit bequem aufschlagen lässt. Mit Blick darauf sowie angesichts des reichlichen Umfangs und der in jeder Hinsicht professionellen Gestaltung ist das Preis-/Leistungsverhältnis ausgezeichnet. Rundum empfehlenswert, und auch wer bereits die erste Ausgabe besitzt, sollte angesichts der liebevollen Überarbeitung mit etlichen neuen Beispielen die Anschaffung nicht scheuen.

Schachmarkt 4/2003