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LXGEIALJ

Aljechin - Leben und Sterben eines Schachgenies

214 Seiten, kartoniert, Beyer, 1. Auflage 2017

14,95 €
Inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Alexander Aljechin, der 4. und 6. Weltmeister der Schachgeschichte, war ein widersprüchlicher Charakter. Er wird als jähzornig und egozentrisch beschrieben, war Alkoholiker und kollaborierte in seinem bewegten Leben opportunistisch sowohl mit den Bolschewiki als auch mit den Nationalsozialisten.
Er galt andererseits als ein genialer und überaus ehrgeiziger Mensch. Sein Schach war voller Dynamik, überraschender Einfälle und komplexer Kombinationen, mit denen er seine Gegner nicht selten überforderte. Er gilt als einer der brillantesten Angriffsspieler aller Zeiten und produzierte fantastische Partien in Serie.
Aljechin nahm an 87 Turnieren teil, von denen er 62 gewann. Er spielte 1264 Turnier- und Wettkampfpartien, davon gewann er 735 Partien, 127 verlor er und 402 endeten remis. Über viele Jahre (1923-1925, 1933-1937) hielt er den Weltrekord im Blindsimultanspiel.
Aljechin verstarb im Jahre 1946 in Portugal. Die Todesursache konnte nie zweifelsfrei geklärt werden, und es existieren hierzu diverse Verschwörungstheorien. Dieser Roman bietet mit fiktionalen Elementen eine mögliche Auflösung.
Weitere Informationen
EAN 9783959200417
Gewicht 230 g
Hersteller Beyer
Breite 14,8 cm
Höhe 20 cm
Medium Buch
Erscheinungsjahr 2017
Autor Ulrich Geilmann
Sprache Deutsch
Auflage 1
ISBN-13 978-3-95920-041-7
Seiten 214
Einband kartoniert
007 Vorwort
009 Prolog
012 Ein Kind in Moskau
017 Neubeginn
020 St. Petersburg
027 Krieg
034 Oktoberrevolution
044 Der Schachprofi
047 Weltmeister!
051 Der neue König
059 Auf dem Gipfel
064 Blick in den Abgrund
071 Schattenzeit
085 Iberische Jahre
090 Schachmaty
094 Epilog
098 Partiefragmente
108 Danksagung und Widmung
Aljechin. Immer wieder Aljechin! Zweifellos ist der 4. Schachweltmeister einer der Größten der Schachgeschichte. Nach Alexander Kotows "Das Schacherbe Aljechins" haben Vater und Sohn Isaak und Wladimir Linder, die beiden russischen Historiker, das wechselvolle Leben des Schachtitanen gründlich erforscht. Das geschah zuletzt in dem englischen Werk "Alexander Alekhine" aus dem Verlag Russell Enterprise, Milford, USA, das eine deutsche Übersetzung verdient hätte.

Der Autor U. Geilmann, ein diplomierter Stadtplaner im öffentlichen Dienst, ist ein Hobbyschachspieler, Mitglied in der E.-Lasker- Gesellschaft und Vizepräsident der Schachbundesliga. In seinem Erstlingswerk geht er ganz andere Wege: Geilmann schreibt einen Roman über den großen Aljechin. IGM Rustem Dautov verfasste ein einführendes Vorwort, dem noch ein Prolog des Verfassers folgt, bevor er in 13 gut recherchierten Kapiteln das inhaltsreiche Leben und dramatische Sterben Aljechins romanhaft nachzeichnet.

Der glücklichen Kindheit in Moskau folgen die ersten Schritte in das Schachleben. Diese beinhalten auch Enttäuschungen, bevor sich Erfolge um Erfolge zeigen. Sein Studium der Rechte beginnt er in St. Petersburg in einer unruhigen Zeit, die in den schrecklichen I. Weltkrieg einmündet. Bekanntlich wurde das große Turnier in Mannheim abgebrochen, und die russischen Meister wurden interniert. Schlimmer noch wurde die Oktoberrevolution, in deren Folge Aljechin sogar zum Tode verurteilt wurde. Nur mit viel Glück entging er dem grausamen Urteil. Wie viele andere Russen emigrierte er nach Westeuropa. "Er sollte seine alte Heimat nie mehr betreten. Für ihn begann damit ein ruheloses Leben als professioneller Schachspieler." Gewinn der Weltmeisterschaft, Verlust derselben gegen M. Euwe und Rückgewinn 1937 sind hinreichend bekannt.
Der Verfasser lässt auch die dunklen Seiten des Weltmeisters, der politisch oft auf der falschen Seite stand, nicht aus. Zeitweilige Alkoholprobleme, zwei Ehescheidungen und eine dritte Partnerschaft werden geschildert. Erwähnt werden eine Tochter Anna aus erster Ehe sowie der Sohn Alexander aus der zweiten Ehe, um die er sich offenbar wenig gekümmerte hat. Er wurde auch in der Schweiz und dem von ihm als neue Heimat bezeichneten Frankreich nicht glücklich. Seine letzten Jahre endeten in Spanien und schließlich in Portugal.
Sein rätselhafter Tod findet in dem Roman eine gewagte Theorie.

Das Buch ist nicht nur für Schachfreunde, sondern für alle an Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts Interessierte geschrieben. Im Text finden sich 17 Kombinationen Aljechins, deren Lösungen erst im Anhang aufgesucht werden können. Die Schachterminologie wird den Laien wundern, wenn es heißt (S.32):"Er begann seine Lage zu analysieren und seine Möglichkeiten zu berechnen. Er hatte keine gute Stellung..."

Im Buch erscheinen auch kurz russische Politiker wie Lenin und Trotzki, selbst Chrustschow wird erwähnt. Die eingestreuten Fotos zeigen hingegen nur Schachmeister, wie etwa Lasker, Capablanca usw. Des Öfteren ist die Rede vom spanischen Wunderkind und späteren Großmeister Arturo Pomar Salamanca. Der ist bei uns als Arturo Pomar bekannt. Er nennt ihn ungewöhnlich Salamanca, an einer Stelle sogar Alfred. Im Epilog lässt er Pomar mit einer Zufallsbekanntschaft eine Flasche schweren Portweins trinken. "Er schüttete Salamanca ein." Dieser Satz wird nicht nur Weinfreunde in den Anbaugebieten Süddeutschlands, sondern auch Weintrinker in allen Gegenden unserer Heimat belustigen. Denn guter Wein wird niemals ausgeschüttet (höchstens ausgeschenkt oder eingegossen)!

Fazit: Der Autor ist ein Wagnis eingegangen, den großen Aljechin romanhaft vorzustellen. Das ist ihm weitgehend gelungen. Ein paar wenige Druckfehler stören den interessierten Leser kaum. Die eingestreuten Kombinationen auf sauberen Diagrammen erfreuen den lesenden Schachfreund, wenngleich die Partieangaben wohl besser unter dieselben gesetzt worden wären. Erfreulich ist die Wiedergabe der Diagramme mit prägnanter kurzer Lösungsangabe.
Selbst wer schon mehrere Bücher über den 4. Weltmeister besitzt, wird gern zu diesem neuen Roman, der überzeugen kann, greifen. Meine Empfehlung.

Gerd Schowalter
www.BdF-Fernschachbund.de
Juli 2017




Im Frühjahr brachte der Joachim-Beyer-Verlag mit Ulrich Geilmann „Aljechin - Leben und Sterben eines Schachgenies” ein bemerkenswertes Buch heraus. In launigem Erzählstil bildet das Erstlingswerk des Autors - diplomierter Stadtplaner, Hobbyschachspieler, Vizepräsident des Schachbundesliga e. V. und Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft - das außergewöhnliche Leben (und Sterben) des vierten und sechsten Weltmeisters der Schachgeschichte ab.
Bei dem Buch handelt es sich nicht um ein Schachlern- oder -lehrbuch, sondern um einen Roman. Deswegen werden auch Hobbyschachspieler und solche, die vom Schach nur wenig Ahnung haben, Freude daran haben.
Wie der erfolgreiche Großmeister Rustem Dautov in seinem Vorwort richtig schreibt, gehörte Dr. Alexander Aljechin sicher zu den schillerndsten Charakteren der Schachgeschichte. Doch nichts ist nur weiß oder schwarz, was sicher auch auf die ambivalente Persönlichkeit Aljechins zutrifft.
Dass Aljechin als Schachgenie zu betrachten ist, mag unumstritten sein. Doch wer steckt hinter dem Menschen Aljechin? Hier wagt der Autor - ausgehend von den nüchternen Lebensfakten - einen eigenen Erklärungsversuch.
In eine noch zaristische Zeitepoche hineingeboren kannte Aljechin als Kind begüterter Eltern keinerlei finanziellen Probleme. Dies gestattete ihm zunächst, sich neben Schule und Studium ganz dem Schachspiel zu widmen. In unterhaltsamem Plauderstil zeichnet der Autor die Zeitenwende nach der Oktoberrevolution nach, die Aljechin über Nacht mittellos macht, ihn in die Fänge des sowjetischen Geheimdienstes treibt und aus seiner Heimat auswandern lässt. Doch er wird auch Opfer des Zweiten Weltkriegs. Hier sollen nicht die Gründe vorweggenommen werden, die ihn zum Alkoholiker, Kollaborateur der Nazis und Opportunisten werden ließen.
In den Text sind siebzehn exzellente Kombinationen Aljechins eingebaut, deren Lösung sich im Anhang findet.
Heinz Däubler
März 2017
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